Cover-Bild Issa
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Rowohlt
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Familienleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 12.03.2024
  • ISBN: 9783498003906
Mirrianne Mahn

Issa

«Ich kenne ihre Geschichten so gut, dass ich manchmal glaube, ich hätte sie selbst erlebt.»

Eigentlich will Issa diese Reise gar nicht antreten. Schwanger sitzt sie im Flugzeug nach Douala, angetrieben von ihrer Mutter, die bei der bevorstehenden Geburt um das Leben ihrer Tochter fürchtet. In Kamerun, dem Land ihrer Kindheit, soll sie den heilsamen Weg der Rituale gehen, unter den Adleraugen ihrer Omas. Doch so einfach ist das alles gar nicht, wenn man in Frankfurt zu schwarz und in Buea zu deutsch ist. Der Besuch wird für Issa eine Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte und der Gewissheit, dass sowohl Traumata als auch der unbedingte Liebes- und Lebenswille vererbbar sind. 

Kunstvoll verwebt Mirrianne Mahn die Schicksale von fünf Frauen miteinander, deren Leben mehr als ein Jahrhundert auseinanderliegen und doch über die Linien kolonialer Ausbeutung und Streben nach Selbstbestimmung verbunden sind. Ein empowerndes, ein kraftvolles, ein eindringliches Debüt.

«Beeindruckend, wie liebevoll und tastend Mirrianne Mahn ihre Figuren zeichnet.» Daniela Dröscher

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.03.2024

Die Stärke afrikanischer Frauen

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Issa ist fünf Jahre alt, als ihre Mutter einen Deutschen heiratet und mit ihm nach Deutschland geht. In der Schule wird sie gemobbt und zu ihrer Mutter hat sie nicht gerade ein gutes Verhältnis, weil diese ...

Issa ist fünf Jahre alt, als ihre Mutter einen Deutschen heiratet und mit ihm nach Deutschland geht. In der Schule wird sie gemobbt und zu ihrer Mutter hat sie nicht gerade ein gutes Verhältnis, weil diese sie einerseits mit Liebe überschüttet andererseits unverhältnismäßig hart bestraft. Mit 18 zieht sie zu Hause aus und mit ihrem Freund zusammen. Als sie schwanger ist, nötigt sie ihre Mutter in den Kamerun zu fliegen zu ihren Großmüttern um die Rituale für ein gesundes Baby über sich ergehen zu lassen. Zunächst halbherzig lässt sie sich darauf ein. Wir erfahren eine Menge über die Kultur im Kamerun, über Sagen, Eigenheiten in den zwischenmenschlichen Beziehungen und über Polygamie, welche an keiner Stelle so bezeichnet wurde, sondern völlig normal ist.
Parallel dazu verfolgt der Leser das Leben der Urgroßmutter Marijoh und ihrer Mutter Enaga und gibt ihm einen Einblick in die Geschichte des Landes im letzten Jahrhundert mit all den politischen Verwicklungen. Es waren immer die Frauen, die den Laden am Laufen hielten. Die Männer machten Geschäfte, betranken sich und schlugen ihre Frauen, was als Normalität galt.
Das Buch ist eine Hommage an die starken afrikanischen Frauen.

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Veröffentlicht am 14.03.2024

Identitatssuche - eine Welt zwischen Deutschland und Kamrun

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In ihrem autofiktionalen Debüt erzählt die Frankfurter Autorin die Geschichte der schwangeren Issa, die sich auf dem Flug nach Kamerun befindet. Nicht ganz freiwillig kehrt sie in ihr Geburtsland zurück, ...

In ihrem autofiktionalen Debüt erzählt die Frankfurter Autorin die Geschichte der schwangeren Issa, die sich auf dem Flug nach Kamerun befindet. Nicht ganz freiwillig kehrt sie in ihr Geburtsland zurück, denn sie hat von einer gelben Schlange geträumt, ein schlechtes Omen, wie ihre Mutter meint. Und nun soll Issa sämtliche Rituale durchlaufen, damit sie ein gesundes Kind zu Welt bringt. Ganz ungelegen kommt das Issa nicht, denn sie braucht dringend etwas Abstand zu ihrem Leben und ihrer Beziehung. Scheinbar wissen es ja alle besser, was für sie gut ist: Ihr weißer Freund will sie sofort heiraten, ihre Mutter ist für eine Abtreibung und ihr Vater fühlt sich zu jung, um Opa zu werden. Begleitet von einer gehörigen Portion Skepsis, lässt sie sich von ihren Omas und Tanten durch die Rituale führen, begibt sich auf die Suche nach ihren Wurzeln und ihrer eigenen Identität. Fühlt sie sich doch immer irgendwie zwischen den Welten – in Deutschland zu Schwarz, in Kamerun zu deutsch.

Wir springen von 2006 ins Jahr 1903 zurück zu Issas Ahnin Enanga. Es ist die Zeit der deutschen Kolonialherrschaft. Enanga ist Wilhelm schutzlos ausgeliefert und wird mit 12 von ihm schwanger, was sowohl für sie als auch für ihre Mutter dramatische Konsequenzen hat. Auf diesem Erzählstrang folgen wir den Frauen der Familie, ihrem Kampf für Selbstbestimmung und gegen ihre strukturelle Rolle.

Die Themen auf den 304 Seiten sind vielfältig: Rassismus, Kolonialismus, Patriarchat, Polygamie, Zwangsehe, Gewalt an Frauen, Kindersterblichkeit. Das verlangt einem beim Lesen schon einiges ab.

Doch Mahn schafft hier einen mühelosen Spagat zu Issas Kapiteln, die oft humorvoll und mit erfrischender Leichtigkeit geschrieben sind. Eine meiner Lieblingsszenen ist, als ihr Onkel ihr auf dem Markt verbietet zu sprechen, denn dann würden ihm die Händler mit Sicherheit den dreifachen Preis abknöpfen. Was natürlich wieder zeigt, dass sie auch hier eine Fremde ist – die wohlhabende Deutsche, eine Bushfalla.

Ich hatte beim Lesen das Gefühl, immer mehr von den Zusammenhängen und Auswirkungen zu verstehen, die Entscheidungen und Handlungsweisen der Frauen nachvollziehen zu können. Manchmal brauchte es ihrerseits eine Menge Mut. Bei aller Gewalt und allem Leid, das ihnen widerfahren ist, haben sie immer wieder Kraft im Zusammenhalt gefunden.
Ich finde, Mahn hat hier einen sehr guten Blick auf die Historie aus rein weiblicher Sicht geworfen. Davon kann es nicht genug geben. Auch die kamerunische Kultur, die tief verwurzelte Spiritualität fand ich sehr interessant und aufschlussreich. Ein durchweg gelungenes Buch, das mich sehr berührt hat.

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Veröffentlicht am 14.03.2024

Eine Geschichte über starke Frauen!

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Cover: Das Cover zeigt eine ernste junge Frau mit zwei "Tränen" unter den Augen. Das Cover macht neugierig und stellt eine der Hauptfiguren des Buches (Issa) dar.

Inhalt/ Schreibstil: Ich bin wirklich ...

Cover: Das Cover zeigt eine ernste junge Frau mit zwei "Tränen" unter den Augen. Das Cover macht neugierig und stellt eine der Hauptfiguren des Buches (Issa) dar.

Inhalt/ Schreibstil: Ich bin wirklich begeistert von dem Buch! Der Schreibstil ist flüssig und trotz einiger fremdsprachlicher Begriffe/ Aussagen (welche im Buch hinten erläutert werden) konnte man das Buch in einem Atemzug lesen. Hauptfigur der Geschichte ist die junge schwangere Frau Issa, welche zurück in ihre Heimat nach Kamerun fliegt, um sich dort auf die Geburt ihres Kindes vorzubereiten; es prallen unterschiedliche Welten aufeinander. Neben Issas Geschichte, wird auch das Leben ihrer Mutter/ Oma/ Uroma und sogar Ururoma aufgegriffen. Jede dieser Frauen hat ein Schicksal durchlebet und eine Geschichte zu erzählen. All das hat den Roman so stimmig abgerundet und einen Einblick in eine andere Kultur geschaffen.

Fazit: Ich konnte das Buch nicht weglegen. Mir hat einfach alles daran gefallen!

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Veröffentlicht am 12.03.2024

Berührende Geschichte

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Das Buch "Issa" von Mirrianne Mahn zeigt, dass es sich hier um eine berührende Geschichte handelt, die tief in die Kultur und das Leben der Kameruner eintaucht.

Die Protagonistin Issa, die zwischen den ...

Das Buch "Issa" von Mirrianne Mahn zeigt, dass es sich hier um eine berührende Geschichte handelt, die tief in die Kultur und das Leben der Kameruner eintaucht.

Die Protagonistin Issa, die zwischen den Welten von Deutschland und Kamerun gefangen ist, macht sich auf eine Reise, die nicht nur mit Ritualen und Traditionen gefüllt ist, sondern auch von der Suche nach ihrer Identität und Zukunft geprägt ist.

Die Autorin schafft es, mit Rückblicken in vergangene Generationen eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart herzustellen. Ich wurde Zeuge von familiären Geheimnissen, Schicksalsschlägen und dem harten Leben der Frauen in einer deutsch-kamerunischen Geschichte.

Die Charaktere, insbesondere die starken Frauen, die in dem Buch vorgestellt werden, haben eine tiefe Wärme und Authentizität ausgestrahlt. Issas Reise der Selbsterkenntnis und Akzeptanz ist fesselnd und mitreißend.

Das Cover des Buches und seine Details, wie die Narben unterhalb von Issas Augen, die bei den Ritualen entstanden sind, passen sehr gut zum Buch.
Insgesamt ein lesenswertes Werk, das sowohl kulturelle Einblicke als auch eine bewegende Familiengeschichte bietet.

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Veröffentlicht am 12.03.2024

Verschiedene Arten, sich fremd zu fühlen

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Ich bin sehr glücklich, den Debütroman von Mirianne Mahn bereits vor ablesen zu dürfen. Das ausdrucksstarke Cover hat mir sehr gut gefallen und der Inhalt noch mehr.
Dies ist die Geschichte von Issa, die ...

Ich bin sehr glücklich, den Debütroman von Mirianne Mahn bereits vor ablesen zu dürfen. Das ausdrucksstarke Cover hat mir sehr gut gefallen und der Inhalt noch mehr.
Dies ist die Geschichte von Issa, die schwanger in ihr Geburtsland Kamerun reist. In beiden Ländern fühlen sie sich teilweise fremd und teilweise zu Hause.

"Aber da ist noch etwas anderes. Hier werde ich auch angeschaut, aber es sind Blicke, die ohne die vertraute Abneigung auskommen, die ich gewohnt bin. Der riesige Stein auf meiner Brust, der mir unmerklich das Atmen erschwert, wenn ich mich durch die Straßen Deutschlands bewege, ist bei meiner Ankunft einem anderen, leichteren Stein gewichen. Zwar fühle ich mich auch hier fremd, aber mich fremd fühlen, ohne mich bedroht zu fühlen, ist eine neue Erfahrung“

Es ist aber auch die Geschichte ihrer Mütter, Großmütter und Urgroßmütter, die hier beginnend im Jahr 1906 bis zu Issas aktueller Situation hin erzählt wird.
Während ihrer Reise macht Issa viele Entwicklungen durch. Sie beginnt sich und die Frauen ihrer Familie zu verstehen.

„Ich will meine Wurzeln feiern und gleichzeitig meine Flügel ausbreiten.“

Das Buch ist eine Geschichte über verschiedene Kulturen und Kontinente, übers Frausein, Tochtersein und Muttersein.

Mir hat Mirrianne Mahns Schreibstil sehr gut gefallen und die Geschichte fand ich sehr bewegend.
Ich hoffe, dieses Buch findet noch mehr Leserinnen und Leser, die genauso begeistert sein werden wie ich!

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