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Veröffentlicht am 17.03.2024

Fantasy trifft Dystopie

Stolen Crown – Die Magie des dunklen Zwillings
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Ich lese Fantasy von Valentina Fast immer sehr gern und dieses Buch passte zufällig auch zu meinem Lesevorsatz mehr dystopische Romane zu lesen. Das Buch ist ein gelungener Mix aus Fae-Magie, dystopische ...

Ich lese Fantasy von Valentina Fast immer sehr gern und dieses Buch passte zufällig auch zu meinem Lesevorsatz mehr dystopische Romane zu lesen. Das Buch ist ein gelungener Mix aus Fae-Magie, dystopische Welt und Romance.

Zum Inhalt: Avis ganze Existenz steht auf Messers Schneide, als ihre Schwester Ana plötzlich schwer erkrankt. Denn die beiden sind Zwillinge, in einer Welt, in der Zwillinge bereits im Mutterleib getötet und später gezielt gejagt werden. So teilen sich die Schwestern eine Identität. Als alles droht aufzufliegen bleibt Avi nur ein Ausweg: an den Sinnesspielen des Königs teilnehmen und gewinnen. Denn der mit einen Wunsch gewährt.

Setting und Magiekonzept fand ich ansprechend und auf angenehme Art überschaubar. Das Worldbuilding ist nicht zu komplex, nimmt aber im Laufe der Handlung nochmal etwas Fahrt auf.
Besonders die Hintergründe zur Jagd auf die Zwillinge fand ich anschaulich erklärt und wirklich erschütternd. Avis ganze Situation ist absolut mitleiderregend, was es leicht macht mit ihr mitzufühlen und sich Erfolg für sie zu wünschen.

Die Sinnesspiele sind eine absolute Farce und die Prüfungen absolut unfair angelegt. Trotzdem habe ich sie natürlich mit Spannung verfolgt. Sie bauen eine beunruhigende und angespannte Atmosphäre auf. Die Situation der Zwillinge wird bedrohlich und ich habe richtig um sie gebangt.

Im Hintergrund laufen diverse Intrigen und Ränke, sodass die Handlung auch abseits der Prüfungen interessant zu verfolgen ist. Durch den lebhaften und bildlichen Erzählstil habe ich mich auch gut in die Handlung versetzt gefühlt.

Zum Ende hin ging es mir dann alles ein bisschen schnell, nachdem anfangs eher gemächlich Tempo und Spannung erzeugt wird. Aber insgesamt wirkte der Ausgang stimmig und kann für mich gut so stehen bleiben.

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Veröffentlicht am 10.03.2024

Berührend und schockierend

Der ehrliche Finder
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Für mich war „Der ehrliche Finder“ das erste Buch der Autorin. Aber ich hab viel Gutes über sie gehört und wollte mich gerne selbst überzeugen, ihr neues Buch schien mir zudem thematisch interessant. Ich ...

Für mich war „Der ehrliche Finder“ das erste Buch der Autorin. Aber ich hab viel Gutes über sie gehört und wollte mich gerne selbst überzeugen, ihr neues Buch schien mir zudem thematisch interessant. Ich war erstaunt wie dünn dieses Buch ist und war skeptisch, ob mich meine Geschichte auf so wenig Seiten überhaupt erreichen könnte. Aber Tragik braucht nicht viel Platz und mit wenig Worten wird hier viel gesagt.

Zum Inhalt: Jimmy ist ein Außenseiter in seiner Klasse, hat keine Freunde und auch keine Familie die ihm den Rücken stärkt, wenn man ihm und er Schule mal wieder das Leben schwer macht. Als Tristan aus dem Kosovo mit seiner Familie nach Belgien kommt sieht Jimmy endlich seine Chance auf einen besten Freund gekommen. Einen Freund der nur zu ihm gehört. Und für die er bereit ist, alles zu tun.

Ich lese selten das Nachwort von Büchern, da das Ende aber recht offen gestaltet ist, trotzdem aber einen sehr passenden Abschluss bildet, war ich neugierig, was die Intentionen der Autorin gewesen sein könnten. Und siehe da, es handelt sich hier um wahre Begebenheiten, literarisch verarbeitet. Ich finde das gibt der ganzen Geschichte nochmal eine extra Prise Brisanz. Und obwohl die Handlung des Buches ca. 25 Jahre in der Vergangenheit spielt, ist sie immer noch aktuell wie eh und je.

Auf wenigen Seiten wird hier viel aus dem Leben von Jimmy rübergebracht, sodass man schnell einen Eindruck von ihm und seinen Lebensumständen bekommt. Er verliert sich in alternative Realitäten, ist ein Träumer, ein Nerd.
Demgegenüber steht Tristan, der schon früh mit der harten Realität der Welt konfrontiert ist. Die Kontraste ihrer beiden Leben sind gravierend und durch Tristan erfährt nicht nur Jimmy, sondern auch der Leser, was Flucht bedeutet.

Wenige Worte reichen aus, um das Grauen greifbar zu machen und ein erschütterndes Bild zu zeichnen.
Das Ende kommt wenig überraschend, in jugendlichem Wahn und leichtsinniger Naivität daher.
Toll geschrieben, emotional und bildhaft, eine ergreifende Geschichte.

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Veröffentlicht am 10.03.2024

emotional und poetisch

i fell in love with hope
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"I fell in love with hope" springt sofort durch das ungewöhnliche Cover ins Auge, das direkt neugierig auf den Inhalt macht. Das Setting des Krankenhauses wirkte auf mich sehr beklemmend, wird hier aber ...

"I fell in love with hope" springt sofort durch das ungewöhnliche Cover ins Auge, das direkt neugierig auf den Inhalt macht. Das Setting des Krankenhauses wirkte auf mich sehr beklemmend, wird hier aber gleichzeitig in einen Ort verwandelt, der nicht nur für Schmerz und Tod steht, sondern auch für Lachen, Freundschaft, Liebe und Hoffnung. Eine besondere Geschichte, die direkt ins Herz trifft.

Zum Inhalt: nach einem tragischen Verlust schwört Sam sich, niemanden mehr so nah an sich heranzulassen. Doch dann lernt Sam Neo kennen und Sony und Coeur, die genau wie Sam im Krankenhaus ihr neues Zuhause finden. Gemeinsam trotzdem sie dem Tod und den Widrigkeiten des Lebens. Und eines Tages taucht Hikari auf, die Sam an eine längst verlorene Liebe erinnert und alles verändert.

Die Geschichte wird aus der Perspektive von Sam erzählt. In zwei Zeitebenen werden der Alltag und die Geschehnisse im Krankenhaus wiedergegeben, sowie die Leben derer, die Sam berührten.

Durch Sam lernt der Leser die anderen Charaktere kennen, die für Sam zu Freunden und letztlich zu Familie werden. Dabei erfährt man viel über die stillen Killer im Körper der Jugendlichen, ihre Sorgen und Ängste, ihre Lebensumstände und Hoffnungen. Durch Sams Augen wird ein liebevolles Bild von ihnen gezeichnet, das an Verehrung und Bewunderung grenzt dafür, wie sie kämpfen, sich ihren Dämonen stellen. Und dadurch wird auch für den Leser eine Verbindung zu ihnen geschaffen, ihr Schicksal hat mich wahnsinnig berührt und ich habe ihre kleinen Rebellionen geliebt.

Sam selbst bleibt dagegen bis zum Ende des Buches seltsam blass und unnahbar. Man erfährt wenig über diesen Erzähler der Geschichte, der die anderen so in den Mittelpunkt rückt. Am Ende wird auch auf der einfühlsame Art offenbart, warum das so ist. ich hatte mir das so ähnlich bereits zusammengereimt, mochte die Erläuterung aber trotzdem sehr gerne, weil sie die Geschichte abrundet und ein paar erzählerische Episoden ins rechte Licht rückt.

Die Geschichte ist einfühlsam und sanft erzählt. Es ist eine emotionale Geschichte, voller Verzweiflung und leidvollen Episoden, aber auch gespickt von glückseligen Momenten, Hoffnungsschimmern und jugendlichem Humor. Der Erzählstil war sehr besonders, teils schon poetisch und fokussiert auf das, was im Leben wichtig ist.

Eins schönes Buch mit wichtiger Botschaft.

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Veröffentlicht am 03.03.2024

richtig stark

Honesty. Was die Wahrheit verbirgt
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Nachdem mir schon die letzte Dilogie von Franzi Kopka wirklich gut gefallen hat, war ich total neugierig auf diese neue Dystopie. Und was soll ich sagen: die gefällt mir richtig gut, vielleicht sogar besser ...

Nachdem mir schon die letzte Dilogie von Franzi Kopka wirklich gut gefallen hat, war ich total neugierig auf diese neue Dystopie. Und was soll ich sagen: die gefällt mir richtig gut, vielleicht sogar besser als die vorherige, weil sie so erschreckend banal eingeleitet wird, dass solch ein Szenario nur allzu realistisch erscheint. Dieses Buch bringt einfach alles mit, was eine fesselnde, mitreißende Geschichte braucht: eine Außenseiterin, die noch erkennen muss worin ihre Stärke liegt, ein kaputtes System, das auf Lügen basiert und eine verbotene Liebe. Ich Liebs total und freu mich wahnsinnig auf die Fortsetzung.

Zum Inhalt: Sestiby ist ein Ort des Friedens. Und der Wahrheit. Denn seit Erfindung der VeriTabs können die Menschen nicht mehr Lügen und eine allgegenwärtige KI sorgt für die Überwachung des Systems. Doch Mae fühlt sich immer häufiger, als würde mit ihr etwas nicht stimmen, als wären ihre Gefühle und Gedanken nicht richtig, als wäre sie selbst defekt, weil sie so viel fühlt. Und genau darin liegt die Gefahr, denn Mae fürchtet, dass das System sie als Liar, als Systemfeind identifizieren könnte, dabei macht sie nur genau das was sie soll. Und als sie den arroganten Grayson trifft, drohen alle ihre Schutzwalle in sich zusammenzufallen.

Auf die Vorgeschichte der dargestellten Zivilisationsform wird kaum eingegangen, stattdessen wird der Leser direkt in die dystopische Zukunft und Maes Leben in Zone 5 geworfen. Anhand vieler kleiner Details wird relativ schnell deutlich wie das Zonenkonzept funktioniert und welche teils gravierenden Unterschiede es zwischen den einzelnen Ständen gibt.
Bemerkenswert war dabei aber, wie viel Fokus darauf gelegt wurde, Maes Kernfamilie als liebevoll, fürsorglich und einfach grundsympathisch darzustellen. Dadurch hängt man als Leser gefühlt auch direkt sein Herz an die Familie und ich habe schnell mit Mae mitgefiebert.

Maes Befindlichkeiten, ihre Gedanken und Gefühle stehen auch stark im Fokus der Handlung. Die Rahmenhandlung mit dem "Partnerschafts-Camp" ist zwar nett angelegt, bleibt aber inhaltlich total auf der Strecke und steckt nur den groben Rahmen für Maes eigene Entwicklung ab. Finde ich gut umgesetzt, trotzdem blieben dazu für mich noch ein paar Fragen ungeklärt.

Generell wird das dystopische Systems anfangs eher subtil und später dann sehr offensiv, durch Erzählungen dritter, eingeführt. Der Handlungsverlauf ist so konstruiert, dass er sich ab circa der Hälfte des Buches deutlich rasanter entwickelt als zu Anfang. Spannung wird hauptsächlich unterschwellig dadurch erzeugt, dass Mae stetig fürchten muss negativ aufzufallen, was die Handlung gleichzeitig nahbar macht.

Für mich ein gelungener Reihenauftakt, der auf jeden Fall Lust auf mehr macht.

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Veröffentlicht am 03.03.2024

Gemeinschaft

Vierzehn Tage
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Mich hat natürlich ein bisschen der Name Margaret Atwood auf dem Cover gelockt. Ich lese ire Bücher sehr gerne und war neugierig, was es mit diesem Gemeinschaftsroman auf sich hat. Denn es ahben noch einige ...

Mich hat natürlich ein bisschen der Name Margaret Atwood auf dem Cover gelockt. Ich lese ire Bücher sehr gerne und war neugierig, was es mit diesem Gemeinschaftsroman auf sich hat. Denn es ahben noch einige Autoren mehr mitgewirkt, als die zwei, die das Cover mihren Namen zieren. Das Resultat ist eine stimmige Erzählung, aus vielen kleinen, individuellen Geschichten, die ein Gefühl von Gemeinschaft und Solidarität herausbeschwört. Sehr gelungen.

Zum Inhalt: Die Corona-Pandemie greift in New Yoprk schenll um sich, die Straßen sind wie leer gefegt. Jeden Abend um 19 Uhr wird für die Ärzte, Pfleger und andere systemrelevante Berufe applaudiert. Eine kleine Hausgemeinschaft trifft sich allabendlich auf dem Dach, um Geschichten auszutauschen und der Einsamkeit der eigenen vier Wände zu entfliehen. Unter freiem Himmel kommen sie einander näher.

Ich finde man merkt überhaupt nicht, dass hier verschiedene Autoren am Werk waren. Ich war erst skeptisch ob es die Erzählung holprig und inkonsistent machen würde, aber dadurch, dass die Hausbewohner auch alle sehr verschiedene sind und dadurch die unterschiedlichsten Geschichten beisteuern, die von den jeweiligen Autoren stammen, passt es wirklich gut ins Gesamtbild.

Die einzelnen Geschichten sind sehr unterschiedlich, handeln von Familie, Liebe, Verlust, Schmerz, Tod und Geisterbegegungen. Nicht jede davon ist richtig zu mir durchgedrungen und sie haben mich nicht im gleichen Maße berührt, trotzdem habe ich sie alle gern gelesen. Sie spiegeln verschiedene Kulturen, Lebensvorstellungen und Realitäten wider. Aber sie alle verbinden die Hausbewohner, die vorher Fremde waren und schaffen einen gemeinsamen Nenner. Das hat mir wirklich gut gefallen.

Auch das drumherum der zwischenmenschlichen Interaktionen auf dem Dach war interessant zu verfolgen und hat die einzelnen Erzählungen gut umrissen. Ich hatte ursprünglich einen klassischen Roman erwartet, aber tatsächlich passt diese Erzählform hervorragend zur Diversität der Geschichte.

Teils erschreckend, teils emotional, regt das Buch mit seinen Geschichten auch einfach zum Denken an.

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