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orfe1975

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.10.2017

Eulen statt Schafe (rückwärts) zählen zum Einschlafen

10, 9, 8 ... kleine Eulen
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Cover und Gestaltung:
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Das Buch hat etwa DIN A4-Format und liegt als Hardcover gut in der Hand. Im Titelblatt ist eine Aussparung, durch die man eine der Eulen durchsehen ...

Cover und Gestaltung:
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Das Buch hat etwa DIN A4-Format und liegt als Hardcover gut in der Hand. Im Titelblatt ist eine Aussparung, durch die man eine der Eulen durchsehen kann. Dieses Aussparungsthema zieht sich durch fast alle Seiten des Buches. Ein Teil des Covers glänzt leicht und das Buch ist somit direkt ein Hingucker.

Inhalt:
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10 kleine Eulen sollen ins Bett, wollen aber nicht. Mama Eule hat viel Mühe, bis alle einschlafen. Aber nach und nach verschwindet doch eine nach der anderen Eule ins Nest.
Ein Einschlafbuch für Kinder ab 3 Jahren.

Mein Eindruck:
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Mir gefiel die Aufmachung und die Illustrationen bereits sehr gut. Die Aussparungen, durch die man einzelne Eulen (von der Folgeseite) sieht, vermittelt den typischen Baumhöhleneindruck und ist für Kinder toll, um die Finger reinzustecken. Da die Seiten recht stabil sind, sollte das Buch dies aushalten, sofern das Kinder nicht besonders wild damit umgeht.

Die Schrift fand ich auf der ersten Seite etwas dunkel, aber noch gut lesbar. Von Seite zu Seite wird der Hintergrund heller und der Kontrast zur Schrift noch besser. Wir haben uns die zunehmende Helligkeit damit erklärt, dass es so lange dauert, bis alle Eulen im Nest verschwunden sind, dass fast schon der Morgen dämmert. Aber das kann jeder für sich heraus finden.

Die Geschichte ist in Reimen geschrieben, bei denen sich einige Teile immer wiederholen. So prägen sie sich gut ein und das Kind kann nach kurzer Zeit bestimmte Zeilen mitsprechen. Von einer Seite zur anderen verschwindet ein Eulenkind und es macht Spaß, mit dem Kind zu raten, welche Eule nun verschwunden ist. Dabei sind im Text und in ein paar Sprechblasen ein paar kleine Hinweise für die vorlesenden Erwachsenen versteckt, aber man kann die Sprechblasen auch getrost ignorieren und selber mitraten - macht mehr Spaß auch beim Vorlesen!
Schön ist, dass jede kleine Eule ihr eigenes Charaktermerkmal hat: die Eule mit dem Buch, die mit dem Schal, die mit den Kopfhörern, die Zwillingseulen usw. Zudem wird der Wiedervorlesewert des Buches dadurch erhöht, dass neben dem Eulen-Verschwinden auch andere Tiere wie Käfer, Spinnen etc. dargestellt werden und von Seite zu Seite eine Entwicklung durchmachen, die es zu entdecken gilt. So wird es so schnell nicht langweilig.

Unser persönliches Highlight war die letzte Doppelseite, auf der die Zahlen 10-1 dargestellt wurden mit der jeweiligen Anzahl an Eulen. Meine vierjährige Tochter möchte langsam wissen, wie die Zahlen geschrieben werden. So kann sie sich das Buch auch alleine angucken und durch zählen der Eulen feststellen, welche Zahl dazu gehört.

Fazit:
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Liebevoll gestaltetes Einschlafbuch zum ersten Zahlen lernen und mit vielen gemeinsamen Entdeckungen auch beim wiederholten Vorlesen - Toll!

Veröffentlicht am 24.09.2017

Schein und Sein in Pirriwee

Tausend kleine Lügen
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Cover:
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Das Cover ist wunderschön mit dem eingesperrten Schmetterling im Glas und es passt in vielerlei Hinsicht zum Inhalt. Es geht um schöne, attraktive Leute, die eigentlich unfrei sind, ...

Cover:
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Das Cover ist wunderschön mit dem eingesperrten Schmetterling im Glas und es passt in vielerlei Hinsicht zum Inhalt. Es geht um schöne, attraktive Leute, die eigentlich unfrei sind, eingesperrt in ihrem Leben. Es geht um Seelen, die sich nicht so entfalten können, wie sie wollten und letztendlich geht es um das Leben, das oft ganz anders ist, als der äußere Schein einen vermuten lässt. Im Buchladen hätte ich definitiv nach dem Buch gegriffen.

Inhalt:
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Pirriwee ist ein idyllischer Ort am Strand von Australien. Die Pirriwee Public School eine Schule, die sich auf die Fahne schreibt, mobbingfrei zu sein, ein Ort, an dem jeder den anderen akzeptiert. Ein Zufall will es, dass sich Madeline, Jane und Celeste, drei Mütter von Vorschulkindern dieser Schule begegnen und zu einer Art Freundinnen werden lassen. Doch das idyllische Leben trügt: jeder hat seine Geheimnisse, die nach und nach Risse in das schöne Leben bringen und letztendlich zum Tod einer Person führen.

Mein Eindruck:
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Mir hat bereits der Einstieg sehr gut gefallen. Die Geschichte beginnt mit dem Moment, an dem die Eltern der Schule nach einem Quizabend aufgebracht die Schule verlassen und sich miteinander streiten, beobachtet von einer alten Frau, die in der Nähe der Schule wohnt. Hierbei wird bereits erkennbar, dass es sich um eine Kleinstadt mit sehr schrägen Bewohnern handelt und alles wird - obwohl es teils auch um sehr tragische Momente geht - in einer Art Humor geschildert, die ich als typisch bissig-britisch bezeichnen würde (auch wenn der Roman von einer Australierin geschrieben wurde.) Alleine durch den ersten Satz des Kapitels "Wir ermitteln in einem Mordfall." lässt den Leser aufhorchen und das Schlimmste vermuten. Hierbei ist der Aufbau des Romans höchst interessant: es fängt quasi mit dem Ende der Geschichte an und ab hier wird das Geschehen zurück gespult bis 6 Monate vor diesem Abend und dann langsam wieder vor gespult bis zu diesem Moment. Gelungen finde ich dabei die abwechselnden Perspektiven aus Sicht der verschiedenen beteiligten Protagonisten, unterbrochen von interviewartigen Einwürfen anderer Personen am Ende jeden Kapitels. Durch diese ganzen Kommentare werden Vermutungen in den Raum gestellt, die den Leser Hinweise geben, aber zwischendurch auch falsche falsche Spuren legen, was die Handlung zusätzlich spannend macht, zumal erst in einem der letzten Kapitel aufgelöst wird, wer überhaupt gestorben ist. Erst in den letzten paar Kapiteln geht es um das Geschehen danach. Auch dies ist sehr gut gemacht, da hier auch die Folgen des tragischen Geschehens für die einzelnen Protagonisten sichtbar werden.
Die Einblicke in die drei Hauptpersonen Madeline, Jane und Celeste sind sehr tiefgreifend und lassen den Leser Stück für Stück deren Handeln immer besser nachvollziehen. Die Themen Vergewaltigung, häuslicher Missbrauch, Fremdgehen sowie Scheidung, alleinerziehendes Elternteil sowie die Probleme einer Patchworkfamilie spielen eine Rolle, aber auch Themen wir Hochbegabung und Mobbing werden behandelt. Dabei schafft die Autorin die schmale Gratwanderung zwischen Tragödie und Komödie. Einiges ist so überzogen dargestellt, dass man fast drüber lachen muss und doch steckt in allem - leider - ein wahrer Kern. Man könnte das Ganze auch durchaus als Gesellschaftssatire bezeichnen.

Fazit:
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Eine fesselnd geschriebene Gesellschaftssatire mit spannendem Krimi-Element - sehr lesenswert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Handlung
Veröffentlicht am 19.09.2017

Was mit den Angehörigen der Hitler-Attentäter passierte

Geisterkinder
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Cover und Gestaltung:
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Auf dem Cover ist das verschwommene Bild eines "Geisterkindes" zu sehen, der Titel leicht ausgestanzt, was einen schönen, haptischen Effekt hat. ...

Cover und Gestaltung:
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Auf dem Cover ist das verschwommene Bild eines "Geisterkindes" zu sehen, der Titel leicht ausgestanzt, was einen schönen, haptischen Effekt hat. Die Farben sind in Schwarz, Weiß und Grautönen und stehen damit sowohl für die damalige Zeit, aber auch für das graue Leben, das hinter den Fenstern stattfand. Das Buch ist ein Hardcover mit Schutzumschlag, sogar an ein Lesebändchen wurde gedacht. Das Buch macht einen tollen optischen und haptischen Eindruck und ist sehr hochwertig.

Inhalt:
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Nachdem am 20.Juli 1944 das Attentat auf Hitler misslungen ist, werden nicht nur die Attentäter und ihre direkten Verbündeten verhaftet, auch viele ihrer Angehörigen werden in sogenannte Sippenhaft genommen. Auch die Frau und Kinder von Cäsar von Hofacker, der eine der treibenden Kräfte war, werden verhaftet. Doch nicht nur das: während die jüngeren 3 Kinder ohne das Wissen der Mutter und Geschwister in ein Kinderheim verschleppt werden, werden Cäsars Frau Lotte und die beiden ältesten Kinder Anna-Luise und Eberhard von einem Ort zum anderen verfrachtet. Keine Seite weiß genau, was mit den anderen ist. Mal werden sie etwas besser, mal schlechter von der Gestapo behandelt, aber immer schwebt die Angst, hingerichtet zu werden oder an Krankheit oder Verhungern sterben zu müssen.
Die jüngeren Kinder dürfen ihre Identität nicht preis geben, sie sind die "Geisterkinder". Nach der Befreiung schreiben Anna-Luise und ihre jüngere Schwester Christa ihre Erlebnisse in Form von Tagebüchern auf. Die Tochter von Anna-Luise erzählt basierend auf den Tagebucheinträgen unter Einbeziehung weiterer Quellen sehr einfühlsam und spannend über diese Zeit.

Bis dato hatte ich von dem missglückten Stauffenberg-Attentat zwar gehört, aber mir war vorher nicht bewusst, welche Folgen dies hatte, vor allem auch für die Angehörigen der an dem Attentat Beteiligten. Daher war ich sehr neugierig, mehr über die Geisterkinder zu erfahren und wurde nicht enttäuscht.

Mein Eindruck:
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Alleine die Aufmachung des Buches hat mich direkt begeistert: Neben Cover und Außengestaltung gefiel mir auch das Innenleben sehr gut. Die Kapitel sind chronologisch in Kriegskindheit, Attentat und Verfolgung, Himmlers Gefangene, Freiheit eingeteilt, innerhalb der Kapitel werden nach der Trennung der Familie stets abwechselnd das Leben von Lotte mit den älteren und dann wieder das von Christa mit den jüngeren Geschwistern geschildert. So ist stets ein roter Faden erkennbar und man kann den Geschehnissen gut folgen. Im sehr ausführlichen Anhang sind die Stammbäume der wichtigsten Familien, ein Abkürzungsverzeichnis, ein umfangreiches Personenverzeichnis sowie die obligatorischen Literatur- und Bildnachweise für weitere Recherchen enthalten. Auf diese Weise findet man sich gut zurecht.

Ich war von Anfang an sehr gefesselt von diesem Buch. Die Autorin versteht es, persönlicher Quellen wie Briefe oder Tagebucheinträge geschickt mit Fakten aus anderen Quellen so zu verbinden, dass der Leser das Gefühl hat, die Gefangenen zu begleiten. Durch den stetigen Wechsel zwischen den beiden Familienteilen wurde auch eine gewisse Spannung erzeugt. Obwohl ich durch den Klappentext wusste, dass die beiden Mädchen überleben, habe ich ständig mitgefiebert, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Man erfährt viel über die Ängste, Sorgen und Nöte der von Hofackers, aber auch viel von Mitgefangenen, zu denen auch bekannte Persönlichkeiten wie Isa Vermehre und Dietrich Bonhoeffer gehörten. Sie wussten nie, was als nächstes geplant war und ob sie die Gefangenschaft überleben würden und doch haben sie sich alle das Vertrauen in Gott und dadurch auch ihre Hoffnung bewahrt. Ich war berührt davon, wie sich alle gegenseitig helfen, um die Notlage gemeinsam zu überstehen.

Schockiert hat mich dabei zum einen die Trennung der Familie, zum anderen die Tatsache, dass die jüngeren Kinder ihm NS-Heim ihre Identität vollkommen vergessen sollten, damit keiner was merkte.

"Die Verschleppung der Kinder nach Bad Sachsa als staatliche Fürsorge darzustellen, ist geradezu ein Paradestück wirklichkeitsverzerrender Nazi-Propaganda, an die viele der Verantwortlichen sicherlich selber glauben. Als einschüchternde Bedrohung ist die Sippenhaft gewollt, ihre konkrete Umsetzung jedoch soll im Verborgenen geschehen und nicht weiter in das Bewusstsein der Bevölkerung dringen. Die Sippenhäftlinge sollen unsichtbar bleiben." (S. 140).

Als dann Soldaten werden in einem Gebäude des Kinderheims untergebracht werden, heißt es:
"Sich begegnen oder gar miteinander reden dürfen sie nicht: Für die Soldaten sind die Schemen hinter der Scheibe nur die 'Geisterkinder'..." (S.172)

Ich bin sehr froh, dass einige dieser Geisterkinder über ihr Schicksal berichtet haben und dass die Autorin es geschafft hat, ein solch umfassendes und berührendes Werk über diese Schicksale zu schreiben. Ich kann das Buch sehr empfehlen, da es einen unschönen, aber wichtigen Teil deutscher Geschichte lebendig und sehr eindringlich erzählt.

Fazit:
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Packend und eindringlich geschriebener Zeitzeugenbericht über die Sippenhaft der Angehörigen der Stauffenberg-Attentäter

Veröffentlicht am 18.09.2017

Jesus (scheinbare) Gegensätze verstehen

Messias ohne Manieren
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Cover und Gestaltung:
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Der umgeworfene Tisch als Anspielung auf die Tempelreinigung vor einem blauen Hintergrund ist ein Eyecatcher, bei dem man sofort begreift, dass es ...

Cover und Gestaltung:
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Der umgeworfene Tisch als Anspielung auf die Tempelreinigung vor einem blauen Hintergrund ist ein Eyecatcher, bei dem man sofort begreift, dass es sich hier um ein Sachbuch über die bisher weniger schönen Seiten von Jesus handelt. Das Symbol ist sehr gut gewählt und wirkt sehr ansprechend.

Inhalt:
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Viele kennen die positiven Seiten von Jesus: er liebt alle, hilft allen und ist immer gut. Immer? Nein, nicht immer, denn häufig benimmt er sich auch schon mal daneben, wirft Tische um, beschimpft Leute etc. Oder er macht Bemerkungen, die wir eher befremdlich finden, weil wir deren Sinn nicht erkennen können und sie nicht in Einklang mit dem bekannten, gern gesehenen Jesus bringen können. Mark. L. Strauss nimmt sich in 12 Kapiteln diesen "schlechten Manieren" von Jesus an und erklärt darin gut strukturiert und anschaulich den Sinn diesen Handelns.

Mein Eindruck:
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Seit einiger Zeit beschäftigt mich das Thema, dass man die Bibel nicht alleine durch Religionsunterricht oder Gottesdienstbesuche versteht, weil häufig einige Themen zu einseitig, zu "nett" dargestellt werden. Daher war ich sehr neugierig auf dieses Buch.
Gut gefallen hat mir bereits der einleitende Teil, in dem der Autor zunächst viele widersprüchliche Aussagen und Taten Jesus aufzeigt und mit dem Gedanken schließt, dass gerade dort, wo Jesus am schwierigsten zu verstehen ist, seine Aussagen am tiefgründigsten und somit am hilfreichsten für die Praxis des eigenen Glaubens sind. Ein guter Aufhänger für den weiteren Verlauf des Buches.
Passenderweise sind es exakt 12 Kapitel, in denen der Autor auf naheliegende Themen eingeht, wie bspw. "Revolutionär oder Pazifist?" "Voller Zorn oder voller Liebe?", "Höllenprediger oder sanfter Hirte?", aber auch auf für mich sehr überraschende Themen wie "Familienfeindlich oder familienfreundlich" oder "War Jesus Antisemit?". Der Sprachstil ist flüssig und sehr anschaulich, auch theologische Laien können den Ausführungen gut folgen. Stellenweise sind die Beispiele auch mit einem kleiner Prise Humor versehen, wodurch die Lektüre etwas aufgelockert wird. Dennoch sind die Erläuterungen seriös und mit guten Quellenangaben aus der Bibel und weiterführender Literatur unterlegt, so dass eine gut lesbare, aber faktisch auch gut untermauerte Darlegung des biblischen Jesus entstanden ist.

Der Autor legt bei seinen Auslegungen großen Wert auf den historischen Kontext, in dem die Texte entstanden sind und schildert gut verständlich die Faktenlage zur damaligen Zeit. Auch wenn ich durch andere Bücher mittlerweile das ein oder andere wusste, hatte ich hierbei viele "Aha-Erlebnisse" und habe wieder einiges dazu gelernt. Gut gefallen hat mir auch die Aufteilung der einzelnen Kapitel. Jedes Kapitel behandelt ein separates Thema und kann gut für sich alleine gelesen werden, auch wenn zwischendurch natürlich Bezüge zu anderen Themen hergestellt werden, denn letztendlich muss man Jesus als Ganzes sehen. Innerhalb jeden Kapitels hat der Autor Argumente für und gegen die entsprechenden Theorien der Bibelauslegung aufgeführt und schließlich seine Sichtweise erörtert. Dadurch bekommt man eine gute Übersicht über alle unterschiedlichen Sichtweisen und ist entsprechend vorbereitet auf Diskussionen. An einigen Stellen sagt der Autor selbst, dass es seine, aber nicht "die" richtige Sichtweise gibt, eine solche Ehrlichkeit und Ausgewogenheit in der Argumentation habe ich bislang selten gelesen.
Ein wirklich gelungenes Buch, um Jesus und die Wahrheit hinter seinen Aussagen besser zu verstehen.

Fazit:
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Sehr verständlich geschriebenes und gut fundiertes Buch über Jesus und seine wahre Botschaft

Veröffentlicht am 14.07.2017

Rileys Gottvertrauen und ihre Hilfe für kenianische Kinder

Das Mädchen, das Träume schenkt
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Cover und Gestaltung:
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Das Cover ist wunderbar farbenfroh gestaltet. Riley als einzige weiße Person sticht sofort hervor, alle scharen sich um sie. Alle lachen glücklich ...

Cover und Gestaltung:
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Das Cover ist wunderbar farbenfroh gestaltet. Riley als einzige weiße Person sticht sofort hervor, alle scharen sich um sie. Alle lachen glücklich und alles wirkt sehr hoffnungsfroh. Dies in Kombination mit den Träumen, die im Titel unterstrichen sind, macht deutlich, dass Riley für Hoffnung und Zukunft steht. Ein sehr schön gestaltetes Hardcover, das hochwertig wirkt und sehr gut zur Geschichte passt. Durch die große, türkise Farbfläche sticht das Buch sofort ins Auge.

Inhalt:
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Riley ist 12 Jahre alt, als ihr Onkel mit seiner jungen Familie nach Kenia zieht, um dort einen Kurzzeit-Missionseinsatz zu machen. Während ihrer Reisevorbereitungen beschäftigt sich auch Riley mit dem Land und den Leuten und in ihr wächst der Wunsch, in den Ferien ihre Verwandten dort zu besuchen. Ihre Eltern sind einverstanden, und nachdem einige Hürden bezüglich Finanzierung genommen sind, reist sie für 2 Wochen mit ihrem Vater zu ihren Verwandten. Dort wird sie in deren Arbeit miteinbezogen und als sie sieht, dass es an einfachen Dingen wie Bleistiften hapert, ist dies ein Schlüsselerlebnis, um sich für die Kinder und ihre Bildung in Kenia zu engagieren. Jahr für Jahr kehrt sie nach Kenia zurück und ihr Leben verändert sich schließlich so drastisch, wie sie es zuvor nie für möglich gehalten hätte. Doch mit Gottes Hilfe und im Vertrauen auf ihn meistert Riley alle Herausforderungen und gibt ihre Hilfe, ihren Optimismus und ihr Gottvertrauen Tag für Tag an andere weiter.

Mein Eindruck:
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Bereits das erste Durchblättern macht Spaß, denn über das ganze Buch sind schwarz-weiß Fotos aus Riley Leben gestreut und in der Mitte befinden sich noch 8 Seiten mit Farbfotos, durch die alles sehr anschaulich gestaltet ist. Man hat das Gefühl, durch Riley privates Fotoalbum zu blättern und fühlt sich ihr so sehr nahe. Dazu tragen auch die Kapitelüberschriften bei, die in der gleichen, schreibschriftartigen Schrift wie der Titel gestaltet sind.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und Rileys Gedanken sind hier sehr gut nachvollziehbar dargelegt. Besonders der Prolog am Beginn des Buches, in dem sie über die Liebe und den Plan Gottes mit ihr schreibt, fand ich toll. Sie ist eher ein schüchternes Mädchen, das es hasst, aufzufallen oder Reden vor anderen zu halten. In Kenia jedoch fällt sie durch ihre Hautfarbe immer auf und wird täglich angesprochen, eine Rede zu halten. Auch im Rahmen ihrer Missionstätigkeit sind Reden unumgänglich und ihr tägliches Arbeitspensum und ihre Hilfsangebote sind so groß, wie sie es sich niemals erträumt hatte. Sie schreibt darüber, dass sie froh ist, dass Gott ihr seinen Plan Stück für Stück gezeigt hat. Alles auf einmal wäre zu viel und abschreckend gewesen. Das ist das Schöne an dieser Geschichte: Riley präsentiert sich als hilfsbereiter Mensch, der sein Leben in den Dienst Gottes stellen will. Doch ist sie deswegen keine Heldin, sondern ein Mensch mit Ecken und Kanten, Schwächen und auch manchmal Glaubenszweifeln.

Als sie von ihrer Diagnose erfährt, dass sie keine Kinder bekommen kann, stürzt erst mal eine Welt für sie zusammen. Sie zieht sich vor Freunden und Familie zurück und fragt sich nach dem Sinn von allem. Doch mithilfe ihrer besten Freundin fasst sie wieder neuen Mut, nachdem diese ihr sagte: "Vielleicht passiert das alles, weil Gott dir etwas über deine Zukunft sagen will. Vielleicht hat er dich nach Kenia gerufen, weil es eine Chance ist, für mehr Kinder zu sorgen, als du selbst je bekommen könntest." (S. 152)
So ermutigt reist sie erneut nach Kenia, um dort weiter an ihren Projekten zu arbeiten. Dabei gibt es einige Hürden, mit denen sie zuvor nicht gerechnet hat und auch sie hat inmitten einiger Stürme ihre "See-Genezareth-Momente", wie sie es nennt. Doch letztendlich geht sie, unterstützt von Freunden und Familie und auch mit Gottes Hilfe gestärkt daraus hervor und hat Erfolg.
Ich habe großen Respekt vor Riley Mut. Auch wenn sie von sich sagt, sie sei nicht mutig, so gehört für mich schon einiges an Mut dazu, immer wieder auf die Stimme Gottes zu hören und trotz großer Probleme und Krisen weiterzumachen. Ihr Gottvertrauen gefällt mir sehr gut und für ihr junges Alter klingt sie oft erstaunlich weise. Es gab einige Zitate, die ich mir notiert habe, weil sie einen zum Nachdenken bringen. So zum Beispiel der Satz: "Wenn ich weniger von dem hätte, was ich brauche, würde ich mich vielleicht mehr daran erinnern, wie sehr ich Gott brauche. Wenn ich darauf vertrauen würde, dass Gott mir gibt, was mir fehlt, müsste er mich vielleicht nicht immer wieder daran erinnern, dass ich ihm vertrauen kann." (.S122)

Auch erfährt man einiges über das Land Kenia und das Leben dort und welche Bedürfnisse die Einheimischen dort wirklich haben. An einigen Stellen ging es mir alles etwas zu schnell, manchmal hätte ich mir noch mehr Hintergrundgeschichten/ Anekdoten gewünscht, als eher die Präsentation der Faktenlage. Insgesamt gefiel mir das Buch aber sehr gut und schon aufgrund der schönen Zitate und Fotos werde ich noch öfter darin blättern.

Fazit:
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Mut machende und berührende wahre Geschichte: Gottes Liebe verändert das Leben eines jungen Mädchens und vieler Kinder Kenias