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Veröffentlicht am 15.09.2016

Mein Leseeindruck

1504 - Die Chronik des Georg Schwarzerdt
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Da ich aus Bretten komme, also die Stadt und ihre Chronik auch sehr gut kenne, war mir natürlich die Familie Schwarzerdt ebenfalls ein Begriff.

Georg Schwarzerdt, Bruder des berühmten Philipp Melanchthons, ...

Da ich aus Bretten komme, also die Stadt und ihre Chronik auch sehr gut kenne, war mir natürlich die Familie Schwarzerdt ebenfalls ein Begriff.

Georg Schwarzerdt, Bruder des berühmten Philipp Melanchthons, zählt ebenfalls wie sein Bruder als einer der größten Söhne der Stadt.

In seiner Chronik, aus der das jährliche Peter-und-Paul Fest entspringt, findet man sehr interessante historische Ereignisse, wie zum Beispiel den Landshuter Erbfolgekrieg und welche Bedeutung er für die Stadt hatte.

Die tollen Fotos verdeutlichen die Szenarien der Chronik und machen Lust auf Mittelalter.

Besonders gelungen finde ich das kleine Wörterbuch, in dem beispielsweise folgende Übersetzungen stehen:

After = Rauchloch, Bauch = Kutelwanst, Wampe, Dichter = Reinigt

Ein tolles Buch, nicht nur für Bretten Kenner

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mein Leseeindruck

Die Canterbury Schwestern
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Dieses etwas minimalistische Cover hat mich neugierig gemacht. Ein Farbenspiel, das Berge und Täler und eine große Weite darstellt. Dazu die unterschiedlichen Blautöne, die den Himmel und mach oben hin ...

Dieses etwas minimalistische Cover hat mich neugierig gemacht. Ein Farbenspiel, das Berge und Täler und eine große Weite darstellt. Dazu die unterschiedlichen Blautöne, die den Himmel und mach oben hin das Unendliche ausstrahlen. Einfach, aber sehr schön. Dazu

noch der Klappentext und ich war schon mittendrin.

Mitten in einer Geschichte, die viel bietet. Viel Emotionen, viel Hoffnung aber auch viel Kraft.



Beginnen wir mit Che. Benannt nach dem kubanischen Revolutionär Che Guevara. Nach dem Tod ihrer Mutter erhält sie einen Brief ihres Freundes, der die Beziehung beendet. Einfach so, per Post. Che's Gefühlswelt scheint nun total durcheinander und sie lädt sich auf den letzten Wunsch ihrer Mutter ein, eine Pilgerreise nach Canterbury zu machen.

Mit acht weitere Damen, die unterschiedlicher nicht sein können, macht sie sich auf die Reise.



Man merkt hier schnell, dass es kein Buch ist, das man mal eben so ganz nebenbei liest. Es ist vielmehr ein stilles, leises Buch, das noch lange in Erinnerung bleibt.



Die Autorin versteht es, durch ihre Wortwahl, den Leser an sich zu binden. Jede Zeile wird verschlungen, da man sich auch ein Stückweit selbst auf die Reise begibt. Eine Selbstfindungsreise sozusagen.



Es gibt aber auch witzige Elemente in dem Buch. Zum Beispiel die Geschichte mit Lorenzo dem Hummer. Aber auch er passt sehr gut zur gesamten Geschichte. Nichts scheint unüberlegt.



Die Protagonisten, hier speziell Che, fand ich hervorragend charakterisiert. Es fiel mir sehr leicht, ihre Gedanken nachzuvollziehen. Mit ihr zu lachen, aber auch mit ihr zu leiden.



Anschließend kann ich sagen, dass mich dieses Buch emotional sehr berührt hat. Ein Buch, für das man sich Zeit nehmen sollte. Man wird es nicht bereuen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mein Leseeindruck

Die Bierbrauerin
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Wie schon oft in meinen Rezensionen erwähnt, bin ich ein absoluter Cover-Käufer. So auch im vorliegenden Fall. Die dargestellte Gelageszene bzw. wie der Klappentext verrät, der Bierumzug verspricht ...




Wie schon oft in meinen Rezensionen erwähnt, bin ich ein absoluter Cover-Käufer. So auch im vorliegenden Fall. Die dargestellte Gelageszene bzw. wie der Klappentext verrät, der Bierumzug verspricht viel historisches Wissen aber auch gute Unterhaltung.





So treffen wir gleich zu Beginn auf Marlein (an diesen Namen musste ich mich erst gewöhnen). Seit dem Tod ihres Mannes betreibt sie den Stachusbräu in Ingolstadt allein. Sie hat zwar tatkräftige Unterstützung von Edi, dem Bäcker und seiner Frau Nyss, jedoch macht ihr Jacob, ein anderer Brauhausbesitzer das Leben schwer. Schon lange besteht eine Fehde zwischen beiden Familien. Ausgerechnet Linhart, sein Sohn, hat ein Auge auf die Witwe geworfen. Wenn beide heiraten würden, gäbe es nur noch eine große Brauerei und auch die Geldsorgen hätten sich erledigt. Aber so einfach ist das nicht.


Als das Reinheitsgebot vom Rat ausgesprochen wird, brechen schwere Zeiten für die Brauereien an. Gerade auch Marleins Bier wird geprüft und konfisziert, da sie Kräuter beimischt.


Eines Tages erscheint ein Gesandter des Grafen von Neuburg bei Marlein. Dem Grafen schmeckt das Bier mit den Zusätzen und somit ist der Neid und die Missgunst vorprogrammiert.

Aber als dann auch noch Katherls Muttermal entdeckt wird, nimmt die Geschichte ihren Lauf.





Selten habe ich soviel über Bier gelesen. Klar, das Reinheitsgebot war mir ein Begriff, auch dass das Bier nur aus Wasser, Hopfen und Malz aus der Gerste sein darf. Aber bislang hatte ich mir darüber auch noch keine Gedanken gemacht. Meines Erachtens wurde dieses Reinheitsgebot jedoch ein bisschen zu oft erwähnt. ? Nach dem fünften Mal, mit den Erklärung wie sich Bier von nun an nur noch zusammensetzen darf, habe ich aufgehört zu zählen. Ich wollte einfach weiter mit der Geschichte lesen.

Interessiert habe ich von der Zwei-Stunden-Prüfmethode gelesen. Und daran sollte man die Reinheit erkennen? ? Witziges Idee, die wohl niemand wirklich bestanden hat. Hier hätte ich mir mehr Informationen darüber gewünscht. Wessen Idee das war? Und ob die Herren mit den nassen Hosen dann weiter zogen. Denn die Hosen musste ja erstmal wieder trocknen. Somit hätten ja die anderen Brauereien einen zeitlichen Vorsprung gehabt.



Eindrucksvoll wird von Katherls Muttermal erzählt. Da ich selbst ein gut sichtbares Muttermal habe (andere nennen es Schönheitsfleck) stelle ich es mir wirklich furchtbar vor, deshalb verunglimpft zu werden. Ein Hexenmal, oder Teufelsmal. Von Leibhaftigen gezeichnet.



Neben den beiden Hauptprotagonisten Marlein und Linhart. hat mir Alheyt sehr gut gefallen. Etwas dement, aber auch durchaus witzig in ihren wachen Momenten. Sie hat das Mundwerk am rechten Fleck und setzt es auch stets gekonnt ein.

Witzig fand ich die Szene, als sie vom Netz im Walde gefangen war. Ich konnte mir das Gezeter sehr gut vorstellen. ?



Abschließend kann ich sagen, dass die fast 390 Seiten ein wahrer Lesegenuss waren. Ein, für mich bei Romanen, völlig neues Thema gepaart mit ein bisschen Herzschmerz und Rundreise. Ich fühlte mich von der ersten bis zur letzten Seite sehr gut unterhalten und freue mich schon auf einen weiteren historischen Roman der Autorin.










Veröffentlicht am 15.09.2016

Mein Leseeindruck

Blutige Stille
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Da mir bereits der erste Band mit Kate Burkholder (Zahlen des Todes) sehr gut gefallen hat, wollte ich nun auch unbedingt mehr wissen. Mein Interesse galt hierbei besonders den Amischen, deren Leben ...






Da mir bereits der erste Band mit Kate Burkholder (Zahlen des Todes) sehr gut gefallen hat, wollte ich nun auch unbedingt mehr wissen. Mein Interesse galt hierbei besonders den Amischen, deren Leben mich irgendwie fasziniert. Sie leben zurückgezogen in ihrer Gemeinschaft, ohne Strom oder sonstigem modernen Schnickschnack.


In diesem zweiten Band bleiben wir in Painters Mill, einer Kleinstadt im ländlichen Ohio. Hier gehören etwa ein Drittel der Einwohner der Amisch-Gemeinde an. Wie wir aus dem Vorgängerband wissen, gehörte auch Kate dieser Glaubensgemeinschaft an.

[Achtung Spoiler]


Während seiner Nachtschicht stürzt sich ein Mann vor Skids Polizeiwagen. Es ist Ruben Zimmerman, der ist Melken bei der Amischen Familie Plank. Zimmerman berichtet, dass auf dem Hof Tote gibt. Offensichtlich wurden der Familienvater und dessen Kinder erschossen. Das seltsame jedoch ist, dass die Kinder gefesselt waren, nur der Vater nicht. Hatte er seine Söhne umgebracht und dann sich? Kate entdeckt im Hof und in der Scheune noch weitere tote Familienmitglieder. Die Mutter samt Baby.... erschossen. Und zwei Töchter, nackt, mit gefesselten Handgelenken an einem Balken hängend und mit Foltermerkmalen. Da nur der Vater nicht gefesselt war, gelangt man zu der Erkenntnis, dass es sich wohl um einen Mord-Selbstmord handeln würde. Kate ist jedoch nicht gänzlich von der Theorie überzeugt und entdeckt, dass die Handfessel des Jungen ein Lautsprecherkabel ist. Aber so etwas bei den Amisch? Unvorstellbar! Bei ihrer weiteren Suche findet sie heraus, dass der Vater ebenfalls gefesselt war und man die Fesseln wohl wieder entfernt hat um ihm die Schuld zu geben. Wer war für diese schrecklichen Morde verantwortlich?



Wie man es vom Vorgängerband schon kennt, zögert die Autorin, Linda Castillo, nicht lange, sondern schickt den Leser direkt auf eine Reise. Eine Reise in das Land der Amisch, in der noch "Ordnung" herrscht. Schnörkellose werden durch die geschriebenen Worten Bilder projeziert, die einem Glauben machen, direkt neben dem Geschehen zu stehen und alles ganz genau verfolgen zu können. Der Leser wird sozusagen selbst zum Ermittler.


Sehr gekonnt werden die Kapitel zu Cliffhanger gestaltet, so dass man unbedingt weiter lesen muss. Schließlich möchte man selbst, dass der Täter seine gerechte Strafen erhält.



Geschickt wird auch Kates Privatleben in die Geschichte eingeflochten. Ihre Fragen ob sie damals richtig gehandelt hat bezieht sich nicht nur auf den Ausstiegs bei den Amischen sondern auch auf die Abtreibung. Starke Unterstützung erhält sie jedoch von John Tomasetti. Auch in dieser Beziehung ist Kates zurückhaltende Art sehr gut dargestellt.



Interessant fand ich die Bemerkung, dass es wohl unter den Amischen sehr häufig zu einer Sprachbehinderung kommt. Ein rollendes R und kein D aussprechen zu können, deutet auf eine mentale Retardierung hin. Die Ursache liegt wohl im beschränkten Genpool. Amisch heiratet Amisch.



Schon öfter habe ich davon gelesen, dass die Sprache der Amisch - Pennsylvaniadeutsch - noch sehr deutsch bzw. niederländisch ist. Einige Dialekte finden sich in der Sprache wieder. So z.B. "alleweil". das gerne im schwäbisch-badischen Raum benutzt wird. Oder auch "rumspringa", ebenfalls im schwäbisch-badischen Raum zu finden und bedeutet dort hüpfen, hin und her hüpfen oder laufen.



Mit einem Zitat von Benjamin Franklin möchte ich meine Rezension schließen:

"Drei können ein Geheimnis bewahren, wenn zwei von ihnen tot sind."


Veröffentlicht am 15.09.2016

Mein Leseeindruck

Freedom's Child
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Schon der Titel hatte mich neugierig gemacht. Weshalb dieser wohl nicht übersetzt wurde? Beim ersten Blick auf das Buch dachte ich nämlich, dass es auf englisch geschrieben wäre. (Ist es im Original auch) ...

Schon der Titel hatte mich neugierig gemacht. Weshalb dieser wohl nicht übersetzt wurde? Beim ersten Blick auf das Buch dachte ich nämlich, dass es auf englisch geschrieben wäre. (Ist es im Original auch) Aber warum hatte man den Titel nicht mit übersetzt? Genau durch diese Frage habe ich mir das Buch etwas näher angesehen und bin dann tatsächlich am Klappentext hängen geblieben.

Da war von Erschießen, Zeugenschutzprogramm, Facebook die Rede.

Nun war ich wirklich gespannt, was mich hier erwarten würde.



Ganz langsam, aber in einer sehr direkten Sprache wird die ganze Geschichte erzählt. Da wäre z.B. Nessa Delaney, die aufgrund eines Zeugenschutzprogrammes nun Freedom Oliver heißt. Sie lebt in Kentucky und arbeitet in einer Bar. Na ja, es ist wohl eher so eine Spelunke.

Sie erhält eines Tages die Nachricht, dass ihr Sohn Matthew nach achtzehn Jahren Gefängnis wieder frei ist. Diese Freiheit bedeutet für sie jedoch wieder Angst. Auch ihre beiden Kinder hatte man damals ins Zeugenschutzprogramm genommen, wo sie beide ebenfalls neue Namen erhielten.

Lange wird in der Geschichte um den Mord drumrum geredet, so dass ich mir immer wieder die Frage stellte, was denn eigentlich geschehen war. Nur ganz langsam, öffnet die Autorin das Geheimnis. Diese Spannung hält sich die gesamte Story über.



Auch die Protagonisten werden immer nur bruchstückhaft beschrieben, was den Spannungsbogen ebenfalls aufrecht hält. Ich hatte nur einen Gedanken - weiter lesen. Ich wollte unbedingt wissen wie und wer und was.

Da die Autorin unter einem Pseudonym schreibt, wird sie selbst wissen, wie es ist und was es bedeutet, unter einem anderen Namen zu leben bzw. mit dem neuen Namen angesprochen zu werden.



Die ganze Story war für mich glaubhaft und nachvollziehbar dargestellt.





Ich kann mich den Worten Karin Slaughters nur anschließen: "Ein Wahnsinnsbuch - von einer neuen starken Autorin".