400 Seiten voller Liebe und Zuversicht
Es war der Titel der mich neugierig machte. Da ich erst kürzlich den Lost Place vor den Toren Berlins besichtigt habe, wollte ich gedanklich in die Zeit des Nationalsozialismus einsteigen, um den Umbruch ...
Es war der Titel der mich neugierig machte. Da ich erst kürzlich den Lost Place vor den Toren Berlins besichtigt habe, wollte ich gedanklich in die Zeit des Nationalsozialismus einsteigen, um den Umbruch des Sanatoriums lesetechnisch mitzuerleben und weitere Details über die Gebäude und Behandlungsmethoden zu erfahren.
Anhand einer Liebesgeschichte einer Patientin und eines Arztes wird den Heilstätten etwas Leben eingehaucht. Als Leser erfährt man einiges über die Krankheit, aber auch die damaligen Behandlungsmethoden, die oftmals den Anschein eines Urlaubs hatten. Aber der Schein trügt, wie man durch die Thoraxoperationen erfährt.
Der Roman skizziert aber auch den Umbruch, sprich als der Krieg beendet wurde, Hitlers Tod und die Übernahme des Sanatoriums in fremde Hände.
Wie man sich aber auch denken kann, gab es zu dieser Zeit auch viele Denunzianten. Auch diese finden in dem Roman ihren Platz.
Dieses Buch ist wieder einmal ein Beispiel dafür, dass Lesen nicht nur unterhält, sondern auch bildet. Gerade die Behandlungsmethoden klingen aus heutiger Sicht zwar abenteuerlich, haben aber dennoch auch einige Menschen von ihrem Husten befreit. Und auch die Geschehnisse rund um die Heilstätten beschreiben sehr gut, welchen Problemen man sich stellen musste.
Die Autorin zeigt viel Empathie und durch den bildhaften Schreibstil fällt es dem Leser leicht, sich in die Zeit hineinzuversetzen.
Der Roman hat mich sehr gut unterhalten.