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Veröffentlicht am 22.05.2024

Kein Vergleich zu seinen neueren Werken.

Die Radleys
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♡»𝘞𝘢𝘳𝘦𝘯 𝘴𝘪𝘦 𝘫𝘦𝘮𝘢𝘭𝘴 𝘷𝘦𝘳𝘭𝘪𝘦𝘣𝘵?« (…) »𝘌𝘪𝘯𝘮𝘢𝘭«, 𝘢𝘯𝘵𝘸𝘰𝘳𝘵𝘦𝘵 𝘦𝘳 (…) 𝘞𝘪𝘭𝘭 𝘯𝘪𝘤𝘬𝘵. »𝘌𝘴 𝘱𝘢𝘴𝘴𝘪𝘦𝘳𝘵 𝘪𝘮𝘮𝘦𝘳 𝘯𝘶𝘳 𝘦𝘪𝘯𝘮𝘢𝘭, 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘸𝘢𝘩𝘳? 𝘋𝘦𝘳 𝘙𝘦𝘴𝘵 … 𝘢𝘭𝘭𝘦𝘴 𝘢𝘯𝘥𝘦𝘳𝘦 𝘴𝘪𝘯𝘥 𝘌𝘤𝘩𝘰𝘴.«♡

Erstmals 2010 erschien der Urban-Fantasy Roman ...



♡»𝘞𝘢𝘳𝘦𝘯 𝘴𝘪𝘦 𝘫𝘦𝘮𝘢𝘭𝘴 𝘷𝘦𝘳𝘭𝘪𝘦𝘣𝘵?« (…) »𝘌𝘪𝘯𝘮𝘢𝘭«, 𝘢𝘯𝘵𝘸𝘰𝘳𝘵𝘦𝘵 𝘦𝘳 (…) 𝘞𝘪𝘭𝘭 𝘯𝘪𝘤𝘬𝘵. »𝘌𝘴 𝘱𝘢𝘴𝘴𝘪𝘦𝘳𝘵 𝘪𝘮𝘮𝘦𝘳 𝘯𝘶𝘳 𝘦𝘪𝘯𝘮𝘢𝘭, 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘸𝘢𝘩𝘳? 𝘋𝘦𝘳 𝘙𝘦𝘴𝘵 … 𝘢𝘭𝘭𝘦𝘴 𝘢𝘯𝘥𝘦𝘳𝘦 𝘴𝘪𝘯𝘥 𝘌𝘤𝘩𝘰𝘴.«♡

Erstmals 2010 erschien der Urban-Fantasy Roman „𝐃𝐢𝐞 𝐑𝐚𝐝𝐥𝐞𝐲𝐬“, in dem #MattHaig einen sarkastischen Ton anschlägt und mentale Probleme, hier unter anderem die Abstinenz, wie auch Gesellschaftskritik einfließen lässt. Nun ist die Geschichte zurück und bereit, durch den DroemerKnaur-Verlag noch einmal Aufmerksamkeit zu erlangen.

🦇 🖤 🦇

Wie der Titel vermuten lässt, dreht sich die Handlung um eine ungewöhnliche Familie, wenn auch alles den gegenteiligen Anschein erweckt: Peter, der Mediziner, und Helen, die Hausfrau, stets verkrampft miteinander, leben mit ihren beiden Teenagern, Rowan und Clara, in einer Reihenhausstraße in Bishopthorpe. Während der Junge unter Schlaflosigkeit und extremer Lichtempfindlichkeit leidet, ist seine Schwester ein blasses, hageres Mauerblümchen mit Brille. Beide teilen den Ruf der Freaks, kämpfen des Öfteren mit Migräne-, Schwäche- und Übelkeitsanfällen. Zu Hause herrscht eine nie endende Anspannung. Schon immer schweben ungesagte Worte in der Luft.
Bis Clara von etwas überfällt wird, das aus ihrem Inneren kommt und sich alles grundlegend ändert, Dinge offenbart werden, die die Kinder sonst nur aus Comics kennen … Als plötzlich Onkel Will in der Orchard Lane auftaucht, zerrt dieser nicht nur weitere Familiengeheimnisse, sondern auch Facetten ans Licht, die vielleicht lieber verborgen geblieben wären.

Stilistisch findet sich eine lockere, monotone Erzählweise, die leicht durch die kurzen Kapitel trägt und die zumeist bedrückende Stimmung samt der vorzufindenden Tristesse untermalt. Zusätzlich zu den fünf Radleys setzt sich die Geschichte, deren Perspektiven ineinander verschwimmen, aus den Blickwinkeln anderer relevanter Charaktere zusammen, sodass wir ein weitreichendes Bild erhalten, welches voller unterschiedlicher Nuancen und allseits bekannter Gefühle ist.
In die gegenwärtigen Problematiken und Ereignisse mischt sich, aus kleinen Rückblicken und Erinnerungen geformt, eine Ahnung über das einstige Leben der Radleys, ihre Beziehung zueinander und Hintergründe über Helens und Peters Entscheidung, sich von ihrem Wesen zu distanzieren. Durch Auszüge aus dem „Handbuch für Abstinenzler“ gewinnt die Blutsauger-Thematik eine interessante Art Skurrilität.
Obgleich Will eigentlich als Unterstützung in das kleine Haus gerufen wurde, bringt der praktizierende Vampir neben moralischer Fragwürdigkeit und Durst auch allerhand Ballast und Feinde mit.

Meiner Meinung nach zeigt Haig, abgesehen der vampirischen Eigenschaften, die typische Vorstadt-Familie, in der Unzufriedenheit und Gleichmut brodeln, sich verstellt und miteinander arrangiert wird, die Fassade für die Gemeinde strahlen muss. Neben dem tratschigen Kleinstadtcharme fing der Autor die Tragik innerhalb der vier Wände authentisch ein; setzt dramatische Akzente, etwa durch Wehmut, Reue oder verpasste Chancen. Der fantastische Aspekt – Fähigkeiten, System, Arrangements mit der Staatsgewalt … – kam ebenso ausreichend zur Geltung wie die einzelnen Figuren; das Tempo bleibt gemächlich und wird nur selten von Spannung aufgebrochen, dennoch gibt es Überraschungen, Schmerz, tiefsinnige Gedanken und einige Entwicklungen.
„Die Radleys“: ein Roman über Rache, Besessenheit und Sucht, über (eigene) Grenzen, maßvollen Genuss, die Liebe und Familie.

Fazit: nett und ungewöhnlich, aber spätere Werke des Autors empfinde ich als deutlich lohnenswerter.

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Veröffentlicht am 03.05.2024

Trotz etlicher Längen eine lesenswerte, nette Story.

London’s Lightness
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Ein Leben im Blitzlichtgewitter lässt nicht nur die glamourösen Seiten erstrahlen …

London Hyatt — ein IT-Girl, das vor allem durch (selbstschädigende) Eskapaden jeglicher Art einen festen Platz in den ...

Ein Leben im Blitzlichtgewitter lässt nicht nur die glamourösen Seiten erstrahlen …

London Hyatt — ein IT-Girl, das vor allem durch (selbstschädigende) Eskapaden jeglicher Art einen festen Platz in den Medien ihr Eigen nennen kann — will nichts anderes, als frei sein, ein normales Mädchen, dessen Fehler nicht in der Öffentlichkeit, bei der sie gemeinhin als psychisch labil gilt, ausgebreitet werden.

Um sich aus diesem Leben und den Fängen ihres narzisstischen, manipulativen Vaters, der die Presse zuletzt mit der gerichtlichen Entmündigung seiner Tochter angeheizt hat und fast jeden ihrer Schritte bewachen lässt, zu befreien, zieht sie eine Ehe mit Rico Ackles, dem gefeierten Star-Quarterback der Miami Dolphins, in Erwägung. Doch die Football-Fans sind von dieser Enthüllung alles andere als begeistert … Tanner Morrison soll die junge Frau, Tochter eines Mulit-Milliardärs, schützen. Und der heiße Bodyguard stellt eine ganz eigene Gefahr dar und bringt mit seinem Charme London aus dem Gleichgewicht und ihre Pläne ins Wanken …

Band eins der „Miami Memories“-Reihe wurde detailliert und modern geschrieben. Erzählt wird aus wechselnder Perspektive, was es leicht macht, sich in die Protagonisten, ihre Reaktionen einzufinden und sie kennenzulernen.

Londons Verhalten, das Aufbegehren gegen die stetige Kontrolle von Harry Hyatt, ihre Hoffnungen und Ziele kamen nachvollziehbar und, durch Einblicke in ihre Vergangenheit, in der es traumatische Ereignisse gab, mit deren Nachwirkungen sie noch immer kämpft, berührend zur Geltung.
Bis Tanner an Londons Seite tritt, hat sich kaum jemand die Mühe gemacht, hinter die Fassade des vermeintlichen Prinzesschens zu blicken. Mehr in ihr zu sehen als ein naives Dummchen. Dabei verbirgt sie eine strategische, intelligente Seite, ist bodenständig und besitzt den eisernen Willen, für sich, ihr Recht auf Selbstbestimmung zu kämpfen.
Tanner wirkte von Anfang an wie der verständnisvolle Typ-Mann, der sowohl eine beruhigende wie beschützende Funktion einnimmt und in seinen Beurteilungen stets versucht, objektiv zu bleiben. Sehr zum Missfallen von Londons Vater, der es gewohnt ist, dass alle nach seinen Wünschen agieren.
Hürden, Probleme und Konflikte stehen dem Sicherheitsexperten nicht nur mit seinem „Auftrag“ bevor, sondern auch mit seinem Auftraggeber ...

Ich fand es oft amüsant, die beiden Protagonisten, ob einzeln oder gemeinsam, zu erleben. Offenbarungen und Hintergründe über London und ihr bisheriges Leben treten ans Licht, die für Mitleid sorgen, für Verständnis. Auch Rico, die provokante Verlobung mit ihm und dessen Rolle in Londons Plan fand einen schlüssigen Platz innerhalb der Storyline, der es stellenweise an Ereignissen und Vorankommen fehlte.
Während wir in Miami, inmitten der High Society umherwandeln, treffen wir jedoch auf ausreichend eingebrachte Figuren, die zusätzlich zu den wechselnden Schauplätzen und der wankenden Gefühlslage hin und wieder Abwechslung und interessante Blickwinkel bringen. In dieser Bodyguard-Romance spricht die Autorin sensible Themen an, redet von Freiheit, Trauma und der Angst, zu vertrauen und zu verlieren. Zeigt zusätzlich realistisch die Schatten des Rampenlichts. Und was alles mit ausreichend Einfluss und Geld zu erwerben ist.

Trotz einiger Längen und ausschweifenden Monologen, einem zu perfekten und glatten Loveinterest empfand ich die romantische Entwicklung als ebenso authentisch wie die charakterliche. „London’s Lightness – Verlorene Träume“ hält Humor und Spaß bereit, einige Überraschungen und eine sanfte Liebe.
Ivy Andrews macht klar, dass niemand wirklich weiß, wer der Mensch auf der Titelseite ist.

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Veröffentlicht am 30.04.2024

Nette Story.

No Romeo
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„No Romeo“ ist eine schöne Lovestory, die trotz Geheimnissen und Twists hauptsächlich zum Schwärmen und Schmunzeln verführt.
Die versprochenen Tropes schüren Erwartungen, die diese Geschichte nicht erfüllen ...

„No Romeo“ ist eine schöne Lovestory, die trotz Geheimnissen und Twists hauptsächlich zum Schwärmen und Schmunzeln verführt.
Die versprochenen Tropes schüren Erwartungen, die diese Geschichte nicht erfüllen kann.

Mit Beginn des Buches steht für Mila und ihre beste Freundin Sarah ein neuer Lebensabschnitt an. Gemeinsam ziehen sie an die Küste New Havens, um an der Yale University zu studieren, endlich College-Luft und den Duft von Freiheit, Unabhängigkeit zu schnuppern.
Von der ersten Seite an war die herzliche, innige Dynamik zwischen den Frauen, die trotz kleiner Unterschiede perfekt harmonieren, spürbar: während Sarah pure Lebensfreude und Euphorie zu sein scheint, selbstbewusst ist, ist Mila besonnen und ruhig, jedoch nicht weniger fröhlich. Das erste Aufeinandertreffen von Mila & Easton lässt nicht lange auf sich warten — und entspringt einer unglücklichen, leider nicht seltenen Situationen. Doch ab diesem Moment bekommt die Polizistentochter ihren attraktiven Retter nicht mehr aus dem Kopf.
Easton und seine Familie sind berüchtigt, seine unnahbare, oft kalte und harte Ausstrahlung verstärkt den Eindruck, dass sich Mila von ihm fern halten sollte. Sein widersprüchliches Verhalten macht es ihr nicht leicht, herauszufinden, was er will ... wer er ist ...

Dass Anja Tatlisu mit Worten umzugehen weiß, mit diesen bildliche Settings kreiert, Gefühlsregungen und Empfindungen so verpackt, dass sie zu Herzen gehen, und authentische Figuren zeichnet, ist bekannt. Und auch in ihrem aktuellen Roman gelang der Autorin all dies.
Wenn Mila und Sarah öfter auch wie Highschoolschülerinnen statt wie Studentinnen wirkten, war die häufig ausgelassene, offene Stimmung der beiden ansteckend — doch umso mehr Sarah ihrem Wunsch, einer Verbindung anzugehören, verfiel, umso deutlicher wurden die kleinen Risse, die sich in das Band ihrer Freundschaft schlängelten, bedrohlich knirschten und ungute Vorahnungen schürten.
Milas Besorgnis wenig zuträglich ist Easton, der ihr mit allen Mitteln zu zeigen versucht, dass sie nicht zu ihm, in seine Welt gehört. Denn seine Welt kann hart, grausam sein, hat dem Medizinstudenten schon zu viel genommen.

Den angeteaserten „Forbidden-Love“ Trope konnte ich in der gesamten Handlung zwar leider nicht ausmachen, dennoch stehen der äußerst unterhaltsamen Beziehung zwischen Mila und Easton einige Hindernisse und Ängste im Weg. Schade fand ich, dass hauptsächlich aus Milas Sicht erzählt wird und bis ungefähr zur Hälfte eine 0815-Story mit dem typischen Heiß-Kalt vorzufinden ist. Auch die ominöse studentische Verbindung nimmt während der gesamten Handlung nur eine oberflächliche Rolle ein, die sich erst gegen Ende entfaltet. Hingegen brachten romantische Szenen – wer nach einer perfekten Date-Inspiration sucht, sollte „No Romeo“ lesen! – zum Seufzen. Anja verzichtet darauf, ihre Story mit expliziten Szenen zu überhäufen, setzt die intimen, verruchten Augenblicke dennoch stimmungsvoll ein.
Auf den letzten Seiten nehmen Spannung und Tempo merklich zu, Ereignisse und Erkenntnisse häufen sich, Twists wenden das Blatt, bis am Ende ein rundes Finale wartet, welches es schwer macht, von den lieb gewonnenen Charakteren Abschied zu nehmen.

Trotz der kritischen Anmerkungen hält dieser Roman eine lesenswerte Geschichte bereit, die von Familie, Freundschaft und Zusammenhalt erzählt. Neben Romantik, Witz, einem wunderbaren Setting und vielfältigen, gut ausgearbeiteten Figuren finden sich eine Spicy-Note und ein Hauch Spannung.

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Veröffentlicht am 18.03.2024

Nett, unterhaltsam und romantisch.

The Soulmate Equation – Sie glaubt an die Macht der Zahlen, bis er ihr Ergebnis ist
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𝔻𝕖𝕣 𝕡𝕖𝕣𝕗𝕖𝕜𝕥𝕖 ℙ𝕒𝕣𝕥𝕟𝕖𝕣 𝕕𝕦𝕣𝕔𝕙 𝕖𝕚𝕟𝕖𝕟 𝔻ℕ𝔸-𝕋𝕖𝕤𝕥
– würdet ihr dieses Experiment wagen?
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Nach „𝑻𝒉𝒆 𝑼𝒏𝒉𝒐𝒏𝒆𝒚𝒎𝒐𝒐𝒏𝒆𝒓𝒔“ war ich sehr gespannt, ob die neue Geschichte des Duos Christina Lauren ein ...

𝔻𝕖𝕣 𝕡𝕖𝕣𝕗𝕖𝕜𝕥𝕖 ℙ𝕒𝕣𝕥𝕟𝕖𝕣 𝕕𝕦𝕣𝕔𝕙 𝕖𝕚𝕟𝕖𝕟 𝔻ℕ𝔸-𝕋𝕖𝕤𝕥
– würdet ihr dieses Experiment wagen?
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Nach „𝑻𝒉𝒆 𝑼𝒏𝒉𝒐𝒏𝒆𝒚𝒎𝒐𝒐𝒏𝒆𝒓𝒔“ war ich sehr gespannt, ob die neue Geschichte des Duos Christina Lauren ein ebenso unterhaltsamer Wohlfühlroman geworden ist.
Zugegeben, die Idee dieser RomCom – Nerds, Wissenschaft, Liebe – erinnert sehr an die Bücher von Ali Hazelwood, doch im Gegensatz zu deren romantischen Komödien wurde hier großteils an Fachgeplänkel gespart.

„𝐓𝐡𝐞 𝐒𝐨𝐮𝐥𝐦𝐚𝐭𝐞 𝐄𝐪𝐮𝐚𝐭𝐢𝐨𝐧“ liest sich locker und modern, war zwar weniger humorvoll als erwartet, lädt dennoch hin und wieder zum Lachen ein.
Jess, aus deren Sicht das Ganze erzählt wird, ist eine tolle Frau und eine liebevolle Mutter. Es war angenehm zu verfolgen, wie sie sich für „GeneticAlly“ und den, von einer, auf DNA basierenden, Partnervermittlungsagentur bestimmten, Loveinterest erwärmen konnte – wenn es auch allerhand Zögern, deftige Dialoge und Missverständnisse brauchte.
River – der als unnahbarer und introvertierter Mann auftritt und dem jedwedes Gespräch lästig zu sein scheint – zeigt sich im weiteren Verlauf als engagiert, aufmerksam und rücksichtsvoll. Sein Umgang mit der bezaubernden Juno war einfach schön, und auch die Art, wie er auf Jess zuging, trotz des Unglaubens, den das Testergebnis mit sich brachte, strotzte vor Charme; ein Mix aus Zurückhaltung und Offensive.
Doch kann etwas, das auf Basis eines Experiments – nur durch dieses – begann, wirklich Bestand haben, echt sein?

Abgesehen der Protagonistin, die wir samt vergangenen Problemen und gegenwärtigen Sorgen genau kennen- und verstehen lernen, waren aktiv im Hintergrund verschiedene Nebenfiguren eingebunden: beste Freundin Fizzy, Jess' Großeltern – ein Traumpaar – und ihre zauberhafte Tochter Juno, die mit trockenen, kindlichen Aussagen öfter mein Herz erwärmte und mich zum Schmunzeln verleitete.
Von dem Sprung über den Schatten zu zaghafter Annäherung, der Heftigkeit, mit der sich Spannungen entladen, und dem Wagemut, sich Hals über Kopf in etwas zu stürzen, an das man nicht glaubt, sich allen Widrigkeiten zum Trotz auf jemanden einzulassen – im Sinne der Wissenschaft, versteht sich – war hier alles dabei.
Auch wenn ich den Strang, in dem Jamie, Jess' Mutter, thematisiert wird, nur bedingt passend, eher als oberflächlich eingeworfen empfand, viele ruhige Momente, ein ernsterer Ton warten, ist „The Soulmate Equation“ ein guter Roman, der auf einer interessanten Idee basiert.
Ich wäre jedenfalls nicht abgeneigt, solch eine Partneragentur aufzusuchen.

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Veröffentlicht am 08.02.2024

𝘚𝘪𝘦 𝘸𝘢𝘳𝘦𝘯 𝘨𝘦𝘧𝘢𝘭𝘭𝘦𝘯𝘦 𝘍𝘳𝘢𝘶𝘦𝘯 ...

Die Hexen von Cleftwater
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„𝐃𝐢𝐞 𝐇𝐞𝐱𝐞𝐧 𝐯𝐨𝐧 𝐂𝐥𝐞𝐟𝐭𝐰𝐚𝐭𝐞𝐫“

Margaret Meyer führt uns in eine Zeit, in der die Gesellschaftsschichten nicht deutlicher getrennt sein könnten und die Frau nur wenige Rechte besitzt. In eine Epoche, in der ...

„𝐃𝐢𝐞 𝐇𝐞𝐱𝐞𝐧 𝐯𝐨𝐧 𝐂𝐥𝐞𝐟𝐭𝐰𝐚𝐭𝐞𝐫“

Margaret Meyer führt uns in eine Zeit, in der die Gesellschaftsschichten nicht deutlicher getrennt sein könnten und die Frau nur wenige Rechte besitzt. In eine Epoche, in der Satan in Geschlechtsorganen und Muttermalen vermutet, in einfacher Kräuterkunde Besessenheit gesehen wird. Jedes persönliche Unglück und das Schauspiel der Natur ein Hexenwerk.
Wer könnte für sich einstehen, wer könnte da noch klar sehen?

Mit einem bildlichen Stil fing die Autorin die Atmosphäre, die in Cleftwater wabert, die bedrückende Stimmung, die Tristesse gekonnt ein. Während eine böse Vorahnung bereits zu Beginn stark aufflammt, sind es Angst und Bedrohung, die sich durch den Verlauf ziehen. Hoffnungslosigkeit.
Viele Ausführungen regen die eigene Fantasie an, das Elend bleibt den Gedanken der Leserschaft überlassen, und doch reichen jene Szenen, die von Tod und Ungerechtigkeit erzählen, aus, um tief zu bewegen, zu erschüttern.

Obgleich dieses geschichtliche Mahnmal nicht frei von ablenkenden Längen ist, sind es detailreiche Beschreibungen des Settings, die in das Jahr 1645 ziehen.
Die den nahenden Sturm, die Dunkelheit ankündigen.
Verfälschter Glaube, fanatische Religion.

Wir verfolgen das Geschehen durch einen nüchternen Tonfall, in für die Umstände und das Zeitalter entsprechenden Formulierungen aus Marthas Perspektive – mit deren Stummheit und dem „Wurm“, der sie am Sprechen hindert, wird die Stimmlosigkeit der Frauen verdeutlicht. Verschluckte Worte, obwohl so viel zu sagen wäre.
Mit Silas Makepeace und seinen SucherInnen kommt die Hexenjagd in das Dorf, Angst und Misstrauen werden gesät – innerhalb einer Gemeinde, die nach Grund und Schuld für verdorbene Ernten, Hitze, Totgeburten und Krankheiten sucht, stoßen die Fremden auf fruchtbaren Boden.
Verschmähte Männer, kinderlose Mütter, Witwen und Witwer klagen an; Freunde, die zu Feinden, Nachbarn, die verraten werden.

Nach leiblichen Untersuchungen, demütigend, entwürdigender Kerkerhaft, tagelanger Folter, erpressten Geständnissen wartet auf die Angeklagten ein unfairer Prozess. Und der Tod – bejubelt von verblendeten Fanatikern. Nicht vor Kranken, nicht vor Alten, weder vor Jungfern, Schwangeren noch Gläubigen macht die Obermacht der Hexenjagd halt –
zu schöne Frauen baumelten neben armen und reichen Damen am Strick.
Figuren und Schicksale, so unterschiedliche, füllen die Handlung:
Agnes, Marthas Herrin, die plötzlich nicht mehr wert ist als eine Magd.
Henry, dessen Überlegenheit einzig aus dem Alkohol und dem Auftauchen von Makepeace entsprang.
Janet, die mit mutiger Zunge für ihr Recht kämpft.
Richter und Kerkermeister – erbarmungslos und blind vor Angst.
Prissy, unschuldig, ohne Rettung.

Auch Marthas „Atzmann“ spielt von Beginn an eine Rolle. In meinen Augen kamen weder Symbolik noch Bedeutung ausreichend zur Geltung, dieses Vermächtnis blieb lediglich ein schwammiges, wenig aussagekräftiges Element. Ihre unfreiwillige Arbeit an der Seite der Hexenjäger gewährte einen Blick auf die Torturen, den inneren Zwiespalt der Hebamme, ihren zarten Wunsch, den Angeklagten zu helfen – doch blieb erfolg- und tatenlos. Handlungsrelevante Szenen und Ereignisse gingen im Vergleich zu der Fülle malerischer Beschreibungen unter. Einige Dinge – Marthas Leiden, die Tragik um ihre Mutter, die Wachspuppe – wurden in den Verlauf geworfen, ohne eine besondere, aufschlussreiche Betrachtung zu erlangen.

Basiert „Die Hexen von Cleftwater“ auf historischen Ereignissen und aufwendiger Recherche, ist dieser Roman doch auch ein Nachruf an all jene, die auf grausame Art gejagt, gefoltert und ausgelöscht wurden, eine Geschichte über immer währende Ungerechtigkeit.
Margaret Meyer zeigt eindringlich, wie schnell Angst und Hass gesät werden, dazu aufrufen (können), ganze Gruppierungen zu eliminieren.
Denn oftmals wartet der Mob, leichtgläubig, neidvoll, nur auf eine Obrigkeit, die ein Inferno entfacht.

Wie viele Städte verloren ihre Frauen, wie viele Frauen ihr Leben?

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