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Veröffentlicht am 21.03.2024

Kraftvolles Werk

Glänzende Aussicht
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“Glänzende Aussicht” von Fang Fang wurde verlegt von Hoffmann und Campe.

“Das Leben war ein Ameisendasein, der Tod wie ein Staubkorn. War das nicht die Beschreibung unzähliger gewöhnlicher Existenzen…? ...

“Glänzende Aussicht” von Fang Fang wurde verlegt von Hoffmann und Campe.

“Das Leben war ein Ameisendasein, der Tod wie ein Staubkorn. War das nicht die Beschreibung unzähliger gewöhnlicher Existenzen…? “ (Pos.915/6.Kapitel)

Der Roman handelt von einer Arbeiterfamilie aus Wuhan, in welcher die Anzahl der Kinder hohen Wert besitzt. Die Familie, ehrenwerte Bewohner der Henan-Baracken in Hankou, hat acht Söhne, zwei Töchter und bewohnt einem Raum mit dreizehn Quadratmetern.
Der achte Sohn, der Liebling des Vaters, geboren am selben Tag und zur selben Zeit, starb am 16. Tag seines Lebens. Aus Sicht dieses Sohnes wird die Geschichte erzählt.
Der Vater ist ein echter Kerl, er schlägt seine Frau und Kinder, ist in Kämpfe verwickelt und dem Schnaps nicht abgeneigt.
Die Mutter eine attraktive Frau betet ihren Mann an und empfindet bei den Prügeln eine gewisse Genugtuung.
Bruder Sieben ist das jüngste und schwächste Kind; der Unmut des Vaters und der Geschwister wird an ihm ausgelassen. Zerlumpt und hungrig lernt er früh Müll und später Gemüse aufzusammeln. Als er die zwei Jahre ältere Gougou kennenlernt, gibt diese seinem Leben etwas Sinn. Der Gedanke an das Mädchen leuchtet wie ein Stern in der Finsternis für ihn. Er bewahrt die Erinnerung an Gougou in seinem Herzen. In seiner Familie wird er schlechter behandelt als ein Hund. Er musste auf allen vieren kriechen, unter dem feuchten Bett schlafen und wenn sein Vater ihn verprügelt, blickt die Mutter nicht auf, obwohl sie es gerne mag, wenn ein Hund gezüchtigt wird.
Großer Bruder beschimpft den Vater, der sein Leben verplempert und seinen Kindern dieses Leben als erstrebenswert mit auf den Weg gibt. Obwohl diese hungern und in Lumpen gekleidet wie Schweine in einer Bruchbude hausen mussten.
Die Kinder verlassen alle nach und nach die Eltern. Bruder Sieben hat das Glück, durch seine Landverschickung den Weg zur Universität zu finden. Dadurch wird er sein Schicksal verändern. Sein Bestreben nach Macht und Einfluss und das Brechen mit seiner Herkunft aus dem Elend lassen ihn ein schönes und erfreuliches Leben leben. Es gibt ihm das Ansehen, dass der kleine schüchterne und verängstigte Junge nie hatte.
Fang Fang erzählt von den unterschiedlichen Entwicklungen der Kinder, von dem Elend und den gewalttätigen Attacken der Familienmitglieder untereinander. Sie berichtet von Transportarbeitern, Hungersnot , patriarchalischen Familienstrukturen und bringt den Leser:innen mit diesem Roman die Strukturen Chinas nahe. Sie erzählt von Konflikten innerhalb der Generationen, zeigt den materiellen Erfolg von Personen der Unterschicht auf und die Wege zum sozialen Aufstieg. Nicht immer moralisch nachvollziehbar und doch realistisch beschreibt Fang Fang das Leben zur damaligen Zeit. Ungeschönt mit verstörenden Ansichten der damaligen Generation zeigt sie uns urbane Lebensbedingungen der Arbeiterfamilien auf.

Ein beeindruckendes, kraftvolles Werk mit einer absoluten Leseempfehlung.

“Das Leben gleicht dem Blatt am Baum, alles Entstehen und Werden führt in den Tod, Egal welchen Weg du einschlägst, es kommt immer aufs Gleiche heraus.”(Position 1737/14.Kapitel).


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Veröffentlicht am 15.03.2024

Erinnerungen und Abschied

Wie Inseln im Licht
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“Wie Inseln im Licht” von Franziska Gänsler verlegt durch Kein&Aber erzählt von Erinnerungen und dem Abschied von Mutter und Schwester.

Zoey kommt nach dem Tod ihrer Mutter an den Campingplatz zurück, ...

“Wie Inseln im Licht” von Franziska Gänsler verlegt durch Kein&Aber erzählt von Erinnerungen und dem Abschied von Mutter und Schwester.

Zoey kommt nach dem Tod ihrer Mutter an den Campingplatz zurück, den sie zu dritt bewohnt und nur zu zweit verlassen haben. Ihre Mutter ist nach dem Verschwinden ihrer Schwester Oda vor 20 Jahren mit Zoey von dem alternativen Campingplatz nach Berlin gezogen.
Dort hat ihre Mutter versucht, Zoey jahrelang an die Wohnung und sich zu binden. Sie hat ihr Leid auf ihre Tochter abgelegt. Aber Zoey erkundete die Welt, lernte Ari kennen und lebte ihr Leben.
In den letzten drei Jahren hatte sich jedoch alles verändert, Zoey hat ihr Leben nach und nach vernachlässigt um ihre Mutter zu pflegen. Oder hat diese die Tochter kontrolliert?

Der Vater gibt ihr nur die Verbindlichkeit immer erreichbar zu sein. Ansonsten lebt er sein Leben mit einer anderen Frau. Zoey möchte gerne seinen Beistand bei der Einäscherung und später beim verstreuen der Asche. Ob er bereit ist, so viel für seine Tochter zu geben?

Ari, Zoey’s erste Freundin unterstützt sie mit den Erledigungen der Einäscherung und Überführung. Zoey möchte die Asche ihrer Mutter an dem Ort ihrer Kindheit, im Atlantik verstreuen.

Sie reist bereits einige Zeit vor der Beerdigung im Hotel am Meer an. Angelockt durch die Vergangenheit, das Verschwinden der Schwester am Campingplatz und die Ungewissheit, ob Sie selbst Schuld am Verschwinden von Oda hat, lassen Zoey zweifeln. Um in die Zukunft zu blicken, muss sie erst verstehen, was es genau war, was ihre Mutter zu Boden drückte.

Jahrelang wusste sie nicht, ob es ein Traum war, eine Schwester zu haben oder Realität. Ein Schweigen hat sich über alles gelegt, niemand sprach von Oda, auch nicht die Mutter.
Das Wort Oda durfte in der kleinen Wohnung nicht ausgesprochen werden, die Mutter könnte daran zerbrechen. Bis Zoey ein Bild von sich und ihrer Schwester gefunden hatte, dann hat die Realität Gestalt angenommen.

Ihre Nachforschungen am Campingplatz klingen, wie das Leben auf einer Insel, einer abgeschiedenen Welt. Die Mutter und die beiden Mädchen, eine schöne wärmende Erinnerung.
Nur die Offenbarung, dass Oda ein kränkliches Kind war, hatte Zoey unterdrückt.

Die Trauerphasen um den Tod der Mutter treffen Zoey wellenartig, mal stärker, mal schwächer, mal öfter, mal seltener. Ein Wechselspiel der Emotionen, auch ihr Weg, die Unklarheiten über das Verschwinden ihrer Schwester, das Unverständnis warum nirgends nach dem
kleinen Mädchen gesucht wurde, die Wut über das stete Schweigen der Mutter, die eigenen Ängste und Schuldgefühle lassen Zoey zittern.

Zoey sucht den Schlüssel zur Vergangenheit und begibt sich hierzu in den Abgrund.

Franziska Gänsler lässt den Leser eintauchen in eine Welt der Depressionen, Schuldgefühle, Wut, Schmerz und Ängsten. Sie beschreibt die Protagonisten äußerst detailliert und authentisch. Die Situationen und verschiedenen Stimmungen kann man als Leser nachspüren.

Die Autorin schafft einen fesselnden und intensiven Roman.

“Ich denke daran, wie das Leben weiterzieht und immer schon begonnen hat, die Lücken, die es aufreißt, mit Neuem zu füllen. Wie die Wellen bereits Sand in die Löcher spülen, die fremde Familien in den Strand graben.” (Position 1599)

Eine Leseempfehlung für dieses emotionale, berührende Buch.

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Veröffentlicht am 14.03.2024

Gänsehautfeeling

Die Influencerin
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“Die Influencerin” von Rebecca Russ dreht sich um das aktuelle Thema “Influencer” und welche Auswirkungen ein Shitstorm auf die Online-Karriere und das Privatleben haben kann.

Sarah Rode, Mutter und Lifestyle-Influencerin ...

“Die Influencerin” von Rebecca Russ dreht sich um das aktuelle Thema “Influencer” und welche Auswirkungen ein Shitstorm auf die Online-Karriere und das Privatleben haben kann.

Sarah Rode, Mutter und Lifestyle-Influencerin wird vorgeworfen, Schuld am Tod einer jungen Followerin zu sein.

War Sarah wirklich so unaufmerksam? Oder ist es menschlich, nicht sofort auf Tausende von Kommentaren intensiv einzugehen? Warum hat sie den Hilferuf nicht erkannt?

Nicht nur Sarahs Fans geben ihr die Schuld, auch sie selbst lebt täglich mit diesen Schuldgefühlen.

Ihren Account @sarahlaeuft hat Sarah deaktiviert und meidet alles was Social Media betrifft. Es ist schwer, ihre Gewohnheiten, alles aus ihrem Leben zu posten, vermarkten und zu veröffentlichen, abzulegen und doch hat Sarah Angst diesen Druck einer Influencerin nochmals nachgeben zu müssen. Angst, ihr wahres Ich aus den Augen zu verlieren. Ihr Mann und gleichzeitig Agent versucht ihr die Angst zu nehmen und unterstützt Sarah bei ihrer Auszeit.

Es gibt jedoch Follower die sehnsüchtig auf weitere Posts warten. Sarah war ihr Augapfel, ihr Wegweiser und Vorbild. Andere wüten mit ihren Hass-Kommentaren quer durch das Netz und hinterlassen mit ihren Anschuldigungen eine regelrechte Verwüstung. Gruselig wird es, als dieser Hass, diese Zerstörung direkt vor Sarahs Türschwelle erscheint und auch keinen Halt vor einem weiteren Schritt macht.

Ein neuer Instagram Account @sarahrennt mit einem sehr ähnlichen Namen erscheint und Sarah, sowie der Rest der Welt wird mit Wahrheiten über ihr Leben konfrontiert, welche ihr nicht nur Angst machen, sondern auch bedrohlich wirken.

Wer steckt hinter diesem Fake-Account und was bezweckt diese Person? Und vor allem, woher weiß diese Person so viele intime und persönliche Sachen von Sarah?

Die Autorin fesselt durch den flüssigen Schreibstil und die gekonnt eingesetzten Spannungskurven. Die Protagonisten werden sehr authentisch und bildlich beschrieben, ebenso geben die Instagram-Kommentare als Einleitung der Kapitel dem Leser das Gefühl von Authentizität. Die Emotionen und Reaktionen der Protagonisten wurden sorgfältig ausgearbeitet und ziehen den Leser tief in die Story.
Man fiebert und rätselt mit Sarah, wer hinter allem steckt. Kaum hat man einen konkreten Verdacht, wird dem Leser bewusst, dass er in die Irre geführt wurde.

Ein unglaublich fesselnder Thriller, der bis zuletzt die Spannung aufrecht erhält.
Als Leser wurde ich sehr gut unterhalten, das Thema ist brandaktuell und der Thriller garantiert Gänsehautfeeling, wenn man merkt, dass man nicht mehr Online und Anonym, sondern Präsent ist.

Und ungeschützt vor der unbekannten Bedrohung.

Eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 12.03.2024

Seelenfrieden

Ein falsches Wort
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“Ein falsches Wort” von Vigdis Hjorth handelt von Inzest und dem Verlust der Familie.

Bergljot ist das älteste Mädchen von vier Geschwistern und wurde vom ihrem Vater bis zu ihrem 7. Lebensjahr mit besonderer ...

“Ein falsches Wort” von Vigdis Hjorth handelt von Inzest und dem Verlust der Familie.

Bergljot ist das älteste Mädchen von vier Geschwistern und wurde vom ihrem Vater bis zu ihrem 7. Lebensjahr mit besonderer Aufmerksamkeit bedacht. Ihr älterer Bruder Bard hingegen wurde gemaßregelt und geschlagen.
Die beiden jüngeren Schwestern Astrid und Asa, welche vermeintlich in einer normalen Familie aufwuchsen und eine Mutter, die ihren Mann aus unterschiedlichen Gründen nicht verlassen kann oder will und die Augen verschließt.

Wäre nicht vor 23 Jahren diese schlimme Anschuldigung von Bergljot gegenüber ihrem Vater gewesen, könnte das Familienleben idyllisch sein. Kann man der Geschichte von Bergljot vertrauen? Warum hat Vater nie etwas dazu gesagt?

Vor dem Tode des Vaters wurde bereits zwischen den Geschwistern über die Aufteilung des Erbes diskutiert. Vor allem ging es über zwei Ferienhütten auf der Insel Hvaler.
Aber es geht um viel mehr als das Familienerbe. Es geht um eine verdrängte Wahrheit und Bergljot vor allem darum, in der Familie gehört und verstanden zu werden. Ihre Mutter schiebt diese Anschuldigungen weit von sich; sonst hätte sie bereits damals, als die Kinder noch klein waren, eine Entscheidung treffen müssen.
Mit vier Kindern allleine ohne Arbeit ein Leben gestalten oder die Anzeichen bzw. Aussagen einer 5-6 jährigen ignorieren?

Bergljot ist froh, dass der Vater tot ist; die Angst vor ihm, selbst als erwachsene Frau, war immer vorhanden. Seine Vorwürfe und Verunsicherung sind tief in ihr, trotz Therapie, verwurzelt. Seine Worte: “Wenn du eine Psychopathin sehen willst, schau in den Spiegel “ haben Narben hinterlassen. Auch war sie wütend auf ihre Mutter, die all die Jahre nichts getan hatte.
Eine Mutter, die nicht die Verzweiflung ihres Kindes hören und sehen wollte.
Eine Mutter, die ihr Kind nicht beschützt hatte.

Kein Erbe war es ihr wert, über ihren Schatten zu springen und ihre Geschichte zu vergessen. Allein wegen ihren Kindern, hat sie sich auf die Erbschaft eingelassen und steht ganz klar hinter den Forderungen ihres älteren Bruders. Die beiden jüngeren Töchter werden von den Eltern bevorzugt und Brad versucht die Ungerechtigkeit der Mutter und auch Astrid und Asa zu vermitteln. Er möchte keinen Anwalt einschalten, er plädiert auf deren Vernunft und Einsicht.

Astrid fordert als Vermittlerin immer wieder die Familie zur Versöhnung auf.
Jedoch verlangt ein Versöhnungsprozess von beiden Parteien d.h. Täter und Opfer gleich viel. Bergljot jedoch weiß nicht, ob dieser Prozess gelingen kann, wenn man sich innerhalb der Familie nicht einig ist, wer Opfer und wer Täter war.

Astrid wünscht sich eine friedliche Familie, eine Versöhnung, vor allem auch für Mutter. Diese ist nun alt und möchte gerne Kontakt zu ihren Enkel und Urenkel. Doch sie sagt auch nach Jahren nichts Neues, kein konkreter Vorschlag zur Veränderung- ein Perpetuum mobile erklärt Bergljots Lebensgefährte.

Kann Bergljot verzeihen und die Wahrheit vergessen? Für ihre Mutter und Schwestern?
Oder wird dies durch die Anerkennung und Akzeptanz unmöglich?

Die Protagonisten werden sehr gut beschrieben, die Emotionen und Gedanken dem Leser immer wieder intensiv dargelegt. Die Thematik ist schwer und man wird durch den Schreibstil direkt in diese beklemmende Situation gezogen und voller Unglauben muss man teilnehmen, dass die Familie die Wahrheit nicht sehen /hören möchte. Tiefes Mitgefühl empfindet man als Leser:in mit der Protagonistin und ihrem Bruder. Der Roman fühlte sich durch die Wiederholungen teilweise langatmig an. Jedoch faszinierte mich als Leser der Umgang mit der Thematik, die Freud’schen Anmerkungen und die Emotionen von Opfer und Täter.

Wobei sich hier die Frage stellt, wer alles Opfer sein möchte bzw. ist.

Wer sich mit dem Thema Inzest und die Befreiung von schlimmen Familienkonstellationen auseinandersetzt und beschäftigt ist hier mit einem besonders offenen, kompromisslosen und doch schmerz-und wuterfüllten Buch sehr gut beraten.

Ein außergewöhnliches Leseerlebnis, welches in Gedanken nachhallt und voller Mitgefühl das Unfassbare bestaunt. Die Anerkennung einer Wahrheit innerhalb der eigenen Familie ist unglaublich wichtig - kein Geld oder Besitz können diesen Seelenfrieden herstellen.

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Veröffentlicht am 10.03.2024

Plagiat

Yellowface
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“Yellowface” von Rebecca F.Kuang, das Hörbuch veröffentlicht von Lübbe Audio wurde gesprochen von Milena Karas.
Zwei junge, unterschiedliche Frauen lernten sich während dem Studium in Yale kennen. Die ...

“Yellowface” von Rebecca F.Kuang, das Hörbuch veröffentlicht von Lübbe Audio wurde gesprochen von Milena Karas.
Zwei junge, unterschiedliche Frauen lernten sich während dem Studium in Yale kennen. Die Liebe zur Literatur verbindet die beiden Frauen. Während jedoch June Hayward mit ihrem ersten Roman scheitert, schreibt Athena Liu einen Bestseller. Ihr Erfolg wird gefeiert und June ist neidisch auf ihre “Freundin”. Die beiden Frauen verbringen einen Abend in Athenas schicker Wohnung. Athena arbeitet gerade an einem neuen Buch; sie schreibt ihre Entwürfe auf einer alten Schreibmaschine und hält diese bis zur Vollendung geheim.
In der Wohnung ereignet sich ein schreckliches Unglück und Athena stirbt vor Junes Augen. Im Affekt oder doch vorsätzlich nimmt June das Manuskript mit und redet sich ein, Athena hätte gewollt, dass sie das Manuskript veröffentlicht. June überarbeitet den Roman sehr stark und veröffentlicht damit einen Bestseller. Ein Shitstorm erfolgt durch die Neider:innen und Skeptiker:innen; June bekommt es mit der Angst als eine Welle des Hasses in den sozialen Medien über sie hereinbricht. Morddrohungen werden geschrieben und der Geist von Athena tritt im real life sowie im Netz auf. June hat Angst verrückt zu werden.
Und doch verkündet sie immer und immer wieder, dass es sich um ihr Werk handelt. Manipulativ und unglaublich narzisstisch wird ihr Auftreten beschrieben. June macht sich ihre ganz eigene Wahrheit zu einem sehr hohen Preis.
Die Autorin schreibt über die harte Welt im Autor:innen- und Verlagsgeschäft, die Missgunst, den Neid über Erfolg und vor allem über die Gunst der Medien und Leser:innen in der Branche.
Hervorgehoben werden auch die Meinungen und Hasskampagnen in den sozialen Medien und der Unterschied zwischen der Nationalität von Autor:innen und deren ausgewählten, passenden Schreibthemen.
Die Protagonistin June, ihr Charakter und ihre Verhaltensweise wurde sehr intensiv ausgearbeitet. Als Leser:in hat man ein klares Bild vor Augen.
Die Sprecherin hat den Roman fesselnd und sehr ansprechend gelesen.
Insgesamt ist das Hörbuch und die Story empfehlenswert.

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