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Veröffentlicht am 21.07.2017

Packende Stroy mit Stolpersteinen

Glaube Liebe Tod (Ein Martin-Bauer-Krimi 1)
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Fakten
Autor: Gallert Reiter
Verlag: ullstein
Erscheinungsdatum: 12.05.2017
Genre: Kriminalroman
Seiten: 406

Inhalt
Martin Bauer ist Polizeiseelsorger - ein sehr spezieller Polizeiseelsorger. Er hält ...

Fakten
Autor: Gallert Reiter
Verlag: ullstein
Erscheinungsdatum: 12.05.2017
Genre: Kriminalroman
Seiten: 406

Inhalt
Martin Bauer ist Polizeiseelsorger - ein sehr spezieller Polizeiseelsorger. Er hält einen Polizisten davon ab sich von einer Brücke in den Tod zu stürzen, indem er einfach selbst in die Tiefe springt und sich von ihm retten lässt. Trotzdem ist der Polizist wenige Stunden später Tod - vom Parkhausdach gestürzt. Es wird als Selbstmord deklariert, doch Bauer lässt der Fall keine Ruhe und er ermittelt auf eigene Faust weiter.

Gestaltung
Ich finde das Cover sehr gut gemacht - der Mann ganz allein auf der Brücke, die Lichtreflexe die ihn umgeben. Der groß gedruckte Titel scheint wie eine Last auf dem Mann zu liegen und das passt ja auch ganz gut zur Geschichte. Überhaupt konnte ich mit dem Titel erst nicht viel anfangen, doch im Nachhinein gesehen fasst er das Buch sehr gut zusammen.

Sprache
Es gibt in diesem Buch einige Erzählstränge. Die wechseln sich unregelmäßig ab, mal kommt ein neuer Erzählstrang hinzu, der dann aber vielleicht auch nur kurz verfolgt wird, aus manchen entwickeln sich aber auch ganz eigenen Nebenhandlungen. Deshalb musste ich schon manches Mal erst reinkommen und herausfinden, wer jetzt gerade erzählt und wo man sich befindet. Überhaupt gab es Szenen die mir einfach unlogisch erschienen, oder Fehler enthielten - also z.B. setzen sich die Personen am Anfang einer Szene hin und später lässt sich einer erschöpft auf einen Stuhl sinken. Das sind Kleinigkeiten, aber sie ließen mich immer wieder stolpern.

Charaktere
Der Polizeiseelsorger Martin Bauer ist in dieser Geschichte natürlich der heimliche Held. Er macht sich sehr viele Gedanken, wie er den Betroffenen helfen kann, verlässt sich dabei auf seine Intuition und seinen Glauben. Dadurch ist er aber auch oft leichtsinnig und riskiert viel. Dann gibt es noch Verena Dohr, die Polizeihauptkomissarin und direkte Ansprechpartnerin für Bauer. Sie muss oft ihren Kopf für Bauers Eskapaden hinhalten, vertraut ihm aber trotzdem und ist eigentlich froh, dass er so hartnäckig und nervtötend sein kann. Außerdem begleitet man auch Tilo, den Sohn des verstorbenen Polizisten und begleitet in bei der Frustbewältigung, die der Tod des Vaters mit sich bringt. Und man gerät auch in die Geschichte von zwei rumänischen Mädchen, die im Rotlichtmilieu feststecken.

Fazit
Die Story hat mich total mitgenommen. Sie war spannend und fesselnd, man konnte mit ermitteln und in die Abgründe der Rotlichtszene blicken. Aber der Schreibstil gefiel mir leider nicht. Es ist packend geschrieben, enthält für mich aber zu viele Stolpersteine. Man erkennt oftmals erst nach einiger Zeit wer spricht und in welcher Situation er ist. Viele Szenen stürzen einen in eine Situation, dann kommen plötzlich Rückblenden, wie der Charakter in diese Situation geraten ist (dass da eine Rückblende anfängt, habe ich oftmals erst gemerkt, wenn ich wieder gestolpert bin, weil etwas nicht in den zeitlichen Ablauf passte) und dann ging es nahtlos wieder in die Gegenwart über. Solche Kleinigkeiten milderten leider meine Lesefreue etwas. Trotzdem eine gute Story.

Veröffentlicht am 12.07.2024

Spannend

Die unendliche Reise der Aubry Tourvel
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Inhalt
Aubry bekommt als Kind plötzlich eine mysteriöse Krankheit, die dafür sorgt, dass sie kaum länger als 3 Tage an einem Ort bleiben kann. Deshalb beginnt sie von Paris aus um die Welt zu reisen, begegnet ...

Inhalt
Aubry bekommt als Kind plötzlich eine mysteriöse Krankheit, die dafür sorgt, dass sie kaum länger als 3 Tage an einem Ort bleiben kann. Deshalb beginnt sie von Paris aus um die Welt zu reisen, begegnet verschiedensten Menschen und erlebt immer wieder geheimnisvolle Dinge.

Sprache
Douglas Westerbeke schreibt sehr eindrücklich und ich habe Aubrys Reise wirklich gespannt mitverfolgt. Allerdings gab es einige Dinge, die ganz anders waren, als ich sie erwartet hatte.

Die erste Überraschung für mich war, dass man Aubry gar nicht wirklich auf ihrer Reise begleitet, jedenfalls nicht chronologisch. Man erfährt nicht wie sie von einem Ort zum anderen gekommen ist und auch nur wenig über die Länder, die sie bereist oder die Völker, die dort leben. Eher werden einzelne Episoden ihrer Reise erzählt. Meist gibt es eine aktuelle Geschichte und während dieser beginnt Aubry einer Person, die sie trifft, ein vergangenes Erlebnis zu erzählen und dann springt man zur nächsten Episode. Am Anfang gefiel mir das gut, mit der Zeit verwirrte es mich allerdings zunehmend, da ich nicht mehr wusste in welcher Reihenfolge die Ereignisse stattfanden und an welchem Zeitpunkt der Reise wir uns aktuell befinden.
Aubry erlebt wirklich viel, sie reist mehrfach um die Welt; reist durch Wüsten, Dschungel und über Berge; lernt verschiedenste Menschen und Bräuche kennen. Das war wirklich toll zu verfolgen.

Zweite Überraschung war, dass es gar nicht so sehr darum geht, was das für eine Krankheit ist, die Aubry hat, warum sie sie bekommen hat oder ob es möglich ist sie wieder los zu werden. Aubry leidet unter der Krankheit und ihren Folgen, aber tut aktiv nichts um sie zu verstehen.

Nächste Überraschung war, dass die Bibliothek und die Elemente des magischen Realismus in der Geschichte nur eine nebensächliche Rolle spielen.

Überraschend war auch das Ende. Das wurde mir zu wirr und vielleicht auch zu philosophisch. Ich hatte jedenfalls das Gefühl etwas verpasst zu haben oder nicht zu verstehen, was die Geschichte mir vermitteln möchte.

Charaktere

Fazit
Das war eine abenteuerliche Reise, die mich zum Ende hin leider irgendwie verloren hat.

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  • Cover
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.03.2024

Anstrengende Erzählweise

Blackbird
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Erster Satz
Im Zug staut sich die Hitze der Sonne auch noch eine Stunde, nachdem er sich unter das Straßenpflaster zurückgezogen hat und sich seinen Weg durch die ausgedehnte Stadt bahnt

Inhalt
Ein Mädchen ...

Erster Satz
Im Zug staut sich die Hitze der Sonne auch noch eine Stunde, nachdem er sich unter das Straßenpflaster zurückgezogen hat und sich seinen Weg durch die ausgedehnte Stadt bahnt

Inhalt
Ein Mädchen wacht mitten auf den Bahngleisen liegend auf. Sie kann sich an nichts erinnern. Nicht wie sie dort hingelangt ist. Nicht wer sie ist. Und sie läuft weg. Bald merkt sie, dass sie verfolgt wird, doch sie weiß nicht warum. Doch sie gibt nicht auf. Sie möchte Antworten.

Cover
Die Aufmachung dieses Buches ist wirklich außergewöhnlich. Die Schrift - Titel und Autor - ist über das ganze Cover gespannt. Darüber liegt ein pinkes Zielkreuz. Aber das Beste ist der leuchtend pinke Buchschnitt! Der sticht sofort ins Auge und macht das Buch für mich zu etwas ganz besonderem.

Sprache
Auch die Sprache ist hier sehr außergewöhnlich, denn die ganze Geschichte wird in der zweiten Person erzählt. Das heißt der Erzähler spricht den Leser die ganze Zeit direkt an: „Du läufst weg.“ „Du weißt nicht was du tun sollst“ usw. Ich finde das eher verstörend, denn ich möchte ja eigentlich über den Protagonisten lesen und nicht die ganze Zeit das Gefühl haben ICH müsste das jetzt tun. Wobei mir die Entscheidungen der jungen Frau auch absolut nicht immer schlüssig waren… Erst hat sie immer nur so ein Gefühl, Erinnerungsfetzen und eine tiefe innere Unruhe und plötzlich weiß sie genau was abläuft. Ohne dass es für mich als Leser konkretere Hinweise gegeben hätte.

Fazit
Erst zum Ende hin nimmt die Geschichte an Fahrt auf. Man erfährt etwas über die Hintergründe, warum die Protagonistin überhaupt verfolgt wird und bekommt langsam ein Gefühl, was Realität ist. Die Erzählweise ist wirklich anstrengend, trotzdem wüsste ich gerne wie die Geschichte ausgeht. Denn die Grundidee, die leider erst sehr spät aufgedeckt wird, finde ich wirklich sehr spannend und erschreckend.

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  • Cover
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Veröffentlicht am 11.03.2024

Kleinstadtidylle oder Kleinstadtkrieg?

Dieser eine Sommer
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In "Dieser einer Sommer" erzählen Quinn und Leah ihre gemeinsamen Erlebnisse in der Kleinstadt Menamon. Quinn hat gerade ihre Mutter verloren und macht sich nun auf die Suche nach ihrem Vater um ihn zur ...

In "Dieser einer Sommer" erzählen Quinn und Leah ihre gemeinsamen Erlebnisse in der Kleinstadt Menamon. Quinn hat gerade ihre Mutter verloren und macht sich nun auf die Suche nach ihrem Vater um ihn zur Rede zu stellen. Dabei landet sie in Menamon, verliebt sich findet eine Freundin und wird endlich Journalistin. Die New Yorkerin Leah ist frisch verheiratet mit Henry und erhofft sich ein idyllisches Leben in der Kleinstadt, doch es ist aufregender wie sie erwartet hatte.

Cover

Ich finde das Cover sehr schön! Es ruft sofort sommerliche Gefühle hervor und vermittelt die Verbundenheit von Freundinnen. Leider passt es - genauso wie der Titel - für mich nicht zur Geschichte, die hinter dem Cover steckt.

Sprache

Die Geschichte wird in der Ich-Form erzählt. Dabei wechseln sich Quinn und Leah beim Erzählen der Geschichte ab. Dadurch lernt man die Sichtweisen von beiden Frauen kennen, allerdings muss man immer gut aufpassen, wer denn jetzt gerade "Ich" ist. Die Erzählung ist in fünf Teile unterteilt - Sommer, Herbst, Winter, Frühling und wieder Sommer. Leider wird in den Beschreibungen nur sehr wenig auf die Jahreszeiten eingegangen und, wie schon erwähnt, passt dadurch auch der Titel nicht besonders gut.

Leider sind mir Szenen oft nicht ausformuliert. Gespräche bleiben einfach offen. Es werden Anspielungen gemacht, auf die aber später nicht mehr eingegangen wird. Manchmal kommen mir Sätze einfach nur übersetzt, aber nicht sehr sinnvoll vor. Und manchmal machen Beschreibungen für mich keinen Sinn.

Fazit

Eine ganz andere Geschichte, als ich erwarte habe. Leider konnte sie mich trotz überraschender Wendung nicht fesseln. Zu viele Schwächen, zu viele Lücken, zu viele Ungereimtheiten für mich.

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Veröffentlicht am 11.03.2024

Starke Frau

Der schönste Fehler meines Lebens
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Eigentlich sollte Meg's beste Freundin Lucy den erfolgreichen Ted Beaudine heiraten, doch die lässt ihn auf Meg's Rat hin am Altar stehen und verschwindet. Doch dann kann die abgebrannte Meg ihr Hotel ...

Eigentlich sollte Meg's beste Freundin Lucy den erfolgreichen Ted Beaudine heiraten, doch die lässt ihn auf Meg's Rat hin am Altar stehen und verschwindet. Doch dann kann die abgebrannte Meg ihr Hotel nicht bezahlen und hängt in der kleinen Stadt Wynette fest. Trotz aller Widrigkeiten und Anfeindungen schlägt sie sich durch.

Und dann kommt es wie es kommen muss, sie verliebt sich in den Liebling der Stadt, Ted Beaudine.

Für mich fängt die Geschichte etwas überstürzt an. Lucy geht sofort auf Meg's Zweifel an ihrem Zukünftigen ein und lässt die Hochzeit platzen.

Allerding ist mir Ted auch von Anfang an unsympathisch. Er ist eingebildet, kühl und verlässt sich völlig auf seinen Status als Liebling der Stadt. Und doch ist von Anfang an klar, dass Meg und er sich irgendwann verlieben werden.

Dann wird die Geschichte aber ganz amüsant. Meg ist eine starke Frau die sich durchkämpft. Gegen zickige Klatschweiber, aufdringliche Verehrer und die große Liebe.

Am meisten haben mich die vielen Namen der Dorfbewohner verwirrt. Da kam ich nicht mit. Alle ziemlich gleiche Charaktere, ähnliche Namen und alle auf einmal vorgestellt. Da hab ich bis zum Schluss nicht alle zugeordnet bekommen.

Und wo ist eigentlich Lucy hin? Sie taucht im weiteren Verlauf eigentlich gar nicht mehr auf. Weder kehrt sie zurück nach Wynette noch hat sie Kontakt zu ihrer besten(?) Freundin Meg. Das ist mir nicht logisch.

Am Ende gibt es noch Drama und natürlich ein Happy End.

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