Leise, poetische Suche nach der Mutter im Nichts
Es ist ein Schweigen, in das sich die Mutter immer wieder hüllt. Ein Schweigen, in dem sie versinkt und erst nach einigen Stunden wieder auftaucht. Eine zweite Realität, in der für die Tochter kein Raum ...
Es ist ein Schweigen, in das sich die Mutter immer wieder hüllt. Ein Schweigen, in dem sie versinkt und erst nach einigen Stunden wieder auftaucht. Eine zweite Realität, in der für die Tochter kein Raum ist. Dann stirbt die Mutter und lässt die Tochter zurück - mit einem Nichts. Was weiß sie wirklich über ihre Mutter und was wird nun auf ewig in Vergessenheit geraten?
Mühsam reist die Tochter zurück in die Vergangenheit, verhakt sich in den wenigen Details, die sie aus der Kindheit ihrer Mutter kennt, versucht diese zu verknüpfen, zu füllen mit Leben, eine Geschichte zu entspinnen - die Geschichte ihrer Mutter.
In leiser, poetischer Sprache fängt Christine Vescoli diese Suche nach der Mutter im Nichts ein. Es sind wunderschöne, bildhafte Sätze, die sie aneinanderreiht, miteinander verwebt. Jeder Satz besonders und dadurch für mich leider in seiner Gesamtheit etwas überfordernd, die Bilder, die sie entwirft zu rasch aufeinanderfolgend. Ein Buch, was ich daher empfehlen würde in kleinen Stücken zu lesen, um jeden Satz auf sich wirken lassen zu können. Denn dann verspricht das Buch ein sehr besonderes Leseerlebnis.