Spannend und vielfältig, wenn auch nicht komplett überzeugend
Poison StudyNeuauflage von "Yelena und die Magierin des Südens" (2011)
Yelena Zaltana steht kurz vor ihrer Hinrichtung, weil sie einen Mord begangen hat. Eigentlich gibt es für sie keinen Ausweg, doch dann bietet ...
Neuauflage von "Yelena und die Magierin des Südens" (2011)
Yelena Zaltana steht kurz vor ihrer Hinrichtung, weil sie einen Mord begangen hat. Eigentlich gibt es für sie keinen Ausweg, doch dann bietet der Sicherheitschef Valek ihr ihre letzte Möglichkeit an. Als Verkosterin des Kommandantin entkommt sie dem Tod, doch sie riskiert ihr Leben trotzdem jeden Tag durch ein grausames Gift. Sie willigt ein und plötzlich entwickeln sich nicht nur neue Gefühle zwischen Valek und ihr, sondern auch magische Kräfte, die für sie auch den Tod bedeuten könnten...
Auf mich hat ein unglaublich spannender Einstieg gewartet, der eine gefährliche Welt eröffnet und dabei interessante und reizvolle Einblicke zu den Giften bietet. Mir hat es sehr gut gefallen, wie alles aufgebaut wird und wie Yelena zu ihrer neuen Aufgabe hingeführt wird. Der Autorin gelingt es sehr gut, die Gifte und die Eindrücke durch Yelena greifbar zu beschreiben, wodurch ich sehr schnell in die Geschichte gefunden habe. Es fällt nicht schwer einen Überblick zu behalten und ein Gefühl für die Welt und die Gefahren zu bekommen. Ich mochte die Atmosphäre und die Beschreibungen, sowie die verschiedenen Szene, die Abwechslung mitbringen und die Geschichte ein Stück ausweiten ohne langweilig zu werden. Es wird schnell klar, dass alle Figuren ihre Geheimnisse haben und wissen, wie sie ihre Ziele erreichen können. Yelena wird plötzlich in die Welt geworfen und muss schnell herausfinden, wer Freund und wer Feind ist, was sich als sehr schwierig herausstellt. Es bleibt durchweg spannend, da es eben nicht nur um die Gifte geht, auch wenn sie eine wichtige Rolle einnehmen.
Yelena habe ich zum Anfang als eher ruhigere, aber starke Protagonistin kennengerlernt. Nach und nach wird sie mit ihrer neuen Position vertrauter und sie nimmt ihre Rolle sehr gut an. Mir hat es gut gefallen, dass der Fokus nicht darauf liegt, dass sie Probleme mit ihrer Position hadert. Sie sieht darin eine neue Chance und versucht ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Ich mochte sie als Figur sehr gerne in der Geschichte, denn sie handelt nie überstürzt, hat zu allem das richtige Misstrauen und hat spannende Einblicke. Eine sympathische Protagonistin, die ich sehr gerne verfolgt habe. Auf der anderen Seite spielt Valek ebenfalls eine wichtige Rolle, aber er bleibt recht undurchschaubar, was aber sehr passend ist. Das liegt unteranderem daran, dass es nur Yelenas Erzählperspektive gibt, aber für mich ist dadurch bei Valek nichts verloren gegangen. Enttäuscht hat mich aber leider die Entwicklung zwischen Yelena und Valek. Für mich waren die Annäherungen zu keinem Punkt präsent, bis ich mich plötzlich vor vollendete Tatsachen sah. Mir ging alles viel zu schnell und durch den Fokus auf die Gifte und Yelenas neue Aufgaben, in die sie von Valek knallhart eingeführt wird, bleibt auch einfach kein Platz für Gefühle. Für mich hätte es einfach deutlicher sein müssen, bzw. hätte ich auch kein Problem damit gehabt, wenn die Gefühle zwischen den beiden sich etwas später entwickeln, dafür dabei aber mehr zeitgelassen wird. Die Dynamik zwischen den beiden mochte ich aber trotzdem recht gerne.
Wer befürchtet, dass es bei der Geschichte nur darum geht, wie Yelena eine Verkostung nach der anderen macht und nur auf das tödliche Gift gewartet wird, der liegt falsch. Yelena wird spannend in die Welt der Gifte eingeführt, aber nebenbei gibt es auch noch einige andere Ereignisse in der Geschichte, die die Spannung aufbauen. Machtkämpfe, Intrigen und Bedrohungen stehen weit oben auf der Tagesordnung, in die Yelena früh verwickelt wird. Für mich sind die Gifte irgendwann sogar fast etwas zu sehr in den Hintergrund gerückt. Für Yelena wird es gefährlich und magisch, also es passiert viel, damit es nicht langweilig wird. Für mich war die Geschichte undurchschaubar bis zum Schluss, auch wenn ich an manchen Stellen kleine Probleme hatte, richtig zu verstehen, was eigentlich passiert, weil ich das Gefühl hatte, dass nicht immer alles ausgesprochen wird. Trotzdem konnte ich die Geschichte gut verfolgen und ich mochte die Welt und Figuren mit jedem Kapitel ein Stück mehr.
Eine reizvolle Geschichte, die den Giften gerecht wird, aber auch noch einiges anderes zu bieten hat und für mich so schnell nicht langweilig wurde. Auch wenn die Geschichte mich gerade in der Liebesgeschichte nicht so recht überzeugen konnte, habe ich es sehr gerne gelesen und bin sehr gespannt, wohin sich das ganze noch entwickelt.