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Veröffentlicht am 12.03.2024

Spannendes Finale…

Fated - Der Untergang
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Channing und Ella sind wieder im 21. Jahrhundert, doch nichts ist mehr, wie es mal war. Ragnarök scheint nicht aufzuhalten zu sein. Channing versucht alles, um die Welt zu retten und seine Ella, doch wird ...

Channing und Ella sind wieder im 21. Jahrhundert, doch nichts ist mehr, wie es mal war. Ragnarök scheint nicht aufzuhalten zu sein. Channing versucht alles, um die Welt zu retten und seine Ella, doch wird es ihm gelingen?

Ella hat mir in Band 3 wieder sehr gut gefallen. Sie ist selbstbewusst, wie immer und versucht aktiv Lösungen zu finden. Besonders gut an ihr hat mir gefallen, dass sie ihren Weg geht und sich dabei treu bleibt. Durch und durch Polizistin kämpft sie immer für das Gute. Als sie dann erfährt, dass Channing einen neuen Weg abseits des Gesetzes geht, zieht sie daraus ihre Konsequenzen. Das fand ich sehr emotional, aber super stark und authentisch von Ella. Doch Ella selbst hat auch eine Aufgabe und nach und nach erkennt sie, dass sie diese lösen muss, so schwer es auch scheint. An dieser Herausforderung wächst sie nochmal und zeigt erneut ihre Stärke.

Channing kämpft auch weiter für das Gute, auch wenn es vielleicht auf den ersten Blick nicht immer so scheint. Er geht auch neue Wege, um Ella zu schützen. Dabei nimmt er eine Trennung in Kauf, denn lieben heißt auch loslassen können. Für ihn ist wichtig, dass Ella in Sicherheit ist. Channing ist ein starker Charakter und ich mag seine sehr beschützende Art, nicht nur Ella gegenüber. Manchmal wirkt er vielleicht ein wenig dominant, doch Ella weiß sich zur Wehr zu setzen. Die beiden ergänzen sich einfach so perfekt. Doch um wirklich glücklich zu werden, muss auch Channing noch seine Herausforderungen bewältigen und auch er wächst nochmal daran.

Alle anderen Figuren mochte ich auch. Die Familien von Ella und Channing (die in der Wikingerzeit) finde ich so sympathisch.

Die Handlung hat mir wieder gut gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt, was durchweg für Spannung gesorgt und mich im Buch gehalten hat. Einige Szenen haben für mich zu plötzlich geendet, wenn ich z.B. an den Tsunami denke. SPOILER ANFANG: Das Auftreten ist nachvollziehbar plötzlich geschehen, doch nachdem sich das Wasser zurückgezogen hatte, war alles wieder gut. Aber ich gehe davon aus, dass die entstandenen Schäden länger anhalten und auch irgendwie ins Auge fallen müssten. Das wurde aber nicht weiter thematisiert. SPOILER ENDE Die Liebesgeschichte zwischen Ella und Channing hat mir immer besser gefallen. Die gewählten Themen fand ich wieder interessant und auch gut bearbeitet und das Ende hat mich echt zufrieden zurückgelassen.

Der Schreibstil ist toll. Alles liest sich sehr flüssig. Die Dialoge sind authentisch und unterhaltsam. Besonders gefällt es mir, wenn Ella und Channing sich verbal kabbeln. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben wieder einen Film vor meinem inneren Auge ablaufen und das Ganze sehr lebendig werden lassen. Nur sprachlich waren mir die körperlichen Szenen etwas zu roh beschrieben und auch manche Vergleiche fand ich nicht immer gelungen. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Trotzdem fand ich die Darstellung der emotionalen Ebene gelungen und ich konnte mich gut in die Figuren hineinversetzen.

Von mir erhält das Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sterne), weil ich Channing und Ella nach wie vor super sympathisch finde und sie einfach so perfekt zusammenpassen, weil die Geschichte super spannend ist und weil es der Autorin aus meiner Sicht ganz großartig gelungen ist, die verschiedenen Zeiten miteinander zu verbinden. Ein halbes Sternchen ziehe ich aber ab, weil die Geschichte aus meiner Sicht an manchen Stellen mehr Raum gebraucht hätte, um Szenen und daraus resultierende Folgen noch besser zu beschreiben. Ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab, weil für mich sprachlich nicht alles gepasst hat. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Trotzdem lohnt es sich in jedem Fall dieses Buch bzw. diese Reihe zu lesen.

Vielen Dank an Mariah Stone für dieses Geschichte.

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Veröffentlicht am 23.02.2024

Gefühlvoller Liebesroman…

Beautiful Broken
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Zuerst muss ich unbedingt erwähnen, dass ich das Cover sehr gelungen und auch ansprechend finde. Es passt super zu dieser Geschichte.

Cassie und Tanner lernen sich im Teenageralter kennen und er bewahrt ...

Zuerst muss ich unbedingt erwähnen, dass ich das Cover sehr gelungen und auch ansprechend finde. Es passt super zu dieser Geschichte.

Cassie und Tanner lernen sich im Teenageralter kennen und er bewahrt sie vor einer Dummheit. Doch von da an geht Cassie ihm nicht mehr aus dem Kopf. Sie ist so besonders und er versucht alles, um sie für sich zu gewinnen. Schnell erkennt auch Cassie, dass sie mehr für Tanner fühlt und so wachsen sie immer mehr zusammen. Doch sehr schmerzvoll trennen sich ihre Wege, bis sie sich als Erwachsene wiedertreffen. Sofort spüren beide, wie sie sich noch zueinander hingezogen fühlen. Aber ist der Bruch zwischen ihnen noch zu heilen?

Cassie ist eine ehrgeizige Schülerin, die alles tut, um ihrem Vater zu gefallen. So wurde sie erzogen, schließlich soll sie mal das Familienunternehmen weiterführen. Und so läuft sie auch immer artig im Hamsterrad. Erst durch Tanner lernt sie, dass es auch andere und vor allem sehr schöne Dinge im leben gibt. Sie verliebt sich immer mehr in ihn und möchte ihm helfen, seinem furchtbaren Leben zu entkommen, doch stellt sie sich das einfacher vor, als es ist. Und dazu gehört auch immer jemand, der gerettet werden möchte. Mir hat so gut gefallen, wie offen sie Tanner gegenübergetreten ist. Zwar kannte sie alle Vorurteile und Gerüchte über ihn und trotzdem war es ihr wichtig, sich ein eigenes Bild zu machen. Und genau das, hat das mit den beiden zu etwas Besonderem gemacht. Man konnte spüren, was sie füreinander empfinden. Auch Cassies Entwicklung hat mir gut gefallen, wenn es mitunter auch heißt, zu leiden bis man zu einer Erkenntnis kommt.

Tanner hat mir auch sehr gut gefallen. Meine Güte, was musste er mit seinem Pflegevater aushalten. Und wie sehr hat es mich berührt, wie er sich um seine Pflegebrüder sorgt und kümmert. Doch macht es das auch schwer für die Beziehung zu Cassie und so trifft er eine folgenschwere Entscheidung, die mir das Herz gebrochen hat. Das Schicksal führt sie aber wieder zusammen und auch wenn ich es nicht geglaubt habe, aber es wurde noch emotionaler. Tanner kämpft um sein Glück, doch manchmal funkt das Schicksal dazwischen. Und wieder zeigt er, was für ein großes Herz er hat und dass er für seine Lieben alles tut.

Alle anderen Figuren haben mir auch gut gefallen, obwohl ich Cassies Vater schon recht befremdlich fand, vielleicht auch ein wenig zu engstirnig. Hier hätte ich mir doch zumindest ein ganz klein bisschen Entwicklung gewünscht. Dafür finde ich aber Tanners Pflegebrüder sehr interessant und ich freu mich schon darauf, mehr von ihnen zu hören. Und auch Clary ist super sympathisch. Eine bessere beste Freundin kann man sich nicht wünschen.

Die Handlung hat mir insgesamt gut gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Mich hat es durchweg im Buch gehalten. Die Liebesgeschichte der Hauptfiguren fand ich super schön, vor allem, weil man sie schon in ihren Teenagertagen erlebt. Die gewählten Themen fand ich interessant und gut bearbeitet. Zum Teil sind sie aber sehr bewegend. Und das Ende hat mir gut gefallen. Es war gut dosiert zu der entsprechenden Thematik.

Der Schreibstil war wundervoll. Alles liest sich sehr flüssig und angenehm. Die Dialoge sind authentisch und unterhaltsam und macht die Figuren noch lebendiger. Die Beschreibungen der Settings und vor allem die atmosphärischen Beschreibungen haben mich in die Geschichte gesogen und ich konnte es wirklich auch so empfinden, wie die Autorin es beschrieben hat. Die Darstellung der emotionalen Ebene fand ich auch gut, muss aber ehrlicherweise sagen, dass mir einige Szenen zu schnell abgehandelt wurden und dadurch aus meiner Sicht Potenzial verschenkt wurde, um mich wirklich tief zu berühren. Auf jeden Fall hätte diese Geschichte das gekonnt. Damit meine ich einmal die Situation mit Cassies Mutter, aber auch ihre eigene am Ende. Trotzdem konnte ich mich gut in die Figuren hineinversetzen und habe mit ihnen mitgefiebert und mitgelitten.

Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sterne), weil Tanner und Cassie zwei super sympathische und authentische Hauptfiguren sind und ein perfektes Paar, weil die Handlung durchweg spannend war und weil die atmosphärischen Beschreibungen sich so echt angefühlt haben. Ein Sternchen ziehe ich aber ab, weil mir manche Szenen, insbesondere sehr berührende einfach zu kurz abgehandelt wurden. Dadurch wurde der Geschichte ein wenig Tiefe genommen. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Trotzdem lohnt es sich in jedem Fall dieses Buch zu lesen.

Vielen Dank an Rose Bloom für diese Geschichte.

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Veröffentlicht am 14.02.2024

Emotionale Geschichte mit wichtigem Thema…

Crashing Symphonies
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Smilla studiert an einer renommierten Akademie in Australien klassisches Klavier. Eigentlich sollte sei glücklich sein, weil sie ihr Ziel bis jetzt erreicht hat, doch sie hat mit den Gerüchten zu kämpfen, ...

Smilla studiert an einer renommierten Akademie in Australien klassisches Klavier. Eigentlich sollte sei glücklich sein, weil sie ihr Ziel bis jetzt erreicht hat, doch sie hat mit den Gerüchten zu kämpfen, dass sie nur an der Akademie sei, weil ihr berühmter Vater dafür gesorgt hat. So denkt auch Mile, ein sehr talentierter Tänzer. Durch ein Projekt werden die beiden nun gezwungen, zusammen zu arbeiten. Werden sie es trotz ihrer Meinungsverschiedenheiten schaffen, ihr Projekt erfolgreich zu beenden?

Smilla fand ich insgesamt sympathisch. Ich konnte mich gleich von Anfang an in sie hineinversetzen und sie tat mir super leid für den Druck, den sie sich macht bzw. der durch ihren Vater gemacht wird. Dazu kommt noch ihr Heimweh, worunter sie auch sehr leidet. Die Gerüchte über sie waren glaubhaft dargestellt und vor allem, was die mit ihr gemacht haben. Dann muss sie auch noch mit Mile zusammenarbeiten, der kein bisschen besser als die anderen ist. Doch schnell erkennt Smilla, dass hinter Miles distanzierter Art ein sympathischer Kerl steckt. Gemeinsam arbeiten sie an ihrem Projekt, lernen sich immer besser kennen und wachsen an ihren Herausforderungen. Besonders Smillas Einsicht am Ende hat mir ausgesprochen gut gefallen. Trotzdem muss ich sagen, dass ich einige Male Schwierigkeiten mit ihrer Art hatte. Zum Teil fand ich ihre Reaktionen aus dem Nichts heraus etwas patzig, fast bockig. Hier hätte ich mir noch mehr Nachvollziehbarkeit ihrer Emotionen gewünscht.

Bei Mile dachte ich erst: „Na, na, was bist du denn für ein arrogantes Kerlchen?“ Aber da hat mich die Autorin auf die falsche Fährte gelockt. Mile ist tiefgründig, ehrgeizig und kämpft für das, was er will. Er hat sein Ziel klar vor Augen und lässt sich davon nicht abbringen. Ganz besonders gerührt hat mich aber seine „Freizeitbeschäftigung“. Wie niedlich ist das denn bitte? Und das lässt so tief blicken. Auch im Umgang mit Smilla fand ich ihn insgesamt rücksichtsvoll und sehr sensibel. Schnell erkennt er ihr Problem und dass er eine falsche Einschätzung getroffen hat. Auch Mile wächst an seinen Herausforderungen. Nur den Abend seiner Geburtstagsfeier konnte ich so gar nicht fassen und seine Reaktion hat aus meiner Sicht so auch nicht zu ihm als Figur gepasst. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack.

Alle anderen Figuren haben mir sich gut gefallen. Willow und Ivy sind tolle Freundinnen. Erst dachte ich, es wird Streit zwischen Willow und Smilla geben, aber glücklicherweise lag ich da falsch. Alva habe ich auch gleich in mein Herz geschlossen. Wie lieb die zu Smilla ist , ist herzerwärmend. Sie gönnt ihrer Schwester alles von Herzen und ist ihr trotzdem eine loyale und ehrliche Beraterin. Mit Smillas Vater habe ich mich sehr schwer getan. Was für ein Ekel. So etwas hat niemand verdient. Trotzdem hat er mich am Ende positiv überrascht und abgeholt.

Die Handlung hat mir insgesamt gut gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Mich hat es durchweg im Buch gehalten. Die Entwicklung der Liebesgeschichte zwischen Smilla und Mile fand ich sehr unterhaltsam und niedlich. Nur Miles Benehmen an seinem Geburtstagsabend war für mich überhaupt nicht nachvollziehbar und hat mich aus der Geschichte gerissen, weil ich dachte, was soll das denn jetzt. Noch schlimmer fand ich dann seine Reaktion bzw. wie er sich Smilla erklärt. Dafür konnte ich Smillas Reaktion umso besser verstehen. Die gewählten Themen fand ich interessant und gut bearbeitet. Ganz besonders hat mir das Thema „Umgang mit Erwartungen“ gefallen. Das fand ich super beleuchtet. Und auch das Ende fand ich super schön und hat mich auch nochmal positiv überrascht.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Alles liest sich sehr flüssig. Die Dialoge sind unterhaltsam und sprachlich individuell an die Figuren angepasst. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen waren ein Traum. Ich konnte mir alles ganz hervorragend vorstellen und es war ein bisschen, als wäre man direkt dabei. Die Darstellung der emotionalen Ebene hat mich auch total abgeholt. Ich konnte mich insgesamt prima in die Figuren hineinversetzen und fast immer ihr Denken und Handeln nachvollziehen.

Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung, weil Smilla und Mile tolle Figuren sind, die perfekt zusammen passen, weil die Handlung spannend ist, weil die Beschreibungen von Setting und Atmosphäre sehr gelungen sind und weil die Gefühle toll transportiert wurden. Ein halbes Sternchen ziehe ich aber ab für Smillas zum Teil nicht nachvollziehbare Reaktionen. Ein weiteres halbes Sternchen ziehen ich ab für den Geburtstagsabend. Das Verhalten hat aus meiner Sicht so gar nicht zu der Figur gepasst und hat mich aus meinem Lesefluss gerissen. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Und trotzdem lohnt es sich in jedem Fall dieses Buch zu lesen.

Vielen Dank an Elisa Stecker und den Lovemoon-Verlag für diese Geschichte.

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Veröffentlicht am 12.02.2024

Aufwühlende und emotionale Geschichte…

Wo die Sehnsucht schimmert
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June ist eine Art Ersatzmutter für ihre jüngeren Geschwister geworden, nachdem ihrem Bruder das Sorgerecht für alle zugesprochen wurde. Doch er ist mit der ganzen Situation überfordert und lässt es an ...

June ist eine Art Ersatzmutter für ihre jüngeren Geschwister geworden, nachdem ihrem Bruder das Sorgerecht für alle zugesprochen wurde. Doch er ist mit der ganzen Situation überfordert und lässt es an June aus. Für sie bedeutet das die Hölle, ein Leben, das von häuslicher Gewalt geprägt ist. Doch als die Schule dafür sorgt, dass sie an einem Malkurs teilnimmt, lernt sie dort Jesse kennen, bei dem sie sich mehr und mehr wohlfühlt. June ist hin und her gerissen zwischen den beiden Welten, aber sie kann ihre jüngeren Geschwister nicht im Stich lassen. Wird sie trotzdem ihr Glück finden?

June ist ein sympathisches junges Mädchen, das früh erwachsen werden musste. Sie hat in ihren jungen Jahren schon ein sehr bewegtes Leben gehabt und wird, denke ich, auf ewig traumatisiert sein. Trotzdem hat sie ein großes Herz und gibt gerade ihren Geschwistern soviel Liebe, wie sie nur kann. Nur sich selbst gönnt sie im Grunde gar nichts. Ich fand es so krass, was sie alles über sich ergehen lässt, aus Hilflosigkeit und um andere zu schützen. Sie hat in ständiger Angst gelebt und immer eine Rechtfertigung für die Taten gehabt. Das hat mich echt aufgewühlt und ist wirklich sehr schwer auszuhalten. Dazu kommen die widrigen Lebensumstände, aus denen sie versucht alles rauszuholen, um ihre Kleinen zu beschützen. Doch mit Jesse gelingt es ihr, neue Erfahrungen zu sammeln, die sie zum Nachdenken anregen und ihr helfen, sich zu entwickeln.

Jesse mochte ich von Anfang an. Man merkt gleich, wie er sich zu June hingezogen fühlt. Er erkennt recht schnell, dass mit June etwas nicht stimmt und möchte ihr helfen. Helfen kann man aber nur, wenn der bzw. die Betroffene sich helfen lassen möchte. Man kann spüren, wie er mit June leidet und er wünscht sich so sehr, dass sie all dem entkommen und glücklich werden kann. Doch auch er hat sein Päckchen zu tragen und muss das für sich erstmal hinbekommen. Trotzdem hat June bei ihm oberste Priorität. Besonders gefallen hat mir, wie einfühlsam und sensibel er mit June und ihren Problemen umgegangen ist und wie er sich um ihr Wohlergehen sorgt.

Alle anderen Figuren haben mir auch gut gefallen, auch wenn sie mir nicht alle sympathisch waren. Trotzdem hatte jede Figur ein eigenes Ziel bzw. eine eigene Motivation.

Die Handlung hat mir insgesamt gut gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Mich hat es durchweg in der Geschichte gehalten. Trotzdem gab es für meinen Geschmack ein paar Längen. Es hat sich zum Teil wie so ein hin und her angefühlt, ohne dass sich die Geschichte wirklich weiterentwickelt hat. Die gewählten Themen fand ich interessant und gut bearbeitet, aber sie sind wirklich krass und ich empfehle vorher wirklich die Trigger-Warnung zu lesen. Manche Szenen sind sehr schwer auszuhalten und die haben mich sehr aufgewühlt und bewegt. Die Verhaltensänderung von Junes Bruder zum Ende hin war für mich etwas zu plötzlich und zu drastisch und es fiel mir schwer, diese so anzunehmen. Und auch Junes Umgang damit fand ich etwas überraschend. Oder sie soll zeigen, dass June umso mehr professionelle Hilfe benötigt. Trotzdem hat mich das Ende zufrieden zurückgelassen.

Der Schreibstil war wieder wundervoll. Alles liest sich flüssig und angenehm. Die Dialoge sind authentisch und unterhaltsam und machen die Figuren einfach so lebendig. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen waren sehr eindrucksvoll und bildhaft und haben einen Film vor meinem inneren Auge ablaufen lassen. Und die Darstellung der emotionalen Ebene hat mich auch total abgeholt. Ich konnte ihr Denken und Handeln prima nachvollziehen. Aber ich muss mich nochmal wiederholen. Manches ist wirklich krass und schockierend.

Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sterne), weil June und Jesse zwei tolle Figuren sind, die auch großartig zusammenpassen, weil die Handlung spannend und sehr aufwühlend und bewegend ist und weil Settings und Atmosphäre so lebensecht dargestellt wurden. Und auch der Schreibstil muss immer wieder als etwas Besonderes hervorgehoben werden. Ein halbes Sternchen ziehe ich aber ab, weil es aus meiner Sicht ein paar Längen gab. Ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab für die plötzliche und für mich nicht unbedingt nachvollziehbare Verhaltensänderung von Junes Bruder. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Trotzdem lohnt es sich in jedem Fall dieses Buch zu lesen.

Vielen Dank an Mila Olsen und den Tinte & Feder Verlag für diese Geschichte.

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Veröffentlicht am 11.02.2024

Sehr aufwühlende Geschichte mit sensiblem Thema…

All Our Golden Dreams
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Endlich geht es wieder ins Hotel Van Day und wir treffen Ryan und Ellis wieder. Doch so wie ich es mir vorgestellt hatte, war es dann gar nicht. Denn das Angebot von Ryans Mutter an Ellis sorgt dafür, ...

Endlich geht es wieder ins Hotel Van Day und wir treffen Ryan und Ellis wieder. Doch so wie ich es mir vorgestellt hatte, war es dann gar nicht. Denn das Angebot von Ryans Mutter an Ellis sorgt dafür, dass die beiden sich räumlich erstmal trennen. Ryan wird völlig eingenommen von seinem neuen Job und verliert sich mehr und mehr darin. Werden die beiden diese Herausforderung gemeinsam schaffen?

Ellis ist immer noch ein Sonnenschein, wie in Band 1. Ich wollte zu jeder Zeit nur das beste für sie und habe manchmal ganz schön gelitten, wenn Ryan sich „seltsam“ benommen hat. Man will dazwischen, sie schütteln und sagen: „Lass es!“, aber die Einsicht muss erfahrungsgemäß allein kommen. Während der Geschichte hat Ryan aus meiner Sicht einen großen Schatten auf ihr schönes Wesen geworfen und das tat mir so leid. Dafür war es aber auch super authentisch und das hat mich zum Teil ganz schön aufgewühlt. Doch Ellis lernt aus all den Situationen und wächst immer mehr. Ich finde sie wirklich super.

Ryan habe ich in Band 2 völlig anders empfunden, als in Band 1. Mit Ellis wirkte er glücklich und ist aus meiner Sicht aufgeblüht, doch in Band 2 ist er nach und nach verwelkt. Zwar sieht man immer noch die schönen Momente mit Ellis, die ihn glücklich machen, aber der Stress durch seinen neuen Job nimmt immer mehr Raum ein und verändert ihn sehr. Das Thema was dann für ihn aufgemacht wird ist aus meiner Sicht sehr sensibel und muss ausgehalten werden können. Seine ganze Veränderung macht auch mit seinem Umfeld viel, doch niemand außer Ellis scheint wirklich gewillt, ihn damit zu konfrontieren. Leider muss es ganz schön eskalieren bis er erkennt, dass es so nicht weitergeht. Aber auch das war super authentisch und sehr aufwühlend.

Alle anderen haben mir auch gut gefallen. Ich mag Emory sehr und auch Riley. Was Emory dann kurz vor dem Ende für ein Geheimnis platzen lässt, damit habe ich so gar nicht gerechnet, Aber vielleicht hören wir da ja irgendwann noch mehr. Ellis Vater und auch ihre Mutter mag ich total und was dort in der Familie passiert ist, fand ich total schön. Von Sam war ich ehrlicherweise enttäuscht bzw. von ihrer Reaktion auf Ellis Ansprache. Ich finde, das hat weder zu Sam, noch zu der Beziehung von Sam und Ryan gepasst und kam für mich so auch nicht glaubwürdig rüber. Wäre es Ryans Mutter gewesen, hätte ich es eher nachvollziehen können.

Die Handlung hat mir insgesamt gut gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Es gab aus meiner Sicht eine super drastische Wendung, mit der ich thematisch überhaupt nicht gerechnet hätte. Leider muss ich aber auch sagen, dass es für mich irgendwie nicht in die Geschichte gepasst hat. Natürlich ist es eine wichtige und sehr sensible Thematik, aber darauf hatte ich mich irgendwie nicht eingestellt. Ich wollte gern mehr über das Hotel lesen und hätte eher gedacht, dass in Konkurrenzkämpfe mit anderen Hotels ausartet oder dass doch etwas zwischen Ellis und Ryan ausgeschlachtet wird, aber damit eben nicht. Außerdem hat die Thematik aus meiner Sicht auch wirklich sehr viel Raum eingenommen, so dass andere Erzählstränge für meinen Geschmack zu kurz kamen. Trotzdem fand ich die Thematik interessant und sehr gut bearbeitet. Und das Ende hat mir ausgesprochen gut gefallen.

Der Schreibstil war aber wieder wundervoll. Alles liest sich harmonisch und flüssig. Die Dialoge sind authentisch, zum Teil sehr emotional und vom Ausdruck sehr individuell auf die Figuren zugeschnitten. Die Beschreibungen der Settings und atmosphärischen Beschreibungen waren wieder großartig und haben einen Film vor meinem inneren Augen ablaufen lassen. Die Darstellung der emotionalen Ebene war auch wieder super gelungen und hat mich voll und ganz abgeholt. Ich habe so mit Ellis und Ryan gelitten. Das war echt intensiv.

Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sterne), weil Ellis und Ryan wirklich zwei ganz besondere Hauptfiguren sind, weil die Handlung spannend war und die Atmosphäre wieder toll. Und auch der Schreibstil ist immer wieder schön zu lesen. Ein halbes Sternchen ziehe ich aber ab, weil die Thematik für mich nicht richtig gepasst und zu viel Raum eingenommen hat. Ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab, weil Sams Reaktion auf Ellis Ansprache aus meiner Sicht gar nicht zur Figur und zu der Beziehung der Geschwister gepasst hat. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Trotzdem lohnt es sich in jedem Fall, dieses Buch zu lesen.

Vielen Dank an Mounia Jayawanth und den LYX-Verlag für diese Geschichte.

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