Eine außerordentlich schöne Geschichte - zutiefst berührend
Berühre mich. Nicht.Ein Neuanfang muss wahnsinnig schwer sein, vor allem wenn man hierbei in eine komplett andere Stadt zieht und einen die Familie hierbei nicht unterstützt. Sage macht genau diesen Schritt. Sie hat eine ...
Ein Neuanfang muss wahnsinnig schwer sein, vor allem wenn man hierbei in eine komplett andere Stadt zieht und einen die Familie hierbei nicht unterstützt. Sage macht genau diesen Schritt. Sie hat eine schwierige Vergangenheit und möchte zum Studium diese Probleme mit ihrer Heimatstadt hinter sich lassen.
Da sie nicht auf die finanzielle Unterstützung ihrer Familie angewiesen sein möchte, versucht sie die Studiengebühren selber zu bezahlen. Dabei bleibt leider kein Geld für eine Wohnung übrig, sodass sie in ihrem Auto wohnt. Ihr viel größeres Problem ist jedoch ihre Angst vor Männern. Diese geht so weit, dass sie in einem Café lieber ihren Kaffee umwirft, als einem Mann die Hand zu schütteln.
Somit scheint ein Job im Archiv der Bibliothek – weit weg von allen anderen Studenten – perfekt für sie zu sein. Nur doof, dass der Bruder ihrer neu gewonnenen Freundin Luca dort mit ihr gemeinsam arbeiten soll. Aber so angsteinflößend wie er auf den ersten Blick wirkt, scheint er doch nicht zu sein.
Mittlerweile gibt es ziemlich viele College-Liebesromane, aber dieser hat auf mich anders gewirkt. Es geht hier nicht um die normalen Erfahrungen am College, wie erste Liebe, zu viel Lernstoff und Stress in der Clique. Hier stehen Sage Angstzustände und gelegentliche Panikattacken im Mittelpunkt. Ich hatte nie welche, aber sie waren sehr verständlich für mich beschrieben. Ich konnte mit ihr mitfühlen und habe jede kleine Veränderung mit ihr durchlebt. Es ist eine wirklich gefühlvolle Geschichte, die mich sehr berührt hat.
Es ist wohl nachvollziehbar, dass Sage Leben nicht besonders lustig ist. Dennoch sind die positiven Momente nicht zu kurz gekommen. Es ist kein Buch, das einen zum Lachen bringt, aber es geht einem Nahe. Außerdem hat das Buch Luca. Er ist ein so toller Charakter. Jemand, den man gerne als besten Freund oder großer Bruder hat. Ihm sind Bücher häufig lieber als Menschen. Sie sind unkomplizierter und ohne Probleme. Beziehung sind somit auch kein leichtes Thema für ihn.
Alles an dem Buch hat mich begeistert. Ich habe es innerhalb kürzester Zeit durchgelesen und geliebt. Das einzige, das ich nicht gut fand war das Ende. Warum haben die besten Bücher am Ende immer einen Cliffhanger? Das hätte ich wirklich nicht gebraucht und dann muss ich auch noch bis Ende Januar warten bis Teil zwei erscheint. Aber ich werde auf jeden Fall weiterlesen bzw. ich muss unbedingt weiterlesen.
Mir fällt gerade kein Buch ein, mit dem ich „Berühre mich. Nicht.“ vergleichen würde. Es ist aber eine wundervolle, außergewöhnliche und tiefgründige Liebesgeschichte. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir.