Den Palast zu betreten bedeutet, einen blutigen Pfad zu beschreiten.
Joseon (Korea), 1758. Unehelichen Töchtern stehen in der Hauptstadt nur wenige Möglichkeiten offen, aber durch harte Arbeit und Studium hat sich die achtzehnjährige Hyeon eine Stelle als Palastschwester verdient. Alles, was sie will, ist, den Kopf unten halten, gute Arbeit leisten und vielleicht endlich die Anerkennung ihres entfremdeten Vaters gewinnen.
Doch plötzlich wird Hyeon in die dunkle und gefährliche Welt der Hofpolitik gestoßen, als jemand in einer einzigen Nacht vier Frauen ermordet. Die Hauptverdächtige ist Hyeons Mentorin. Entschlossen, die Unschuld ihrer geliebten Lehrerin zu beweisen, beginnt Hyeon mit ihren eigenen geheimen Ermittlungen.
Bei ihrer Suche nach der Wahrheit trifft sie auf Eojin, einen jungen Polizeiinspektor, der ebenfalls auf der Suche nach dem Mörder ist. Als die Beweise beginnen, auf den Kronprinzen als Mörder hinzuweisen, müssen Hyeon und Eojin zusammenarbeiten, um die dunkelsten Ecken des Palastes zu durchsuchen und die tödlichen Geheimnisse hinter dem Blutvergießen aufzudecken.
1758: Die achtzehnjährige Hyeon hat es durch unfassbar viel Lernen und Fleiß geschafft, eine Stelle als Palastschwester am Hofe des Kaisers zu ergattern. Das Leben dort ist kompliziert und es wird noch ...
1758: Die achtzehnjährige Hyeon hat es durch unfassbar viel Lernen und Fleiß geschafft, eine Stelle als Palastschwester am Hofe des Kaisers zu ergattern. Das Leben dort ist kompliziert und es wird noch komplizierter, als es plötzlich zu grausamen Bluttaten kommt. Dort, wo Hyeon ausgebildet wurde, werden vier tote Schwestern gefunden und ihre Mentorin des Mordes angeklagt. Hyeon kann nicht zusehen, wie diese gefoltert und falsch verurteilt wird, also macht sie sich trotz aller Gefahren daran, die wahren Täter zu finden. Dabei kommt sie immer wieder dem jungen Inspektor Eojin in die Quere, Gemeinsam kommen sie nicht nur einer Intrige auf die Spur ...
Ich gebe zu, ich habe nicht mal viel Ahnung vom heutigen, modernen Korea, geschweige denn dem des 18. Jahrhunderts. Von daher bin ich völlig unbelastet und neugierig in die Geschichte gegangen und wurde auch nicht enttäuscht. Es handelt sich eher um eine Art Jugendthriller, denn die Protas sind noch sehr jung und sie haben durchaus auch typische Probleme. Gleichzeitig sind sowohl Zeit als auch Kultur ein eigener Faktor in der Geschichte, die zur Exotik beiträgt. Ich fand es nicht durchweg spannend und mir war zumindest ein Teil des Rätsels zu schnell gelöst, aber ich wurde dennoch gut bei der Stange gehalten, weil es einfach so ein ganz anderes Setting als sonst ist. Wenn man asiatische Kultur und/oder Jugendkrimis/thriller mag, ist man hier gut aufgehoben.
In das Cover habe ich mich mit dem ersten Blick verliebt und als ich dann noch im Klapptext das Setting, nämlich Korea im 18. Jahrhundert entdeckt hatte, wollte ich das Buch sofort haben und lesen. Das ...
In das Cover habe ich mich mit dem ersten Blick verliebt und als ich dann noch im Klapptext das Setting, nämlich Korea im 18. Jahrhundert entdeckt hatte, wollte ich das Buch sofort haben und lesen. Das sofort funktionierte zwar nicht ganz, aber dafür begleitete mich das Buch zum Jahresausklang und ich verrate euch schon mal: Es hat mein Lesejahr rund beendet.
Mord und Intrigen im alten Korea
Ich gebe zu, als ich mit dem Buch begann, bin ich irgendwie davon ausgegangen, dass es ein Historisches Fantasy Buch ist. Vielleicht wegen dem doch mystisch anmutenden Cover? Naja, wie dem auch sei, Fantasy haben wir hier nicht, so viel kann ich spoilern, damit niemand mit falschen Erwartungen ans Buch geht und dann enttäuscht ist. Dieser Jugendroman ist eine Mischung aus historischer Roman und Krimi. Da ich diesen auch nicht völlig abgeneigt war, war diese Erkenntnis für mich keine böse Überraschung, sondern einfach nur unerwartet, aber ich wollte es trotzdem gesagt haben.
Wir befinden uns also im Korea im 18. Jahrhundert, der sogenannten Joseon-Dynastie. Die Immersion in diese Zeit gelingt der Autorin recht gut, zumindest insoweit ich das als Laie sagen kann. Ich gestehe, ich kenne mich mit der koreanischen Geschichte nicht besonders gut aus. Aber gerade deswegen haben mir die Bezüge zu real historischen Charaktere gefallen, die die Autorin in einem Nachwort aufschlüsselt, ich verrate euch nicht, um wen/was genau es geht, denn wer wie ich völlig ahnungslos liest, hat mehr vom Täter/in raten.
Denn die Frage, wer der oder die MörderIn ist, ist natürlich wie in jedem Krimi ein zentrales Element und auch in diesem Buch der Faktor, der den Spannungsboden am meisten hochtreibt. Insgesamt ist der gesamte Krimiaspekt sehr unterhaltsam. Vielleicht nicht allzu komplex, aber wir haben hier ja auch ein Jugendbuch. Dies führt (man möchte meinen obligatorisch) auch dazu, dass es neben der Spurensuche auch eine Liebesgeschichte geht, doch diese hält sich angenehm zurück. Was wohl auch an den Charakteren liegt. Sowohl Hyeon, als auch Eojin sind eher besonnene Charaktere, ihre Dynamik kommt ohne viel Drama aus (Was nicht heißt, dass alles sofort glattläuft zwischen den beiden), das mochte ich sehr und es hat wirklich Spaß gemacht, die beiden bei ihrer Jagd nach Hinweisen und Spuren zu begleiten.
Der große Knall am Ende? Eher ein leiser Plopp
Tatsächlich hätte ich dem Buch sogar die volle Punktzahl gegeben, wenn da nicht das Ende gewesen wäre. Denn während sich die Autorin Zeit lässt, Hyeon, als auch Eojin von Zeuge zu Zeuge und von Hinweis zu Hinweis zu schicken, was einen als LeserIn immer neugieriger werden lässt, wird die Auflösung am Ende ziemlich schnell abgehandelt. Zack, Bum Ende. Ein Eimer kaltes Wasser über deinen Kopf, direkt nach der Sauna. Das fand ich schade, da die Geschichte bis dato wirklich gut war, nicht überragen, aber gut, da hätte das Ende durchaus runder sein können. Auch wie letztendlich die Geschichte endet, konnte mich nicht wirklich überzeugen, doch was mich daran genau störte kann ich nicht ohne Spoiler verraten.
Fazit:
Das Buch entführte mich geschickt ins Korea des 18. Jahrhunderts und bot eine fesselnde Mischung aus historischem Roman und Krimi. Die Charaktere waren gut ausgearbeitet, und die Spurensuche hielt mich bis zum Ende in Atem. Jedoch wirkte die Auflösung des Falls etwas überstürzt und hinterließ bei mir einen leicht enttäuschenden Eindruck. Trotzdem ein lesenswertes Buch, das ich gerne weiterempfehle.
Meinung
"Der rote Palast" ist eine Geschichte abseits meiner Komfortzone, da es im Grunde genommen ein Kriminalroman ist, welcher im 18. Jahrhundert spielt.
Der Schreibstil ist einfach gehalten und ...
Meinung
"Der rote Palast" ist eine Geschichte abseits meiner Komfortzone, da es im Grunde genommen ein Kriminalroman ist, welcher im 18. Jahrhundert spielt.
Der Schreibstil ist einfach gehalten und lässt sich dadurch flüssig und gut lesen. Im Verlauf gibt es die ein oder andere koreanische Begrifflichkeit, sowie Namen und Anrede, die mir "neu" waren, die aber im Glossar erklärt werden. Die Storyline war spannend gestaltet und es gab auch die ein oder andere Überraschung mit der ich nicht gerechnet hatte.
Hyeon ist eine sympathische und authenthische Hauptcharaktere. Sie ist eine Kämpfernatur, mutige und eigenständige Charaktere. Die Liebesgeschichte nimmt einen eher kleinen Raum an, aber brachte die Emotionen auf den Punkt.
Fazit
"Der rote Palast" ist eine gelungene historische Geschichte mit kriminalistischen Zügen. 4 von 5 Sternen
Der Rote Palast von June Hur ist ein historischer und gleichzeitig fiktiver Roman angelehnt an die Geschichte vom Kronprinzen Sado eingebettet in das Korea des 18. Jahrhunderts. Hier trifft ein spannender ...
Der Rote Palast von June Hur ist ein historischer und gleichzeitig fiktiver Roman angelehnt an die Geschichte vom Kronprinzen Sado eingebettet in das Korea des 18. Jahrhunderts. Hier trifft ein spannender Kriminalfall auf eine langsam erzählte Liebesgeschichte. Geschrieben ist das Buch aus der Perspektive von Hyeon, der Protagonistin, die bei ihrer Recherche zu einem grausamen Massenmord auf den jungen Polizeiinspektor Eojin trifft. Gemeinsam versuchen sie den Mörder zu fassen, aber vieles arbeitet gegen sie. Das Buch ist ein Stand-alone und aufgrund des spannenden Mordfalls habe ich es super schnell an einem Tag durchgelesen. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm, jedoch sind mir öfters Wort und Satzwiederholungen aufgefallen, was natürlich auch an der Übersetzung liegen könnte. Außerdem sind für mich ein paar Fragen offen geblieben.
Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen und ich würde es weiterempfehlen, wenn man eine spannende Geschichte mit asiatischem Flair und historischen Hintergrund sucht.
Sehr viele Krimis lese ich nicht, aber an diesem konnte ich nicht vorbei gehen! Korea im 18. Jahrhundert ist einfach super spannend und so fern ab unserer Zeit und Kultur, dass es sich für mich wie Fantasy ...
Sehr viele Krimis lese ich nicht, aber an diesem konnte ich nicht vorbei gehen! Korea im 18. Jahrhundert ist einfach super spannend und so fern ab unserer Zeit und Kultur, dass es sich für mich wie Fantasy gelesen hat. Das Setting ist also schon einmal wirklich gelungen und etwas ganz anderes. Die Autorin hat für das Buch intensive Recherche betrieben, was man beim Lesen auch wirklich merkt.
Der Schreibstil ist einfach gehalten und lässt sich dadurch flüssig und gut lesen. Natürlich gibt es oft koreanische Begriffe und die Namen und Anreden dort sind selbstverständlich etwas ganz eigenes und für uns etwas schwierig zu unterscheiden. Zudem haben die Namen oft "Anhängsel" die auf dem jeweiligen Stand der Person beruhen. Hinten im Buch gibt es allerdings ein Verzeichnis, wo fast alles erklärt wird. Dadurch fand ich das vollkommen in Ordnung und interessant.
Die Geschichte ist ziemlich spannend und auch wenig vorhersehbar. Mit dem Mörder habe ich zum Beispiel nicht gerechnet. Es liest sich also wirklich gut und ohne Längen. Am Ende hat mich eine Kleinigkeit gestört, die ich aufgrund von Spoilern hier aber nicht weiter ausführen kann.
Vor allem die Hauptcharakterin ist sehr sympathisch und authentisch. Zumindest soweit ich das beurteilen kann (wirklich wissen tue ich natürlich nicht, wie es damals zu ging). Sie ist mutig und offen, kämpft für die Gerechtigkeit und gegen ihre eigenen Dämonen an. Am Ende hat sie sich meiner Meinung nach wirklich gut weiterentwickelt. Ihr zartes Alter merkt man nur an einigen wenigen Stellen, was ich sehr angenehm fand. Natürlich gibt es auch hier wieder eine kleine Liebesgeschichte, was für mich nicht unbedingt hätte sein müssen. Zum Glück nimmt diese auch nur einen super kleinen Teil des Buches ein, läuft quasi so nebenher und ist auch realistisch gehalten. Für mich war das perfekt.
Für 5 Sterne hat mir irgendwie noch ein kleiner Funke gefehlt, der mich so richtig, richtig begeistert hätte. Ich fand das Buch aber wirklich sehr gelungen und kann es auf jeden Fall empfehlen! Ich hoffe von der Autorin wieder etwas lesen zu können :)