Uninspirierter, belangloser und langweiliger Romantic Suspense, bei dem der Leser außen vor bleibt
Im Schutz der NachtHarry ist noch ein kleiner Junge, als seine, alleinerziehende Mutter schwer erkrankt. Zwar hilft seine Tante, wo sie nur kann, doch laufende Rechnungen zahlen sich nicht von allein und so beschließt Harry ...
Harry ist noch ein kleiner Junge, als seine, alleinerziehende Mutter schwer erkrankt. Zwar hilft seine Tante, wo sie nur kann, doch laufende Rechnungen zahlen sich nicht von allein und so beschließt Harry sein Talent zum Stehlen zu nutzen. Im Laufe der Jahrzehnte, gelingt es ihm, in die oberste Riege führender Kunstdiebe aufzusteigen. Doch obwohl er seine Familie vor dem drohenden Bankrott retten konnte, starb seine Mutter dennoch. Ein Verlust, der ihm immer noch sehr nahe geht.
Überhaupt ist es ein einsames Leben, immer auf der Flucht vor Entdeckung, das er sich ausgesucht hat. Während er versucht, für eine Weile unterzutauchen weil ein hartnäckiger und eiskalter Auftraggeber von ihm das Leben seiner Lieben bedroht, trifft er unvermittelt auf seine einstige erste große Liebe. Miranda ist mittlerweile eine beliebte Autorin für Kriminalromane, doch sie ist nicht gerade gut auf ihn zu sprechen, weil er sie damals ziemlich unschön abservierte.
Sie droht ihn auffliegen zu lassen, sollte er nicht endlich auspacken und ihr eröffnen, was ihn damals dazu bewog, mit ihr Schluss zu machen. Als sie die Wahrheit erfährt, ist sie wie elektrisiert. Dass Harry dermaßen viele Geheimnisse vor ihr verborgen gehalten hat, hätte sie nicht geglaubt. Doch obwohl ihr der Gentlemandieb eigentlich egal sein müsste, knistert es immer noch zwischen ihr und Harry, der einen letzten großen Coup plant…
Zugegeben, ich liebe den Filmklassiker „Über den Dächern von Nizza“ und erhoffte mir beim Lesen des Klappentextes eine etwas ähnlich geartete Story. Doch obwohl Nora Roberts einst zu meinen Lieblingsautorinnen im Romantic Suspense Genre gehörte, muss ich doch schon mal vorweg zugeben, dass mich „Im Schutz der Nacht“ leider völlig enttäuscht zurückgelassen hat.
Harry ist die Hauptfigur in diesem aktuellen Roman und sein Werdegang, bis ins Erwachsenenalter, wird dermaßen belanglos und sachlich geschildert, dass ich es nicht fassen kann.
Vor allem frage ich mich immer noch, was die Autorin mit dieser Geschichte beim Leser erreichen wollte. Es werden weder eine spannungsgeladene Krimistory, noch eine knisternde Liebesgeschichte, dargeboten. Vieles wird nebensächlich eingestreut und die Liebesszenen wirken lieblos und altbacken dahingeschrieben.
Zwar führt das Heldenpaar viele Dialoge miteinander, doch Harry und Miranda bleiben einem völlig fremd, da sich die Gespräche nicht wirklich um wichtige Dinge drehen, sondern eher darum, wie Harry seinen Ex-Auftraggeber in die Falle locken will. Und da der Romanheld seinen Plan schon vorab preisgibt, kommt auch gegen Ende des Romans keine Spannung auf. Man bleibt beim Lesen außen vor, ist nie mittendrin im Geschehen. Ich habe selten so einen langweiligen, uninspirierten Roman der Autorin in Händen gehalten, dem der rote Faden komplett zu fehlen scheint und frage mich mittlerweile, ob es tatsächlich ein Roman aus der Feder von der Autorin ist oder hier womöglich ein gelangweilter Ghostwriter engagiert wurde, denn Nora Roberts war stets ein Garant für tolle Romantic Suspense! Zwar wird der Appetit der Leserschaft angeregt bei den tollen Gerichten, die Harry in der Küche zu zaubern versteht, doch das war es dann leider auch.
Kurz gefasst: Uninspirierter, belangloser und langweiliger Romantic Suspense, bei dem der Leser außen vor bleibt.