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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.03.2024

Die Gangstertochter und der Einzelgänger

Sturmjahre
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In den Vorgängerbänden hatten wir eine kleine Annäherung zwischen Keillan und der Lehrerin von Foxgirth erlebt. Beide eher zurückhaltend und ein wenig schüchtern. Daher hatte ich mich auf eine eher zarte, ...

In den Vorgängerbänden hatten wir eine kleine Annäherung zwischen Keillan und der Lehrerin von Foxgirth erlebt. Beide eher zurückhaltend und ein wenig schüchtern. Daher hatte ich mich auf eine eher zarte, ruhige Liebesgeschichte in diesem dritten Band eingestellt.

Tja, stattdessen schickt die Autorin Isabella Mac Conallta ins Rennen, die Tochter von Edinburghs gefürchtetstem Unterweltboss, und die junge Dame mit eigenem Kopf und Willen wirbelt die ganze Geschichte ordentlich durcheinander und sorgt dafür, dass dieser Roman an die Spitze meiner Lieblingsreihe katapultiert wird! Isabella soll nämlich mit einem schnöseligen Engländer zwangsverheiratet werden, und da tritt sie lieber die Flucht an und landet ausgerechnet in Foxgirth und geradezu in den Armen von Keillan.

Es war pures Lesevergnügen für mich, denn die Spannung zwischen dem eher bedächtigen Keillan und der wilden Isabella sorgt für so viele wunderbare Situationen, Dialoge und vor allem Gefühle, das war einfach nur wunderbar zu lesen. Auch beim Setting hat sich die Autorin einen genialen Kniff einfallen lassen, der eine wahnsinnige Bereicherung für diese Reihe war. Ich hätte es niemals für möglich gehalten, aber dieser dritte Teil hebt die Reihe noch einmal auf ein neues Level. Neben starken Gefühlen bietet die Story auch eine schöne Portion Dramatik und Spannung, und vor allem mit Isabella eine so wunderbare Protagonistin, die frischen Wind in Keillans Leben und in die Geschichte bringt.

Ganz große Leseempfehlung für die ganze wunderbare Sturmjahre-Saga und vor allem diesen dritten Band!

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Veröffentlicht am 16.03.2024

Krönendes Finale

Heimkehr auf die Kamelien-Insel
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Sylvia wähnt sich endlich am Ziel all ihrer Träume! Das Glück mit ihrem geliebten Maël ist perfekt und wird gekrönt von dem gemeinsamen Kind, das sie unter dem Herzen trägt. Auch der Betrieb auf der Kamelieninsel ...

Sylvia wähnt sich endlich am Ziel all ihrer Träume! Das Glück mit ihrem geliebten Maël ist perfekt und wird gekrönt von dem gemeinsamen Kind, das sie unter dem Herzen trägt. Auch der Betrieb auf der Kamelieninsel läuft hervorragend, eine neue Kosmetiklinie ist in Arbeit.
Doch dann trägt der Wind erst so ein Gefühl herbei, und schließlich bricht ein wahrer Sturm los, und zwar nicht nur ein Sturm an Ereignissen, sondern auch tatsächlich ein zerstörerisches Naturereignis, das die Kamelieninsel verwüstet.

Der Abschlussband der Reihe rund um die Kamelien-Insel in der Bretagne bringt noch einmal alle Stärken der Autorin zur Geltung: Wir haben actionreiche Szenen, dramatische Ereignisse, aufwühlende Begegnungen, einige zu überwindende Hindernisse und letztendlich einen großen Zusammenhalt. Nachdem im letzten Band Sylvia so sehr unter dem Erscheinen von Maëls Verflossener Chloe zu leiden hatte, fand ich es nun äußerst amüsant, dass nun Maël selbst in einer ähnlichen Zwickmühle steckt. Seine Mutter Fabienne ist pflegebedürftig, und während er mit ihr nichts zu tun haben will, ermutigt ihn Sylvia nachdrücklich, sich um sie zu kümmern. Diesen nun umgekehrten Zugzwang fand ich wirklich spannend zu lesen. Im übrigen begeisterten mich einmal mehr die wunderbaren Frauenfiguren in den Romanen von Tabea Bach. Die Frauen sind in ihrer Unterschiedlichkeit und ihrem Zusammenhalt so großartig geschildert, das ist eine wahre Freude beim Lesen. Gerade Solenn ist mir als Charakter sehr ans Herz gewachsen. Einzig das Ende hätte ich mir ein klein wenig anders gewünscht. Da kamen mir zu viele rettende Engel ins Spiel, die ich so nicht gebraucht hätte. Da hätte ich mir ein Herausschaffen aus der Krise aus eigener Kraft gewünscht.

Insgesamt jedoch ein würdiger Abschluss dieser wirklich großartigen Reihe, die mir sogar noch ein wenig besser gefällt als die Salzgarten-Reihe!

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Veröffentlicht am 14.03.2024

Wirbelsturm zwischen Kirschblütenblättern und Schafen

Kirschfieber
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Da kommt Violinistin Cherry einmal aus ihrem Probenalltag heraus und wagt sich mit ihrer Fiddle in die Einöde eines irischen Sees, und prompt wird sie vom Leben bestraft: Nicht nur dass bei einem Zusammenprall ...

Da kommt Violinistin Cherry einmal aus ihrem Probenalltag heraus und wagt sich mit ihrer Fiddle in die Einöde eines irischen Sees, und prompt wird sie vom Leben bestraft: Nicht nur dass bei einem Zusammenprall mit einer Schafherde ihre geliebte Violine aus Kirschholz zu Bruch geht, nein auch ihre Finger erleiden eine gefährliche Verletzung. Und als ob dies nicht genug Ironie des Schicksals wäre, geht der ganze Unfall mit Fergus Doyle und seinen Schafen versehentlich live auf Instagram!

Da sind die PR-Teams gefragt, um den Schaden gering zu halten, und die haben die grandiose Idee, Fergus und Cherry in bester Eintracht zu inszenieren. Allerdings prallen mit der temperamentvollen Violinistin und dem ruhigen CEO einer Versicherungsgesellschaft Welten aufeinander.

Es ist ein kleiner, wohliger Kosmos, in den uns die Von-Cider-bis-Liebe-Reihe immer wieder zurückbringt, und auch in diesem Band treffen wir auf viele liebgewonnene Charaktere. Dieses Mal wird jedoch alles mächtig von einem Sturm durcheinandergewirbelt, nämlich von der temperamentvollen Cherry Storm. Diese Frau ist als Protagonistin einfach eine Wucht, denn sie bringt Leidenschaft und Authentizität mit und verkörpert ein starkes und modernes Frauenbild. So wünscht man sich Protagonistinnen! Aber auch Fergus steht dem in nichts nach und bringt in die Geschichte viel emotionale Tiefe, eine tragische Vergangenheit und starke Gefühle ein.

Für mich ist der wunderbare und bildhafte Schreibstil der Autorin ein Merkmal, das die Lektüre dieser Reihe zu so einem ergreifenden und emotional aufwühlenden Lesevergnügen macht. Und vor allem mag ich es, dass inhaltlich konsequent mit Vorurteilen und Klischees aufgeräumt wird.

Von Herzen kann ich für diesen Band und die ganze Reihe eine Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 06.03.2024

Der Wert der kleinen Dinge

Datteleis und Sternenfunkeln
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Der Zwischenstopp auf dem Weg zu ihrem Traumjob in New York heißt für Isabelle Tel Aviv. Nicht dass sie wirklich viel Ahnung von Israel hätte, aber die braucht sie auch gar nicht, denn schließlich ist ...

Der Zwischenstopp auf dem Weg zu ihrem Traumjob in New York heißt für Isabelle Tel Aviv. Nicht dass sie wirklich viel Ahnung von Israel hätte, aber die braucht sie auch gar nicht, denn schließlich ist Tel Aviv einfach nur das Sprungbrett, das sie schließlich zu ihrem Ziel New York katapultieren wird. Immerhin hat sie lange und hart für diesen Traum gearbeitet. Eine zufällige oder eher schicksalhafte Begegnung mit dem Barkeeper Eilon lässt sie dann jedoch alles in Frage stellen, vor allem ihre eigenen Ziele im Leben. Denn Eilon lebt ein anderes Tempo, er lebt für den Moment und für die kleinen Dinge.

Diese wunderbar erzählte Geschichte pulsiert regelrecht von Gegensätzen. Hier prallen Welten aufeinander mit der deutschen Karrierefrau und ihrer inneren Leere auf der einen Seite und dem gechillten, in sich ruhenden israelischen Beachboy auf der anderen Seite. Aber dieser Zusammenprall führt nicht etwa zur Explosion, sondern zu einer ganz wundervollen Verschmelzung und gegenseitigen Bereicherung der Charaktere und der Kulturen. Isabelle und Eilon begeben sich gemeinsam auf den Weg, lernen den jeweils anderen näher kennen, und vor allem Isabelle beginnt ihre eigene Haltung zu hinterfragen – dies mit zunehmender Dringlichkeit, weil in ihrem Business ein Feierabend kaum vorgesehen ist, während das Leben direkt vor ihrer Tür stattfindet. Und es ist ein ganz wunderbares Leben in Tel Aviv mit traumhaften Genüssen, köstlichen Geschmäckern, verzaubernden Düften – und Eilon. Die Erzählung spricht wirklich alle Sinne an. Mehr als einmal ist mir beim Lesen das Wasser im Mund zusammengelaufen und ich hatte Sehnsucht nach Hummus, Tahine und würde zu gerne einmal Datteleis kosten. Aber auch die Kultur wird beim Lesen nähergebracht, die einzigartige Landschaft in Israel mit dem Toten Meer. Die politische Lage wird angesprochen, aber angemessen und zurückhaltend bewertet.

Insgesamt habe ich den Roman als perfekt abgerundetes Leseerlebnis empfunden, ich konnte so großartig in diese Geschichte und ihre besondere Atmosphäre eintauchen, und vor allem hat auch diese Erzählung wie immer bei der Autorin eine wertvolle Botschaft.

Große Leseempfehlung aus tiefstem Herzen!

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Veröffentlicht am 05.03.2024

Roadtrip mit Großvater

You, with a View
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Darf ich vorab bitte festhalten, wie sehr mich dieser Roman begeistert hat?

Noelle ist gescheitert. Anders kann sie es gar nicht sehen. Arbeitslos, motivationslos, wohnt wieder bei den Eltern. Bei einer ...

Darf ich vorab bitte festhalten, wie sehr mich dieser Roman begeistert hat?

Noelle ist gescheitert. Anders kann sie es gar nicht sehen. Arbeitslos, motivationslos, wohnt wieder bei den Eltern. Bei einer Aufräumaktion entdeckt sie im Nachlass ihrer geliebten Großmutter ein Foto mit einem fremden Mann und einen Liebesbrief. Nicht von ihrem Großvater wohlgemerkt! Noelle lädt einen Aufruf auf TikTok hoch, der überraschend viral geht. Und noch viel überraschender stellt sich heraus, dass ihr ehemaliger Klassenkamerad und härtester Konkurrent in der Schule der Enkel des Mannes auf dem Foto ist! Theo Spencer ist heute erfolgreicher CEO eines selbst gegründeten Unternehmens. Und Paul ist sein Großvater und der geheimnisvolle Mann auf dem Foto. Welche Geschichte verbirgt sich dahinter? Völlig unerwartet findet sich Noelle auf einem verrückten Roadtrip mit zwei Männern auf den Spuren einer früheren Liebe.

Jaaa, die Handlung klingt auf den ersten Blick ein wenig gewollt, aber die Autorin erzählt die Geschichte einfach so wunderbar, dass man sich ganz und gar darauf einlassen kann. Und vor allem hat der Roman einen riesigen Joker: Grandpa Paul, den nicht nur Noelle, sondern auch ich ganz bald ins Herz geschlossen haben. Es ist ein spannender Trip zu aufregenden Orten, aber zugleich auch eine Reise in die Vergangenheit und überraschenderweise zu sich selbst.

Mich konnten die Charaktere rundum überzeugen und begeistern, auch die Nebenfiguren wie Noelles verrückte Familie, die irgendwie immer betrunken feiert, dazu gabs herrliche Landschaftsbeschreibungen und wunderbar pointierte Dialoge. Und nicht zuletzt eine ordentliche Portion Spice und noch viel innigere Gefühle.

Ein großartiges Wunderpaket von Roman, für das ich gerne eine Leseempfehlung ausspreche!

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