Irgendwo im Glück
Irgendwo im GlückKurzbeschreibung
Dublin, 1995: Maisie Bean ist eine Frau, die sich nicht unterkriegen lässt. Ihr erstes Date vor siebzehn Jahren endete so schlimm, dass es ihr für den Rest des Lebens den Appetit auf ...
Kurzbeschreibung
Dublin, 1995: Maisie Bean ist eine Frau, die sich nicht unterkriegen lässt. Ihr erstes Date vor siebzehn Jahren endete so schlimm, dass es ihr für den Rest des Lebens den Appetit auf Pommes verdarb. Die Ehe, die folgte, war die Hölle für Maisie, doch sie gab ihr zwei wundervolle Kinder: den sensiblen, humorvollen Jeremy und die starrsinnige, schlaue Valerie. Mit Hilfe der beiden schafft es Maisie sogar, ihre demente Mutter zu Hause zu pflegen. Alle packen mit an.
Als Maisie denkt, ihr Leben läuft endlich rund, geschieht das Unfassbare: Jeremy verschwindet eines Tages spurlos. Sie steht einem neuen Kampf gegenüber, dem Kampf ihres Lebens – für die Wahrheit über Jeremy, gegen Vorurteile und Ablehnung. Doch Aufgeben kommt für Maisie niemals in Frage.
Rezension
Anna McPartlins „Irgendwo im Glück“ ist ein unglaublich schönes und emotionales Buch. Die Geschichte rund um Maisie Bean, ihrem Leben, Leiden und Kämpfen hat mich nachhaltig beeindruckt. Von ihrem Eheman jahrelang misshandelt, schafft Maisie die Flucht aus dieser Hölle. Gemeinsam mit ihren beiden Kindern Valerie und Jeremy versucht sie von da an ein normales Leben zu führen. Allen Widrigkeiten trotzend kämpft Maisie für ihre Kinder und ihre demenzkranke Mutter. Fred der Polizist der ihr damals half wieder auf eigenen Beinen zu stehen, weckt neue Gefühle in ihr, doch dann plötzlich verschwindet ihr Sohn Jeremy und Maisies Welt zerspringt erneut in tausend Scherben.
Was würde ich tun wenn mein Sohn verschwindet? Eine Frage die mich während des Lesens immer wieder beschäftigt hat. McPartlin schafft es die Abgründe einer Mutter so emotionsgeladen darzustellen, dass ich mich oft selbst in dieser Person wiederfinden konnte. Gedanken, Ängste und Zweifel, nur drei der Gefühle die eine Mutter an den Rand des Wahnsinns treiben. Der Gedanke das sein eigenes Kind verschwindet. Eine absolute Horrorvorstellung!
Und all die Fragen die offen im Raum stehen: Geht es ihm gut? Wo ist er? Kommt er wieder? Was habe ich nur falsch gemacht?
Gedanken die einem den Schlaf rauben können. Vorwürfe die es schaffen einen selbst zu hassen und die Hoffnung das alles wieder gut werden wird. Das alles beschreibt die Autorin in ihrem Buch und noch vieles mehr.
Ein großes Thema des Buches sind die Ängste Jugendlicher. Wer bin ich? Was will ich? Bin ich normal? Ängste eines Jugendlichen der in einer Gesellschaft lebt in der „anders“ sein eine Ausgrenzung bedeutet. Die Angst nicht so leben zu können wie man es sich wünscht. Die Verzweiflung darüber sein Inneres zu verstecken und eine Mauer rund um diese Welt zu errichten. Doch wenn diese Welt einmal ausbricht, könnte sie Leben verändern.
„Mit mir stimmt etwas nicht. Du wirst immer anders sein als alle anderen.
Du wirst nie normal sein. Du kommst in die Hölle“ (Seite 74)
Der Leser bekommt die Geschichte rund um
Maisie und ihre Kinder immer stückchenweise präsentiert. So erfährt man, wie die Suche nach Jeremy und seinem Freund Rave verläuft und was die
beiden zu der Zeit ihres Verschwindens gemacht haben. Die Kapitel sind mit Musik der 90er untermalt. Eine sehr schöne Idee, da die Lieder (vorausgesetzt man kennt sie) den einzelnen Kapiteln noch eine
zusätzlich emotionale Seite geben.
Fazit
„Irgendwo im Glück“ ist ein tolles Buch voller Ängste, Selbstzweifel und Liebe. Ein Buch das mir während des
Lesens Tränen in die Augen trieb. Es nahm mich mit in eine Welt, die mich noch nach dem Lesen des letzten Satzes beschäftigt. Eine Zeit die „anders“ sein verurteilt. Jeder sollte seinen Ort „Irgendwo im Glück“
finden und so leben können wie er es für richtig hält. Letztendlich ist es ein Buch über eine Frau, der das Schlimmste passiert, was einer Mutter widerfahren kann. Ihr Sohn verschwindet und was bleibt sind quälende Fragen.
Ein absolut empfehlenswertes Buch.