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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.03.2024

Ein wunderbares Buch!

Gärten des Jahres 2024
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Klappentext:

„ERLEBEN SIE DIE FASZINIERENDE WELT DER PREISGEKRÖNTEN PRIVATGÄRTEN! GÄRTEN DES JAHRES präsentiert auch in diesem Jahr stolz die 50 herausragendsten Gärten der Landschaftsarchitekt:innen, ...

Klappentext:

„ERLEBEN SIE DIE FASZINIERENDE WELT DER PREISGEKRÖNTEN PRIVATGÄRTEN! GÄRTEN DES JAHRES präsentiert auch in diesem Jahr stolz die 50 herausragendsten Gärten der Landschaftsarchitekt:innen, Gartengestalter:innen sowie Garten- und Landschaftsbauer:innen – sorgfältig ausgewählt von einer hochkarätigen Fachjury. Dieses Callwey Buch ist eine Hommage an die Kreativität privater Gärten, die beeindrucken. Durch eindrucksvolle Bilder und detaillierte Pläne wird die Schönheit und die Einzigartigkeit der 50 Gärten gezeigt. Umfassende Angaben zu Besonderheiten des Grundstücks, des Konzepts, der verwendeten Materialien und der Auswahl der Pflanzen runden die 50 Gartenporträts ab. „Gärten des Jahres“ ist ein unverzichtbares Buch für alle, die von ihrem eigenen Traumgarten träumen oder sich einfach von der Schönheit der Natur inspirieren lassen wollen.“



Sobald im März des Jahres der Callwey-Verlag das Buch „Gärten des Jahres“ veröffentlicht, ist klar, die Gartensaison steht in den Startlöchern. Wir dürfen wieder auf gewohnte Weise in diesem wundervollen Buch 50 ausgewählte Gärten bestaunen. In allen 50 Gärten steckt jede Menge Fachwissen vieler Gewerke, Liebe und auch Zeit. Die vorgestellten Privatgärten werden wieder auf beste und exklusivste Weise präsentiert und hier aufgezeigt. Dieses Mal ist klar zu benennen, werden doch recht „kleine“ Gartenflächen aufgezeigt (im Durchschnitt um die 300-400qm). Haupttenor zumeist ist die Änderung unseres Klimas und wie damit umzugehen. Es geht um besondere und ausdauernde Pflanzen, Wasserläufe, Schattenplätze uvm.. Neben den wunderbaren Fotografien gibt es Skizzen, Pläne und Beschreibungen und Intentionen rund um die Gärten selbst.

Die Vielfalt und der Haupttenor Klima sind hier allgegenwärtig und bestens getroffen. Dad Buch bietet eine ganz Menge Wissen aber auch Inspirationen und verdient deshalb auch 5 Sterne.

Veröffentlicht am 11.03.2024

Absolute Hörempfehlung!

Marseille 1940. Die große Flucht der Literatur
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Klappentext:

„Juni 1940: Hitlers Wehrmacht hat Frankreich besiegt. Die Gestapo fahndet nach Heinrich Mann und Lion Feuchtwanger, nach Hannah Arendt, Franz Werfel und unzähligen anderen, die in Frankreich ...

Klappentext:

„Juni 1940: Hitlers Wehrmacht hat Frankreich besiegt. Die Gestapo fahndet nach Heinrich Mann und Lion Feuchtwanger, nach Hannah Arendt, Franz Werfel und unzähligen anderen, die in Frankreich seit 1933 Asyl gefunden haben. Sie alle müssen fliehen und geraten schließlich nach Marseille, um von dort einen Weg in die Freiheit zu suchen. Derweil riskiert der Amerikaner Varian Fry sein Leben, um die Verfolgten außer Landes zu schmuggeln. Szenisch dicht erzählt Uwe Wittstock die aufwühlende Geschichte ihrer Flucht unter tödlichen Gefahren, von unfassbarem Mut und größter Verzweiflung, von trotziger Hoffnung und Mitmenschlichkeit in düsterer Zeit.“



Autor Uwe Wittstock hatte bereits mit „Februar 33“ einen großen Auftritt auf dem Buchmarkt aber mit „Marseille 1940“ betoniert er sich dort fest und dies auch ganz zurecht. Erzählt wird dieses Hörbuch von Julian Mehne. Mir bislang gänzlich unbekannt als Sprecher aber das sollte kein Nachteil sein - im Gegenteil. Er erzählt mit ruhiger Art aber dennoch an den passenden Stellen bestens betont eine wahrlich grausame Geschichte. Als der brauen Sumpf sich selbst in der Literaturwelt verwanzt, ist für sehr viele Autoren klar: in diesem Land ist kein Leben mehr möglich. Sie flüchten und sind auf der Suche nach Frieden und einem Leben, in dem sie sich entfalten können. Für sehr viele Autoren ging die Reise nach Frankreich, genauer nach Marseille um von da aus klarer denken und planen zu können. Die Gefahr lag für alle Literaten wie eine grausame Krankheit im Nacken und machte das Leben zur Zerreißprobe. Uwe Wittstock benennt hier Namen, bekannte Schicksale und eine Art „Menschenwanderung“. Alles chronologisch geordnet und belegt. Diese Flucht so detailliert zu beschreiben ohne sich dabei zu verlieren oder gar zu verzetteln, ist wahre Kunst. Er schafft es brillant die Emotionen jeglicher Art den Hörer näher zu bringen und dabei das Kopfkino zu entfachen. Es ist eine Art Sachgeschichte die dennoch einem Roman, gar einem Thriller ähnelt. Eine sehr gut dosierte Mischung! Die Geschichte hier hallt unglaublich nach. Egal ob man nur eine Pause einlegt, was durch die Zusammensetzung problemlos machbar ist, oder auch zum Schluss: die Gedanken haften an dieser Geschichte fest und erzählen eine historische Geschichte, die wohl so einigen Lesern nicht unbedingt bekannt war. Sprecher Juliane Mehne hat jedenfalls eine angenehme Vortragsweise und das macht leicht ihm knapp 12 1/2 Stunden zu lauschen (wohlgemerkt ist dies eine ungekürzte Fassung!). Hierfür gibt es verdiente 5 Sterne und eine Hörempfehlung von mir!

Veröffentlicht am 11.03.2024

Dieses Buch ist ein echtes Meisterwerk!

Queen Elizabeth II.
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!ein Lesehighlight 2024!



Klappentext:

„Queen Elizabeth II. war die am längsten regierende Monarchin in der Geschichte Englands und für viele Menschen ein einzigartiges Vorbild. 70 Jahre lang erfüllte ...

!ein Lesehighlight 2024!



Klappentext:

„Queen Elizabeth II. war die am längsten regierende Monarchin in der Geschichte Englands und für viele Menschen ein einzigartiges Vorbild. 70 Jahre lang erfüllte sie ihre königlichen Pflichten mit Würde und Hingabe, in schwierigen und triumphalen Zeiten. Dieses Buch ist eine Verneigung vor dieser bemerkenswerten Frau, es zeigt sie als Prinzessin, Königin, Ehefrau, Mutter, Großmutter und nicht zuletzt als Staatsfrau.

Dieser prächtig bebilderte Band präsentiert über 200 Fotos aus dem langen Leben der Queen: von ihrer Kindheit über die Krönung bis zum Platin-Jubiläum, den Hochzeiten ihrer Kinder und Enkelkinder und Treffen mit zahllosen Staatsoberhäuptern. Mit 15 Faksimiles zum Herausnehmen.“



Dieses Buch ist eines der wenigen Bücher in meinem Leben, die mich sprachlos gemacht haben. Warum? Weil es unglaublich schön und so extrem detailliert und liebevoll gestaltet wurde, und es keinen Kitsch oder Klischee bedarf. Der Verlag Gerstenberg hat hier wirklich etwas außergewöhnliches geschaffen. Sie denken ich übertreibe? Keineswegs! Dieses Buch hat eine Größe von 29,8/21,5/3 cm und wiegt knapp 1,5 Kilogramm. Somit entspricht es der gängigen Coffeetable-Book-Größe anstandslos. Das Cover zeigt die Hauptperson des Buches: die verstorbene Queen Elizabeth II. Hier dürfen wir in ihr Leben eintauchen. Chronologisch darf sich der Leser auf eine royale Biografie in Bildern und kurzweiligen Texten erfreuen. Einige Fotografien sind bislang recht selten veröffentlicht worden und somit erhält man tatsächlich hier und da neue Sichtweisen auf die Queen. Ein ganz großes Extra in diesem Buch sind aber die 15 Faksimiles. In recht dicken Kartontaschen, die wie royale Briefe aussehen, befinden sich Bilderkarten. Es erscheint für den Leser so, als ob er im privaten Fotoalbum der königlichen Familie hineinblicken darf. Die Faksimiles haben eine recht üppige Größe (in etwa 13x18cm) und sind wie Fotografien aufgemacht. Bis auf das Papier wirken diese täuschend echt. Diese „Fotos“ passen genau zu den beschriebenen Anekdoten und Geschichten und bieten damit Platz für private Einblicke. Die Buchseiten sind alle von fester und griffiger Qualität, was ein problemloses umblättern ermöglicht. Die feste Buchbindung ist trotz der Kartontaschen bestens. Die Bilder sind alle matt gehalten und somit ist auch der Lichteinfall beim lesen und staunen recht egal - hier passt es einfach immer. Ebenso sind die Farben brillant und authentisch. Das Lesebändchen ist ein wunderbarer Begleiter in diesem Buch.

Wie bereits gesagt dürfen wir hier den Werdegang der Queen chronologisch erlesen. Angefangen von der Geburt bis hin zu ihrem Tot zeigt dieses Buch auf sehr geschmackvolle und würdigende Weise diese Dame zu ehren und zu präsentieren. Die Bilder sind teilweise äußerst eindringlich und harmonisch mit den Texten verbunden. Diese sind keineswegs ausschweifend oder ausladend. Hier ist alles kurz und knackig aber dennoch passend niedergeschrieben.

Sie merken schon, meine Begeisterung scheint hier keine Grenzen zu kennen und dies auch zu recht. Dieses Buch ist einfach ein Highlight und ein absolutes Muss für Fans der verstorbenen Königin.

Alles in allem ein traumhaft schönes Buch welches mehr als 5 Sterne verdient hat!

Veröffentlicht am 10.03.2024

So fern und doch nah der Heimat

Mühlensommer
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Klappentext:

„Ein drückend heißer Sommertag. Mit ihren beiden Töchtern macht sich Maria auf den Weg in ein langes Wochenende fern von Stadt, Stress und Schule. Doch dann ruft Marias Mutter an: Der Vater ...

Klappentext:

„Ein drückend heißer Sommertag. Mit ihren beiden Töchtern macht sich Maria auf den Weg in ein langes Wochenende fern von Stadt, Stress und Schule. Doch dann ruft Marias Mutter an: Der Vater hatte einen Unfall und liegt im Krankenhaus. Die Mutter ist bei ihm, und auf dem Bauernhof der Familie müssen Schweine, Kühe und Hühner versorgt werden – aber auch die demente Großmutter.



Maria fährt sofort zum Hof. Doch da erwartet sie nicht nur die seit Stunden schon Äpfel schälende Oma, sondern auch die Erinnerung an ein fast vergessenes Leben zwischen Schulbus und Schweinestall, Dreimeterbrett und Kirchenbank, an den Duft von frischem Holzofenbrot und an endlose Hopfenernten, starre Traditionen und lauter kleine Freiheiten.



Als am Tag darauf die Mutter aus dem Krankenhaus heimkehrt und plötzlich auch Marias Bruder Thomas auf dem Hof steht, ist die Familie versammelt. Sie eint die stille Sorge um den Vater. Bis Thomas das Schweigen bricht und endlich zur Sprache kommt, was sie alle lang verdrängt haben …“



Autorin Martina Bogdahn hat „Mühlensommer“ verfasst. Durch einen tragischen Umstand muss Maria wieder auf den elterlichen Hof. Dort angekommen holen sie in Sekundenschnelle alte Gedanken und Erinnerungen wieder ein. Sie riecht den Duft des Hofes, welcher einen als Leser fast durch die Buchseiten zu strömen scheint, und blickt zurück auf das was war. Maria bleibt aber nicht lange allein mit ihren Gedanken denn auch ihr Bruder kommt auf den Hof. Die gedankenschwere Trance wird durchbrochen als Thomas Dinge anspricht, die schon längst keiner mehr auf dem Schirm hatte da gekonnt verdrängt. Bogdahn nimmt uns brillant mit ihren Figuren mit über den Hof. Es gibt viel zu entdecken. Vieles scheint wie großes Abenteuer aber es gibt auch Unausgesprochenes bzw. wunde Stellen. Durch gekonnte Zeitenwechsel die in Form von Marias Erzählungen bzw. Gedankengängen daher kommen, dürfen wir erleben wie es für Maria früher auf dem Hof war. Bogdahn geht dabei äußerst bildhaft und emotional vor. Maria scheint sich gern daran zu erinnern und die Tatsache wieder auf dem Hof zu sein, ist wohl dieses „Heimat-Gefühl“. Dennoch war nichts alles wie im Bilderbuch. Es gab auch trübe Zeiten aber nach Regen folgt bekanntlich der Sonnenschein. Die Tatsache, dass sie auf dem Hof sind, lässt Streitereien mit sich bringen aber auch Versöhnungen und Familienliebe aufkommen. Alles wirkt hier authentisch ohne Kitsch und Klischee. Durch Bogdahns Schreibstil ist der Leser schnell in der Geschichte gefangen und es darf leise und still mitverfolgt werden wie es mit den Personen weiter geht. Bigdahn wird hier und da etwas philosophisch nachdenklich da es auch darum geht, warum man eigentlich diese vermeintliche Idylle verlassen hat. Warum ist Maria gegangen? Ist sie in ihrer Welt glücklicher? Was ist Heimat? Kann diese vergehen? Viele Fragen tauchen auf, die auch nachhallen aber wir werden gekonnt Antworten erhalten und es bleibt genügend Raum für eigene Gedankenzüge! 5 Sterne für diese wirklich lesenswerte Debüt!

Veröffentlicht am 05.03.2024

Ein Rückblick auf die alte Heimat

Kosakenberg
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!ein Lesehighlight 2024!



Klappentext:

„Was ist Heimat und wie lässt man die Provinz hinter sich, davon erzählt Sabine Rennefanz voller Ironie und Melancholie.



Kathleen hat es geschafft. Sie ist ...

!ein Lesehighlight 2024!



Klappentext:

„Was ist Heimat und wie lässt man die Provinz hinter sich, davon erzählt Sabine Rennefanz voller Ironie und Melancholie.



Kathleen hat es geschafft. Sie ist erfolgreich, redegewandt, attraktiv. Seit Jahren lebt sie als Grafikerin in London. Woher sie kommt, hat sie hinter sich gelassen. Zumindest glaubt sie das. Doch die Besuche bei ihrer Mutter im brandenburgischen Kosakenberg konfrontieren sie mit einer Welt, der sie in den neunziger Jahren zu entkommen versuchte und die nun eine ungeahnte Kraft entfaltet. Mit starken Bildern führt Sabine Rennefanz in ein Dorf im Osten des Landes, in dem fast nur Männer geblieben sind und die wenigen Frauen, die nicht das Weite gesucht haben, mit Eiern handeln, von der Liebe träumen und über die reden, die weggegangen sind.“



Oh ha…was für ein Roman! Autorin Sabine Rennefanz nimmt uns mit in die pure und blanke Dorfidylle im Osten Deutschlands. Wer glaubt hier Idylle vorzufinden irrt. Nach der Wende hat sich viel und nicht viel getan. Hauptprotagonistin Kathleen ist diesem alten Leben entsprungen und hat sich eine Karriere in London aufgebaut. Doch dieses „nach Hause kommen“ nach Kosakenberg ist dennoch immer etwas besonderes. Positiv wie negativ. Sie blickt auf das zurück was war, warum sie von dort gegangen ist, ob sie überhaupt noch etwas dort hält, ob sie noch Wurzeln dort hat und warum noch so viele Männer in Kosakenberg geblieben sind. Rennefanz beleuchtet mit ihrem Buch ein besonderes Thema unserer Landes. Der Osten hat nach der Wende eigene Züge angenommen, die Menschen suchte im Ganzen nach Zusammenhalt als die Wende kam und dennoch waren und sind sie immer noch die „Ossis“. Kathleen nimmt uns mit an die Hand und wir dürfen nicht nur durch das Dorf gedanklich reisen sondern auch in ihre Gedankenwelt. Die Autorin spannt einen brillanten Bogen ohne dabei zu jammern oder mit erhobenen Zeigefinger hier zu mahnen. Sie erzählt stumpf und ehrlich und ja, sie erzählt verdammt authentisch das man sich nur so erschreckt. Da ich selbst gebürtig aus dem Osten stamme und in irgendwann mit Anfang 20 selbst im „Westen“ heimisch geworden bin, kann ich klar sagen, Rennefanz trifft den Nagel auf den Kopf mit ihren Beschreibungen! Einerseits beleuchtet sie indirekt die politische und gesellschaftliche Entwicklung im Osten des Landes aber auch was die Menschen für sich daraus gemacht haben. Und des weiteren geht die Autorin der Frage nach wie lange Heimat Heimat ist und ob man Heimat auch verlieren kann, ob sie einem abhanden kommen kann. Ihr Sprachstil ist stets klar und ungeschnörkelt. Ihre Protagonistin hat sie fein bestückt ohne dabei in Kitsch oder Klischee zu verfallen. Hier wird auch keine Abrechnung mit Ost oder West gemacht sondern aufgezeigt, wie es ist, wenn man seine Heimat, die eine spezielle Entwicklung hinter sich hat, verlässt und was das mit einem macht. Ja, hier und da wird Rennefanz ein wenig philosophisch nachdenklich, hier und da auch lyrisch in ihrer Erzählweise. Ich bin Kathleen gern gefolgt, was aber daran lag, das ich sie sehr gut verstehen konnte mit all ihren Gedankengängen.

Fazit: Ein wirklich brillanter Schreibstil gepaart mit einer authentische Geschichte die ich zu 100% nur unterschreiben kann! Ich würde gern mehr als 5 Sterne vergeben wenn möglich!