Cover-Bild Wir werden jung sein
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 07.03.2024
  • ISBN: 9783462003758
Maxim Leo

Wir werden jung sein

Roman

Ihr Leben gerät aus den Fugen, als die Teilnehmer einer Medikamentenstudie an der Berliner Charité plötzlich jünger werden. Jakob ist gerade seiner ersten Liebe begegnet und verliert auf einmal jegliche Lust. Jenny wünscht sich seit vielen Jahren vergeblich ein Kind und wird plötzlich schwanger. Wenger, ein schwerkranker Immobilienpatriarch, verabschiedet sich mit einem rauschenden Fest von der Welt, um kurz darauf – zur Verzweiflung seiner Erben – wieder aufzublühen. Und Verena, die zweifache Olympiasiegerin über 100 Meter Freistil, hat ihre Profizeit längst hinter sich, als sie bei einem Schaukampf der Ex-Stars überraschend neue Rekorde aufstellt. Als die Öffentlichkeit von ihrer Verjüngung erfährt, überschlagen sich die Ereignisse.  

Ein ungeheuer hellsichtiger Roman, der seinen Protagonisten voller Witz und Wärme durch das verrückteste Jahr ihres Lebens folgt. Und der wie nebenbei die großen ethischen und gesellschaftlichen Fragen stellt, die sich ergeben, wenn die weltweit auf Hochtouren laufende Forschung zur biologischen Verjüngung des Menschen Erfolg hat.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.03.2024

Definitiv ein Lese-Highlight!

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Wie wäre es wohl, wenn wir mit einer einzigen Pille wieder jung werden könnten? Auf der Zunge liegt mir da eine sehr positive Einschätzung. Denn wer würde nicht gerne nochmal die besten Jahre durchleben ...

Wie wäre es wohl, wenn wir mit einer einzigen Pille wieder jung werden könnten? Auf der Zunge liegt mir da eine sehr positive Einschätzung. Denn wer würde nicht gerne nochmal die besten Jahre durchleben wollen. Wenn man aber den gesamtgesellschaftlichen und politischen Blick auf diese Möglichkeit wirft, kann eine solche Pille doch für Angst und Schrecken sorgen. Eine Rundumperspektive auf eine solche Verjüngungstablette und ihre Geschichte ermöglicht Maxim Leos Roman Wir werden jung sein und unterhält dabei wirklich sehr gut.
An der Charité wird eine kleine Medikamentenstudie durchgeführt, die herzkranke Probanden heilen soll, indem man ihre Herzmuskelzellen dazu bringt, sich zu erneuern. Professor Martin Mosländer ist sehr bemüht um seine Patienten und muss nach einiger Zeit mit Erschrecken und Faszination feststellen, dass sich die Studie nicht nur auf die Herzen der Teilnehmenden auswirkt, sondern deren Körper komplett verjüngt. Die vier Patienten: Ein Schüler, eine Leistungsschwimmerin, ein Großunternehmer und eine Lehrerin. Sie lernen wir je in eigenen Kapiteln kennen, erfahren ihre Krankheitsgeschichte, wie sich die Studie auf sie und ihr Umfeld auswirkt und wie sie die Verjüngung selbst empfinden.
Das Besondere an diesem Buch war für mich, dass es sich zunächst nach Science Fiction anhört, aber immer realistischer wird, je weiter man liest. So dachte ich beispielsweise zunächst, dass noch gar nicht ernstzunehmend zur Zellverjüngung geforscht wird. Ich musste aber erschreckt feststellen, dass für das Phänomen der Zellverjüngung tatsächlich ein im Buch genannter Wissenschaftler den Nobelpreis erhalten hat. Und so ging es mir im Leseverlauf immer wieder: So abstrus sich der Klappentext anhört, so naheliegend ist das Setting und so möglich im echten Leben kam mir alles vor. Natürlich könnte auch die Verjüngung als Zufallsbefund aus einer Medikamentenstudie herauskommen. Mit den unterschiedlichen Hauptfiguren gibt der Autor im Lesefluss auch die unterschiedlichen Perspektiven auf die Frage nach der Verjüngung mit: Ein alternder Unternehmer, der sein Lebenswerk nicht aus der Hand geben kann, symbolisiert die alternde Bevölkerung, die einfach länger leben will. Die Lehrerin, die unbedingt schwanger werden will, wo es aber erst nach der Verjüngung klappt, symbolisiert für mich, dass eine solche Verjüngung verpasste Chancen wiederbringen kann. Die Leistungsschwimmerin geht für mich in die gleiche Richtung und zeigt, dass mehr Zeit auch mehr Zeit für Selbstverwirklichung bedeutet. Der Teenager steht für mich für die Jugend, der viele Möglichkeiten geraubt werden, wenn jeder so lange leben kann wie er will. Und Professor Mosländer steht für mich für die Wissenschaft, die nur das Beste will, aber dennoch neue Probleme durch neue Möglichkeiten hervorbringt.
Lustigerweise mochte ich alle diese Figuren und konnte mich in jeden hineinversetzen. Vermutlich fiel mir das auch deswegen so leicht, weil das Buch trotz des schwierigen Themas so leicht und mit einer Prise Humor geschrieben ist, sodass man nur so durch die Seiten fliegt. Stellenweise fand ich es sogar wirklich lustig. Doch auch die Frage schwingt permanent mit, was man als Leser selbst für die richtige Antwort auf die Frage hält, ob es eine solche Verjüngungspille geben darf. Hier fand ich insbesondere die Kapitel aus der Sicht von Professor Holstein, die die Bundesregierung in ethischen Fragen berät, sehr bereichernd. Denn sie löst die Frage vom eigenen Schicksal und zeigt auf, was das für die Gesellschaft bedeuten würde. Das hat mich auf eine sehr leichte Art zum Nachdenken angeregt, die auch durchaus unterhaltsam geschrieben war.
Alles in allem fand ich dieses Buch wirklich hervorragend: Die Geschichte ist so genial wie realitätsnah und die Umsetzung ist grandios unterhaltsam. Und ganz unterschwellig regt das Buch noch zum Nachdenken an, ob es denn nun gut oder schlecht wäre, mit einer Pille jünger werden zu können. Von mir gibt es eine fette Empfehlung!

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Veröffentlicht am 10.03.2024

Ewig jung

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"Aber was war, wenn das Leben nun auf einmal viel länger wurde? Musste man sich da nicht irgendwie neu erfinden? Weil man sonst doch nur noch in der Wiederholung lebte, irgendwann bitter und zynisch wurde?"(Seite ...

"Aber was war, wenn das Leben nun auf einmal viel länger wurde? Musste man sich da nicht irgendwie neu erfinden? Weil man sonst doch nur noch in der Wiederholung lebte, irgendwann bitter und zynisch wurde?"(Seite 138)

Hätte mich jemand noch vor Kurzem gefragt, ob ich ein Verjüngungsmedikament einnehmen würde, hätte ich mich durchaus positiv geäußert. Aber nachdem ich "Wir werden jung sein" von Maxim Leo gelesen habe, denke ich anders darüber. Sicherlich wäre es schön, ein paar Falten und graue Haare weniger zu haben, nicht ständig an Rückenschmerzen zu leiden etc. Aber was tun, wenn der Körper sich nicht nur äußerlich verjüngt, sondern auch innerlich und man plötzlich über zusätzliche Lebensjahre verfügt? Was fängt man mit dieser Zeit an? Lebt man einfach weiter wie bisher?

Dieser Problematik müssen sich auch die Probanden der Medikamentenstudie stellen, nachdem festgestellt wurde, dass das Medikament nicht nur ihre Herzmuskelschwäche erfolgreich kuriert hat, sondern als Nebenwirkung auch ihren Körper um mehrere Jahre verjüngt hat. Und das ohne dass sich Jakob, Jenny, Wenger und Verena konkret bewusst dafür entschieden haben.

Aber was passiert, wenn ein solches Verjüngungsmedikament tatsächlich auf den Markt kommt und sich die Menschen bewusst für die Einnahme entscheiden können? Unter welchen Bedingungen wird das Medikament ausgegeben? Was sind die Folgen (ethisch, moralisch, finanziell etc.)? Wie geht man mit ihnen um?

Maxim Leo zeigt auf, welche Chancen aber auch Herausforderungen und Probleme entstehen (können) und reißt an, wie ein Umgang mit dieser bahnbrechenden Erfindung aussehen könnte. Sicher ist, dass es sich um ein Thema handelt, bei dem es nicht DIE Lösung gibt.

Das Buch hat mich super unterhalten. Es ist spannend, klug und witzig geschrieben und regt dazu an, sich mit komplexen ethischen und moralischen Fragen auseinanderzusetzen. Es ist das erste Buch, das ich von dem Autor gelesen habe, aber mit Sicherheit nicht das letzte.

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Veröffentlicht am 10.03.2024

Unsterblich

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Maxim Leo packt ein interessantes Thema an. Wie wäre es, wenn man unsterblich sein könnte? Das Mittel zur Unsterblichkeit entwickelt in seinem Roman Professor Mosländer eher zufällig. Er will ein Medikament ...

Maxim Leo packt ein interessantes Thema an. Wie wäre es, wenn man unsterblich sein könnte? Das Mittel zur Unsterblichkeit entwickelt in seinem Roman Professor Mosländer eher zufällig. Er will ein Medikament herstellen, das zur Regeneration des Herzmuskels gedacht ist. Doch es regeneriert nicht nur den Herzmuskel sondern den ganzen Körper. Die vier Probanden, die den Test mitmachen, fühlen sich plötzlich wieder jung und sind rein organisch 8 Jahre jünger.

Das hört sich zunächst einmal ganz toll an. Man könnte sich immer wieder ein paar Jahre jünger machen. Als dieser Erfolg publik wird, kommen natürlich sofort aus den unterschiedlichen Richtungen Begehrlichkeiten. Und es zeigen sich auch andere Probleme, was das Zusammenleben der Menschen angeht.

Das Buch ist gut zu lesen. Die Kapitel sind sinnvoll gesetzt. Am Ende bleibt es etwas offen. Aber das ist bei dem Thema auch sinnvoll.

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Veröffentlicht am 09.03.2024

Denkt nach, wägt ab und entscheidet!

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Wir werden jung sein von Maxim Leo (Kiepenheuer & Witsch)

„Ja, keine Sekunde würde ich zögern. Ich würde dieses Medikament meinen Liebsten geben! Könnte ich die Zeit zurückdrehen, hätte ich die Möglichkeit ...

Wir werden jung sein von Maxim Leo (Kiepenheuer & Witsch)

„Ja, keine Sekunde würde ich zögern. Ich würde dieses Medikament meinen Liebsten geben! Könnte ich die Zeit zurückdrehen, hätte ich die Möglichkeit dazu, eine Entscheidung mit dem Herz getroffen, aus Liebe, die den Verstand aushebelt!“

Dies ist keine Textstelle aus dem Buch, sondern meine Aussage. Ich habe dieses Buch gelesen und bin danach in einen emotionalen Ausnahmezustand geschlittert. Ich hätte gern meine Oma gerettet und auch meine Mama, die nur knapp drei Monate nach ihr, nachdem ich dieses Buch gelesen hatte, gestorben ist.

Maxim Leo entwirft ein Szenario, welches tatsächlich Realität werden könnte. Er schachtelt dieses Thema mit all seinen ethischen und gesellschaftlichen Fragen, mit seinen Möglichkeiten, Chancen sowie Problemen auf. Heilung, Jungsein, am Leben bleiben, Zeit haben und wofür. Doch was ist dabei ein Menschenleben wert, was ist der Preis und wie weit würden die Mächtigen gehen, um ihre Interessen und Ziele durchzusetzen? Explosives Konfliktpotential und die Möglichkeit auf eine Erzählung, die zum Nachdenken anregt und die mich noch lange beschäftigen wird.

Im Rampenlicht stehen die einzelnen Protagonisten doch letztendlich geht es doch, wie in allen Dingen, immer nur um Geld und Macht. Die gigantische Pharma-Lobby, Regierungen alle wollen etwas vom Kuchen abbekommen.
Mich haben die Schicksale der Teilnehmer dieser zusammengewürfelten Probandengruppe berührt und ich empfand es ganz wunderbar, wie der Autor nicht nur mit seinen Worten, sondern mit den Emotionen der Figuren und somit seiner Leser spielt. Der Schreibstil hat mich mitgenommen, ehrlich, authentisch, aufrüttelnd, witzig, spontan und berührend. Besonders die Dialoge fand ich spannend. Ebenso gefiel es mir, in die Gedanken von Jakob, Verena, Wenger, Miriam und Martin einzutauchen.

Fazit: Wir wissen nicht, was die Zukunft noch bereithält. Doch bewahren wir uns die Fähigkeit nicht nur bestmöglich für uns, sondern uns auch um andere und unsere Lieben zu sorgen. Dabei sollten der Verstand und das Herz im Einklang sein. Das wünsche ich mir auch von denen, die mehr zu sagen haben als ich.
Ich hoffe jedenfalls, dass Maxim Leo noch viel zu sagen hat, denn dieser Roman ist richtig gut, ein Juwel unter den guten Büchern in der Literatur!

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Veröffentlicht am 08.03.2024

Zukunftsmusik?

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Seit jeher träumt die Menschheit von ewiger Jugend. Nun hat sich Maxim Leo dieses Themas in seinem neuen Roman „Wir werden jung sein“ angenommen. Der Titel ist Programm. Rein zufällig entdeckt Martin Mosländer ...

Seit jeher träumt die Menschheit von ewiger Jugend. Nun hat sich Maxim Leo dieses Themas in seinem neuen Roman „Wir werden jung sein“ angenommen. Der Titel ist Programm. Rein zufällig entdeckt Martin Mosländer ein Mittel, das seine Probanden tatsächlich jünger werden lässt. Es ist eine ungewollte Nebenwirkung eines erfolgversprechenden Herzmedikaments. Deshalb sind die Probanden, die alle an einer Herzschwäche leiden, bewusst ausgewählt worden.
Zunächst lerne ich nach und nach in einzelnen Kapiteln die vier Probanden kennen. Ihre Hoffnungen, ihre Ängste, Träume und Wünsche. Ich komme ihnen von Anfang an recht nah. Und so leide ich auch mich ihnen, denn das Jünger werden ist nicht unbedingt ein Segen, wie es auf den ersten Blick vielleicht aussieht. Die Geschichte ist gut aufgebaut, beleuchtet das Geschehene aus verschiedenen Perspektiven.

Maxim Leo setzt sich in seinem klugen Roman sehr intensiv mit der Problematik auseinander und gibt mir damit viele Stichpunkte zum Nachdenken. Ich mag seinen Humor, mit dem er nicht geizt und ganz oft gefror das Grinsen auf meinen Lippen. Ich möchte nicht zu viel verraten, nur so viel, dass meine Sichtweise in vielerlei Hinsicht verändert und in einiger Hinsicht verstärkt hat.

Das ist eins der Bücher, die mir noch lange im Gedächtnis bleiben, die ich unbedingt weiterempfehlen werde und vielleicht auch noch ein zweites oder drittes Mal lesen werde.

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