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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2024

Richtig guter Thriller

Die Einladung
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Auch wenn ich immer wieder eine Idee hatte, wie das Buch wahrscheinlich ausgeht - mit den vielen Wendungen und der Auflösung am Schluss hätte ich nicht gerechnet. Ein sehr gutes, spannendes und kurzweiliges ...

Auch wenn ich immer wieder eine Idee hatte, wie das Buch wahrscheinlich ausgeht - mit den vielen Wendungen und der Auflösung am Schluss hätte ich nicht gerechnet. Ein sehr gutes, spannendes und kurzweiliges Buch, das mich wirklich gefesselt und bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen hat!
Fitzek entführt den Leser von der ersten Seite an in die (Un-)Tiefen der menschlichen Psyche und Probleme unserer Gesellschaft: Von Gesichtsblindheit über Identitätsverlust, Gruppenzwang und Trauma - Marla und ihre ehemaligen Klassenkameraden erleben erneut ihren größten Albtraum.
Zu guter Letzt ist auch das physische Buch und die Gestaltung des ganzen einfach phantastisch und ins letzte Detail stimmig. Besonders toll finde ich, dass es nachhaltig gedruckt wurde! Top!
Die Einladung von Sebastian Fitzek kann ich jedem Thriller-Fan wärmstens empfehlen!

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Veröffentlicht am 15.09.2024

Beeindruckendes Portrait einer Leuchtturm-Dynastie und von Robert Louis Stevenson

Die Leuchttürme der Stevensons
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Sabine Weiß nimmt uns mit ins Schottland des 19. Jahrhunderts und zeichnet ein beeindruckendes und detailgetreues Portrait der Leuchtturm-Dynastie der Stevensons und erzählt vom Leben des Schriftstellers ...

Sabine Weiß nimmt uns mit ins Schottland des 19. Jahrhunderts und zeichnet ein beeindruckendes und detailgetreues Portrait der Leuchtturm-Dynastie der Stevensons und erzählt vom Leben des Schriftstellers Robert Louis Stevenson.

Worum geht es?

Robert Louis Stevenson (“Louis”) soll ins Familiengeschäft einsteigen und ebenfalls Leuchttürme entwickeln, konstruieren und bauen. Sein Leben und seine Ausbildung sind vollständig darauf ausgerichtet. Er lernt alles von der “Pike” auf. Auf Inspektionsreisen ist dieser zwar stark beeindruckt von den Werken seiner Vorfahren und sehr interessiert an der Vergangenheit, doch das Ingenieurswesen fällt ihm sehr schwer. Immer wieder driften seine Gedanken zudem ab – denn sein einziger Wunsch ist es, Schriftsteller zu werden.

Meine Eindrücke vom Buch

“Die Leuchttürme der Stevensons” hat mich sehr schnell in seinen Bann gezogen. Allein das im grau-blau-weiß gehaltene Cover ist ein echter Hingucker, welches von der Leuchtturm-Karte in der Innenklappe abgerundet wird.

Leuchttürme haben mich schon immer fasziniert, aber ich habe mich nie näher mit ihnen beschäftigt. Ein paar Romane von Robert Louis Stevenson (“RLS”) habe ich vor vielen Jahren gelesen und sehr gemocht, doch ich habe mich nie mit ihm selber beschäftigt. Dank Sabine Weiß habe ich nun beeindruckende Einblicke in eine außergewöhnliche Familiendynastie und ins Leben eines bemerkenswerten Schriftstellers gewonnen. Sabine Weiß hat sich sehr viel Mühe mit der Recherche zu diesem Buch gegeben und das macht sich bemerkbar. Mich haben ihre Detailtreue und ihre detaillierten Beschreibungen fasziniert. Auch hat sie gleichermaßen die baulichen Leistungen wie auch die Charaktere selbst sehr gut beschrieben. Ich konnte mir alle Personen sehr gut vorstellen und die meisten sind mir auch ans Herz gewachsen. Vor allem die Beschreibungen zu dem Leuchttürmen, die RLS auf dem Inspektionsreisen gesehen hat, haben mich auch dazu bewegt, noch mehr über sie herausfinden zu wollen. (Ich habe tatsächlich aufgrund eines Romans noch nie soviel recherchiert wie bei diesem!) Und besonders gefreut hat es mich, dass Sabine Weiß wirklich viele Details in ihrem Buch verarbeitet hat. Mir hat auch gefallen, dass die Charaktere authentisch und ohne Schönfärberei dargestellt wurden, vor allem RLS, der es sich mit seiner Tagträumerei und Naivität nicht immer leicht gemacht hat und dem auch immer wieder Steine in den Weg gelegt wurden. Ich finde, es grenzt schon an ein Wunder, dass er es (vor allem in der damaligen Zeit) geschafft hat, seinen Weg zu gehen.

Doch bei aller Faszination für dieses Buch habe ich leider zwei Kritikpunkte, die mir das Lesen etwas erschwert haben:

Der Schreibstil passt zur Geschichte und zur Zeit und er birgt auch so manches sprachliche Schätzchen. Ich fand ihn leider trotzdem sehr anstrengend und ich konnte das Buch nicht flüssig lesen.

Im Gegensatz zum gesamten Buch, das durch detaillierte Beschreibungen und ein langsames Tempo auffiel, kam mir leider der Epilog wie ein Sprint vor. Hier hätte ich mir ein paar mehr Details oder weitere Ausführungen gewünscht. Aber vielleicht ist das Stoff für ein zweites Buch zu Robert Louis Stevenson.

Alles in allem habe ich dieses Buch sehr genossen. Ich habe mit den Charakteren mitgefühlt und ich habe das damalige Schottland mit all seiner Natur, seiner Rauheit und auch seiner Schönheit erleben dürfen. Ich habe nun noch mehr Respekt vor Leuchttürmen und werde das eine oder andere Buch von RLS bestimmt noch einmal und dann mit anderen Augen lesen, nun da ich bereits einige Parallelen zwischen seinem Leben und seinen Geschichten sehen kann.

Ich kann das Buch wirklich jedem empfehlen, der sich für Leuchttürme, Robert Louis Stevenson als Mensch und Schriftsteller und/oder für Schottland im 19. Jahrhundert interessiert!

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Veröffentlicht am 22.03.2024

Sehr ergreifend, stellenweise etwas langatmig

Die Scham
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Die Scham von Annie Ernaux ist ein sehr ergreifendes Buch. Ernaux beschreibt/verarbeitet ihr Aufwachsen in einer Arbeiterklasse der Nachkriegszeit und den 50er Jahren und wie das Gefühl der Unwürdigkeit ...

Die Scham von Annie Ernaux ist ein sehr ergreifendes Buch. Ernaux beschreibt/verarbeitet ihr Aufwachsen in einer Arbeiterklasse der Nachkriegszeit und den 50er Jahren und wie das Gefühl der Unwürdigkeit und des Nicht-Dazugehörens, mit dem ihre Eltern leben, ihr eigenes Leben bestimmt und geprägt haben.

Das Buch ist (wieder) im Tagebuchstil geschrieben und lässt den Leser tief in Ernaux's Seele blicken. Auch, wenn Die Scham stellenweise etwas langatmig ist, erklären sich "die Exkurse" am Ende.

Fazit: Ein ergreifendes und erschütterndes Buch, das es absolut wert ist, gelesen zu werden!

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Veröffentlicht am 16.11.2024

Guter Kreuzfahrt-Krimi, leider mit ein paar Schwächen

Kein Land in Sicht
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“Kein Land in Sicht” ist ein spannender Auftakt zu Christina Pertls neuer Krimi-Reihe, in der Kriminalkommissarin Sarah Peters im Mittelpunkt steht. Mit ihrem angenehmen Schreibstil gelingt es Pertl, den ...

“Kein Land in Sicht” ist ein spannender Auftakt zu Christina Pertls neuer Krimi-Reihe, in der Kriminalkommissarin Sarah Peters im Mittelpunkt steht. Mit ihrem angenehmen Schreibstil gelingt es Pertl, den Lesenden sofort in die fesselnde Geschichte hineinzuziehen. Der Auftakt ist vielversprechend und sticht mit einer originellen Aufmachung hervor. Das Cover mit einem ausgeschnittenen Bullauge ist sehr stimmungsvoll und passend zum Thema!

Worum geht es?

Eine Frau findet sich auf dem Boden eines ihr unbekannten Badezimmers wieder. Sie hat keine Ahnung, wer sie ist und wo sie sich befindet. Anhand der Gegenstände in ihrer Umgebung versucht sie sich an irgendetwas zu erinnern und ihr Leben zu rekonstruieren. Doch nichts kommt ihr bekannt vor. Ihre Zimmernachbarin steht ihr in dieser schwierigen Situation zur Seite und hilft ihr durch die festgelegten Tagesabläufe. Langsam, aber sicher meldet sich das Gedächtnis der Frau zurück.

Währenddessen befindet sich ein Mann in einer äußerst brisanten Lage – gefangen in einem Käfig, ohne Essen, ohne Trinken – und er ist nicht allein. In anderen Käfigen sind weitere Personen eingesperrt. Besorgt um sein eigenes Leben und das seiner Mitgefangenen, sucht er verzweifelt nach einer Lösung, während er auf ihre Rettung hofft.

Schnell stellt sich heraus, dass sie sich auf einem Kreuzfahrtschiff befinden. Doch wieso? Und wer sind die beiden? Was ist ihnen zugestoßen?

Meine Eindrücke von dem Buch

Meine Eindrücke von dem Buch sind insgesamt positiv. Die Geschichte, das Setting und die Charaktere haben mir sehr gut gefallen.

Allerdings gibt es einige Aspekte in der Umsetzung, die mein Lesevergnügen etwas getrübt haben. Mal passen Zeitabstände meiner Meinung nach nicht, mal wirkt das Verhalten der Charaktere für die jeweilige Situation untypisch. Zudem werden ein paar Sachverhalte an verschiedenen Stellen unterschiedlich dargestellt. Auch die Vielzahl an Charakteren, von denen einige mit doppelten Identitäten agieren, erschwerten es mir ab und zu, den Überblick zu behalten.

Dennoch hat Pertl die Charaktere gut dargestellt und überzeugend umgesetzt. Ich konnte mir alle Charaktere sehr gut vorstellen – sowohl optisch als auch in ihrer Persönlichkeit. Während des Lesens hatte ich stets klare Bilder von ihnen vor mir – zumindest, soweit ich den Überblick nicht verloren hatte.

Die zahlreichen Plotttwists haben mir sehr gut gefallen, so blieb immer genügend Raum für Überraschungen – auch, wenn der eine oder andere Twist für meinen Geschmack etwas unlogisch erschien. Am Ende gab es jedoch einen Moment, auf den ich zwar gehofft, ihn aber nicht erwartet hatte. Hier hat Pertl mich positiv überrascht, indem sie auf ein klassisches Happy End verzichtete und sich stattdessen für eine (zumindest teilweise) realistische Wendung entschied.

Mein Fazit: Ein gelungener Krimi-Auftakt mit ein paar Schwächen, aber dennoch sehr lesenswert.

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Veröffentlicht am 19.05.2024

Schöne Sommerlektüre mit einer Liebeserklärung an die Ostsee

Blind Date mit Möwe
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Blind Date mit Möwe - der Titel und das Cover versprechen eine schöne leichte Sommerlektüre und eine besondere Liebesgeschichte. Um es vorwegzunehmen – meine Erwartungen an eine schöne leichte Sommerlektüre ...

Blind Date mit Möwe - der Titel und das Cover versprechen eine schöne leichte Sommerlektüre und eine besondere Liebesgeschichte. Um es vorwegzunehmen – meine Erwartungen an eine schöne leichte Sommerlektüre wurden voll erfüllt. Aber die besondere Liebesgeschichte kam für mich leider zu kurz.

Worum geht es?

Im Fokus steht zunächst „Voice of Love“ – eine Online-Dating-Plattform, bei der die Onlinedates nur telefonisch, ohne Kamera und ohne Schreibkontakt, stattfinden. Themen wie Beruf, Familie etc. sind ausgeschlossen. Ziel ist es, den Menschen hinter der Fassade kennenzulernen.

Lisa, die in einer Naturstation auf dem Priwall arbeitet, und Architekt Jonas, melden sich dort an und werden „gematcht“. Ihre Dates laufen gut und sie verabreden sich zu einem echten Treffen. Doch dieses verläuft für die beiden nicht wie erwartet. Es gilt nun einige Missverständnisse aus dem Weg zu räumen.

Meine Eindrücke von dem Buch?

Aufgrund des Covers und der Leseprobe war ich sehr neugierig auf die Geschichte. Das Dating-Format, das mal ganz anders ist, hatte meiner Meinung nach sehr viel Potential, auch wenn ich der Meinung bin, dass Themen wie Beruf und Familie nicht immer ausgegrenzt werden können, wenn sich zwei Menschen kennenlernen wollen. Doch leider kamen die Dates in dem Buch viel zu kurz. Sie waren lediglich eine Nebengeschichte, aber nicht die Hauptgeschichte.

Im Vordergrund stand vielmehr ein klassisches Missverständnis zwischen Lisa und Jonas à la „E-Mail für Dich“. Auf den Film wird sehr viel Bezug genommen und genauso verläuft auch die Geschichte in Blind Date für Möwe. Ich mag den Film, daher fand ich das nicht weiter schlimm. Aber „neu und innovativ“ ist die Idee natürlich nicht. Ich will der Geschichte nicht zu viel vorwegnehmen, doch nach meinem Empfinden steht die Rettung der Naturstation, in der Lisa arbeitet, im Vordergrund und bildet die eigentliche Hauptgeschichte.

Doch losgelöst von meinen Erwartungen mochte ich die eigentliche Hauptgeschichte sehr! Yvonne Struck hat einen schönen, leichten Sommerroman geschrieben, in dem sie ein wichtiges Thema (Naturschutz) toll beschrieben hat. Die Charaktere hat sie mit ihren guten und auch schlechten Eigenarten dargestellt und ich hatte schnell das Gefühl, ich kenne sie alle. Die persönlichen Weiterentwicklungen der Charaktere waren für mich nachvollziehbar - auch wenn die Entwicklungen manchmal etwas zu schnell und einfach waren, aber das hat mich nicht gestört. Besonders gut gefallen haben mir die Beschreibung der Natur und ihrer Erhaltung.

Kurzum, Yvonne Struck hat einen wirklich schönen Roman geschrieben.

Kann ich das Buch also empfehlen? Ein klares „Ja“ für eine schöne Sommerlektüre mit einer Geschichte rund um die Rettung einer Naturstation auf dem Priwall. Leider aber nur ein „bedingt“ für eine besondere Liebesgeschichte.

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