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AdelheidSchlegel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.04.2024

Mystik und Realität gut gelungen

Astrids Vermächtnis
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Der dritte Band der Schwesternglockentrilogie ist nicht minder spannend als die beiden vorherigen. Die Verflechtungen von der Sage zur Gegenwart im Buch sind gut gelungen. Gleich zu Beginn wird noch einmal ...

Der dritte Band der Schwesternglockentrilogie ist nicht minder spannend als die beiden vorherigen. Die Verflechtungen von der Sage zur Gegenwart im Buch sind gut gelungen. Gleich zu Beginn wird noch einmal zurückgeschaut auf die Ereignisse von vor vierhundert Jahren, was der Pfarrer Kai Schweigaard dann später auch recherchieren konnte. Mit der Astrid, die man als Reinkarnation ihrer Großmuttern sehen könnte, lebt man auf dem Hekne Hof und geht man durch die Zeit durch Realität und Mystik. Was verbirgt der Teppich für Prophezeiungen? Das Mystische wird glaubwürdig.
Die Zeit der deutschen Besatzung in ihrem Alptraum ist dann der blanke Kontrast zu der beschaulichen Welt in Butangen.
Gut finde ich, dass zum Schluss noch die Geschichten der wichtigsten Charaktere zu Ende erzählt werden, was aus ihnen geworden ist usw. Und dass in einer Art Glossar noch einmal alle Personen und Begriffe erläutert sind.

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Veröffentlicht am 11.04.2024

Schicksale im Vietnamkrieg

Wo die Asche blüht
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Der Vietnamkrieg war in den Sechzigern und Siebzigern des letzten Jahrhunderts immer wieder Thema der Berichterstattung. Man denke nur an das Foto mit dem weinenden nackten Kind, das vor den Napalmbomben ...

Der Vietnamkrieg war in den Sechzigern und Siebzigern des letzten Jahrhunderts immer wieder Thema der Berichterstattung. Man denke nur an das Foto mit dem weinenden nackten Kind, das vor den Napalmbomben flieht und das um die Welt ging. In diesem Roman geht es um die Menschen und es ist nicht aus Sicht einer Partei geschrieben. Da ist Phong, ein sogenannter „Amerasier“, der es aufgrund seiner dunklen Hautfarbe besonders schwer im Leben hatte und der mit seiner Familie in die USA ausreisen möchte, weil er sich dort bessere Chancen für seine Kinder erhofft. Und auf der anderen Seite Dan, der als Neunzehnjähriger in diesen brutalen Krieg ziehen musste und dort eine zarte Liebesbeziehung mit Kim hatte. Sie arbeitete als Barmädchen um die Eltern zu Hause mit dem Geld zu unterstützen. Dan war vom Krieg traumatisiert und Kim war schwanger, als er zurück die USA flog. Jetzt, nach mehr als vierzig Jahren reiste er mit seine Frau nach Vietnam, um mit dieser Reise vielleicht sein Trauma zu überwinden und er ist auf der Suche nach Kim und dem Kind. Sein Guide hat im Krieg an der Seite der USA in der Vietnamesischen Armee gekämpft. Und sie treffen auf einen Sohn eines Vietkong Veteranen. Jeder schildert seine Erlebnisse des Krieges.
Es geht um die Suche nach Angehörigen mittels DNA-Tests, um die Lebenslügen der ehemaligen Barmädchen, um Liebe, Betrug und Erniedrigung. Ein gelungenes Werk!

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Veröffentlicht am 21.03.2024

Eine etwas andere Biografie

Gussie
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Die Biografie von Auguste Adenauer, genannt Gussie, wird nicht chronologisch erzählt. Die sterbende Gussie denkt über ihr Leben nach. In Rückblenden zieht das Leben an ihr vorbei, wie Flashlights kommen ...

Die Biografie von Auguste Adenauer, genannt Gussie, wird nicht chronologisch erzählt. Die sterbende Gussie denkt über ihr Leben nach. In Rückblenden zieht das Leben an ihr vorbei, wie Flashlights kommen ihre Gedanken. Da ist die erste Begegnung mit dem Witwer Dr. Konrad Adenauer, Kindheitserinnerungen, Gespräche mit ihrem Vater, das Ja-Wort, der Tod ihres ersten Kindes. Die glücklichen Zwanzigerjahre werden nur gestreift und Erinnerungen an die schwärzeste Zeit Deutschlands im letzten Jahrhundert mit Angst, Gefängnis und Verrat, als sie sich zwischen dem Mann oder ihren Kindern entscheiden muss nehmen viel Raum ein.
Jedes Kapitel beginnt mit einem Ausschnitt aus einem Brief, meist aus einer Korrespondenz mit dem Vater versehen mit einem Datum wie eine kurze Einleitung. Und immer wieder die Episoden aus dem Leben im Krankenhaus. Ein lesenswertes Buch.

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Veröffentlicht am 16.03.2024

Die Stärke afrikanischer Frauen

Issa
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Issa ist fünf Jahre alt, als ihre Mutter einen Deutschen heiratet und mit ihm nach Deutschland geht. In der Schule wird sie gemobbt und zu ihrer Mutter hat sie nicht gerade ein gutes Verhältnis, weil diese ...

Issa ist fünf Jahre alt, als ihre Mutter einen Deutschen heiratet und mit ihm nach Deutschland geht. In der Schule wird sie gemobbt und zu ihrer Mutter hat sie nicht gerade ein gutes Verhältnis, weil diese sie einerseits mit Liebe überschüttet andererseits unverhältnismäßig hart bestraft. Mit 18 zieht sie zu Hause aus und mit ihrem Freund zusammen. Als sie schwanger ist, nötigt sie ihre Mutter in den Kamerun zu fliegen zu ihren Großmüttern um die Rituale für ein gesundes Baby über sich ergehen zu lassen. Zunächst halbherzig lässt sie sich darauf ein. Wir erfahren eine Menge über die Kultur im Kamerun, über Sagen, Eigenheiten in den zwischenmenschlichen Beziehungen und über Polygamie, welche an keiner Stelle so bezeichnet wurde, sondern völlig normal ist.
Parallel dazu verfolgt der Leser das Leben der Urgroßmutter Marijoh und ihrer Mutter Enaga und gibt ihm einen Einblick in die Geschichte des Landes im letzten Jahrhundert mit all den politischen Verwicklungen. Es waren immer die Frauen, die den Laden am Laufen hielten. Die Männer machten Geschäfte, betranken sich und schlugen ihre Frauen, was als Normalität galt.
Das Buch ist eine Hommage an die starken afrikanischen Frauen.

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Veröffentlicht am 01.03.2024

Heimfahrten, die kein nach Hause kommen sind

Kosakenberg
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Ein gelungenes Buch!
Kathleen hat ihr brandenburgische Provinznest hinter sich gelassen und lebt zufrieden ihr Singleleben in London mit einem tollen Job als Graphikdesignerin, Markenklamotten, angesagten ...

Ein gelungenes Buch!
Kathleen hat ihr brandenburgische Provinznest hinter sich gelassen und lebt zufrieden ihr Singleleben in London mit einem tollen Job als Graphikdesignerin, Markenklamotten, angesagten Restaurants, einer tollen Wohnung. Riesig ist der Kontrast, den sie bei ihren Besuchen in Kosakenberg empfindet. Doch niemand bewundert sie, Gespräche mit ehemaligen Freundinnen verlaufen im Sand – man redet aneinander vorbei. Auch die Telefonate mit ihrer Mutter langweilen sie. Am gegenwärtigen Kosakenberg lässt sie kein gutes Haar. Trotzdem lässt sie das Dorf nicht los. Ihre Wurzeln kann sie einfach nicht kappen. Die Heimfahrten, in die die Kapitel eingeteilt sind, kann man nicht immer als eine Reise bezeichnen. Manchmal ist es auch ein Sinnieren über die Kindheit, die so schlecht gar nicht gewesen ist. Diese Heimfahrten sind trotz allem nicht „nach Hause kommen“.

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