Brooke Baldwin hat ihrer Heimat nach einem Schicksalsschlag den Rücken gekehrt. Ausgerechnet ihre vermeintlich große Liebe, stellte sich kurz vor der Hochzeit als skrupelloser Wirtschaftsbetrüger heraus und wurde praktisch vor dem Traualtar in Handschellen abgeführt. Brooke, eine erfolgreiche Hochzeitsplanerin, die nicht weniger als ihr Herzblut im Gestalten ihrer eigenen Hochzeit hat einfließen lassen, ist am Boden zerstört. Doch ihren Job will sie niemals aufgeben, glaubt sie in ihrem Innersten dennoch an die große Liebe, auch wenn es privat leider nun nicht allzu rosig bei ihr aussieht. Sie zieht nach New York und erhält einen Job bei New Yorks erfolgreichster Hochzeitsagentur. Und ihr erster Auftrag klingt sogleich vielversprechend.
So soll Brooke die Hochzeit von Maya Tyler ausrichten. Maya Tyler ist die Tochter des verstorbenen, sündhaft reichen Geschäftsmannes Hank Tyler und so scheint Geld bei der Ausrichtung der Hochzeit keine Rolle zu spielen. Doch beim ersten Besprechungstermin erwartet Brooke nicht nur das Hochzeitspaar. Auch der Bruder der Braut, der attraktive Seth Tyler, der nach dem Tod seines Vaters, dessen Firma übernommen hat und leitet, ist mit von der Partie. Und er macht einen ziemlich unfreundlichen Eindruck auf Brooke. Schnell liegen sich die Hochzeitsplanerin und der kühle Geschäftsmann in den Haaren. Dabei wollen Brooke und Seth im Grunde das Gleiche. Dass die Braut glücklich wird. Aber Seth befürchtet, dass es sich bei dem Bräutigam um einen Mann handelt, den lediglich Mayas Erbe verlockt. Seth, der mit einem ausgeprägten Kontrollzwang geschlagen ist, kann nicht aus seiner Haut, selbst wenn Brookes Einwände ihm durchaus zu denken geben. Und dann ist da auch noch das gewisse Knistern zwischen ihnen, das beide zunächst versuchen zu ignorieren. Brooke, noch geschädigt von ihrer letzten Beziehung, will keinesfalls in eine weitere schlittern; zumal Seth ihr bereits mehrfach deutlich zu verstehen gegeben hat, dass er nicht mehr an die Liebe glaubt…
„Ich bin dann mal verliebt“, markiert den ersten Teil von Lauren Laynes „Wedding Belles“ Reihe, die die Hochzeitsplanerinnen Brooke, Alexis und Heather in den Fokus rückt. Die Short Story, über eine Fotografin der „Wedding Belles“, wird übrigens in „From This Day Forward“ erzählt. Leah findet hier allerdings keinerlei Erwähnung, so dass es nicht unbedingt nötig ist, die Vorgeschichte zu kennen.
Brooke und Seth sind keine einfachen Romancharaktere. Beide sind überaus stur und verletzlich und dieser Punkt hat letztendlich mit dafür gesorgt, dass ich dem Roman nicht die volle Punktzahl verliehen habe. Sicher, sowohl Brooke als auch Seth haben gescheiterte Liebesbeziehungen hinter sich und Angst davor, erneut verletzt zu werden, doch ihre ständigen Streitereien wirkten auf mich ein wenig pubertär. Sie verhalten sich nicht, wie erwachsene Menschen, sondern eher wie Teenager und ziehen sich nach jedem Streit zunächst schmollend in ihr Schneckenhaus zurück. Dazu fand ich, dass ihre Liebe zueinander nicht wirklich nachzuvollziehen war. Lediglich die vorhandene sexuelle Anziehungskraft reichte mir nicht aus, auch wenn die Liebesszenen sehr erotisch prickelnd geschrieben sind.
Es ist keinesfalls ein schlecht geschriebener Liebesroman, den Lauren Layne mit „Ich bin dann mal verliebt“, abgeliefert hat, doch kratzt er in vielen Dingen nur an der Oberfläche. So findet Brookes krimineller Ex-Verlobter zwar kurzzeitig Erwähnung, doch fehlte eine gemeinsame Aussprache mit ihm. Und auch die übrigen Romanfiguren verhalten sich zum Teil sprunghaft und viel zu offen. So konnte ich es beispielsweise nicht verstehen, wie Brooke gleich von Beginn des Romans an, so persönliche und intime Dinge mit ihrer Arbeitgeberin und ihren neuen Kolleginnen austauscht. Gleiches gilt für Maya, Seths Schwester, die durchaus quirlig und sympathisch wirkt und natürlich gleich mit Brooke Freundschaft schließt und ihr vertrauliche Dinge erzählt. Wirklich? Für mich war diese Vorstellung zu unglaubwürdig. Und auch Mayas Verlobter… mhm, ein wenig mehr Auftritte hätte er schon haben dürfen.
Nun gut, abgesehen von meinen doch zahlreichen Kritikpunkten, ließ sich die Story durchaus gut lesen, da die Autorin einen eingängigen Schreibstil an den Tag legt und die Akteure sehr lebhaft wirken. Für eine bessere Bewertung meinerseits in den Folgebänden, muss sie jedoch noch eine „Schüppe“ an Tiefgang und echten Gefühlen drauflegen.