Die Geschichte zweier Frauen
Dieser Thriller verwebt auf gekonnte Weise die Geschichten zweier Frauen, die sich nur auf den ersten Blick ähnlich zu sein scheinen und konstruiert gleichzeitig ein Netz aus Lügen und Halbwahrheiten das ...
Dieser Thriller verwebt auf gekonnte Weise die Geschichten zweier Frauen, die sich nur auf den ersten Blick ähnlich zu sein scheinen und konstruiert gleichzeitig ein Netz aus Lügen und Halbwahrheiten das bis zuletzt undurchsichtig bleibt.
Das Buch beginnt damit, dass wir Emma in der Ich-Perspektive begleiten. Sie ist die im Klappentext bereits erwähnte, verstorbene Vormieterin. Wir begleiten sie und ihren Freund Simon bei der Wohnungssuche und erfahren dabei einiges über ihre aktuelle Lebenssituation.
In Kapitel zwei gibt es dann einen Sprung in die Gegenwart zu Jane, unserer Protagonistin. Auch sie erzählt in der Ich-Perspektive und befindet sich auf Wohnungssuche.
Im Folgenden wechselt man mit beinahe jedem neuen Kapitel zwischen den beiden Frauen hin und her. So begleitet man sie quasi parallel dabei wie sie auf das Haus stoßen, es besichtigen und nach und nach von den absurden Vorschriften und Regeln erfahren, die mit dem Einzug einhergehen würden.
Durch diese parallele Erzählweise kann man gar nicht anders, als die beiden Frauen zu vergleichen und gegeneinander abzuwägen. Und genau so geht es dann weiter, als beide auf den Eigentümer des Hauses treffen und eine Beziehung mit ihm eingehen.
Dabei ist es als Leser besonders befremdlich die Treffen zu verfolgen, da er ein gewisses Programm abzuspielen scheint. Denn früher oder später unternimmt er mit den beiden Frauen immer das gleiche und schenkt ihnen sogar das gleiche Kleid und die gleiche Kette. So fragt man sich natürlich schnell, was es mit diesem Mann auf sich hat und ob er irgendwie in den Tod Emmas verwickelt war.
Die Handlung nimmt dabei langsam aber stetig an Fahrt auf, vor allem ab dem Moment ab dem Jane von Emma erfährt. Sie kann diese Geschichte einfach nicht ruhen lassen und fängt an Nachforschungen anzustellen. Dabei spricht sie mit Menschen, die in Emmas Leben eine Rolle gespielt haben, doch immer wenn sie die Wahrheit zu finden glaubt, kommen neue Geheimnisse ans Licht.
Besonders überzeugt hat mich dabei, dass jede der handelnden Personen ihre ganz eigenen Ziele zu verfolgen scheint. Man kann sich nie sicher sein wer die Wahrheit sagt und was die Absichten der Person sind. Dadurch entsteht beim Lesen eine ganz besondere Atmosphäre, in der man alles und jeden hinterfragt.
Vollends abgerundet hat die ganze Geschichte dann der Schluss. Es werden alle Erzählstränge und Geheimnisse aufgedeckt, sodass man nicht mit offenen Fragen zurückbleibt. Außerdem erfährt man von jeder Person was ihre eigentliche Intention war, was ich bei einem solchen Buch besonders wichtig finde. Hier kamen selbst ganz zum Schluss noch einige Überraschungen ans Licht, durch die man die Geschichte und manche Personen nachträglich ganz anders betrachtet.
Für mich ist dieses Buch perfekt für lange Lesenachmittage im Herbst. Einmal angefangen, will man es nämlich nicht mehr weglegen. Außerdem ist es auch perfekt für Leser, die es lieber unblutig mögen.