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Veröffentlicht am 27.03.2024

Fesselnder Liebesroman mit ganz viel historischem Wissen rund um die Rheinbegradigung

Loreley - Die Frau am Fluss
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Meine Inhaltsangabe:
Die junge Juliane ist als Magd nicht wirklich glücklich, die lüsternen Blicke ihres Vormunds tragen das ihre dazu bei. Überhaupt: Julie ist eine wahre Schönheit und fällt daher überall ...

Meine Inhaltsangabe:
Die junge Juliane ist als Magd nicht wirklich glücklich, die lüsternen Blicke ihres Vormunds tragen das ihre dazu bei. Überhaupt: Julie ist eine wahre Schönheit und fällt daher überall auf. Besonders der Pfarrer scheint fast Angst vor ihr zu haben und fordert eines Tages, dass sie den Ort verlassen muss. Sie heiratet gezwungenermaßen einen alten Fährmann und steckt in einer gewalttätigen Ehe fest. Die Jahre vergehen, Julies Ehemann stirbt, sie bleibt mit ihrer 2jährigen Tochter und dem Fährbetrieb allein zurück. Unterstützt von ihrer guten Freundin Elisabeth Merkens, der Ehefrau des Kölner Unternehmers und Rheinschifffahrtbegründers Peter Heinrich Merkens.

Johann aus Knielingen bei Karlsruhe ist alleiniger Überlebender seiner Familie, er wird angefeindet von seinen Nachbarn, weil er sich nicht gegen die Rheinbegradigung einsetzt. So verlässt er sein Dorf und bekommt über Umwege und weil er lesen und schreiben kann eine begehrte Anstellung bei Tullas Projekt der Rheinbegradigung. Nach einem entsetzlichen Zwischenfall gibt er diese Stelle auf und lebt mal hier, mal dort. Nach einigen Jahren unsteten Lebens entschließt er sich, zurück an den Rhein zu gehen und dort Schiffer zu werden. Hier lernt er Julie kennen und lieben, es gibt jedoch einige Hindernisse zu überwinden und das Leben damals war ohnehin nicht einfach.

Mein Eindruck:
Ichh liebe diesen Roman! Punkt! Damit könnte ich es schon belassen, aber natürlich begründe ich das gerne etwas ausführlicher. Es fängt schon mit dem tollen Cover bzw. dem gesamten Buchdeckel an. Wunderschön, oder? Dann ist da zum einen natürlich Popps Schreibstil, der so gut zu lesen ist, dass ich förmlich durch die Geschichte getragen wurde. Ich hatte alles bildlich vor Augen, konnte mir Setting und Figuren lebhaft vorstellen und mich sehr gut in diese damalige Zeit hineinversetzen. Das war ein echter Lesegenuss. Zum anderen ist da natürlich die Geschichte, die am Rhein und damit auch an meinem Heimatort Eggenstein-Leopoldshafen (Kreis Karlsruhe) spielt. Gerade die Episoden, die in Karlsruhe, Knielingen und Eggenstein spielten, waren für mich natürlich grandios. Zumal die Geschichte ja auf historischen Ereignissen beruht, was die Rheinbegradigung betrifft. Ich wohne in Leopoldshafen am Rhein und da ist einem der Name Tulla einfach ein Begriff, da führt kein Weg dran vorbei. Über diese geschichtliche Episode dann in Romanform zu lesen, macht einfach Spaß! Weniger spaßig war das Ende, da musste ich echt ein paar Mal richtig schlucken und das eine oder andere Tränchen kullerte aus meinen Augen. Warum, verrate ich natürlich nicht. Lest Loreley bitte selbst. Es lohnt sich. Vor allem, aber nicht nur für Lesende, die irgendwo zwischen Karlsruhe und Köln am Rhein leben. Aber auch für alle Freunde fesselnder, auf wahren Ereignissen beruhender historischer Romane mit einer angenehmen Prise Romantik. 5/5 Sterne! Ich liebs!

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Veröffentlicht am 19.03.2024

Ein Krabbeltierführer der es in sich hat!

600 coole Krabbler
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Armin Rose zeigt hier 600 Krabbeltiere, die er alle auf seinem Grundstück entdeckt und beobachtet hat. Sei es im Gras, in Hecken, Stauden und Sträuchern, im Haus und am Gemäuer, am Boden, in Holz und Steinen, ...

Armin Rose zeigt hier 600 Krabbeltiere, die er alle auf seinem Grundstück entdeckt und beobachtet hat. Sei es im Gras, in Hecken, Stauden und Sträuchern, im Haus und am Gemäuer, am Boden, in Holz und Steinen, an Blühpflanzen, im Kompost oder an Tümpel und Ufer. Er erklärt, wie man Krabbeltiere erkennt und zuordnen kann, welche Arten es gibt, wo und wie sie leben. Dabei kommen auch die Tierchen selbst zu Wort und geben ihren Senf dazu, der immer lustig, manchmal auch ein bisschen frech ist. Eine ganze Doppelseite widmet sich immer einem Thema oder einer Tiergruppe und ist voller Bilder und informativer Texte.

Wer hätte gedacht, dass sich eine solche Vielfalt auf einem einzigen Grundstück tummelt? Mir gefällt an diesem Buch besonders gut, dass es um unsere heimischen Krabbler geht, die ich so dann natürlich auch vor meiner eigenen Haustüre entdecken kann. Kinder werden, ausgerüstet mit dem Buch und einer Becherlupe, zu interessierten Forschenden und der eine oder die andere legt damit vielleicht und hoffentlich den ersten Grundstein für den künftigen beruflichen Weg. Auf jeden Fall aber wird das Interesse an Insekten & Co. geweckt und das Verständnis für Natur, Umwelt und das auch die allerkleinsten Tierchen ihren großen Anteil dazu beitragen und damit eben nicht nur irgendwie gruselig oder eklig sind, sondern immens wichtig und schützenswert. Die Seiten sind aufwändig und sehr ansprechend gestaltet, kunterbunt, wie die Insektenwelt nun mal ist. Die Nahaufnahmen haben mir so manches mal einen Schauer über den Rücken rieseln lassen, mich aber auch völlig fasziniert. Die Texte sind kurz und auf den Punkt, sehr informativ und kindgerecht. Keine staubtrockene Theorie, sondern neugierig machendes Wissen. In kleinen Sprechblasen kommen auch immer wieder die Krabbler selbst zu Wort und was die von sich geben, ist super lustig, ein bisschen frech und immer sehr amüsant. Ein Sachbuch, das sich deutlich von anderen abhebt, das fasziniert, informiert, amüsiert. Völlig zu Recht hat es den Deutschen Gartenbuchpreis gewonnen, den 1. Platz in der Kategorie „Tiere im Garten“.

Super interessant, toll aufgemacht, bunt, prall, informativ und witzig. So macht Sachbuch Spaß. 5/5 Sterne und eine volle Leseempfehlung für alle kleinen und großen Naturforscher.

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Der moderne David Copperfield – mitreißend, düster, traurig, humorvoll, deprimierend, hoffnungsvoll

Demon Copperhead
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Demon kommt als Baby einer alkoholkranken Teenie-Mom in einem Trailer im ländlichen Virginia auf die Welt, sein Vater ist bereits tot, Kontakt zu anderen Familienmitgliedern besteht nicht. Zum Glück gibt ...

Demon kommt als Baby einer alkoholkranken Teenie-Mom in einem Trailer im ländlichen Virginia auf die Welt, sein Vater ist bereits tot, Kontakt zu anderen Familienmitgliedern besteht nicht. Zum Glück gibt es da die Familie seines besten Freundes Maggot, die ihn ein bisschen unter die Fittiche nimmt. Demon sorgt schon als kleines Kind für seine Mutter, die nichts auf die Reihe bekommt. Für ihn ist das normal, er kennt es nicht anders. Als sie dann einen gewalttätigen Mann heiratet, wird Demons ohnehin schon schwere Kindheit noch schlimmer und gipfelt darin, dass seine Mutter stirbt. Er kommt von einer Pflegefamilie in die nächste, wird ausgebeutet, zur Feldarbeit gezwungen und zum Hungern verurteilt. Das Jugendamt ist entweder überfordert oder gleichgültig. Eines Tages reißt Demon aus und sucht seine ihm unbekannte Großmutter, die Mutter seines leiblichen Vaters. Dank ihrer Hilfe kommt er in die Pflegefamilie des beliebten Football-Coach Winfield und dessen Tochter Angus und erfährt, was es heißt eine Familie zu sein. Er wird zum begehrten Football-Spieler und alles könnte super sein. Doch dann wird er schwer verletzt, seine Football-Karriere ist zu Ende, die sorglos verschriebenen Schmerzmittel treiben ihn in die Abhängigkeit, die er mit seiner ersten großen Liebe Dori teilt. Sein Leben strebt auf den endgültigen Abhang zu und Demon ist sich dessen sehr bewusst. Ein herber Verlust zwingt ihn dazu, über sein weiteres Leben nachzudenken und zu versuchen, das Ruder wieder herumzureißen.

Das Cover gefällt mir persönlich sehr gut, weil es endlich mal keine Bilder von Menschen, Landschaften oder anderen Objekten zeigt, die mehr oder weniger oder auch gar keine Rückschlüsse auf den Inhalt des Buchs zulassen, sondern sich schlicht auf das Wichtigste der Geschichte konzentriert: Demon Copperhead.

Vor allem das erste Drittel habe ich als extrem berührend und nur schwer zu ertragen empfunden. Es ging gar nicht anders als vor Mitleid fast zu zerfließen und gleichzeitig unendlich traurig, wütend, hoffnungslos und zermürbt zu sein. Das war ganz schon viel auf einmal und nur Demons Sinn für Humor (er erzählt seine Geschichte hier selbst) hat mich davor bewahrt, allzu düstere Gedanken zu bekommen. Kingsolvers Schreibstil ist unfassbar grandios, mitreißend, lebendig, berührend und so gut zu lesen. Sie greift mit ihrer Adapation des Klassikers David Copperfield Themen auf wie den Opioidskandal/Drogensucht in den USA, Armut, Zweiklassengesellschaft, Pflegschaftsprobleme, Bildungssystem und so weiter. Der Mittelteil des Buches hätte für mich deutlich gestraffter sein dürfen, hier ging es ca. 300 Seiten lang um Demons Drogenproblem. Das gehört dazu, keine Frage, war für mich über diese Länge dann aber doch einfach zu viel und zu ausführlich. Nichtsdestotrotz und vor allem wegen des wirklich wunderbaren Schreibstils der Autorin, der es geschafft hat, dass ich beim Lesen jede einzelne Szene wie einen Kinofilm vor mir gesehen habe, kann ich schlicht keinen Stern abziehen und sehe über den eher langatmigen Mittelteil einfach hinweg.

Ein 864 Seiten starker Wälzer, der einen einsaugt, durchkaut und halbverdaut und mit vielen neuen Bildern im Kopf und einem irgendwie schweren und dennoch hoffnungsvollen Herzen wieder ausspuckt. 5/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.03.2024

Große Dinge fangen oft klein an – Bilderbuch fast ohne Worte

Maulwurfstadt
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Ein Maulwurf lebt unter der Wiese, wo er bald Gesellschaft von weiteren Maulwürfen bekommt. Und von immer mehr. Wo viele leben, braucht man viel Platz und so beginnen die Maulwürfe, ihre unterirdische ...

Ein Maulwurf lebt unter der Wiese, wo er bald Gesellschaft von weiteren Maulwürfen bekommt. Und von immer mehr. Wo viele leben, braucht man viel Platz und so beginnen die Maulwürfe, ihre unterirdische Stadt aufzubauen. Immer mehr kommen hinzu, die Stadt wird immer größer, also müssen Transportmittel gebaut werden, längere Gänge und Höhlen gebaut werden, immer mehr und immer schneller. Bis am Ende alles industrialisiert, verbaut, technisiert und überfüllt ist. Nur noch ein klitzekleines Stückchen grüne Wiese ist da und die Maulwürfe entdecken endlich, dass diese schützenswert ist.

Wer Torben Kuhlmann kennt, erwartet grandiose Zeichnungen. Und wird nicht enttäuscht. Wunderschöne, großformatige Zeichnungen, detailliert und aussagekräftig laden dazu ein, sich ganz in die Maulwurfstadt zu versenken. Es gibt so viel zu entdecken. Text gibt es nur minimal, nämlich auf der ersten und der letzten Seite des Buches. Doch auch ohne Text ist die Botschaft eindeutig und es wird klar, dass es sich um eine Fabel handelt, die uns Menschen den Spiegel vorhält. Immer höher, immer weiter, immer reicher, immer bequemer. Alles zu Lasten von Natur und Umwelt und letztlich uns selbst. Die letzte Seite verdeutlicht, dass es fünf vor zwölf ist. Ein Buch, dass nachdenklich macht, dass lehrreich ist, einem die Augen öffnet und auf so wenigen Seiten so vieles deutlich macht. Es ist schon auch ein Stückweit bedrückend, also keineswegs ein fröhliches, buntes Kinderbuch. Doch die letzte Seite setzt ein Fünkchen Hoffnung frei und regt sicher zu Diskussionen an. Das hoffe ich zumindest.

Das Buch ist optisch unglaublich schön. Das fängt beim Cover an und setzt sich innen auf jeder einzelnen Seite fort. Auch Vor- und Nachsatz sind wunderbar gestaltet mit alten Fotos aus der Geschichte von Moletown, also Maulwurfstadt. Da auch der Inhalt, die Aussage so wertvoll ist und so grandios umgesetzt wurde, vergebe ich 5/5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung mit Einschränkung, was das Lesealter betrifft. Es ist ein Bilderbuch mit Tiefgang. Ich sehe es eher bei etwas älteren Kindern besser aufgehoben, da es mit dem ersten Thema doch recht bedrückend wirken kann und kein Text zum Vorlesen vorhanden ist, sondern nur Bilder. Und zwar Bilder der Art, die für kleine Kinder wohl eher weniger interessant oder spannend sind, schon allein wegen der gedämpften Farben.

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Veröffentlicht am 09.03.2024

Schaurigspannendes Abenteuer voller Humor und Gruselelementen

Shadowghast - Die Geheimnisse von Eerie-on-Sea
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Im Grand Nautilus logiert eine seltsame Gästegruppe, die engagiert wurden, um in der Ghastly Night, die in Eerie-on-Sea an Halloween gefeiert wird, die jährliche Show aufzuführen. Caliastra, die Zauberkünstlerin, ...

Im Grand Nautilus logiert eine seltsame Gästegruppe, die engagiert wurden, um in der Ghastly Night, die in Eerie-on-Sea an Halloween gefeiert wird, die jährliche Show aufzuführen. Caliastra, die Zauberkünstlerin, eröffnet Herbie, sie sei die Schwester seiner Mutter. Herbie ist begeistert, endlich scheint er seine Familie gefunden zu haben. Doch Violet hat so ihre Zweifel. Vor allem, als Caliastra mit einer sagenumwobenen Laterne die schaurigmagischsten Schattenbilder erzeugt, die ein Eigenleben zu führen scheinen und deren Höhepunkt Shadowghast ist, die legendäre Schauergestalt mit den Hörnern, die die Schatten von Menschen einfängt um sie zu kontrollieren. Alles nur ein Märchen, oder? Als die ersten Menschen aus Eerie verschwinden und andere sich ganz seltsam benehmen, bekommen die Kinder es mit der Angst zu tun. Sie entdecken die sagenumwobenen Unterwege unter der Stadt, geraten in höchste Gefahr und müssen einmal mehr beweisen, was in ihnen steckt. Sie entdecken, dass Freundschaft, Vertrauen und Zusammenhalt wichtiger sind, als so vieles andere und dennoch auf eine harte Probe gestellt werden können.

Einfach großartig, wie Tylor es scheinbar mühelos schafft, eine schaurige Atmosphäre zu schaffen und durch das gesamte Buch aufrecht zu erhalten und gleichzeitig so humorvoll zu schreiben. Das ist ein richtig spannendes und fesselndes Abenteuer, in das ich da mal wieder hineingezogen werde. Herbie, Violet und nicht zu vergessen Kater Erwin und Aufziehkrebs Aufein sowie alle anderen inzwischen liebgewonnenen Figuren aus Eerie dabei zu begleiten, ist ein Riesenvergnügen. Lebendigstes Kopfkino ist da bei mir entstanden und ich habe regelrecht mitgefiebert. Ich liebe es, wie Taylor in dieser Reihe immer alte Legenden und Mythen zum Leben erweckt und eine spannende Geschichte um sie herum webt. Das Setting in Eerie-on-Sea, mit dem unwirtlichen Herbstwetter, den skurrilen Charakteren, kleinen Läden und seinem oftmals tosenden Meer ist genial gewählt und ich habe immer fast das Gefühl, die See zu riechen und die spritzende Gischt im Gesicht zu spüren. Eine rundum richtig geniale Story bzw. Buchreihe, die ich jedem Abenteurergeist von 9 bis 99 ans Herz lege. Spannung, Grusel, Humor, Abenteuer, Magie und ein grandioser Schreibstil! 5/5 Sterne. Leider habe ich gehört, dass die bereits im Original erschienene Folgebände 4 und 5 nicht mehr auf Deutsch erscheinen werden. Das macht mich sehr traurig und auch ein bisschen wütend. Mein Englisch ist nicht sooo gut, aber ich werde mir wohl die Bücher dennoch im Original kaufen, weil ich einfach wissen MUSS, wie es weitergeht.

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