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Veröffentlicht am 31.10.2017

Schlafwandlerisch auf Mörderjagd

Mordsmäuschenstill
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Prolog: Ein Taxifahrer wird mit einer Waffe bedroht, was seinen Tag nicht sonderlich angenehm gestaltet.
Die Psychotherapeutin Hanna findet sich nach dem Duschen plötzlich erschlagen und in ihrem eigenen ...

Prolog: Ein Taxifahrer wird mit einer Waffe bedroht, was seinen Tag nicht sonderlich angenehm gestaltet.
Die Psychotherapeutin Hanna findet sich nach dem Duschen plötzlich erschlagen und in ihrem eigenen Blut liegend außerhalb ihres Körpers wider. Der verwendete Golfschläger und der Mörder am anderen Ende haben jedoch nicht ganze Arbeit geleistet. So liegt Hanna im Koma und verfolgt nun in einer Art Zwischenwelt, wie sich zwei ihrer Patientinnen vor ihrer Praxis einfinden. Die kurvige, resolute Nele ist sauer auf ihre Therapeutin und will sie zur Rede stellen, die junge und naive Jenny dagegen weint bittere Tränen und ist der Verzweiflung nahe. Wo steckt Hanna? Und wer ist der schlaksige, junge Kerl, der plötzlich auftaucht und dann wieder verschwindet? Ehe sich Nele versieht, zieht sie mit Jenny los, um nach dem „Mörder“ von Hanna zu suchen. Bald ermittelt ein illustrer Patientenhaufen auf eigene Faust und kommt dabei der Polizei in Gestalt von Phil immer wieder in die Quere.
Allein schon die Krankheitsbilder (Schlafstörungen unterschiedlicher Art) von Nele, Jenny, Finn und Phil sind schräg und bescheren dem Leser immer wieder Lacher und die kuriosesten Situationen. Doch wie passt Sascha mit seiner kleinkriminellen Energie zu ihnen? War er auch ein Patient von Hanna? Durch Beharrlichkeit, Zusammenhalt und Ideenreichtum schaffen es die Patienten, dem Mörder von Hanna auf die Spur zu kommen. Anfangs verfolgt dabei jeder eigene Interessen, aber mit der Zeit wachsen sie zu einem guten Team zusammen und letztlich über sich hinaus.
„Mordsmäuschenstill“ hat mir mordsmäßig viel Lesespaß bereitet. Die Kapitel sind meist recht kurz gehalten und dadurch, dass sie aus der Sicht aller Protagonisten geschrieben sind, wird die Geschichte zusätzlich sehr lebendig. Der Leser erhält Einblicke in das Leben und die Macken der Charaktere – auch das Mordopfer Hanna kommt immer wieder zu Wort. So liest sich die Geschichte ganz leicht, driftet aber nicht in völligen Klamauk ab. Das farbenfrohe Cover samt Quietsche-Entchen passt ganz wunderbar zu diesem nicht ganz ernstzunehmenden Krimi und den „verwirrten“ Patienten. Wer hier Hochspannung erwartet, wird unweigerlich enttäuscht. Dafür ist der Autorin Natalie Tielcke ein sehr unterhaltsamer, teils abstruser Liebeskrimi gelungen.

Veröffentlicht am 09.10.2017

Mr B's tierische Reise von Asien nach Europa

Pawlowa
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Mr B befindet sich mitten in Dreharbeiten zu einer Dokumentation als er auf den belebten Straßen in Pakistan eine kleine Eselin entdeckt. Sie ist mit einer viel zu schweren Last bepackt und rührt Mr Bs ...

Mr B befindet sich mitten in Dreharbeiten zu einer Dokumentation als er auf den belebten Straßen in Pakistan eine kleine Eselin entdeckt. Sie ist mit einer viel zu schweren Last bepackt und rührt Mr Bs Herz. Kurzentschlossen verlässt er das Filmteam, um die kleine Eselin zu retten. Er hat zwar keinen Plan, wie er mit der Kleinen von Pakistan nach London kommt, dafür aber ein großes Herz und eine wilde Entschlossenheit. Beides wird ihm im Laufe der Reise noch helfen, um sein Vorhaben umzusetzen. Zunächst bekommt die Eselin den Namen Pawlowa, weil sie so zart ist wie die Ballerina Anna Pawlowa. Schnell steht fest, dass er mit Pawlowa nicht einfach in einen Flieger nach London steigen kann und so macht er sich zu Fuß auf den Weg. Unterwegs erfahren die beiden liebevolle Hilfe von Tierfreunden, geraten aber auch in die eine oder andere brenzlige Situation. Wobei Mr B niemals sein Ziel aus den Augen verliert und mit seiner aufgeräumten, ruhigen britischen Art sämtliche Gefahren umgeht.
Die kleine Geschichte um Mr B und Pawlowa von Brian Sewell spielt in der Zeit vor den Hilfsangeboten von Tierschützern und Billigfliegern. Weshalb sich die Reise auf der Straße abspielt und die beiden Hauptfiguren oft in recht komische Situationen bringt. Mit einem Augenzwinkern und trockenem Humor liest sich das Buch leicht und schnell. Wer hier jedoch auf eine tiefgreifende Erzählung hofft, wird enttäuscht. Manches geht auf der Reise viel zu glatt und wirkt dadurch nicht besonders glaubwürdig. Trotzdem habe ich mich gut unterhalten und die beiden ungewöhnlichen Reisegefährten haben sich in mein Herz geschlichen und kleine Spuren hinterlassen. Mit den kleinen Zeichnungen der liebevollen Gestaltung des Covers und dem schönen Buch an sich, finde ich die Geschichte wirklich gelungen. Neben der unverbrüchlichen Freundschaft zwischen Mensch und Tier findet der Leser kleine Einblicke in die verschiedenen Länder und deren Bewohner in der Geschichte. Der Charakter von Mr B ist schön beschrieben, so dass man sich ihn mit seinem weißen Regenschirm gut vorstellen kann. Er hasst Rechnen, wilde Musik und kann sich nur Bruchstücke von Gedichten merken. Zudem ist Mr B etwas exzentrisch, ein wahrer Gentleman und geht sehr liebevoll mit seiner kleinen Eselin, Pawlowa, um. Rührend finde ich, wie er stets an ihrer Seite schläft und sie nur selten aus den Augen lässt.

Veröffentlicht am 20.09.2017

Wenn die Hoffnung stirbt und alle schweigen

Ermordung des Glücks
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Nach 34 Tagen des Bangens und des Hoffens ist es traurige Gewissheit: der 11jährige Lennard Grabbe kommt nie wieder nach Hause. Er wurde tot aufgefunden und von seinem Mörder fehlt jede Spur. Ein Albtraum ...

Nach 34 Tagen des Bangens und des Hoffens ist es traurige Gewissheit: der 11jährige Lennard Grabbe kommt nie wieder nach Hause. Er wurde tot aufgefunden und von seinem Mörder fehlt jede Spur. Ein Albtraum für alle Eltern – hier aber besonders für seine Mutter Tanja, die ihr ganzes Leben nach ihrem Sohn ausgerichtet hat und der nun der Lebensinhalt entzogen wurde. Ihr ganzes Glück verschwand durch den Mord an Lennard und dieses Verbrechen zieht weite Kreise.
Wut, Verzweiflung, Bitterkeit, Selbstvorwürfe, Entfremdung der Eheleute, Geheimnisse und Hoffnungslosigkeit werden durch die eindringliche Erzählung von Friedrich Ani sofort greifbar und dringen bis zum Leser durch. Mitten in diesem Strudel an Gefühlen befindet sich Jakob Franck, der die Todesnachricht überbringt. Freiwillig hat er sich dafür gemeldet, obwohl er bereits in Pension ist – er hat sich dies zu seiner Aufgabe gemacht. Seine Aufklärungsrate während seiner Dienstzeit war sehr hoch und er kann sich nicht damit abfinden, einen Fall ungelöst zu den Akten zu legen. So unterstützt er seine „Kollegen“ und rollt sämtliche Befragungen zum Verschwinden von Lennard neu auf. Er verbeißt sich geradezu in den Fall und gibt nicht auf. Leider holt ihn seine eigene Vergangenheit ein und macht ihm die Ermittlung nicht leichter. Jakob Franck ist sympathisch und ein prima Zuhörer, doch er zieht sich bisweilen in sich zurück und wirkt dann verschlossen. Währenddessen versinken Lennards Eltern und sein Onkel in Trauer und Sprachlosigkeit. Tanja Grabbe sperrt ihre komplette Umwelt aus, zieht sich in Lennards Zimmer zurück und nicht einmal ihr geliebter Bruder Max kommt an sie ran.
Der eindringliche Schreibstil des Autors gab mir das Gefühl, mitten unter den Familienangehörigen zu sein und mitzuleiden. Zudem konnte ich mich gut in die Gedankengänge und die Hartnäckigkeit von Jakob Franck hineinversetzen. Es grenzt schon an Besessenheit, wie er die Suche nach dem Mörder vorantreibt und dabei sehr unbequem und sogar lästig wird – für seine Kollegen und die Angehörigen.
Ich habe mich etwas gewundert, dass ein Ex-Kommissar sich so intensiv in die Ermittlungen einmischen darf. Ob das rechtens ist? Im Laufe des Lesens wurde mir das zunehmend unwichtig, denn es kam immer mehr Spannung auf und schließlich haben sich die Ereignisse überschlagen, so dass gar keine Zeit mehr blieb, einen Gedanken daran zu verschwenden. Der Autor versteht es hervorragend, die Gefühle, Gedanken und Handlungen der Protagonisten zu beschreiben, so dass der Leser geradezu in die Geschichte hineingezogen wird. Er lässt einzelne Charaktere zu Wort kommen, indem er ihre Gedanken einfühlend und glaubhaft beschreibt. Die Reaktionen von Tanja Grabbe sind heftig und erzeugen eine bedrückende und düstere Stimmung, was nicht für jeden stimmen mag. Doch wer weiß schon, wie er sich verhalten würde, wenn einem das eigene Kind mit Gewalt genommen wird. Durch die Rückblicke in die Vergangenheit (13 Jahre vor dem Mord) wird die besondere Verbindung zwischen den Geschwistern Tanja und Max beleuchtet und umso trauriger stimmt das Zerbrechen dieser nach dem Tod von Lennard.
Ohne viel Action, Blut und großen Nervenkitzel zeichnet Friedrich Ani ein melancholisches, oft düsteres, aber auch einfühlsames Bild von einer Lawine an Gefühlen, die durch den Tod des Jungen ausgelöst wird. Das Ende des Falles überrascht und ist in sich schlüssig. Friedrich Ani ist es gelungen, die Dynamik, die der Verlust eines geliebten Menschen mit sich bringt, sehr anschaulich und auch spannend zu beschreiben. So ist das Buch nicht nur ein einfacher Krimi, sondern richtet den Blick auf das Umfeld und nur am Rande auf den Täter. Der Schwerpunkt hat sich somit verschoben und das mag für den einen oder anderen Leser enttäuschend sein, wenn er einen herkömmlichen Krimi erwartet hat. Mich hat das Buch begeistert und von Anfang an mitgenommen in eine Familie, die den Tod von Lennard als „Ermordung des Glücks“ empfindet und daran zu zerbrechen droht.

Veröffentlicht am 18.08.2017

Ein etwas anderer Paasilinna

Weltretten für Anfänger
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Der Roman „Weltretten für Anfänger“ von Arto Paasilinna entstand bereits 1986 – also 4 Jahre vor meinem Lieblingsbuch „Der wunderbare Massenselbstmord“. Das hatte ich leider erst zum Ende des Hörbuchs ...

Der Roman „Weltretten für Anfänger“ von Arto Paasilinna entstand bereits 1986 – also 4 Jahre vor meinem Lieblingsbuch „Der wunderbare Massenselbstmord“. Das hatte ich leider erst zum Ende des Hörbuchs hin herausgefunden. Wie auch bei seinen anderen Büchern bestechen schon der Titel und das Cover mit seiner Originalität.
Surunen, seines Zeichens finnischer Sprachwissenschaftler, ist wahrlich ein Anfänger in Sachen Weltretten. Doch er ist wild entschlossen und verfügt über jede Menge Energie und Fantasie, um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen. Wie könnte ihn da ein unwissender Zollbeamter in Kalmanien (ein fiktives Land in Südamerika) aufhalten?! Der gute Mann denkt doch tatsächlich, dass es Finnland gar nicht gäbe. Mit seiner Freundin Anneli unterstützt Surunen seit Jahren politische Gefangene, so wie z. B. Ramon Lopez. Da allerdings die Obrigkeit in seinen Augen nichts unternimmt und nur wenig taugt, fühlt er sich geradezu berufen, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. So bricht er zu einem aberwitzigen und gefährlichen Befreiungsunternehmen auf. Seine Reise führt ihn zunächst über Moskau, wo er mit dem russischen Pinguinforscher Lebkov so manche Flasche Whiskey leert. Dies ist der harmlose Anfang einer unglaublich skurrilen Reise nebst Erdbeben, Folter und Flucht durch ein diktatorisches Land. Vieles läuft nicht so wie geplant, doch der „kleine Magister“ Surunen weiß sich stets zu helfen und bleibt sich und seinem Vorhaben stets treu.
Arto Paasilinna ist mit dem Roman „Weltretten für Anfänger“ eine Satire mit einer überspitzten, ironischen und wirklichkeitsfremden, aber auch bisweilen naiven Darstellung von Handlungen und Erlebnissen durch Surunen gelungen. Er reist dabei von einer Diktatur in die nächste – zwar nur fiktiv, aber erschreckend aktuell – und prangert das jeweilige Regime an. Sein Humor rutscht dabei oft in brutale Begebenheiten ab und der Leser sollte dies im Hinterkopf behalten, um nicht enttäuscht oder sogar entsetzt zu sein. In diesem Roman zählt nicht allein der überspitzte Humor des Autors. Jeder Charakter seiner Geschichte glaubt das, was ihm gerade passt und lässt sich von Titeln und einem entsprechenden Ambiente blenden. Das zeigt sich vor allem in Surunens Einladung zu einem Vortrag über die hellenistische Kultur, zu dem er die Frauen ranghoher Militärs und Politiker des südamerikanischen Landes Kalmanien einlädt. Letztlich lassen sich alle durch den Schein trügen, denn Surunen erzählt nur Mist. Er hat sich seinen Vortrag aus den Fingern gesogen und verkauft sich in einem ansprechenden Ambiente als Experte, um sich den Zugang zu hohen Kreisen zu verschaffen. Das mag in der Realität vielleicht nicht so gelingen, doch die Geschichte hat gezeigt, was alles möglich ist. Der Schreibstil des Autors ist stets einfach gehalten und sehr direkt. Durch Jürgen von der Lippe als Sprecher wird das Hörbuch sehr lebendig. Er gibt den Charakteren unterschiedliche Stimmen und eine ganz eigene Art zu sprechen, was dazu führt, dass innere Bilder entstehen. Besonders die letzte CD, die in Kytislawonien spielt, hat mich zum Lachen gebracht. Opa Flasza ist für mich ein typischer Paasilinna Charakter und war mir sofort sympathisch.

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Veröffentlicht am 30.07.2017

Rätselhafte und brutale Morde in Philadalphia

Shutter Man
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Der Thriller von Richard Montanari spielt sich auf 3 Zeitebenen (2015 und 1976 in Philadelphia und 1941 in County Louth, Irland) ab. In mehreren Handlungssträngen wird einerseits über die Ermittlungen ...

Der Thriller von Richard Montanari spielt sich auf 3 Zeitebenen (2015 und 1976 in Philadelphia und 1941 in County Louth, Irland) ab. In mehreren Handlungssträngen wird einerseits über die Ermittlungen von Detective Kevin Byrne und dessen Vergangenheit, andererseits vom mafia-ähnlichen Clan der irischen Farrens erzählt.
Alles beginnt im Jahre 1975 als Kevin Byrne seine Ferien in Devil’s Pocket mit seinen drei Freunden verbringt. Die Jugendlichen unterhalten sich mit kleinen Diebstählen und dem Mobbing von Des Farren, der geistig zurückgeblieben ist. Unter ungeklärten Umständen fand ein kleines Mädchen seinen Tod und Des Farren kommt kurze Zeit später auch ums Leben.
Im Jahre 2015 wird Detective Kevin Byrne mit zwei grausamen und rätselhaften Morden an einer Familie und einem Mann konfrontiert. Ohne es zu ahnen, führen ihn diese Morde in sein eigene Vergangenheit und die Familie Farren spielt darin eine erhebliche Rolle. Der Mörder gibt Byrne einige Rätsel auf: er verstümmelt die Leichen und hinterlässt an jedem Tatort ein altes, verblichenes Taschentuch mit je einem einzigen Wort. Dabei handelt es sich um s.g. Palindrome, die lange Zeit nicht gedeutet werden können. Außerdem taucht immer wieder eine kleine, alte Frau im Zusammenhang mit den Morden auf, die niemand zu kennen scheint. Schließlich stößt Byrnes ehemalige Kollegin und jetzige stellverstretende Staatsanwältin Jessica Balzano zu ihm und unterstützt ihn in seinen Ermittlungen. In Rückblenden offenbaren sich Stück für Stück die Geschichte und die Grausamkeit des Farren-Clans und dass sie vor nichts zurückschrecken.
Schon relativ früh wird dem Leser klar, wer hinter den Morden steckt. Doch welche Motivation den Mörder antreibt und wie alles zusammenhängt, lässt nicht nur Detective Byrne, sondern auch den Leser, ratlos zurück. Bald fragt man sich: Wer ist Billy the Wolf, von dem am Anfang des Buches die Rede ist? Der Schreibstil ist sehr klar und hat keine großen Ausschmückungen, was gut zu einem Thriller/Krimi passt. Das Genre „Thriller“ ist hier nicht ganz passend, jedoch ist dem Autor ein absolut spannender und nervenaufreibender Krimi gelungen. Die Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet und es zeigt sich, dass der Mörder nicht nur brutal ist, sondern auch Zuneigung empfinden kann – das Buch bedient sich nicht der Schwarz-Weiß-Malerei von Gut und Böse. Geschickt flechtet der Autor die Vergangenheit der irischen Familie Farren in die Geschichte ein, ohne dabei zu viel zu verraten. So tappen sowohl Byrne als auch die Leser lange Zeit im Dunkeln. Etwas schade finde ich die Längen im Buch, die durchaus den Lesefluss stören können. Außerdem ist das Konstrukt des Plots isehr komplex und bisweilen verwirren die unterschiedlichen Zeitebenen und Handlungsstränge. „Shutter Man“ verlangt dem Leser ein hohes Maß an Konzentration ab, wird aber mit einem wirklich gelungenen Showdown belohnt.

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