Verträumte und fesselnde Lektüre, ideal für Zwischendurch
Zu „Das Mädchen das in den Wellen verschwand“ von Axie Oh habe ich auf Empfehlung von einer sehr lieben Freundin gegriffen. Aber seien wir ehrlich, allein das Cover ist so schön, dass ich es mir auch nur ...
Zu „Das Mädchen das in den Wellen verschwand“ von Axie Oh habe ich auf Empfehlung von einer sehr lieben Freundin gegriffen. Aber seien wir ehrlich, allein das Cover ist so schön, dass ich es mir auch nur deshalb gekauft hätte, um es in meinem Bücherregal zu stellen und nett anzugucken. Das es dann auch noch mit einer ganz tollen Geschichte aufwartet, ist quasi ein Bonus!
Um den wütenden Meeresgott zu beruhigen und die wilden Stürme zu beruhigen wird einmal im Jahr ein Mädchen geopfert. Dieses Mädchen sollte nicht Mina sein – und doch ist sie es. Sie stürzt sich in die kalten Wellen des Ozeans, um die große Liebe ihres Bruders zu retten. Doch um ihre Familie und ihr gesamtes Volk wirklich in Sicherheit zu wissen, muss sie den Fluch brechen. Es warten Intrigen und einige Schwierigkeiten auf das junge Mädchen und Gleichzeitig beginnt für Mina ein Wettlauf gegen die Zeit – bleibt sie länger als 30 Tage im Reich des Meeresgottes wird sie zu einem Geist und kann nie wieder zu ihrer geliebten Familie zurückkehren.
Klingt schon spannend. Ist auch spannend.
Axie Ohs Schreibstil ist dabei einfach einnehmend. Sie schafft es die Charaktere und Welten gekonnt zum Leben zu erwecken und webt gleichzeitig echte koreanische Folkore und Traditionen in die Geschichte ein, ohne sich im Detail zu verlieren. Selbst wenn ich den Inhalt des Buches ausblende, bin ich von Ihrem Schreibstil so begeistert, dass ich in Zukunft definitiv auch andere Bücher von ihr lesen werde. Dazu muss aber auch gesagt sein, dass ich die deutsche Übersetzung gelesen habe. Das Lob geht daher auch ganz klar an Nadine Mannchen, die das Werk wunderbar übersetzt hat.
Mir haben ganz besonders die schlagfertigen und lustigen Charaktere gefallen, mit denen ich von der ersten Seite an stark mitfühlen konnte. Minas Handlungen waren für mich fast immer nachvollziehbar. Und obwohl sie als sie in die Fluten springt erst 14 Jahre alt ist, finde ich sie schon sehr abgeklärt und reflektiert. Im positiven Sinne. Manchmal handelt sie nicht so, wie man es von einem so jungen Mädchen erwarten würde, und stellenweise ist sie dann doch wieder arg naiv. Hier finde ich es aber sympathisch und auch gut ausformuliert, sodass man die Sprunghaftigkeit Ihres Handelns sehr gut nachvollziehen kann.
Das Buch war mein Monatshighlight im Juli, und eines meiner Jahres-Fovoriten. Ich kann es jedem der auf der Suche nach einem leichten Lesevergnügen ist wirklich wärmstens Empfehlen.