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Veröffentlicht am 27.06.2022

berührende Fortsetzung - absolut lesenswert

Was ich nie gesagt habe
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Mit „Was ich nie gesagt habe“ ist Susanne Abel eine würdige Fortsetzung ihres Debüts Stay away from Gretchen gelungen. Fast übergangslos geht die Geschichte von Toms Familie weiter – diesmal mit dem Schwerpunkt ...

Mit „Was ich nie gesagt habe“ ist Susanne Abel eine würdige Fortsetzung ihres Debüts Stay away from Gretchen gelungen. Fast übergangslos geht die Geschichte von Toms Familie weiter – diesmal mit dem Schwerpunkt auf seinem Vater, Konrad Monderath. In Rückblicken wird sein Leben durchlaufen, seine Familie, die er viel zu früh im zweiten Weltkrieg verlor und danach seine Beziehung zu Greta, die er über alles liebte. Sensibel wird die deutsche Geschichte ab 1933 mit der Familiengeschichte verknüpft.
Parallel dazu wiederum Tom, der mit der Aufarbeitung seiner Lebensgeschichte zu kämpfen hat und nun in einer Beziehung mit Jenny lebt. Es taucht nicht nur sein Halbbruder Henk auf, sondern auch das Wissen um weitere Halbgeschwister. In diesem Band ist mir Tom viel sympathischer, hatte mich bei ihm im ersten Band doch gerade sein Verhältnis zu Jenny noch irgendwie gestört so ist dies hier stimmig dargestellt.
Der Schreibstil ist sehr flüssig, die Schilderungen von Köln sehr treffend und der Informationsgehalt ein weiteres Mal sehr hoch und super interessant.
Positiv möchte ich anmerken, dass ich es sehr gut finde wie in den Rückblicken die Wortwahl zum damaligen Sprachgebrauch passend verwendet wird. Political correctness kann auch übertrieben werden – eine persönliche Distanzierung (wie hier von Susanne Abel im Nachwort geschehen) ist meiner Meinung nach die korrekte Vorgehensweise.
Ich konnte nicht aufhören zu lesen, daher eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 20.05.2022

Ist das Leben nicht schön?

Die Mitternachtsbibliothek
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Nora Seed ist am Ende und so verzweifelt, dass sie sich umbringen will. Sie landet allerdings in der Mitternachtsbibliothek eine Art Zwischenwelt zwischen Leben und Tod. Hier hat sie die Möglichkeit, alle ...

Nora Seed ist am Ende und so verzweifelt, dass sie sich umbringen will. Sie landet allerdings in der Mitternachtsbibliothek eine Art Zwischenwelt zwischen Leben und Tod. Hier hat sie die Möglichkeit, alle Dinge die sie im Leben bereut, nicht umgesetzt hat usw. neu zu leben. Alle Varianten sind möglich, so lebt mal noch ihre Katze, sie hat noch den Job, hat Kontakt zur Familie….Was ist schon das perfekte Leben?

Mir hat der Grundgedanke dieser Geschichte gut gefallen. Wer hat noch nicht darüber nachgedacht was wäre gewesen wenn? Ist es nicht faszinierend die Möglichkeit zu bekommen alle getroffenen Entscheidungen quasi durch das Gegenteil zu prüfen?

Würde ich das Buch noch einmal lesen? Wahrscheinlich
Würde ich das Buch weiterempfehlen? Ja, ich kann aber durchaus verstehen wenn anderen Lesern die Geschichte an einigen Stellen zu langatmig dafür an anderen Stellen zu kurz abgehandelt wurde.

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Veröffentlicht am 19.05.2022

Tu einfach so als könntest du es!

Einatmen, ausrasten
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Der überaus unterhaltsame Roman „Einatmen, ausrasten“ von Georgie Hall wendet sich vor allem an junggebliebene Leserinnen. Ich denke, eine 20-30jährige wird oft verwundert bis ungläubig den Kopf schütteln ...

Der überaus unterhaltsame Roman „Einatmen, ausrasten“ von Georgie Hall wendet sich vor allem an junggebliebene Leserinnen. Ich denke, eine 20-30jährige wird oft verwundert bis ungläubig den Kopf schütteln während ich (52) dagegen oft zustimmend nicke.
Eliza Finch ist 50, hat Mann und drei Kinder im Teenager Alter. Als Schauspielerin war sie nicht erfolgreich und daher hält sie ihre Familie mit mehreren oft ungeliebten Jobs über Wasser. Es herrscht der ganz normale Alltags-Wahnsinn. Hetze zwischen Terminen, Jobs und Familie, Stress mit Geschwistern und Eltern. Das Ganze unterlaufen durch Auswirkungen der Wechseljahre. Desweiteren garniert mit den absolut nachvollziehbaren Selbstzweifeln und dem Gefühl wo ist die Zeit geblieben und was habe ich nicht alles verpasst…
Ihr äußerst zurüückhaltender Mann sowie die leicht chaotischen Geschwister und Eltern runden das Bild ab. Die Tochter führt nebenbei einen Blog, der Jüngste ist Autist, der Familienhund vor kurzem verstorben. Eliza lebt das Gefühschaos und bricht aus, bleibt aber authentisch und sympathisch.
Soweit so unterhaltsam und nachvollziehbar. Mir gefällt die Geschichte und der Schreibstil. Da ich England, die Kultur und den schwarzen Humor mag und gut kenne fallen mir die vielen kleinen Anspielungen auf Serien, Promis usw. auf und lassen mich schmunzeln.
Eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 19.05.2022

Besonders wertvoll und wichtig

Queergestreift
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Der erste positive äußere Eindruck setzt sich im Inhalt fort. LGBTIQA+ - jeder dieser Buchstaben leitet einen eigenen Bereich ein. Offen ohne indiskret zu sein wird hier über alle Aspekte der verschiedensten ...

Der erste positive äußere Eindruck setzt sich im Inhalt fort. LGBTIQA+ - jeder dieser Buchstaben leitet einen eigenen Bereich ein. Offen ohne indiskret zu sein wird hier über alle Aspekte der verschiedensten Ausrichtungen informiert. Sachlich, hilfreich und aufgelockert durch ansprechende Illustrationen. Menschen kommen zu Wort, nicht Betroffene. Es werden Organisationen vorgestellt, rechtliche Informationen genannt und ein geschichtlicher Kontext hergestellt.



Ich bin restlos begeistert wie informativ und respektvoll dieses Buch ist. Ich würde mir wünschen dass es jedem Teenager (und auch Erwachsenen) zur Verfügung steht und auf der Suche nach der eigenen sexuellen Identität hilft.

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Veröffentlicht am 13.03.2024

Wölfe in Dänemark

Oxen. Lupus
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Der Danehof wurde zerschlagen und bei allen Beteiligten kehrt ein wenig Normalität ein. Der schwer traumatisierte Ex-Elitesoldat Niels Oxen lehnt daher zuerst die Mossmanns Bitte den verschwundenen Poul ...

Der Danehof wurde zerschlagen und bei allen Beteiligten kehrt ein wenig Normalität ein. Der schwer traumatisierte Ex-Elitesoldat Niels Oxen lehnt daher zuerst die Mossmanns Bitte den verschwundenen Poul Hansen zu suchen ab. Da dieser jedoch in der Gegend lebt wo auch Oxen sich längere Zeit aufgehalten hat dauert es dann doch nicht lange und er gibt nach.
Was hat der Verschwundene mit dem Fall zu tun bei dem Margarethe Franck ihr Bein verlor? Gibt es wirklich den Selbstjustiz ausführenden Lupus und wer oder welche Organisation verbirgt sich dahinter? Darüber hinaus versucht Oxen die in Dänemark wieder gesichteten Wölfe zu beobachten.
Ja, die Geschichte ist gut erzählt und prinzipiell spannend, dabei aber kein Thriller sondern eher ein Krimi bei dem das gegenseitige Vertrauen bwz. das Zögern daran eine wichtige Rolle spielen. Da es eine vorhergehende Trilogie gibt wurde gerade im ersten Drittel des Buches vieles wiederholt um die Vergangenheit und Beziehungen der Hauptpersonen zu erklären. Für Neu-Leser der Reihe toll, für alle anderen zwangsläufig recht langatmig.

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