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Nilchen

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Veröffentlicht am 16.04.2024

MeltingPot und Mutterschaft im RheinMain-Gebiet

Weiße Wolken
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Autorinnen aus dem Rhein-Main Gebiet und dann noch Debütantin, dass muss gelesen werden und wie erwartet: ein gutes Buch! Denn neben den beiden Schwestern, Dieo und Zazie sind Frankfurt und Offenbach ein ...

Autorinnen aus dem Rhein-Main Gebiet und dann noch Debütantin, dass muss gelesen werden und wie erwartet: ein gutes Buch! Denn neben den beiden Schwestern, Dieo und Zazie sind Frankfurt und Offenbach ein weiterer Star des Romans. Yandé Seck erwähnt viele Orte, viele Verhaltensmuster, die uns Frankfurter nur zu bekannt sind. Eine Hommage an das bunte kulturell vielfältige Doppelpack der Städte.
Dieo, die ältere der beiden Schwester ist mit Simon verheiratet. Sehr klassische Rollenverhältnisse, denn Simon arbeitet Tag und Nacht in einem StartUp. Dieo kümmert sich um Kinder und Haushalt. Sie ist Mutter und reflektiert die gesellschaftlichen Anforderungen an ihresgleichen und erträgt die Last kaum noch.
Ihre kleine Schwester hat soeben ihren Masterabschluss in die Tasche gesteckt und arbeitet sich auch ab, aber an anderen Baustellen, denn die Schwestern sind farbig und der alltägliche Rassismus und Sexismus der Zazie entgegenschlägt ist unerträglich. Ihr Freund Max fokussiert sich auf Zazie und ihr Wohl.
Yandé Seck kombiniert aktuelle Themen mit runden Charakteren, die so auch im echten Leben existent sein könnten mit Tiefe, Ecken und Kanten. Ich habe es gern gelesen, auch weil die Emotionen wunderbar ausgearbeitet sind. Die Nuancierung zwischen Verzweiflung, hoffnungsvollen Momenten auch positive und humorvolle Szenen sind gut gesetzt.
Nur das Cover finde ich leider etwas zu unscheinbar für die gute Geschichte zwischen den Buchdeckeln.
Für alle im Rhein-Main-Gebiet: Auf jeden Fall lesen! Für alle anderen: auch! Und danach nach Frankfurt & Offenbach kommen!

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Veröffentlicht am 16.04.2024

Mega tolle Reihe, auch Band 4 wieder unschlagbar gut!

Sommerby 4. Am schönsten ist es in Sommerby
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Wir sind Wiederholungstäter und haben vor diesem 4. Band noch mal die Nase in die anderen 3 Bände gesteckt und das Wissen um die Figuren aufgefrischt.
Herrlich wie schön Teil 4 zu Ostern passt und in diesen ...

Wir sind Wiederholungstäter und haben vor diesem 4. Band noch mal die Nase in die anderen 3 Bände gesteckt und das Wissen um die Figuren aufgefrischt.
Herrlich wie schön Teil 4 zu Ostern passt und in diesen Frühling, wenn alles anfängt zu blühen und zu keimen. Genau diese Stimmung wird sehr gut in dem Buch aufgefangen. Oma Inga und ihre Kate in Sommerby, herrlich.
Alle wieder mit dabei, aber etwas geschockt waren wir in der Tat auch über Gomera. Wie kommen die Eltern der drei denn darauf? Wieso das denn?!!! Also eben alle Kinder: Mats, Martha und Mikkel fahren zu Oma Inge und die Eltern nach Gomera. Jedem das seine.
Und hier komm ich gleich zu dem ersten überzeugenden Punkt zu dieser Reihe und warum es so toll ist diese vorzulesen: die 360 Grad Betrachtung. Hier findet die Reibung von Großmutter und Mutter genauso statt wie alle drei Kinder und wie jeder miteinander interagiert. Es werden Beziehungen, Standpunkte, Lebensweisen beleuchtet und jeder und jede Art und Person darf so sein wie er möchte.
Daher auch eine tolle Reihe zum Vorlesen. Auch für Erwachsene eine differenzierte Geschichte. Jeder hört da besonders mit dem Herzen hin, was ihn oder sie anspricht.
Dann auch gleich der Hinweis zum Lesealter. Ich denke, diese Geschichten über Sommerby ist idealer Vorlesestoff, wenn man Kinder über verschiedene Altersstufen hinweg hat (Vorschule bis Ende der Grundschulzeit). Zum Selbstlesen sollten die kleinen Lesetiere schon gut lesen können, aber auf jeden Fall ein Grundschul-Lesebuch, ab der 3. Klasse.
Zum Inhalt will ich gar nicht so viel verraten, nur dass es wieder hoch hergeht. Vor allem wird viel vermisst. Die einen werden physisch gesucht, die anderen mit dem Herzen vermisst.
Geschrieben, wie immer in einem Wohlfühl-Norddeutsch von Kirsten Boie! Ich liebe ihren Sprachgebrauch, die Art und Weise wie sie Geschichten erzählt. Eine große Bereicherung für kleine Leser:innen.
Für mich, wie auch für viele andere, ist Kristen Boie einer DER Autorinnen für junge Leser unserer Zeit und hat bei uns schon Kultstatus. Astrid und Kisten sind bei uns schon Klassiker! Diese Reihe um Sommerby wird sich da nahtlos einreihen.

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Veröffentlicht am 14.03.2024

Frankfurter Geschichte in Gräbern – super gemacht!

Der Frankfurter Hauptfriedhof
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Das Wetter wird wieder besser und alle strömen nach draußen. Wieso nicht mal über den Frankfurter Hauptfriedhof spazieren und sich umschauen? Gute Idee! Dabei ist es auch praktisch zu wissen wo die Gräber ...

Das Wetter wird wieder besser und alle strömen nach draußen. Wieso nicht mal über den Frankfurter Hauptfriedhof spazieren und sich umschauen? Gute Idee! Dabei ist es auch praktisch zu wissen wo die Gräber sind und vor allem wer alles die Ehre hat, hier die letzte Ruhestätte gefunden zu haben und wie diese Herren und Damen mit der Geschichte Frankfurts zusammenhängen.
Ich habe ein Sachbuch entdeckt, dass dabei ungemein weiterhelfen kann! Aber nicht nur als Spazierbegleitung kann es eine spannende Lektüre sein, denn dieses Buch erzählt so viel Frankfurter Geschichte anhand der Gräber, dass es auch ohne Gang spannend sein kann. Aber kleine Vorwarnung, wer dies hier gelesen hat, will anschließend definitiv über den Hauptfriedhof spazieren!
Wie der Untertitel andeutet: 200 Jahre (Frankfurter) Stadtgeschichte in Biografien. Da ich seit über 10 Jahren in Frankfurt lebe, aber nicht ursprünglich aus der Region komme, hatte ich sehr sehr viele Aha-Momente beim Lesen. Seien es Namen, die mir durch Straßennamen oder Haltestellen - wie Varrentrapp – schon geläufig waren, ich aber nie wusste, wer sich hinter den Namen verbirgt.
Natürlich ist das Buch nicht auf Vollständigkeit aus, aber erzählt reichlich viel Geschichte. Der Hauptfriedhof beherbergt auch einige literarische und philosophische Herren, die uns mit ihren Werken beglückten. Sei es der Arzt Heinrich Hoffmann, der uns den Struwwelpeter schenkte oder auch Vordenker wie Schopenhauer oder Adorno. Auch die Verlagsgröße Unseld wird portraitiert.
Toll an den verschiedenen Kapiteln über die einzelnen Personen ist die Vielfalt und Bedeutung der Stadt Frankfurt auch im bundesdeutschen historischen Kontext zu lesen.
Der einzige Wehrmutstropfen ist, dass leider nicht so viele Frauen portraitiert wurden. Aber auch hier der Zeit geschuldet, dass Frauen in der Menge nicht die Ämter inne hatten und ihr Schaffen und Gestalten so leben konnten wie es heute der Fall ist.
Das Buch enthält etliche farbliche Bilder von Gräbern, Personen und Orten, die zum Kontext passen. Und genialerweise am Ende Verzeichnisse nach Gewannen und Personen sowie Kartenmaterial damit die Gräber auch verortet werden können.
Fazit: Sollte jede/r Frankfurter/in und auch jede die im Begriff sind es zu werden, lesen!

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Veröffentlicht am 14.03.2024

Vielschichtig sind die Prägungen

Wir sitzen im Dickicht und weinen
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Mein Herz macht jedes Mal einen Sprung, wenn ich einen neuen guten Debütroman gelesen habe und das ist hier bei Felicitas Prokopetz der Fall! Auf nur knappen 200 Seiten beschreibt sie ein allseits bekanntes, ...

Mein Herz macht jedes Mal einen Sprung, wenn ich einen neuen guten Debütroman gelesen habe und das ist hier bei Felicitas Prokopetz der Fall! Auf nur knappen 200 Seiten beschreibt sie ein allseits bekanntes, aber immer wieder erstaunliches Phänomen wie wir Individuen gefangen sind in unserer familiären Prägung – for good or for worse.! Immer wieder schimmern die gleichen Muster der besseren Zukunft für die Kinder und die Aufgabe der eigenen Träume und Lebensziele hervor. Die Wut und die Verletzungen die jede Generation auf die Gene legt unter einem Teppich aus Schweigen.
Im Mittelpunkt steht die familiäre Dynamik aufgehangen an Valerie. Alleinerziehende Mutter, die lernen muss loszulassen von ihrem Sohn Tobi, der ihr ein und alles war in den letzten 16 Jahren. Der Junge ist bereit die Flügel auszubreiten und will ein Jahr nach England. Zugleich ist da Valeries eigene Mutter Christina, kein rosiges Verhältnis, aber nun kommt die Diagnose Krebs hinzu. Also sitzen Mutter und Tochter im Dickicht und weinen. Aber bei diesen drei Figuren bleibt es nicht, auch weitere Schatten kommen hervor je weiter die beiden zurückblicken und die Großmütter betrachtet werden, Martha und Charlotte.
Facettenreich beschrieben, die Zwischentöne erlesbar, wirklich eine Perle unter den neu erschienen Romanen. Kein Roman den man mal so nebenbei liest, den die Übersicht über Figuren und Zeitschiene ist elementar um den Beziehungen folgen zu können.
Eine klare Leseempfehlungen für alle die sich trauen das Herz zu öffnen um hier emotional einzutauchen.

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Veröffentlicht am 03.03.2024

Noch mehr Ziele, die ich gern bereisen möchte!

Reisen abseits der bekannten Wege
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Ich weiß, dass einige von meinen Liebsten, die mir folgen, gar nicht soooo die intensiven Leser:innen sind, aus verschiedensten Gründen. Größtenteils ist das Argument Zeit.
Daher hier mal ein Buch für ...

Ich weiß, dass einige von meinen Liebsten, die mir folgen, gar nicht soooo die intensiven Leser:innen sind, aus verschiedensten Gründen. Größtenteils ist das Argument Zeit.
Daher hier mal ein Buch für Menschen, die gerne reisen, die gerne die Welt entdecken und denen entweder die Ziele, die allgemein gehypt werden zu überlaufen sind oder schlicht und einfach nach neuen Inspirationen suche: „Reisen abseits der bekannten Wege“.
Diese über 100 Alternativen, wie sie auf dem Cover angepriesen werden, sind in der Tat ein Ideen- und Inspirationsschatz weltweit. Was damit nicht einhergeht sind günstigere Varianten und umweltfreundlichere. Aber auch hier wieder alles eine Frage der Perspektive, denn die Ausgangslage ist nicht immer Europa. Denn das Buch erschien im Original auf Englisch bereits 2022 unter dem Titel `Go here instead`. Wenn hier statt Tafelberg in Kapstadt, Südafrika der Monte Roraima in Venezuela benannt wird, ist das schön als spektakuläres Naturwunder der Welt, aber der Flug ist noch mal länger von uns aus betrachtet.
Das Buch ist in sieben verschiedene Kategorien unterteilt und nicht nach geographischer Lokation sortiert. Es beginnt beispielsweise mit historischen Stätten, wie die Akropolis und bekommt hier die Alternative Agrigento und Selinunte angeboten. Eine andere Kategorie ist Feste und Festivals, wo statt den BBC Proms das Festival die due Mondi angepriesen wird. Zum Start jedes Kapitels sind alle Orte auf einer Übersicht gelistet, da lässt sich auch alles wiederfinden.
Insgesamt reich und atmosphärisch toll bebildert und hoch informativ ist dieses schöne Buch und macht sehr viel Lust aufs Reisen. Manches werd ich aber trotzdem in diesem Leben nicht mehr schaffen, wenn es da um das Everest Base Camp in Nepal geht oder eben die Alternative: Annapurna. Läuft zu recht unter „unvergessliche Reiserouten“.
Wirklich sehr vielseitig und für jeden Reisenden etwas dabei! Selbst Alternativen zu den bekannten Strandurlauben werden aufgezeigt.
Fazit: Einziger Nachteil, es gibt nun noch mehr Orte an die ich gerne reisen würde…wer kommt mit?

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