Kurz vor ihrer Hochzeit gerät Lenas Leben völlig aus dem Gleichgewicht. Ihr zukünftiger Ehemann verlässt sie, sie verliert ihren Job und ihre Wohnung. Vorübergehend zieht sie in die WG ihres Bruders, der mit seiner Freundin und seinem besten Freund Ben zusammenwohnt, welcher Lena regelmäßig auf die Palme bringt.
Sie macht sich einen Plan: neue Karriere, neuer Mann, neues Selbstbewusstsein müssen her – das sind die Ziele der jetzt 30-jährigen. Doch die Umsetzung ist gar nicht so leicht…
Ich habe dieses Hörbuch nebenbei beim Ausmalen gehört. Dafür war die eher seichte Geschichte gut geeignet, weil man sich nicht allzu sehr auf die recht vorhersehbare Handlung konzentrieren musste.
Nach 10 Minuten Hören war eigentlich schon klar – ohne dafür den Klappentext lesen zu müssen – wohin die Reise gehen soll. Im Großen und Ganzen kam es dann auch ziemlich genau so, wie man es erwartet.
Gefragt habe ich mich, warum ich in letzter Zeit immer wieder Geschichten erwische, in denen sich die Figuren in einer Tour anzicken und streiten, um zu verbergen, dass sie sich mögen oder weil sie tatsächlich nicht kapieren, dass sie sich mögen… So gingen mir die ständigen Streitereien von Ben und Lena teilweise etwas auf die Nerven. Die gemeinsamen Szenen, wenn sie sich vertragen und fürsorglich umeinander kümmern, fand ich hingegen toll. Leider hielt der Frieden meist nicht lange.
Spannender als die absehbare Liebesgeschichte fand ich allerdings die Nebenhandlung um Lenas neuen Job und den kauzigen Besitzer der Buchhandlung, der sich meist sehr grummelig verhält, aber eine emotionale Geschichte mit sicher herumträgt.
Ansonsten passiert in der Handlung nicht allzu viel. Es gibt ein paar kleinere Dramen und jede Menge Missgeschicke – Lena verhält sich in manchen Situationen so tollpatschig, dass ich es schon wieder als übertrieben empfunden habe.
Nicht so gut gefallen hat mir die Sprecherin beziehungsweise ihre Art der Betonung. Lena hat ohnehin schon eine recht schnippische, zickige Art, die durch die Sprechweise noch verstärkt wurde, sodass Lena, welche die Ich-Erzählerin der Geschichte ist, oft von oben herab klingt – und mir damit am Anfang wenig sympathisch war.
Dass es eine recht bekannte Stimme ist, war für mich dann tatsächlich noch zusätzlich irritierend, da ich immer das Gefühl hatte, die Stimme mit anderen Geschichten zu verbinden, ohne mich tatsächlich an konkrete Filme zu erinnern. Wenn ich mir jetzt im Nachhinein die Liste der Synchronisierungen anschaue, weiß ich auch, warum dies so war… Nana Spier hat unter anderem Buffy/ Sarah Michelle Gellar, Liv Tyler und Drew Barrymore synchronisiert.
Fazit
Notiz an mich: Sehr bekannte Sprecherinnen, die viel im TV zu hören sind, lieber meiden, weil ich mich immer wieder gefragt habe, woher ich die Stimme kenne (…ich habe fast alle Buffy-Staffeln geschaut und kenne ein paar der gesprochenen Filme…).
Die Geschichte plätschert so vor sich hin, große Highlights gibt es nicht, zumal sich der Ausgang sehr früh abzeichnet. Daher haben mich die vielen Streitereien manchmal angestrengt, die harmonischen Szenen haben mir hingegen gut gefallen, weil die zwei eigentlich sehr süß zusammen waren. Ich glaube aber nicht, dass ich mir noch weitere Bände der Hamburg-Reihe anhören werde.