Überlebende
Untiefen (Ein Nora-Watts-Thriller 1)Nora Watts ist ein menschlicher Lügendetektor und eine verdammt gute Privatdektivin in Kanada. Doch sie ist auch ein Wrack, psychisch, und eine mal mehr, mal weniger trockene Alkoholikerin. Knapp sechszehn ...
Nora Watts ist ein menschlicher Lügendetektor und eine verdammt gute Privatdektivin in Kanada. Doch sie ist auch ein Wrack, psychisch, und eine mal mehr, mal weniger trockene Alkoholikerin. Knapp sechszehn Jahre vorher ist sie vergewaltigt und fast totgeschlagen worden, und sie kann sich noch immer nicht wirklich davon lösen. Von Menschen hält sie sich zum Großteil fern, ihre genauso abgewrackte Hündin ist ihre einzige Gesellschaft. Und dann kommen die Adoptiveltern ihrer Tochter zu ihr und bitten darum, dass sie nach eben jener Tochter sucht, die aus der Vergewaltigung entstanden ist. Nora gerät in einen Strudel tödlicher Ereignisse, die sich bis in höchste Kreise ziehen, und sie ist chancenlos. Doch wenn sie eines gelernt hat in ihrem Leben, dann das: zu überleben.
Man muss sagen, dass dieses Buch wohl nicht jedermann ansprechen wird. Es ist übelst depressiv und damit teilweise auch deprimierend und es beinhaltet jede Menge Trigger für Menschen, die vielleicht Ähnliches wie Nora erlebt haben. Alkohol, Obdachlosigkeit, Vergewaltigung sind wiederkehrende Themen, damit einhergehend Vereinsamung und soziale Unfähigkeit. Gleichzeitig zeigt es aber auch, wozu der Mensch fähig sein kann, wenn ihm nichts mehr geblieben ist, und dass es Chancen gibt, sich zu ändern, wenn man den Willen und die Stärke dazu hat. Es gibt im Buch immer wieder Ereignisse, die ich für unrealistisch halte, aber andererseits war es so gut geschrieben und die Protagonisten so vielschichtig, dass ich darüber meistens hinwegsehen konnte. Es wäre zu viel gesagt zu behaupten, es hätte Spaß gemacht zu lesen, aber eine gute Lektüre war es allemal.