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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2024

fesselnd und bedrückend

Mein Name ist Estela
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Ich hatte keine große Erwartungen an das Buch. Ich freute mich lediglich darauf, mehr über die Arbeit von einem Hausmädchen zu erfahren. Letztendlich hat mich das Buch vollkommen überrascht. All die Tragödien ...

Ich hatte keine große Erwartungen an das Buch. Ich freute mich lediglich darauf, mehr über die Arbeit von einem Hausmädchen zu erfahren. Letztendlich hat mich das Buch vollkommen überrascht. All die Tragödien und Abgründe sah ich wirklich nicht kommen. Es geht um Klassenunterschiede, aber auch um zwischenmenschliche Beziehungen. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Estela erzählt. Die Erzählung gleicht einem Verhör und als Leser:in wird man dabei häufig von Estela persönlich angesprochen. Das kann teilweise etwas provozierend wirken. Ich glaube, man mag die Erzählperspektive oder man mag sie eben nicht. Mich jedenfalls hat Estela damit vollkommen in ihren Bann gezogen. Es sind aber auch die komplexen Charaktere und die Beziehungen zwischen den Protagonisten, die mich regelrecht gefesselt haben, gleichwohl ich häufig Antisympathie und Unverständnis verspürt habe.

Da wären z.B. die Senora und der Senor, das emotions- und lieblose Ehepaar, für das Estela sieben Jahre lang arbeitet. Ihre Tochter Julia wird geboren. Ich habe mit dem Mädchen gegenüber Mitleid und Unverständnis in gleichen Maßen empfunden. Man hadert beim Lesen immer wieder mit sich selbst. Und dann wäre da noch Estelas Mutter, die eigentlich nicht wirklich da, aber dennoch immer präsent ist.

Die Stimmung beim Lesen war anhaltend bedrückend. Ich hatte nicht das Gefühl aufatmen zu können. Viel mehr habe ich mit anhaltendem Atem ständig auf die nächste Katastrophe gewartet. Das Buch lässt sich aber - trotz der Schwere, die sich kontinuierlich aufbaut - sehr flüssig lesen. Ich habe bisher kein vergleichbares Buch gelesen und mochte es insgesamt überraschend gerne. Ich habe das Buch beendet und musste das Gelesene erst einmal sacken lassen. Das Ende lässt viele Fragen offen, passt insgesamt aber sehr gut zur gesamten Tragödie, die sich abspielt.

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Veröffentlicht am 15.03.2024

Eine echte Überraschung!

30 Moments
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Ich hatte eine locker-leichte Lektüre über den Sinn und Unsinn des Lebens erwartet und so so viel mehr bekommen. Wow! Ich mochte das Buch total gerne. Es war, als würde ich mich mit einer Freundin austauschen. ...

Ich hatte eine locker-leichte Lektüre über den Sinn und Unsinn des Lebens erwartet und so so viel mehr bekommen. Wow! Ich mochte das Buch total gerne. Es war, als würde ich mich mit einer Freundin austauschen. Abgesehen vom Cover, vom Farbschnitt und von der gesamten Aufmachung konnte mich der Inhalt absolut überzeugen. Lina Mallon spricht Themen unserer Zeit an und trifft dabei immer die richtigen Worte: Mut, Freiheit, Feminismus, die Mittzwanziger, Selbstakzeptanz, Soloreisen, Freundschaften, berufliche Orientierung, Leben mit Social Media uvm. Ich konnte mich sehr gut mit den Themen identifizieren und habe mich dadurch weniger allein gefühlt. Die Authentizität und die tollen Worte von Lina Mallon haben mich sehr berührt. Ihr Schreibstil ist sehr leicht und nahbar, weshalb man regelrecht durch das Buch fliegt.

30 Moments ist ein Mutmacher und erinnert uns daran, dass das Glück nicht das Ziel, sondern ein Begleiter ist.

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Veröffentlicht am 11.03.2024

Die Autorin hat hier alles richtig gemacht!

Alles, was ich in dir sehe (Alles-Trilogie, Band 1)
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Band 1 der Alles Trilogie von Kyra Groh hat mich schon allein der Kulisse wegen total angesprochen. Ich bin großer Portugal Fan und habe mich darauf gefreut ein Buch zu lesen, das exakt dort spielt, wo ...

Band 1 der Alles Trilogie von Kyra Groh hat mich schon allein der Kulisse wegen total angesprochen. Ich bin großer Portugal Fan und habe mich darauf gefreut ein Buch zu lesen, das exakt dort spielt, wo ich 2022 mein Herz verloren habe. Ich habe beim Lesen ein sehr genaues Bild von der Natur, von den Stränden und von der Hundefarm bekommen und konnte mich wunderbar in das Setting hineinfühlen.

Hinzu kommt, dass ich den Schreibstil von Kyra Groh sehr sehr gerne mag: locker, leicht, mit der richtigen Prise Humor und Feingefühl. Kyra Groh hat dabei stets die richtigen Worte gefunden und wichtige Themen unserer Zeit angesprochen: Umgang mit Social Media, Selbstfindung und Selbstverwirklichung, Feminismus, Rollenbilder, uvm.

Mit Anna und Fynn wurden zudem zwei sympathische und authentische Protagonisten geschaffen, die man einfach mögen muss. Ich bin mir sicher, dass sich viele Leser:innen sehr gut in die beiden hineinversetzen und sich mit ihnen identifizieren können. Ihre Geschichte wird in einem angemessenen Tempo erzählt.

Auch mochte ich Annas Freundschaft zu Anouk und Polly, denn die drei Freundinnen vermitteln ein Gefühl von Verbindung, Zusammenhalt und Vertrauen, wie es sich jeder von uns selbst wünschen würde. Die Freundinnen sind immer füreinander da.

Kurz gesagt: Kyra Groh hat mit "Alles, was ich in dir sehe" alles richtig gemacht. Es ist ein Buch, das Mut macht und an die guten Dinge im Leben appelliert. Die Autorin hat viele verschiedene Themen angesprochen und dabei immer die richtige Worte gefunden. Mit Blick aus dem Fenster konnte mir das Buch sogar ein paar sommerliche Vibes verschaffen. Nicht zu vergessen die traumhafte Kulisse in Portugal!

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Veröffentlicht am 14.02.2024

kurzweilig, spannend und authentisch

Die Influencerin
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"Eigentlich ist es ganz schön absurd, oder? Mich so über ein paar Fotos von mir im Internet aufzuregen, nachdem ich jahrelang alles Mögliche von mir geteilt habe."

Zunächst muss ich der Autorin meinen ...

"Eigentlich ist es ganz schön absurd, oder? Mich so über ein paar Fotos von mir im Internet aufzuregen, nachdem ich jahrelang alles Mögliche von mir geteilt habe."

Zunächst muss ich der Autorin meinen Respekt aussprechen für die realistische Darstellung der Ereignisse. Das hat mich fasziniert und gleichzeitig erschrocken. Von der Followerzahl und dem Followerverhalten, über Hashtags, Kommentare, Content, Contentplanung, Authentizität, Alltag und Routinen war es genau so, wie es in der Realität ist. Ich hatte direkt ein paar Accounts im Kopf, die ich mit der Protagonisten Sarah #sarahlaeuft in Verbindung bringen konnte.
Das Buch ist kurzweilig, aber auch authentisch, nahbar und spannend. Es vereint alles, was ich für einen guten Thriller brauche. Der Schreibstil war leicht und flüssig. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Sarah und aus der Sicht des Stalkers erzählt. Caros Rolle fand ich sehr spannend, wohingegen ich mir von Sarahs Mann Raphael oftmals mehr Verständnis, Unterstützung und Ernsthaftigkeit gewünscht hätte. Aber wer weiß, wie wir an seiner Stelle gehandelt und reagiert hätten? Auch dieser Gedanke ist interessant und verdeutlicht, wie hoch die Gefahren des Influencer-Lebens sind.

Ich mochte das Buch jedenfalls sehr. Es enthält wenig "blabla" und konzentriert sich stets auf die Handlung. Dadurch bleibt der Spannungsbogen erhalten, ohne große Schwankungen erleiden zu müssen. Die Wendung am Ende hat mich überrascht und war nicht vorhersehbar.

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Veröffentlicht am 05.02.2024

Alles, nur KEINE Liebesgeschichte!

Liebewesen
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Ich habe während des Lesens einen ständigen inneren Kampf geführt. Einige Situationen waren kaum auszuhalten. Ich hätte Max gerne geschüttelt und "erwachsen gezaubert", während ich Lio am liebsten in den ...

Ich habe während des Lesens einen ständigen inneren Kampf geführt. Einige Situationen waren kaum auszuhalten. Ich hätte Max gerne geschüttelt und "erwachsen gezaubert", während ich Lio am liebsten in den Arm genommen hätte. Mariam hat in mir zwiespältige Gefühle ausgelöst. Eins muss man ihr aber lassen: Sie war Lio immer eine gute Freundin.

"Liebewesen" ist keine Liebesgeschichte. Es ist ein Drama, das die Abgründe und Zweifel zweier Menschen darstellt, die eine scheinbar gute Beziehung führen KÖNNTEN, wenn ihre eigenen (elterlichen) Erfahrungen und Prägungen sie nicht eines Besseren belehrt hätten.

Das Buch ist traurig und abgrundtief ehrlich. Caroline Schmitt trifft mit Lio's Geschichte und mit realistischen, wenn auch harten Dialogen den Nagel auf den Kopf. Die Autorin beschreibt das ungeschönte Leben mit all seinen Schattenseiten und lässt dabei wenig Platz für Träume und Hoffnungen.

Ich habe das Buch innerhalb weniger Stunden gelesen, weil es mich berührt und traurig gemacht hat. Und weil ich gehofft habe, dass Lio das Ende bekommt, das sie sich wünscht. Aus meiner Sicht ist genau das eingetroffen. Und niemand von uns sollte sich anmaßen, dieses auch nur ansatzweise anzufechten.

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