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Veröffentlicht am 09.09.2020

Mystisch und spannend, aber mit ungeklärten Fakten

Castle Rose
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„Castle Rose“ entführt den Leser in eine Steampunk-Welt, in der der geheimnisvolle Aether zwar ein wundervoller Kraftstoff ist, allerdings auch eine große Gefahr birgt. Denn wer mit diesem grünen Rauch ...

„Castle Rose“ entführt den Leser in eine Steampunk-Welt, in der der geheimnisvolle Aether zwar ein wundervoller Kraftstoff ist, allerdings auch eine große Gefahr birgt. Denn wer mit diesem grünen Rauch in Berührung kommt, fällt in einen Schlaf, aus dem er nie wieder aufwacht.
Julianna Moore schlägt sich als Diebin und Fabrikarbeiterin durchs Leben. Ihr Vater ist ein Sleeper, ihre Mutter verschwunden und so lebt sie mit ihrem Bruder Jake in einer Wohnung, die sie kaum noch bezahlen kann. Als ihr Bruder schwer krank wird und die Behandlung unbezahlbar scheint, trifft sie auf Phoebe. Diese erzählt ihr, dass man im alten Schloss, Castle Rose, viel gute Beute machen könnte und so lässt sie sich darauf ein, dort zusammen mit Phoebe einzubrechen. Eine Entscheidung, die Überraschungen bereithält.
Die Geschichte wird aus Juliannas Sicht erzählt und man erhält zu Beginn direkt einen guten Einblick in diese Welt und die Stadt Tales End. Diese Welt nimmt einen sofort für sich ein und der Schreibstil ist wunderbar flüssig zu lesen. Die Seiten fliegen nur so dahin und man begleitet Julianna in allen Lebenslagen. Sie ist ein sympathisches Mädchen, das trotz ihres Wandels zur Diebin ein gutes Herz behalten hat. Sie liebt ihren Bruder über alles und würde alles für ihn tun.
Der Aether ist in vielen Steampunkwelten das wichtigste Stilmittel und auch hier kann niemand mehr ohne ihn leben. Dabei sollte eigentlich Kohle die Maschinen dieser Welt betreiben, doch beim Abbau ebendieser unter dem Königsschloss wurde der Aether freigesetzt und alle Arbeiter und die Menschen, die sich im Schloss aufhielten, wurden zu Sleepern. Doch da der Aether ein hervorragender Kraftstoff ist, wird nun dieser genutzt und Maschinenlecks stellen eine große Gefahr dar.
Das Schloss selbst ist ein verwunschener Ort geworden, den niemand seitdem mehr betreten hat. Einerseits aus Furcht vor dem freien Aether, einerseits aufgrund einer seltsamen Rosenhecke, die den Eingang zum Schloss versperrt. Das Buch hat daher eine gewisse Ähnlichkeit zum Märchen „Dornröschen“, doch ist es nicht der Prinz, der die Prinzessin weckt, sondern die Diebin die den Prinzen weckt, dabei kommt die Geschichte ohne großartige Liebesgeschichte aus. Die Handlung selbst bleibt durchweg spannend, man selbst stellt viele Vermutungen an, allerdings bleiben am Ende leider Fragen offen, die ich gerne beantwortet gehabt hätte.
Normalerweise lese ich Steampunk-Geschichten nicht so gerne, aber die Märchenthematik hat mich hier stark angesprochen. Der Steampunk rückt hier aber auch nicht sehr in den Vordergrund, es ist eher der Aether, der hier vordergründig thematisiert wird. Wenn Julianna durch die Stadt läuft, vergisst man auch manchmal, welche Besonderheit diese Welt hat. Der Steampunk wird hier eher in Gestalt von Aufzügen, verschiedenen Stadtebenen und den vielen Fabriken dargestellt. Und natürlich durch Anubis, das mechanische Gürteltier von Julianna. Von daher können hier auch Leser zugreifen, die sonst dem Steampunk gegenüber eher abgeneigt sind.
Alles in einem ist dies ein spannendes Buch mit einem Hauch von Märchenthematik, welches eine mehr als interessante Welt mit sehr sympathischen Charakteren bereithält. Die Idee, dem Aether einen neuen Charakter zu geben, finde ich sehr gut gelungen. Nur die offenen Fragen sorgen hier für einen Stern Abzug.

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Veröffentlicht am 08.07.2024

Nicht ganz so runder Abschluss

From the Red Fog 5
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Der fünfte und damit finale Band dieser grandiosen Reihe spielt fünf Jahre später und zeigt uns einen Ruwanda, der sich fragt, warum ihm das Töten keine Freude mehr bereitet. Als er von einer Mordserie ...

Der fünfte und damit finale Band dieser grandiosen Reihe spielt fünf Jahre später und zeigt uns einen Ruwanda, der sich fragt, warum ihm das Töten keine Freude mehr bereitet. Als er von einer Mordserie an Prostituierten erfährt, kehrt er nach London zurück.
Dort erhofft er sich eine Antwort auf sein inneres Dilemma zu finden, indem er den Mörder stellt.
Natürlich treffen wir auch Ivan wieder, der sich Macalo angefreundet hat, die nun eine gute Reporterin werden möchte.
Ruwandas Jagd nach dem sogenannten Ripper ist durchaus spannend und auch die Auflösung, wer dieser eigentlich ist, war echt gut. Doch schlussendlich bleibt Ruwanda eine gequälte Seele und auch die Sache mit der gemeinsamen Vergangenheit mit Macalo löst sich hier nicht befriedigend auf. Da hätte ich mir schon durchaus mehr von erwartet. Somit bin ich nicht viel schlauer als am Ende des vierten Bandes und habe durch diesen fünften Band eher ein Wiedersehen mit Ruwanda und Ivan geliefert bekommen. Alles in einem wie immer unterhaltsam, aber nicht sehr gewinnbringend.

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Veröffentlicht am 26.06.2024

Nimmt erst spät an Fahrt auf

A Tempest of Tea
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Dieses Buch entführt uns in die Welt Ettenia. Arthie Casimir betreibt mit einer Gruppe Ausgestoßener ein Teehaus, welches bei Nacht nicht Tee, sondern Blut an Vampire ausschenkt. Dabei sammelt sie Geheimnisse ...

Dieses Buch entführt uns in die Welt Ettenia. Arthie Casimir betreibt mit einer Gruppe Ausgestoßener ein Teehaus, welches bei Nacht nicht Tee, sondern Blut an Vampire ausschenkt. Dabei sammelt sie Geheimnisse und hat so die gehobene Gesellschaft recht gut im Griff.
Das Buch wird damit beworben, Leigh Bardugos Krähen zu ähneln, doch an die Krähen kommen Arthie und ihre Leute nicht annähernd ran. Trotzdem aber haben sie ihren eigenen Charme und ich mochte die Charaktere wirklich gern.
Arthie selbst ist eine Frau, die selbstbewusst auftritt, sich nicht unterkriegen lässt, mit Geheimnissen handelt und ihre ganz eigenen Rachepläne schmiedet. Sie stammt aus einem Land, welches von Ettenia kolonialisiert wurde und ist im Besitz einer besonderen Waffe.
Arties Widersacher ist der Widder, eine Person, die niemand wirklich kennt, dessen Garde aber das Teehaus ein Dorn im Auge ist.
Um das Teehaus zu retten will Artie an das Kassenbuch des Widders rankommen, doch dazu braucht sie die Hilfe eines Vampirs und muss sich auf einen Fremden einlassen.
Es beginnt also ein Katz- und Mausspiel und man weiß nie so recht, wer welche Absichten hegt. Dabei gibt es spannende Verfolgungsjagden, Prügeleien und nicht so glanzvoll ablaufende Missionen.
Neben Arthie haben wir hier aber noch andere Personen, die fest zum Team gehören: Jin, der wie ein Bruder für Arthie ist und immer einen flotten Spruch auf den Lippen hat, Flick, eine Fälscherin, die sich nach der Liebe ihrer Mutter sehnt und Matteo, der gern mit Arthie flirtet und ein Vampir ist.
Die Handlung hat mich zu beginn jetzt nicht allzu sehr vom Hocker gerissen. Arthie war mir einfach nicht zu genial genug, aber es hat mich schon fasziniert, wie sie und Jin zusammenkamen und wie sie an ihren Revolver genommen ist. Nach und nach enthüllen sich aber einige Geheimnisse und es werden Zusammenhänge erkennbar. Das Ende hat mich dann aber völlig aus den Socken gehauen, mit dem was da vor sich ging, hatte ich so gar nicht gerechnet. Außerdem erfährt man so einiges über Arthie, was im Rückblick betrachtet mir eigentlich hätte auffallen müssen. xD
Auf den letzten Seiten taucht dann auch noch eine neue Person auf und ich bin nun wirklich gespannt, wie es weiter gehen wird. Jetzt muss ich mich erst einmal gedulden, bis Band zwei erscheint.

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Veröffentlicht am 16.03.2024

Auftakt mit viel Potenzial nach oben

Trial of the Sun Queen
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Lor wurde als Kind zusammen mit ihren Geschwistern Tristan und Willow in Nostraza eingesperrt. Doch eines Tages wird sie dort rausgeholt und an den Hof des Sonnenkönigs gebracht, wo sie als Tribut am Auswahlverfahren ...

Lor wurde als Kind zusammen mit ihren Geschwistern Tristan und Willow in Nostraza eingesperrt. Doch eines Tages wird sie dort rausgeholt und an den Hof des Sonnenkönigs gebracht, wo sie als Tribut am Auswahlverfahren für die zukünftige Sonnenkönigin teilnehmen soll.

Lor ist eine taffe junge Frau, die definitiv nicht auf den Mund gefallen ist. Ihre Sprache ist gern derb und ihre Wut geht gerne mal mit ihr durch. Das Leben in Nostraza ist nun einmal nicht leicht und Lor würde am Aurorakönig, der sie dort eingesperrt hat, gerne grausame Rache nehmen. Lor war mir zu Anfang des Buches recht sympathisch, doch am Hof des Sonnenkönigs angekommen, nahm diese Sympathie etwas ab. Denn Atlas, der König, verdreht ihr allein mit seinem Anblick sowas von den Kopf, dass ich nur noch die Augen verdrehen konnte. Die eigentlich willensstarke Lor, die die Chance ergreifen will, als Sonnenkönigen ihre Geschwister zu retten und sich am Aurorakönig zu rächen, schmilzt bei Atlas‘ Anblick jedes Mal völlig dahin und kann nur noch daran denken, wie toll er doch ist und wie schön. Ich persönlich konnte den Typ von Beginn an nicht leiden, der war mir einfach nur zu aalglatt und perfekt.

Erzählt wird die Geschichte von Lor in der Ich-Form und damit war man mittendrin in ihrer endlosen Schwärmerei für Atlas. Dabei hat Lor einen ziemlich wachen und klugen Verstand, den sie immerhin für die Prüfungen, die sie als Anwärterin auf den Thron erwarten, genutzt hat. Die Prüfungen fand ich spannend gemacht, da wurde keine Anwärterin geschont.

In Ouranos leben Fae und Menschen, wobei man schon merkt, dass die Fae die meisten Privilegien haben. Lor ist der einzige Mensch bei den Prüfungen, die anderen sind Fae und so scheint es schwierig, dort Freundinnen zu finden.

Ich muss zugeben, dass Buch hat mich nicht allzu sehr gefesselt. Was mich dann mehr interessiert hat, sind die Kapitel, die aus der Perspektive (in der dritten Person) des Auroraprinzen Nadir erzählt wurden. Nadir ist kein Fan seines Vaters und hat vor ihn zu stürzen. Dass dies ein gefährliches Spiel ist, macht es umso spannender. Durch Nadir erfahren wir, dass Lor nicht irgendwer ist, sondern der König sie nicht ohne Grund als Kind nach Nostraza geschickt hat. Doch Nadir weiß nicht wieso und versucht dies herauszufinden. Was an Lor besonders ist, kann man als Leser nur vermuten, denn sie selbst weiß es angeblich auch nicht. Erst am Ende scheint sie es die ganze Zeit gewusst zu haben, was mich reichlich irritiert hat. Was mich hier auch irritiert hat ist, dass ich mir nur schwer vorstellen konnte, wie genau die Welt so aussieht. Der Weltenbau steckt hier irgendwo zwischen einer klassischen High Fantasy Welt und unserer modernen Welt fest. Technik gibt es nicht, aber Haarstylisten, recht moderne Kleidung und Champagner.

Das Ende wiederum ist auf jeden Fall sehr vielversprechend und ich bin nun doch auf den nächsten Band gespannt, es gibt hier noch genug Potenzial nach oben. Außerdem will ich mehr von Nadir lesen.

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Veröffentlicht am 28.01.2024

Guter Auftakt mit Potenzial für mehr

Only a Monster
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Joan liebt ihren Nebenjob im Holland House und ihre Familie, die sie während der Ferien besucht. Doch sie weiß nichts von dem Familiengeheimnis, bis sich eines Tages viele Ereignisse überschlagen.
Joan ...

Joan liebt ihren Nebenjob im Holland House und ihre Familie, die sie während der Ferien besucht. Doch sie weiß nichts von dem Familiengeheimnis, bis sich eines Tages viele Ereignisse überschlagen.
Joan reist versehentlich durch die Zeit, erfährt, dass sie ein Monster ist, ihr Schwarm ein Jäger ist und ihr bisheriges Leben nun so nicht mehr möglich ist.
Die Handlung entwickelt sich hier sehr schnell und bleibt auch bei diesem Tempo. Damit bleibt man als Leser genauso verwirrt wie Joan, denn die Informationen fließen hier sehr schlecht.
Während Joan in den Angriff der Jäger hineingerät und an einem Tag fast alles verliert, was ihr lieb und teuer ist, muss sie sich mit dem letzten Familienmitglied einer verfeindeten Familie zusammentun, um den ganzen Schlamassel zu überleben.
Aaron ist kein wirklicher Sonnenschein, aber er bleibt an Joans Seite und erklärt ihr das Allernötigste. Ansonsten beschwert er sich nur, wie wenig Joan von ihrer Familie gelernt hat und lässt damit Joan und die Leser weiter im Dunkeln tappen. Immerhin merkt man, dass Aaron Joan doch mehr leiden kann, als er zugibt.
Somit landet man hier in einer Zeitreisegeschichte, in der nicht alles so möglich ist, wie man es gewohnt ist. Es gibt Monster, so nennen sie sich selbst, und jede Familie hat ihre besonderen Fähigkeiten neben dem Zeitreisen. Die Zeit zu verändern ist hier nicht möglich. Was immerhin bedeutet, dass die Geschichte nicht verwirrend wird.
Joan erhält nicht viele Infos und bekommt auch keinen Crashkurs um ihre Fähigkeiten zu erlernen. Es wird immer erwartet, dass sie es schon schafft. Viel Zeit für Nachhilfe hätte sie eh nicht, denn es passiert hier viel Schlag auf Schlag und Joan fasst einen gefährlichen Plan.
Das Buch ist somit sehr unterhaltsam und spannend, aber es fehlten mir doch ein paar zusätzliche Infos. Die Welt der Monster ist sehr faszinierend und ich hoffe, im nächsten Band bekommt man noch die fehlenden Puzzleteile geliefert.

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