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Veröffentlicht am 08.04.2024

Sehr guter Auftakt der Dilogoie!

Kaiserwald
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KAISERWALD
Anja Jonuleit

Allgäu 1998: Penelope ist 8 Jahre alt, als ihre Mutter spurlos verschwindet. Ihr Jeep wurde auf einer Autobahnraststätte gefunden. Ob sie Opfer eines Gewaltverbrechens wurde, ...

KAISERWALD
Anja Jonuleit

Allgäu 1998: Penelope ist 8 Jahre alt, als ihre Mutter spurlos verschwindet. Ihr Jeep wurde auf einer Autobahnraststätte gefunden. Ob sie Opfer eines Gewaltverbrechens wurde, ist nicht bekannt. Seit dem mysteriösen Verschwinden wächst Penelope bei ihren Großeltern auf, dabei gibt das junge Mädchen nie die Hoffnung auf, dass ihre Mutter eines Tages zurückkehren wird.

Riga 1997: Rebecca lehrt an dem deutschen Gymnasium Riga Kunst und Deutsch. Erst kürzlich war sie mit ihrem Mann Robert, der auch an der Schule lehrt, und der gemeinsamen Tochter Penelope nach Riga gezogen. Es ist ein neuer weiterer Versuch, ihre Ehe zu retten: Gerüchte hatten sich an der alten Schule verbreitet, dass Robert ein Verhältnis mit einer Schülerin hatte.
Als Georg von Prokhoff, Vater der sehr talentierten Schülerin Xenia, Rebecca Avancen macht, verliebt sie sich Hals über Kopf in diesen. Nicht wissend, dass es in seiner Familie einige Geheimnisse und Disharmonien gibt.

Berlin 2023: Mathilda lauert Falk von Prokhoff auf und fährt ihm mit voller Absicht in die Seite seines schwarzen Mercedes. Zu lange hatte sie versucht, ihn auf normalem Wege kennenzulernen. Jetzt muss sie härtere Geschütze auffahren.

Anja Jonuleits neuester Roman hat mehrere Erzählstränge auf unterschiedlichen Zeitebenen. Erst später führt sie diese geschickt zu einem großen Ganzen zusammen.

Seit ich das Buch „Rabenfrauen“ von Anja Jonuleit gelesen habe, bin ich ein ganz großer Fan dieser Autorin.
Der Schreibstil ist unglaublich flüssig und fesselnd; jedoch sollte man wissen, dass man einige Kapitel braucht, bis man sich eingelesen hat. Wer sich die Zeit nimmt, wird mit einer spannenden Geschichte belohnt.

Mir hat Kaiserwald der Auftakt einer Dilogie, die uns von Riga über Namibia bis ins Allgäu führt, sehr gut gefallen. Ich kann es kaum erwarten, bis der zweite Teil „Sonnenwende“ im Herbst 2024 erscheint.
4½/ 5

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Veröffentlicht am 03.04.2024

Ein faszinierender Roman!

Yellowface
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YELLOWFACE
Rebecca F. Kuang
👀
June Hayward ist zum ersten Mal in Athenas Wohnung zu Besuch, als Althena sich an einem Pfannkuchen verschluckt und vor ihren Augen stirbt.
Sie kannten sich seit Jahren, ...

YELLOWFACE
Rebecca F. Kuang
👀
June Hayward ist zum ersten Mal in Athenas Wohnung zu Besuch, als Althena sich an einem Pfannkuchen verschluckt und vor ihren Augen stirbt.
Sie kannten sich seit Jahren, waren aber nie beste Freundinnen, sondern trafen sich gelegentlich in Bars oder Cafés.
Zwischen ihnen stand der große Erfolg Athenas als Autorin und der Neid Junes. Während Junes Debütroman floppte, gewann Athena einen Buchpreis nach dem anderen, und erst heute Morgen hatte sie einen Vertrag bei Netflix für eine Buchverfilmung unterzeichnet.
Aus einem Impuls heraus und wohl wissend, dass Athena nie über ihre unfertigen Buchprojekte sprach, nimmt June ein gerade beendetes Manuskript, das neben der toten Athena auf dem Schreibtisch liegt, an sich. June gibt sich als dessen Autorin aus und redet sich ein, dass das Buch Aufmerksamkeit verdiene, damit die Arbeit Athenas nicht umsonst war. Dabei vergisst sie die „Kleinigkeiten“, nämlich den wahren Namen der wirklichen Autorin hinzuzufügen.
Wie weit June geht, damit der ganze Schwindel nicht auffliegt, müsst ihr selber lesen.

Was für ein faszinierender Roman (in einer wunderbaren Aufmachung)!
Ganz besonders gut gefiel mir der tiefe Eindruck in die Verlagswelt. Ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht, wie heutzutage Autor:innen in den sozialen Medien den unterschiedlichsten Meinungen, Hetzkommentaren, Shitstorm, Diskussionen und Plagiat-Vorwürfen ausgesetzt sind. Außerdem war es mir neu, dass es sensuell Readers gibt, die über Texte lesen, um mögliche ethnische Gruppen und Kulturen zu schützen.
Des weiteren muss der Druck, der von den Verlagen und Agenten auf einzelne Autor:innen ausgeübt wird, bis endlich eine neue Buchidee vorliegt, immens hoch sein. Ja, die Verlage kommen in diesem Roman nicht unbedingt gut weg.

Folgende Diskussionen haben mich beschäftigt: Darf eine weiße Frau überhaupt ein Buch über eine andere ethnischen Gruppe, der sie selbst nicht angehört, verfassen?
Ist es diskriminierend oder sogar rassistisch, einer anderen Frau mit einer anderen Hautfarbe ein ehrlich gemeintes Kompliment über ihre Frisur zu machen?

Auch wenn mir unsere Protagonistin nicht sonderlich sympathisch war, haben mich zwei Drittel des Buches fasziniert.
Leider riss dann für mein Empfinden der Spannungsbogen im letzten Drittel ein wenig ab.
Dennoch: Ein sehr gutes Buch, das ich gerne gelesen habe und den wenigen letzten Lesern, die es noch nicht kennen, empfehle. 👀
4½/ 5

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  • Cover
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.03.2024

Ein Buch zum Nachdenken

Frau Putz
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Frau Putz
Julia Hoch

Bei Kerstin Wischnewski läuft es zur Zeit nicht rund: Die Mahnungen flattern täglich ins Haus und neue Zähne bräuchte sie eigentlich auch. Geld hingegen kommt keines regelmäßig auf ...


Frau Putz
Julia Hoch

Bei Kerstin Wischnewski läuft es zur Zeit nicht rund: Die Mahnungen flattern täglich ins Haus und neue Zähne bräuchte sie eigentlich auch. Geld hingegen kommt keines regelmäßig auf ihrem Konto an. Damals hatte sie die Schule abgebrochen und seitdem arbeitet sie als selbstständige Reinigungskraft.
Da kommt es gerade recht, als ihre ehemalige Kollegin Erika sie bittet, ihre guten Kunden zu übernehmen. Kunden, die zwar extraordinär und einige Extrawünsche haben, aber ausgesprochen gut zahlen.
Fortan verbringt Kerstin viel Zeit in einem Atelier, bei einem speziellen Künstler, der mit skurrilen Materialien arbeitet, einem Großraumbüro mit nervigen Angestellten, einer älteren Dame, die an Demenz erkrankt ist und eine Taube für ihre Großtante hält, sowie einer Familie mit Drillingen, wo gerne auch mal Arbeiten anstehen, für die sie eigentlich nicht gebucht wurde.
All diese Menschen stellen Kerstin auf eine harte Probe.

Die Botschaft in diesem Buch ist deutlich: Es geht um mangelnde Wertschätzung ihres Berufsstandes.
Wie sie von den einzelnen Leuten behandelt wird, hat mich teilweise betroffen gemacht; zum Ende musste ich eine kleine Träne verdrücken.

Obwohl ich eine Aversion gegen Tauben habe, hat mich dieses Buchcover total für sich eingenommen.
Der leichte Schreibstil von Julia Hoch ließ mich durch die Seiten fliegen, und obwohl ich nur ein leichtes Buch für den Urlaub wollte, hat mich am Ende der Tiefgang überrascht.

Fazit:
Niedliche Geschichte, die sich sehr gut lesen lässt und über dessen Botschaft man gerne mal nachdenken darf!
4½/ 5

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Großartig!

Sie sagt. Er sagt.
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SIE SAGT. ER SAGT.
Ferdinand von Schirach

Ein weiteres Mal entführt uns von Schirach in den Gerichtssaal.
Anwesend sind u. a. Katharina Schlüter, eine bekannte TV-Moderatorin, die behauptet, dass ihr ...

SIE SAGT. ER SAGT.
Ferdinand von Schirach

Ein weiteres Mal entführt uns von Schirach in den Gerichtssaal.
Anwesend sind u. a. Katharina Schlüter, eine bekannte TV-Moderatorin, die behauptet, dass ihr ehemaliger Geliebter Dr. Christian Thiede sie vergewaltigt hat.
Zu Beginn wäre der Sex einvernehmlich gewesen, doch als sie ihn aufforderte aufzuhören, kam er ihrem Wunsch nicht nach.

Zu klären ist es, ob die Vergewaltigung überhaupt stattgefunden hat oder ob sich Schlüter nur an ihm rächen wollte.

Ein weiteres Theaterstück von Ferdinand von Schirach, wo das Publikum am Ende entscheiden muss, ob es eine Straftat gab.

Auch dieses Buch gefiel mir wieder sehr. Seine kurzen und prägnanten Sätze konnten mich erneut in seinen Bann ziehen. Dabei zaubert er immer wieder Kaninchen aus den Hut und gibt damit dem Geschehen eine neue Wendung.
Meistens lässt der Autor mich zu einem Fähnchen im Wind werden, dieses Mal nicht. Für mich gäbe es nur eine einzige richtige Entscheidung.
Große Leseempfehlung von mir.
5/ 5

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Veröffentlicht am 14.03.2024

Niedliches Buch zum Vorlesen!

Drei Wasserschweine brennen durch
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DREI WASSERSCHWEINE BRENNEN DURCH
Matthäus Bär

Die drei Wasserschweine (Capybaras) Emmy, Raul und Tristan leben auf einer grünen Wiese im Zoo.
Doch eines Tages beschließt Raul, dass das Leben langweilig ...

DREI WASSERSCHWEINE BRENNEN DURCH
Matthäus Bär

Die drei Wasserschweine (Capybaras) Emmy, Raul und Tristan leben auf einer grünen Wiese im Zoo.
Doch eines Tages beschließt Raul, dass das Leben langweilig ist. Es muss doch mehr geben, als aufs Futter zu warten, fressen, ausruhen, baden, schlafen und in den Tümpel zu furzen? Vielleicht wartet auf der anderen Seite des Geheges mehr? Und genau das wollen die drei herausfinden, das große, unendlich weite „Mehr“!
Schnell stellen die drei Freunde fest, dass die Tür zu ihrem Gehege gar nicht abgeschlossen ist. Direkt bei ihrem ersten nächtlichen Ausflug lernen sie zwei Raben kennen. Diese zwei sind bereits deutlich weiter herumgekommen als die Wasserschweine. Auf jeden Fall bringen diese zwei Raben die Freunde auf die Idee, morgen ihren Geburtstag zu feiern. Und was könnte man sich sehnlichster zu seinem Geburtstag wünschen als Brokkoli?
Doch woher den Brokkoli nehmen?
Die Meerschweine bekommen immer Brokkoli zu fressen, weiß Raul zu berichten, und diese würden ihn auch eintauschen, aber nur, wenn die Wasserschweine ihnen dafür Pelikanfedern brächten. Doch auch die Pelikane möchten ihre Federn nur hergeben, wenn sie Fische dafür bekämen.
Es scheint also so zu sein, dass die Wasserschweine Fische organisieren müssen und zu diesem Zweck muss einer von ihnen in das große Becken der Robben steigen.
Wie das Abenteuer der Wasserschweine weitergeht und ob Wasserschweine eine Leibspeise der Robben sind, müsst ihr selber herausfinden.

Es geht um Vertrauen, Freundschaft und Mut, aber auch um Verrat, Erpressung und Betrug.

Grundsätzlich gefiel mir die Geschichte sehr gut. Sie ist lustig und zum Ende wird es spannend, die Charaktere der Wasserschweine sind sehr gut herausgearbeitet und die Illustrationen von Anika Voigt sind ganz zauberhaft gestaltet.
Ein Minuspunkt möchte ich allerdings anmerken: Die Raben und der Esel haben Sprachfehler. Es wurde nicht nur der Lesefluss mit diesen absichtlich falschen Wörtern gestört, sondern die Kinder erkennen auch nicht automatisch die Wörter, die sich hinter dieser „Tiersprache“ verstecken.

Insgesamt ein sehr gutes Vorlesebuch.
4½/ 5

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