Cover-Bild Ein Leben zählt nichts – als Frau im arabischen Clan
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 13.03.2024
  • ISBN: 9783453218741
Latife Arab

Ein Leben zählt nichts – als Frau im arabischen Clan

Eine Insiderin erzählt
Sie stehen für Raub, Schutzgelderpressung, Drogengeschäfte und Menschenhandel, betrachten den deutschen Staat als Selbstbedienungsladen, vor Polizei und Justiz haben sie keinen Respekt. Vor Frauen erst recht nicht. Latife Arab wurde in einen der größten Clans Deutschlands hineingeboren. Bereits als Kind war sie in die kriminellen Machenschaften involviert, musste als Kurierin herhalten oder Falschaussagen machen. Es folgten knapp dreißig Jahre, in denen sie ihrer Familie und ihrem Mann wie eine Sklavin zu dienen hatte, missbraucht und gedemütigt wurde. Nach sechs gescheiterten Versuchen schaffte sie es, sich und ihre Kinder zu retten. Latife Arab ist die erste weibliche Stimme, die aus dem inneren Kreis eines Clans berichtet und Einblicke in ein skrupelloses Familien- und Wertesystem gewährt. Es ist die Geschichte eines steinigen Neuanfangs und die einer Emanzipation, die noch immer andauert – denn die Großfamilie lauert überall.

  • Die erste weibliche Stimme, die aus dem Inneren eines der größten arabischen Clans in Deutschland berichtet
  • Kriminalität, Blutrache, Zwangsehen: Einblicke in ein skrupelloses Familien- und Wertesystem
  • Ein sehr persönlich erzähltes, enthüllendes und politisches Buch über die Macht der Clans und das Versagen des deutschen Staates

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Gaby2707 in einem Regal.
  • Gaby2707 hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.03.2024

Selbst Tiere werden besser behandelt

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Latife heißt nicht wirklich Latife. Doch sie möchte nicht von ihrer Familie gefunden werden. Mit sehr viel Mühe hat sie es endlich geschafft. Sie führt ein eigenständiges Leben und darf selbst über ihre ...

Latife heißt nicht wirklich Latife. Doch sie möchte nicht von ihrer Familie gefunden werden. Mit sehr viel Mühe hat sie es endlich geschafft. Sie führt ein eigenständiges Leben und darf selbst über ihre Pläne und Zeit bestimmen. Doch immer lebt sie mit einem ängstlichen Blick über die Schulter. Denn es wird ihr übel ergehen, wenn ihre Familie sie findet.

In ihren ersten Lebensjahren genießt Latife das beschauliche Leben in einem kleinen türkischen Dorf. Ihre Familie ist arm, aber sie kennt es nicht anders. Doch dann reisen nacheinander mehrere Dorfbewohner nach Deutschland. Ihre Berichte lassen staunen, und nun will jeder in dieses Land, in dem das Geld auf den Straßen liegen soll. Eines Tages beschließt auch Latifes Familie ihr Glück in Deutschland zu suchen. Mit einer falschen Identität kommen sie an und bemühen sich um Asyl.

Nach mehreren Versuchen, mit verschiedenen Geschichten und angeblichen Nationalitäten, haben sie endlich Erfolg. Sie dürfen in Deutschland bleiben. Nun geht jede Mark, die erübrigt werden kann, zurück in die alte Heimat, damit noch mehr Mitglieder des Familienclans nachreisen können.

Latife gilt in ihrer Familie nur als Arbeitskraft, später auch als Einkunftsquelle, denn mit der Zahlung des Brautgelds gehört sie ihrem Mann. Hatte sie schon davor kein eigenes Leben, geht es ihr als Ehefrau wesentlich schlechter. Mehrmals wird sie so brutal geschlagen, dass sie ins Krankenhaus muss.

Nach vielen Jahren und mehreren vergeblichen Versuchen, schafft es Latife endlich ihrer Familie zu entkommen. Wie froh ist sie, als sie sogar einen Beruf erlernen darf!

Dieses berührende Buch ist spannend und mitreißend geschrieben. Es ist kaum zu glauben, dass es solche Schicksale in unserer Nachbarschaft geben kann. Dass trotz aller Menschenrechte in Deutschland, eine Parallelgesellschaft existiert, in der eine Frau derart misshandelt und unterdrückt wird.

Besonders aufschlussreich ist es, dass die Autorin nicht nur von ihren Erlebnissen erzählt, sondern auch reflektiert, was diese Erfahrungen mit ihr gemacht haben und immer noch machen. Einstellungen und Denkmuster, die sie längst verwerfen möchte, hängen ihr immer noch nach. Interessant sind auch die Erlebnisse, die sie und ihre Familie mit dem Rechtssystem in Deutschland gemacht haben. Und erstaunlich sind die Berichte darüber, wie Menschen in Deutschland unbemerkt in einem System verbleiben können, das unseren Gesetzen entgegensteht.

Fazit: Gut geschrieben und absolut lesenswert, erzählt dieses Buch die Lebensgeschichte einer jungen Frau, die es geschafft hat Misshandlungen und Unterdrückung zu entkommen. Sehr beeindruckend und berührend!

Veröffentlicht am 16.03.2024

Und das alles mitten unter uns

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Latife Arab wird 1980 in den anatolischen Bergen im Süden der Türkei geboren. Mit 5 Jahren kommt sie mit ihrer Familie nach Deutschland und wächst hier als Mitglied eines der größten Clans in Deutschland ...

Latife Arab wird 1980 in den anatolischen Bergen im Süden der Türkei geboren. Mit 5 Jahren kommt sie mit ihrer Familie nach Deutschland und wächst hier als Mitglied eines der größten Clans in Deutschland auf. Schon als kleines Mädchen lernt sie den erzieherischen Unterschied, die verschiedenen Geschlechterrollen, zwischen Jungs und Mädchen kennen. Als eine von ganz wenigen Frauen ist es ihr gelungen sich aus diesem Kreis zu befreien und seit 5 Jahren ein relativ glückliches, vor allem selbstbestimmtes, ganz gewöhnliches Leben zu führen. Wie lange dieser Kampf gedauert hat und was sie alles erleiden musste, das erzählt sie in ihrem berührenden Buch „Ein Leben zählt nichts – als Frau im arabischen Clan“.

Man hört oder liest ja immer mal wieder von arabischen Frauen, die aus ihrer Umgebung ausgebrochen sind, versteckt leben müssen oder sogar von ihren Angehörigen getötet werden um die Familienehre wieder herzustellen. Aber davon so zusammengefasst und ausführlich in einem Buch zu lesen, das war neu für mich.
Latife Arab berichtet schonungslos und offen von ihrer Kindheit, wo sie bereits als kleines Mädchen in die kriminellen Machenschaften des organisierten Verbrechens gezwungen wird. Wie der Gehorsam in die hinein geprügelt wird. Von ihrer Zwangsverheiratung und wie sie auf grausame Weise immer wieder daran erinnert wird, wer sie ist, wo sie herkommt und wo ihr Platz ist.
Für mich war es ganz schlimm zu lesen, was diese Frau sowohl als Kind, als Sklavin in ihrer Ehe als auch nach ihrer Flucht von ihrer Familie alles erleiden und erdulden muss. Wie sie es nach mehreren Versuchen endlich doch schafft, sich abseits von ihrer Herkunftsfamilie ein neues, eigen bestimmtes Leben aufzubauen.
Sie schafft es auch mir glaubhaft zu vermitteln, wie tief die Gedanken ihrer Familie und ihrer Herkunft in ihr immer noch verwurzelt sind. Wie sie sich auch heute noch immer wieder dabei ertappt, Dinge zu tun oder zu denken, die sie so sehr verinnerlicht hat, dass sie schwer abzustellen sind. Ich kann mir anhand ihrer Erzählungen sogar vorstellen, wie diese Frau keine Nacht mehr durchschlafen, niemandem vertrauen kann und trotzdem die Suche nach einem eigenständigen Leben für sich und ihre Kinder, vor allem ihre Töchter, nicht aufgibt. Immer darauf gefasst, dass ihre Herkunftsfamilie sie auch weiterhin nicht in Ruhe lässt.
Aber nicht nur wie die Clan-Familien mit Mädchen und Frauen umgehen hat mich wütend und sprachlos gemacht. Latife berichtet auch, wie skrupellos sie sich hier in unserem Land aufführen. Wie verachtend und abwertend sie auf uns Deutsche und unser Leben herunter schauen. Wie sie unseren Staat ausnehmen wie eine Weihnachtsgans ohne dass der viel dagegen tut. Es ist fast nicht zu glauben.

Ein spannender, schonungslos offener und sehr interessanter Insiderbericht einer Frau, die den Kampf für ihre Emanzipation aufgenommen und den Mut zu einem Neuanfang gefunden hat.

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