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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2024

Geheimnisse über Geheimnisse

Twelve Secrets -
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Ben Harper war noch ein kleiner Junge, als sein älterer Bruder scheinbar grundlos von zwei Klassenkameradinnen getötet wurde. Das Leben von Ben und seiner Mutter wird überschattet von dieser Tragödie, ...

Ben Harper war noch ein kleiner Junge, als sein älterer Bruder scheinbar grundlos von zwei Klassenkameradinnen getötet wurde. Das Leben von Ben und seiner Mutter wird überschattet von dieser Tragödie, auch wenn sich seine Mutter immer fürsorglich um ihn gekümmert hat. Zehn Jahre nach dem Tod des Bruders starb die Mutter, die Polizei vermutete Selbstmord. Weitere zehn Jahre später ist Ben einer der besten Journalisten des Landes. Als ein Mordfall auf die Ermordung seines Bruders hinweist, will Ben unbedingt der Wahrheit auf die Spur kommen. Hilfe erhält er von der Polizistin Dani Cash, die in dem Mordfall ermittelt. Ben kommt einigen Geheimnissen auf die Spur…

Es ist eine tragische Geschichte, die Bens Leben überschattet. Der neue Mordfall bringt ihn dazu, sich sehr ausgiebig mit den Geschehnissen der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Es sind düstere Geheimnisse, die er dabei aufdeckt, und sie verweisen auf Menschen, die ihm bisher nahegestanden haben. Auch wenn die Geschichte einige Längen hat, habe ich doch ganz gerne mitgerätselt, was damals und später geschehen ist und wie alles zusammenhängt. Völlig unrealistisch ist allerdings die Zusammenarbeit Bens mit der Polizei, das hat mich sehr gestört. Die Auflösung hat mich überrascht, ich hätte sie so nie vorhersehen können. Vor allem auf den letzten Seiten konnte ich mich nicht mehr aus dem Buch lösen, so spannend geriet die Geschichte. Auf die Fortsetzung bin ich bereits gespannt.

Trotz einiger Längen hat mich das Buch bestens unterhalten können, so dass ich es sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 19.03.2024

Nichts für schwache Nerven

Agonie (Milosevic und Frey ermitteln 2)
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In Hamburg wird eine bekannte Umwelt-Influencerin tot aufgefunden, getötet wie Schlachtvieh. Die Ermittlungen sind zunächst wenig gewinnbringend, nichts hilft wirklich weiter. Auch als sich die Ermittlungen ...

In Hamburg wird eine bekannte Umwelt-Influencerin tot aufgefunden, getötet wie Schlachtvieh. Die Ermittlungen sind zunächst wenig gewinnbringend, nichts hilft wirklich weiter. Auch als sich die Ermittlungen in Richtung eines Fleischkonzerns bewegen, gibt es keinen echten Durchbruch. Jagoda Milosevic, genannt Milo, und ihr Kollege Vincent Frey lassen dennoch nicht locker. Erst als es weitere Tote gibt, scheint es neue Erkenntnisse zu geben.

Das Buch beschreibt den zweiten Fall der beiden Ermittler, die bereits einen harten Fall hinter sich haben. Vince ist noch nicht ganz wiederhergestellt seither, dennoch ist er genauso wie Milo mit Leib und Seele bei den Ermittlungen dabei. Man kann übrigens auch ohne Kenntnis des ersten Falles in das vorliegende Buch einsteigen. Es dauert eine Weile, bis das Team um Milo und Vince den entscheidenden Hinweis findet, der sie auf die richtige Spur bringt. Dann allerdings überschlagen sich die Ereignisse, der Spannungsbogen, bisher schon recht straff, wird nochmal angezogen, so dass man kaum vor der letzten Seite aus dem Buch herausfindet. Spannend ist der Handlungsfaden um den Täter, der Leser ist hier den Ermittlern immer einen kleinen (spannenden) Schritt voraus. Das Privatleben von Milo sowie von Vince spielt auch eine Rolle in diesem Buch, wobei ich hier des öfteren nur den Kopf schütteln konnte. Mich hat ein bisschen das Ausmaß dieses Handlungsfadens gestört, in meinen Augen hätte das ruhig etwas gestrafft werden können. Viele der Schilderungen über die Taten sind recht detailliert, man sollte also als Leser nicht unbedingt zartbesaitet sein. Gut gefallen hat mir, wie der vorliegende Fall den Finger auf die „Wunden“ in der Fleischindustrie gelegt hat. Wer bisher noch nicht vegetarisch lebt, könnte hier durchaus Gründe zum Überwechseln finden.

Insgesamt hat mich der Fall von Anfang bis Ende fesseln können, bei weiteren Ermittlungen der beiden bin ich sicher dabei. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 19.03.2024

Atemberaubend spannend

Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück
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Anna und ihr Verlobter fahren jedes Jahr mit ihrer besten Freundin Milena in den Norden Schwedens zum Wandern. Dieses Jahr hat Milena darum gebeten, dass ihr neuer Freund Jacob sich der Gruppe anschließt. ...

Anna und ihr Verlobter fahren jedes Jahr mit ihrer besten Freundin Milena in den Norden Schwedens zum Wandern. Dieses Jahr hat Milena darum gebeten, dass ihr neuer Freund Jacob sich der Gruppe anschließt. Kaum ist dies geklärt, schlägt er vor, statt der ursprünglich geplanten Wanderung eine andere Strecke zu nehmen, in den wilden und einsamen Nationalpark Sarek. Es ist keine einfache Tour, und Jacob schlägt immer wieder neue, gefährliche Herausforderungen vor. Bald liegen die Nerven blank, es scheint nur noch um die Frage zu gehen, heil wieder von der Wanderung zurückzukehren – wenn es denn überhaupt alle schaffen, wieder nach Hause zu kommen…

Vor der beeindruckenden Kulisse der Wildnis im Sarek-Tal erzählt der Autor Ulf Kvensler die dramatische Geschichte einer Wanderung, die nicht nur durch die wilde Natur führt, sondern auch zu den eigenen Emotionen und Ängsten der Teilnehmer. So ist es leicht nachvollziehbar, wie die erwartungsvolle Haltung der Wanderer umschlägt in einen Kampf gegen die erbarmungslose Natur und gegen eine gefährliche Atmosphäre in der Gruppe. Die verschiedenen Zeitebenen geben nach und nach einen Einblick in das, was untergründig abläuft, lässt erahnen, dass nicht nur die Natur gefährlich werden kann bei einer solchen Wanderung. Der Spannungsbogen bleibt von Anfang bis Ende straff, ich konnte mich kaum aus dem Buch lösen. Die Charaktere sind glaubwürdig dargestellt, man ahnt, wie hier Welten aufeinanderprallen. Zum Ende hin nimmt die Geschichte allerdings einen Wendung, die mir etwas zu kurz dargestellt wurde: ein erstaunlicher Kunstgriff, der so manches in einem neuen Licht erscheinen lässt, gleichzeitig aber auch so manche bisherige Schlussfolgerung in Frage stellt. So kurz angerissen hat mich das nicht ganz zufrieden hinterlassen.

Die Geschichte ist insgesamt höchstspannend erzählt, so dass ich das Buch gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 19.03.2024

Kein einfaches Leben

Der rechte Pfad
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Nach einem Unfall reist Benjamin zu seinem Vater in ein kleines Dorf im Sauerland. Dort war er als Kind in den Sommerferien zu Gast. Er lernte dort die strengen evangelikalen Regeln der Brüdergemeinde ...

Nach einem Unfall reist Benjamin zu seinem Vater in ein kleines Dorf im Sauerland. Dort war er als Kind in den Sommerferien zu Gast. Er lernte dort die strengen evangelikalen Regeln der Brüdergemeinde kennen. Als Kind war er mit den Geschwistern Hanna, Lea und Gideon befreundet. Nun war er seit 25 Jahren nicht mehr dort gewesen, seit Hannas Tod hatte er keinen Kontakt mehr zu den damaligen Freunden. Mit den Augen des Erwachsenen erlebt er die Atmosphäre in der Gemeinschaft der Brüdergemeinde neu.

Das Buch taucht ein in Benjamins Erinnerungen und spielt so in zwei Zeitebenen, die ein gutes Abbild der Geschehnisse in der Brüdgermeinde ergeben. Es ist keine leichte Lektüre, die Geschichte wird eher langsam erzählt, sie lässt sich Zeit, eingängige Bilder zu erschaffen, so dass der Leser sich selbst seine Gedanken machen kann. Dazu passt, dass viele der Charaktere Dialekt sprechen, an den man sich als Leser sehr schnell gewöhnt. Vieles scheint sich zwischen den Zeilen zu verstecken, und hier erlebt sich der Leser genauso wie Benjamin selbst in dieser von Regeln durchgetakteten Gemeinschaft. Manches davon wirkt richtig verstörend, und doch bleibt Benjamin seltsam gelassen, als könnte er gar nicht verstehen, was hier passiert. Die Erzählung wirkt sehr authentisch.

Für mich war dies ein erster Einblick in eine derart reglementierte Gemeinschaft. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 12.03.2024

Lebensgeschichte

Der Lärm des Lebens
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Der Schauspieler Jörg Hartmann erzählt aus seinem Leben und aus dem seiner Eltern und Großeltern. Seine Kindheit und Jugend hat er im Ruhrpott verbracht, mit all dem, was ein Leben dort bedeutet. Es sind ...

Der Schauspieler Jörg Hartmann erzählt aus seinem Leben und aus dem seiner Eltern und Großeltern. Seine Kindheit und Jugend hat er im Ruhrpott verbracht, mit all dem, was ein Leben dort bedeutet. Es sind tragische und komische Situationen dabei, immer eingebettet in den historischen Hintergrund seiner Zeit.

Das Buch erzählt seine Geschichten in mehreren Handlungssträngen, schweift immer wieder in die Vergangenheit ab. Damit ergibt sich oft nur ein äußerst loser roter Faden, ich musste ihn für mich immer wieder suchen. Zudem ist nicht immer klar, in welchem Jahr das Geschehen gerade stattfindet, was mich immer wieder irritiert hat. Dennoch gerät die Erzählung sehr persönlich, man erfährt recht viel über Jörg Hartmann und seine Familie, immer wieder wird die Erzählung sehr nachdenklich und zieht auch den Leser in diese Gedankenwelt hinein. Ausführlicher empfand ich die Sequenzen aus dem Ruhrpott, das hat mir immer wieder gut gefallen. Dennoch hat mir letztendlich der im Titel versprochene „Lärm“ gefehlt, so ganz hat mich das Buch nicht überzeugen können. Es ist jedoch sehr flüssig geschrieben, ich könnte mir also durchaus vorstellen, noch weitere Bücher des Autors zu lesen.

So richtig überzeugt kann ich das Buch nicht weiter empfehlen: hier muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich vergebe äußerst knappe 4 von 5 Sternen.

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