Ein absolutes Jahreshighlight für mich
Die Wolkengucker„Wie schön muss es erst im Himmel sein, wenn er von hier unten schon so schön aussieht.“
Schaut ihr gern in den Himmel oder nehmt ihr euch mal Zeit die Wolken anzugucken?
Wolken gucken war tatsächlich ...
„Wie schön muss es erst im Himmel sein, wenn er von hier unten schon so schön aussieht.“
Schaut ihr gern in den Himmel oder nehmt ihr euch mal Zeit die Wolken anzugucken?
Wolken gucken war tatsächlich das gemeinsame Hobby von Margarete und Wilma. Bis Margarete starb und Wilma, ihre beste Freundin, ihr das Versprechen abnehmen musste, eine Vereinigung der Wolkengucker zu gründen. Und zusätzlich sollte Wilma Margaretes Haushaltshilfe Ayla einstellen.
So beginnt der Roman von Kristina Fritz und allmählich lernt man auch die anderen Protagonisten der Story kennen.
Insgesamt wird das Buch aus der Sicht der vier Charaktere Wilma, Ayla, Matt und Ferdinand beschrieben und die Geschichte somit auch immer aus einem anderen Blickwinkel erzählt.
4 Personen, die eigentlich unterschiedlicher nicht sein können und alles aus verschiedenen Millieus stammen. Und dennoch haben sie mehr gemeinsam, als sie zunächst glauben.
Da wäre der Witwer und alleinerziehende Vater Matt mit seiner Tochter Mia. Beide haben erst vor einiger Zeit die Mutter Anna verloren und gehen unterschiedlich mit der Trauer um.
Ayla, die ehemalige Haushaltshilfe von Margarete, die nun bei Wilma arbeitet. Sie lebt in einer WG und versucht sich mit Putzjobs in München über Wasser zu halten.
Die fast 90-jährige Wilma, die allein in ihrer Villa lebt und um ihre Freundin Margarete trauert.
Und natürlich Ferdinand, Wilmas schrulliger Nachbar, der zunächst überall aneckt.
Auch wenn es auf dem ersten Blick etwas unübersichtlich erscheint und es viele Protagonisten sein mögen, so kommt man als Leser schnell in der Story an. Ich persönlich hatte keine Probleme die ganzen Namen und deren Hintergründe schnell auseinanderhalten zu können
Kristina Fritz hat allen Charakteren, auch der kleinen Mia, viel Leben und Persönlichkeit eingehaucht, ohne dass es nur einmal langatmig oder langweilig beim Lesen gewesen wäre.
Der Plot der Story ist schön durchdacht. Und auch, wenn man keine großen Überraschungen oder Story Twists erwartet hatte, so hat mich die Geschichte dennoch zufrieden zurückgelassen.
Es wurden ernste Themen angesprochen, unter anderem der Umgang mit Trauer oder auch das Gefühl ohne Eltern aufgewachsen zu sein oder sich haltlos bzw. heimatlos zu fühlen.
Und dennoch hat das Buch die Ganze Zeit seinen Wohlfühl Charakter beibehalten können.
Mit einem lockeren Schreibstil, der sich gut lesen ließ und Kapiteln mit einer angenehmen Länge, hat Kristina Fritz es geschafft mich komplett abzuholen und in die Geschichte eintauchen zu lassen
Für mich mein erstes Highlight in 2024.
Ich vergebe daher volle 5 Wolken für diesen rundum gelungenen Roman.