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Jule123

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Veröffentlicht am 16.03.2024

Verlorene Kindheit ....

Demon Copperhead
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Mit ihrem Roman "Demon Copperhead" hat Barbara Kingsolver ein wahrliches Meisterwerk geschaffen.

Sie lässt ihren unter einem schlechten Stern geborenen Romanhelden Demon in ihrer persönlichen ...

Mit ihrem Roman "Demon Copperhead" hat Barbara Kingsolver ein wahrliches Meisterwerk geschaffen.

Sie lässt ihren unter einem schlechten Stern geborenen Romanhelden Demon in ihrer persönlichen und sehr besonderen Form von seinem Aufwachsen in widrigen Umständen erzählen. Dem Leser stockt zeitweise der Atem bei dem, was dieses Kind erleiden muss. Man freut sich aber auch wie er trotzdem immer wieder auf die vermeintlich richtigen Menschen trifft.

Es geht aber nicht nur um die bescheidene Kindheit dieses Jungen, sondern um eine ganze Generation bzw. um die ländliche Struktur im amerikanischen Hinterland.

Wo auch in den 90ern noch Strukturen herrschen, die zwar einzelnen Privilegierten eine Chance geben können, aber die große Masse einen mehr oder weniger aussichtslosen Überlebenskampf führt.

Es kursieren Drogen an denen nur die Industrie, die Dealer und die Regierung verdienen. Von der Politik wird die sich zum größten Teil selbst versorgende Landbevölkerung einfach links liegen gelassen, obwohl oberflächlich alles normal zu sein scheint.

Ein tolles Buch, das nicht leicht zu lesen ist, aber wirklich ein Leseerlebnis ist, was man nicht so schnell vergessen wird.

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Veröffentlicht am 10.01.2024

Fiktion oder Wirklichkeit ..

Das Philosophenschiff
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Der Roman Das Philosophenschiff hat mich aufgrund des Titels angesprochen, da ich in einem anderen Zusammenhang schon mal über das Thema gelesen habe.

Der Autor Michael Köhlmeier war bislang ...

Der Roman Das Philosophenschiff hat mich aufgrund des Titels angesprochen, da ich in einem anderen Zusammenhang schon mal über das Thema gelesen habe.

Der Autor Michael Köhlmeier war bislang nicht auf meiner Leseliste.

Er schreibt aus der Sicht eines nicht so erfolgreichen Buchautors, der sich wundert zu der Ehrung der 100jährigen Architektin Anouk Perlemann-Jacob eingeladen zu werden. Er sitzt an diesem Abend mit am Tisch der Jubilarin und sie bittet ihn ihre 3. Biographie zu schreiben. Sie ist der Meinung da er ein Autor ist, dem man nicht alles glaubt, dass man ihm auch diese eine Geschichte nicht glauben wird. Ein wahrlich gelungener Schachzug.

Sie lädt ihn für den nächsten Tag in ihr Haus ein, um ihm ihre Geschichte zu erzählen. Sie erzählt über ihre Jugend in St. Petersburg und die Ausweisung aus dem Land ihrer Geburt, wie sie und ihre Familie auf dem Philosophenschiff auf dem Weg ins Exil gelandet sind. Die genaue Ursache kennt auch sie nicht genau. Es hat mit der Bekanntschaft ihrer Mutter mit einem sogenannten Regimekritiker zu tun.

Es ist eine Geschichte die sich in die historische Vergangenheit unter Stalin und Lenin und deren Umgang mit Künstlern und Personen die als Staatsfeinde betrachtet werden und das nur aufgrund ihres freien Denkens. Man ist als Leser hin und hergerissen was hier die Wahrheit und was Fiktion ist.

Der Autor versteht es die Erzählungen und die Gespräche mit der alten Dame spannend wiederzugeben. Nur manchmal vermisst man eine gewisse Ausführlichkeit und noch mehr persönliche Hintergründe.

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Veröffentlicht am 14.02.2023

Ein guter Abschluss ...

Labyrinth der Freiheit
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Mit Interesse habe ich das dritte Buch des Autors gelesen. Den 1. Band habe ich als Hörbuch gehört und mir hat die Geschichte der drei Freunde Isi, Artur und Carl sehr gut gefallen. Im zweiten ...

Mit Interesse habe ich das dritte Buch des Autors gelesen. Den 1. Band habe ich als Hörbuch gehört und mir hat die Geschichte der drei Freunde Isi, Artur und Carl sehr gut gefallen. Im zweiten Band finden die drei in Berlin nach den schrecklichen Erlebnissen im 1. Weltkrieg wieder zusammen.
Der 2. Band hat mir zeitweise in seiner anfänglichen Brutalität der ersten Jahre im Nachkriegsberlin nicht gefallen, aber das Ende und wie es weitergeht mit den 3 Freunden hat mich neugierig auf die Fortsetzung gemacht.
Im Labyrinth der Freiheit, dem aktuellen Band wurde ich wieder zu einem interessierten Begleiter der drei Freunde. Sie in der Zeit, den sogenannten goldenen 20er Jahre in der Hauptstadt zu erleben. Zu sehen wie sich die Filmindustrie weiterentwickelt. Die Gesellschaft trotz allem immer noch gespalten ist zwischen unendlich reich und sehr arm. Ein Gesellschaftsroman der ohne Klischees daherkommt.
Für mich manchmal zu viele Gewaltszenen, aber ansonsten sehr spannend und gut zu lesen. Eine klare Leseempfehlung für alle drei Bände.

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Veröffentlicht am 01.07.2022

Im hohen Norden ...

Schmelzpunkt
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besser gesagt in Grönland spielt der neue Umweltthriller des Autors Wolf Harlander. Es ist bereits der dritte Band einer nicht zwingend zusammengehörenden Reihe. Allerdings kann man alle Bücher ...

besser gesagt in Grönland spielt der neue Umweltthriller des Autors Wolf Harlander. Es ist bereits der dritte Band einer nicht zwingend zusammengehörenden Reihe. Allerdings kann man alle Bücher auch einzeln lesen.
Das die Klimaveränderung in vollem Gange ist spürt man nicht nur am Nordpol, sondern ist inzwischen ein globales Problem.
Der Autor versteht es in seinem Buch recht gut, die sichtbaren und unsichtbaren Veränderungen im ewigen Eis in die Geschichte um den jungen Inuit, die junge Forscherin aus Deutschland und zwei BND Agenten zu packen. Alle versuchen auf ihre Art und Weise in einem Geflecht aus politischen, terrotorischen und finanziellen Interessen, die Ursache für ein mysteriöses Fischsterben zu finden. Nachdem auch noch eine Flutkatastrophe über die Inuitsiedlung hereinbricht, nimmt die Geschichte Fahrt auf.
Für mich waren es jedoch fast zu viele Schauplätze und Themen, die etwas ungeordnet in die Handlung reingepackt wurden. Dabei ist das Umweltthema oft in den Hintergrund geraten. Oft wurden diese Nebenthemen dann nicht mehr weiterverfolgt.
Insgesamt ein guter Thriller, nur ein wenig viele zufällige Tote. Die Ernsthaftigkeit des Themas um das bestehende Umweltproblem verliert sich dadurch leider oft.
Alles in allem eine gute, wenn auch stellenweise etwas oberflächliche Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 08.06.2022

Sylt aus einer anderen Sicht ....

Diese eine Liebe wird nie zu Ende gehn
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Auch das zweite Buch der Autorin Susanne Matthiessen über ihre Heimat Sylt hat mir wieder gut gefallen.
Sie beschreibt als Frau in den mittleren Jahren diesmal ihren Blick auf die Insel nicht ...

Auch das zweite Buch der Autorin Susanne Matthiessen über ihre Heimat Sylt hat mir wieder gut gefallen.
Sie beschreibt als Frau in den mittleren Jahren diesmal ihren Blick auf die Insel nicht mehr nur verklärt, als tolle Kindheit, sondern auch wie sich die Insel nicht immer zum Guten weiterentwickelt hat.
Und das sie dabei wie viele unserer Generation das Erbe ihrer Eltern nicht genutzt hat. Bzw. sich nicht wie viele andere am Verkauf der Insel beteiligt hat. Eigentlich eine positive Bilanz. Aber es tut trotzdem weh zu lesen was so ein Ausverkauf auslösen kann.
Sie erzählt aus der Sicht der damals jugendlichen Susanne von ihrem Weggang von der Insel. Erstmal eine Befreiung von diesem eingesperrt sein. Und als sie Corona bedingt, wie viele von uns eine Auszeit einlegen muss, erkennt sie was in der Zwischenzeit aus ihrer Heimat geworden ist.
Mich hat dieses Buch einerseits gefesselt und berührt, aber es hat mir auch deutlich gezeigt Profitgier anrichten kann. Es wird Zeit, dass wir das erkennen und versuchen noch gegenzulenken.
Für jeden Syltliebhaber zu empfehlen.

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