Cover-Bild Das andere Tal
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21,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 20.03.2024
  • ISBN: 9783257614664
Scott Alexander Howard

Das andere Tal

Anke Caroline Burger (Übersetzer)

Dieses Tal ist ein besonderer Ort. Geht man nach Osten oder Westen, stößt man auf die gleichen Häuser, Hügel, Straßen – doch alles ist zwanzig Jahre zeitversetzt. Nur in Trauerfällen dürfen die Grenzen passiert werden. Als die junge Odile in Besuchern aus der Zukunft die Eltern ihres Freundes Edme erkennt, weiß sie, dass er bald sterben wird. Was wäre, wenn Odile das ihr auferlegte Schweigen bricht? Ein bewegendes und außergewöhnliches Debüt über Freiheit und die Macht des Schicksals.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.03.2024

Odiles Kampf mit der Zeit

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Die Handlung dieses Buches spielt in verschiedenen Zeitzonen. In einem Dorf, das es im Osten und Westen genau identisch noch einmal gibt. Während das eine Tal 20 Jahre in der Vergangenheit liegt, ...

Die Handlung dieses Buches spielt in verschiedenen Zeitzonen. In einem Dorf, das es im Osten und Westen genau identisch noch einmal gibt. Während das eine Tal 20 Jahre in der Vergangenheit liegt, schauen wir im Anderen 20 Jahre in die Zukunft. Klingt wie ein Science Fiktion -Roman, ist es aber nicht.
Der innere Konflikt, die Loyalität Odiles zu den Vorgesetzten wiegt genauso schwer wie die Liebe zum Leben. Die Gelegenheit etwas zu ändern wäre leicht, ließe sicht die Grenze zu den Tälern so einfach überwinden. Das geht aber nur nach eingehender Prüfung, zum Beispiel bei einem Todesfall.
Odile kennt die Verantwortung, arbeitet gewissenhaft, steht sogar kurz vor der Beförderung, bis sich das Blatt wendet.
Wer sich den abstrakten Gedankengängen von Scott Alexander Howards Debütroman "Das andere Tal" hingeben kann, dem wird dieses Buch gefallen

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Veröffentlicht am 22.03.2024

Außergewöhnlich

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Zum Inhalt:
Odile lebt an einem außergewöhnlich Ort, ein Tal, dass man nur in Trauerfällen verlassen darf. Zudem findet man sowohl im Osten als auch im Westen die gleichen Häuser, Hügel und Straßen, aber ...

Zum Inhalt:
Odile lebt an einem außergewöhnlich Ort, ein Tal, dass man nur in Trauerfällen verlassen darf. Zudem findet man sowohl im Osten als auch im Westen die gleichen Häuser, Hügel und Straßen, aber alles ist um 20 Jahre zeitversetzt. In einem Besucher aus der Zukunft erkennt Odile die Eltern ihres Freundes Edme und erkennt, dass er bald sterben wird. Soll sie es ihm sagen?
Meine Meinung:
Tja, was würde man tun, wenn man 20 Jahre in die Zukunft sehen könnte, alles einfach geschehen lassen oder etwas tun und somit die Zukunft zu verändern ohne zu wissen,was man damit unter Umständen anrichtet. Schwierig, dass zu entscheiden. Insgesamt habe ich die Geschichte als interessant, aber auch als sehr düster empfunden. Alles in allem fand ich den ersten Teil stärker als den zweiten Teil, da hätte ich ein wenig Straffung gut gefunden. Die Idee und den Schreibstil fand ich sehr gut.
Fazit:
Außergewöhnlich

Veröffentlicht am 20.03.2024

Eine außergewöhnliche und interessante Geschichte!

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Klappentext:

„Dieses Tal ist ein besonderer Ort. Geht man nach Osten oder Westen, stößt man auf die gleichen Häuser, Hügel, Straßen – doch alles ist zwanzig Jahre zeitversetzt. Nur in Trauerfällen dürfen ...

Klappentext:

„Dieses Tal ist ein besonderer Ort. Geht man nach Osten oder Westen, stößt man auf die gleichen Häuser, Hügel, Straßen – doch alles ist zwanzig Jahre zeitversetzt. Nur in Trauerfällen dürfen die Grenzen passiert werden. Als die junge Odile in Besuchern aus der Zukunft die Eltern ihres Freundes Edme erkennt, weiß sie, dass er bald sterben wird. Was wäre, wenn Odile das ihr auferlegte Schweigen bricht? Ein bewegendes und außergewöhnliches Debüt über Freiheit und die Macht des Schicksals.“



Des öfteren hört man den Spruch „Nur gut, dass ich nicht weiß wann ich gehen muss“ oder „Ich will nicht wissen wann ich sterbe“ aber was ist denn wenn man es weiß? Autor Scott Alexander Howard hat sein Buch-Debüt genau dieser Thematik gewidmet und eine Geschichte drumherum verwoben. Howard spielt hier aber mit den Zeiten und mit den Lesern. Warum? Er lässt seine Figuren in einer Art Zeitschleife um zwanzig Jahre zeitversetzt leben. Nur bei dem Verlust eines geliebten Menschen bzw. bei ganz schwerer Trauer darf man diese Blase verlassen. Ist das gerecht? Ist das menschlich? Selbstredend ist es nur eine Geschichte aber ich muss zugeben, Howard hat das Hauptthema mit dem wissenden Sterbezeitpunkt recht gekonnt in seine Erzählung einfließen lassen. Wir dürfen nämlich durch Odile erfahren, dass ihr Freund Edme bald sterben wird. Wie geht man mit diesem Wissen um? Spricht man darüber? Schweigt man und genießt die Zeit miteinander? Sieht man darüber hinweg weil wir alle irgendwann gehen müssen? Wie also damit umgehen? Genau da gibt Howard seinen Lesern genügend Raum. Was auch gut so ist. Man muss sich auf die gesamte Thematik einlassen können, wer dies nicht tut, wird Schwierigkeiten haben mit dieser Geschichte. Wir dürfen mit Odile eine gewisse Zeit verbringen und ihr Leben in diesem Tal erleben. Howard springt ab und an recht unkontrolliert zwischen den Zeiten was große Aufmerksamkeit beim Leser erfordert aber dennoch hat die Geschichte ihren Reiz, eine besondere Spannung und ja, sie löst eine Neugier aus weil man gern wissen möchte wie Odile damit umgeht. Howard regt, wie bereits gesagt, aber auch den Leser-Geist an. Die Geschichte hat recht philosophische Züge, die dennoch ohne Zwang daher kommen. Dadurch spricht die Story eine breite Leserschaft an. 4 sehr gute Sterne hierfür.

Veröffentlicht am 12.03.2024

Philosophisch interessantes Gedankenspiel, das sein Potential leider nicht ganz ausschöpft

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Das Setting von "Das andere Tal" hat mich sofort neugierig gemacht. Ein Tal mit einem See und einer Stadt, eingefasst von einer Gebirgskette im Westen und einer Steppe im Osten, das sich in beiden Himmelsrichtungen ...


Das Setting von "Das andere Tal" hat mich sofort neugierig gemacht. Ein Tal mit einem See und einer Stadt, eingefasst von einer Gebirgskette im Westen und einer Steppe im Osten, das sich in beiden Himmelsrichtungen wiederholt, wobei die Täler in Ostrichtung jeweils 20 Jahre versetzt in der Zukunft liegen, und in Westrichtung entsprechend jeweils 20 Jahre in der Vergangenheit. Besuche in einem Nachbartal sind nur in Trauerfall erlaubt, streng reglementiert und müssen von speziellen Gremien, den sog. Conseils, beider Täler genehmigt werden. Die Besucher dürfen sich u.a. nicht zu erkennen geben, nicht eingreifen und nur aus der Ferne beobachten.

Die Geschichte um die Ich-Erzählerin Odile Ozanne besteht aus zwei Teilen. Im ersten ist Odile 16 Jahre alt und wird zufällig Zeugin eines Besuchs aus dem Osten, in dem sie die Eltern von Edme erkennt, einem Jungen, zu dem sie sich hingezogen fühlt. Aufgrund dieser Beobachtung weiß sie, dass Edme bald sterben muss. Der zweite Teil spielt 20 Jahre später. Mehr möchte ich über den Inhalt nicht verraten.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, und die Geschichte hat mich von Anfang an gepackt. Allerdings habe ich mich etwas über die Figurenzeichnung gewundert. Odile erschien mir seltsam unbeteiligt und emotional kühl, fast gleichgültig. Angesichts Edmes bevorstehenden Todes und ihrer ersten Verliebtheit hätte ich erwartet, dass sie stärker mit dem Schicksal hadert, Edme beschützen möchte und innere Konflikte um ihr Vorwissen eine größere Rolle spielen. Die anderen Figuren wirkten auf mich eher eindimensional und durchschaubar, es fehlten mir Ambivalenz und persönliche Entwicklungen. Generell empfand ich die Atmosphäre als auffällig kühl und empathiearm, was für einen Roman, in dem emotionale Belastung und starke Trauer angesichts eines Schicksalsschlags mit ausschlaggebend sind für eine Besuchserlaubnis in einem anderen Tal, beinahe paradox wirkt.

In welcher Zeit die Handlung spielt, bleibt unklar. Es gibt bereits Strom und Autos, dennoch wirkt die Welt antiquiert, vieles bleibt vage. Telefone oder andere technische Errungenschaften werden nicht erwähnt, die Grenzbefestigung ist spartanisch, höhere Bildung und Universitäten scheint es nicht zu geben, wie Waren und Rohstoffe importiert werden, die im Tal nicht selbst hergestellt oder gewonnen werden, wird nicht erklärt. Die Täler scheinen sich diesbezüglich zu ähneln, technischer Fortschritt ist nicht erkennbar.

Der promovierte Philosoph Scott Alexander Howard bietet mit seinem Roman ein philosophisch höchst interessantes Gedankenspiel, das bemüht ist, die üblichen Widersprüche in Zeitreiseromanen zu vermeiden. Da mir als Mathematikerin Logik und Stringenz sehr wichtig sind, ist dies für mich ein großer Pluspunkt. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass Howard hier seiner Leserschaft noch deutlich mehr zutraut. So erfährt man nur oberflächlich von der Arbeit des Conseils und des Archivs, innere Strukturen bleiben unklar, und die Chance einer wirklich tiefgründigen Auseinandersetzung mit den Entscheidungskriterien für oder gegen eine Besuchspetition, der Abwägung von Nutzen und Risiken für den Einzelnen und die Gemeinschaft im Tal, die Ängste der Bevölkerung bei bevorstehenden Besuchen, bleibt ungenutzt. Auch sind die Folgen von Störungen, die durch
Besucher aus einem Nachbartal hervorgerufen werden können (absichtlich oder unabsichtlich), bei genauerem Hinsehen deutlich komplexer, als es im Buch zunächst den Anschein hat. Da ich nicht spoilern möchte, ist es schwierig zu beschreiben, worauf ich hinaus möchte. Nur so viel: Wenn ein Besuch aus dem Osten im Tal eine Störung verursacht, d.h. den Fortgang des Lebens in irgendeiner Weise beeinflusst, hat dies Auswirkungen auf die Existenz der Menschen in diesem und allen östlichen Tälern. Mit Voranschreiten der Zeit wird jedoch auch im ersten Tal westlich 20 Jahre später der Zeitpunkt erreicht, zu dem im Ausgangstal die Störung stattgefunden hat (und entsprechend 40/60/80... Jahre später in den noch weiter westlich gelegenen Tälern). Um Kontingenz zu erreichen, müsste nun ein Besuch aus dem Ausgangstal im Westtal dieselbe Störung hervorrufen. Doch was ist, wenn die damalige Störung im Ausgangstal gerade dazu führt, dass der Grund für den auslösenden Besuch nicht mehr gegeben ist, etwa weil der zugrundeliegende Trauerfall hierdurch vermieden wurde? Dass dies dem Autor natürlich bewusst ist, klingt ansatzweise an, als Odile in Teil 2 Zeugin eines Fluchtversuchs wird und Überlegungen über die Konsequenzen für sich anstellt. Leider arbeitet Howard dies nicht stärker aus. Wendet man diesen Gedanken konsequent im Nachhinein auf das Buch an, erscheint manches in einem anderen Licht.

Mich hat dieses Buch noch mehrere Tage, nachdem ich es beendet hatte, sehr beschäftigt, insbesondere hinsichtlich der komplexen Zusammenhänge, die sich erst bei gründlichem Durchdenken offenbaren. Bezüglich der Bewertung bin ich hin- und hergerissen. Einerseits haben mich die Idee des Buches und insbesondere die Handlung im zweiten Teil wirklich begeistert, dennoch bleibt das Gefühl zurück, dass hier das philosophische Potenzial des Gedankenexperiments nicht weit genug ausgeschöpft wurde.

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Veröffentlicht am 20.02.2024

Macht über das eigene Schicksal

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Die weibliche Hauptperson Odile Ozanne erzählt von ihrem zunächst geregelten Leben in einem besonderen Tal, mit Stacheldraht umzäunt und viel Gendarmerie nebst strengen Verhaltensregeln. Identische Dörfer ...

Die weibliche Hauptperson Odile Ozanne erzählt von ihrem zunächst geregelten Leben in einem besonderen Tal, mit Stacheldraht umzäunt und viel Gendarmerie nebst strengen Verhaltensregeln. Identische Dörfer existieren in östlicher und westlicher Richtung, nur auf der Zeitskala um 20 Jahre versetzt. Allein mit begründeter Besuchserlaubnis darf man unter Einhaltung strenger Regeln benachbarte Täler besuchen, um geliebte Familienmitglieder zu sehen. In Besuchern hinter Gesichtsmasken aus der Zukunft erkennt Odile zufällig die Eltern ihres jugendlichen Freundes Edme. Dadurch weiß sie mit 16 Jahren von dessen baldigem Tod und hadert schwer mit dem ihr darüber auferlegten Schweigen. Jedoch mit 36 Jahren, degradiert auf den Rang einer neuen Kadettin, greift sie in ihr bisher unbefriedigendes Leben ein und flieht ins Tal ihrer Vergangenheit, um wichtige negative Ereignisse in ihrem Leben vor zwanzig Jahren noch rechtzeitig rückgängig zu machen. Auf diesem gefährlichen Weg sorgen reichlich viele negative Figuren für Spannung und kreative Twists. Verschiedenste Charaktere sind klar beschrieben in dieser fantasievollen, kreativen Fiktion. Thematisiert werden die erste Liebeserfahrung Jugendlicher und das Leben in einem Überwachungsstaat ohne Freiraum für eigene Entscheidungen.

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