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Veröffentlicht am 04.05.2024

Eine Geschichte, die Zeit und Aufmerksamkeit braucht, sich aber lohnt.

Lügen, die wir dem Meer singen
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In „𝐋𝐮𝐞𝐠𝐞𝐧, 𝐝𝐢𝐞 𝐰𝐢𝐫 𝐝𝐞𝐦 𝐌𝐞𝐞𝐫 𝐬𝐢𝐧𝐠𝐞𝐧“ verbindet Sarah Underwood History mit Mythologie, spickt das Geschehen mit einem Hauch Fantasy und Drama. Trotz des Settings einer längst vergangenen Zeit und einer ...

In „𝐋𝐮𝐞𝐠𝐞𝐧, 𝐝𝐢𝐞 𝐰𝐢𝐫 𝐝𝐞𝐦 𝐌𝐞𝐞𝐫 𝐬𝐢𝐧𝐠𝐞𝐧“ verbindet Sarah Underwood History mit Mythologie, spickt das Geschehen mit einem Hauch Fantasy und Drama. Trotz des Settings einer längst vergangenen Zeit und einer Nuance Poesie wirkte die Geschichte weder altbacken noch verstaubt. Die Autorin schafft es, in den Dialogen Moderne einfließen zu lassen, Ereignisse zu generieren, die (schon und für immer) Aktualität versprühen.

Ein grausamer Fluch, dem seit Jahrhunderten tausende Unschuldige zum Opfer fielen und der weitere Jahrhunderte abertausende Mädchen fordern wird – wenn Leto diese eine, diese letzte von Poseidon gewährte Chance nicht ergreift, und Ithaka von etwas befreit, was einst durch Angst, durch Schmerz auf die Stadt und all ihre BewohnerInnen losgelassen wurde. Entfesselt von einem Gott ...

» (...) 𝚞𝚗𝚍 𝚍𝚊 𝚠𝚞𝚜𝚜𝚝𝚎 𝚒𝚌𝚑, 𝚍𝚊𝚜𝚜 𝚒𝚌𝚑 𝚜𝚒𝚎 𝚛𝚊𝚎𝚌𝚑𝚎𝚗 𝚖𝚞𝚜𝚜𝚝𝚎 (...) 𝚄𝚗𝚍 𝚜𝚘 𝚝𝚛𝚞𝚐 𝚒𝚌𝚑 𝚍𝚎𝚗 𝙶𝚘𝚎𝚝𝚝𝚎𝚛𝚗 𝚖𝚎𝚒𝚗𝚎 𝙱𝚒𝚝𝚝𝚎 𝚟𝚘𝚛. 𝙸𝚌𝚑 𝚜𝚌𝚑𝚒𝚌𝚔𝚝𝚎 𝚍𝚊𝚜 𝙵𝚕𝚎𝚑𝚎𝚗 𝚐𝚎𝚗 𝙷𝚒𝚖𝚖𝚎𝚕, 𝚐𝚎𝚗 𝙼𝚎𝚎𝚛. 𝙷𝚊𝚋𝚎 𝚎𝚜 𝚒𝚗 𝚍𝚒𝚎 𝚝𝚒𝚎𝚏𝚜𝚝𝚎𝚗 𝚃𝚒𝚎𝚏𝚎𝚗 𝚍𝚎𝚛 𝙴𝚛𝚍𝚎 𝚜𝚝𝚞𝚎𝚛𝚣𝚎𝚗 𝚕𝚊𝚜𝚜𝚎𝚗, 𝚞𝚖 𝚍𝚒𝚎 𝙷𝚊𝚕𝚕𝚎𝚗 𝚍𝚎𝚜 𝚄𝚗𝚜𝚒𝚌𝚑𝚝𝚋𝚊𝚛𝚎𝚗 𝚣𝚞 𝚎𝚛𝚜𝚌𝚑𝚞𝚎𝚝𝚝𝚎𝚛𝚗.«

Erzählt wird aus drei Perspektiven, sodass neben der gegenwärtigen Situation und den Vergangenheiten der Protagonisten auch die Hintergründe des Fluchs an die Oberfläche geschwemmt werden. Stückchenweise, bis sich am Ende ein komplettes Bild, ein Verheerendes, zusammensetzt, das von sinnlosen Opfern und Leid erzählt.
Leto, die in ihrem jungen Leben schon so viel verloren und ertragen hat. Melantho, einsam, müde und älter, als ihr Antlitz vermuten lässt.
Mathias, mit einer grausamen Bürde, einer Pflicht, die auslöscht, um zu retten.

Sowohl der Aufbau des Romans wie die Zeichnung der Hauptcharaktere und ihr Zueinanderfinden waren interessant, wenn auch lediglich die Entwicklung der Beziehung zwischen Melantho und Leto greifbar, mit Tiefe ausgebaut wurde. Mit einem gefühlvollen, detailreichen Stil, Überraschungen und Tragik führt uns Sarah durch den Verlauf, der Lügen und Geheimnisse, Prophezeiungen und Fragen bereithält, die das Interesse selbst an jenen Stellen aufrechterhalten, an denen die Handlung ins Stocken gerät.
Obgleich der fantastische Aspekt nicht dominiert, ist dieses Element meinem Empfinden nach wichtig und genau richtig dosiert, ebenso wie die griechischen Mythen. Underwood verleiht dem Geschehen auf diese Art etwas Besonderes, unterstreicht die Ungerechtigkeit, die Willkür des Schicksals, die Überheblichkeit der Mächtigen.

Viele Momente, Entscheidungen und Offenbarungen gingen mir nahe. Das Gefühl vermeintlicher Ausweglosigkeit lastet schwer. Einige Szenen und Gespräche brachten mich zum Schmunzeln, während Nebenfiguren für böse Vorahnungen und Unberechenbarkeit sorgten.
Ich mochte den spritzigen Schlagabtausch, die zarten Gefühle – stehen diese doch im starken Kontrast zu all dem Schmerz, der der Geschichte inneliegt, zu all den Verlusten. Spannung und Romantik, ein Hauch Sinnlichkeit, vor allem aber Melancholie, Wut und Trauer finden sich in „Lügen, die wir dem Meer singen“.

Wenn auch die Zeit der Antike nur oberflächlich zur Geltung kam und es stellenweise an relevanten Ereignissen und Aufregung fehlte – die Fülle an eingeschobenen Nebensätzen tut hier ihr Übriges – mochte ich Idee, Atmosphäre und Ton. In Kombination mit dem unerwarteten Ende, den Dynamiken und der charakterlichen Stärke, die von Melantho, Leto und Mathias ausgeht, kann ich dieses Buch wirklich empfehlen.

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Veröffentlicht am 30.04.2024

»Ich will nicht perfekt. Ich will dich.«

I Bet I Can Love You
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𝐈 𝐛𝐞𝐭 𝐈 𝐜𝐚𝐧 𝐥𝐨𝐯𝐞 𝐲𝐨𝐮 ist der aktuelle Roman von Saskia Louis und eröffnet die „Sunshine Pire“-Serie mit einer, wie gewohnt, sehr amüsanten Story. Wer den Mix aus Humor, Tiefsinn und Spice schätzt, wird ...

𝐈 𝐛𝐞𝐭 𝐈 𝐜𝐚𝐧 𝐥𝐨𝐯𝐞 𝐲𝐨𝐮 ist der aktuelle Roman von Saskia Louis und eröffnet die „Sunshine Pire“-Serie mit einer, wie gewohnt, sehr amüsanten Story. Wer den Mix aus Humor, Tiefsinn und Spice schätzt, wird dieses Buch, das von Familie, Freundschaft und Liebe erzählt, von Vertrauen, Ehrlichkeit und Wachsen spricht, ebenso wenig aus der Hand legen wollen, wie ich.

Alles begann mit einer Wette … Oder Nein, mit einer Klage, denn diese treibt Rachel zurück in ihre Heimatstadt, in die Nähe ihrer Schwestern und zu der Agentur, deren Teilhaberin sie zwar ist, bisher aber nur aus der Ferne. Kaum einen Fuß in 'Match Me!' gesetzt, ist da auch schon Connor, der lautstark seinen Unmut über einen Scherz von Maddie kundtut und statt die „perfekte“ Rachel zu mimen geht sie auf Konfrontation — ehe sie sichs versehen haben der zynische Scheidungsanwalt und die Paartherapeutin eine Wette am laufen, die beide verändert und ihre besten, schlechtesten – einfach echten – Seiten hervorbringt …

„I bet I can love you“ wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, sodass wir relevante Einblicke in die Vergangenheit der augenscheinlich unterschiedlichen Protagonisten bekommen. Durch psychologische Aspekte und detailreiche Unterhaltungen werden die Bürden, die die Mittdreißiger einst trugen, samt den daraus resultierenden Verhalten und ihren speziellen Reaktionen nachvollziehbar.
Schnell wird klar: Rachel James und Connor Stone teilen mehr, als nur Intelligenz, Willensstärke und Charme; sind sich ähnlicher als gedacht. Und diese entstehende – explosive, prickelnde, aufrichtige – Dynamik, die fast augenblicklich zu spüren war, war herrlich.
Amüsante, schlagfertige Dialoge, temperamentvolle und lautstarke Auseinandersetzungen, anzügliche Gedanken wechseln sich mit echten, emotionalen Gesprächen und einem Mix aus sanften und harten Näherkommen ab.

»Du kannst eine Frau vielleicht kommen lassen, aber kannst du sie auch glücklich machen?«

Die Handlung ist abwechslungsreich und interessant, heiß und romantisch. Verbirgt so viele Wahrheiten. Von der Liebe und ihren Tücken, von Perfektion und Erwartungen. Von der Ehrlichkeit – auch zu sich selbst.
Abgesehen der malerisch dargelegten Strandpromenade und einigen ulkigen Nebenfiguren, deren Beziehungen und Eigenheiten die Lust entfachen, noch mehr dieser besonderen Gemeinde aus Santa Monica zu lesen, schlägt Louis zarte Verbindungen zu ihren Reihen „𝘌𝘥𝘦𝘯 𝘉𝘢𝘺“ und „𝘓𝘰𝘷𝘦 & 𝘏𝘰𝘤𝘬𝘦𝘺“. Und was war das toll!?
Stilistisch haben wir einen Ton, der stets passend für die verschiedenen Situationen war, durchweg modern, locker und authentisch. Die Spicy-Note, explizite Szenen fließen anschaulich und stimmig in das oft ernstere, intelligente Geschehen, überraschende Entwicklungen, emotionale Ereignisse und Offenbarungen halten das Interesse konstant aufrecht. Die nächste Geschichte über den „Sunshine Pire“ wird definitiv ein Muss.

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Veröffentlicht am 25.04.2024

Second-Chance, Spaß, Spannung und Spice inkl.

Dirty Like Ash - Kentucky Love
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Während sich „Hot like Clay“ vor allem als heiße, witzige und herrlich skurrile Romance in meinem Kopf festsetzte, empfand ich „𝐃𝐢𝐫𝐭𝐲 𝐥𝐢𝐤𝐞 𝐀𝐬𝐡“ aufgrund der Themen zwar als ernster, jedoch nicht weniger ...

Während sich „Hot like Clay“ vor allem als heiße, witzige und herrlich skurrile Romance in meinem Kopf festsetzte, empfand ich „𝐃𝐢𝐫𝐭𝐲 𝐥𝐢𝐤𝐞 𝐀𝐬𝐡“ aufgrund der Themen zwar als ernster, jedoch nicht weniger unterhaltsam und definitiv ebenso spicy.

Yvonne Westphal zeigt die Schatten hinter einem augenscheinlich glitzernden Leben im Rampenlicht, den Verzicht; die Leichtigkeit, mit der Individualität heute ersetzt werden kann. Spricht von Vorurteilen und Klischees, von Gesetzen und deren vermeintlichen HüterInnen, von Missständen, die nicht nur in Kentucky herrschen. Von dem Schicksal, manchmal so unfair, von Träumen, für die es sich lohnt zu kämpfen, und von Liebe.

Vier Jahre sind vergangen, seit Jade ihre Heimat Sweet Springs und somit auch den Mann, mit dem sie so viel geteilt hat, verließ, um Karriere zu machen. Denn sie konnte nicht bleiben, brauchte mehr, ging, um sich selbst zu verwirklichen. Und Ash wollte nicht gehen …
Damals im Gepäck weder Geld noch Plan, dafür mehr als nur die Bruchstücke ihrer beiden Herzen.
Nun, während »Everybody’s Darling« in aller Munde ist, kommt sie zurück, einzig, um Erinnerungen zu retten. Und der geschickte Handwerker erkennt sofort, dass sich hinter dem Image des süßen, braven Country-Stars sein Babycake verbirgt. Taff, laut. Wild. …

Ash Crawford und Madeleine Jade da Rosa konnten sich nie vergessen – und dass sie einander noch immer alles bedeuten, es gehörig knistert und prickelt, wurde augenblicklich deutlich.
Durch einen saloppen Umgang, leichtes Geplänkel, Sehnsucht. Vertrauen.
Die wechselnden Perspektiven ermöglichen es, sich in die Protagonisten, die mit Tiefe ausgearbeitet wurden, hineinzuversetzen; ihre Reaktionen und das Verhalten, ob damals oder heute, ihre »Beziehung« zu verstehen. Denn diese ersten, teilweise äußerst witzigen Begegnungen nach den verstrichenen Jahren bestanden nicht aus Vorwurf und Härte, Scham oder Wut. Kein Funken Hass glomm zwischen ihnen.
Reue und Wehmut. Vor allem aber eine intensive Art des (Er)Kennens. Freude. Glück. Wärme inmitten der Sticheleien. Pures Verlangen.

Ich genoss diese Zusammenkunft, Jades halbherzige Versuche, sich gegen ihre Gefühle zu wehren, und Ashs konstantes Selbstbewusstsein. Seine Überzeugung und Ehrlichkeit. Neben dieser unterhaltsamen Dynamik und den interessanten Informationen darüber, was seit dem Abgang der Sängerin geschehen ist, sich verändert hat, warten tolle Nebenfiguren, Herzlichkeit und einiges an Spannung. Etliche amüsante Gespräche brachten mich zum Lachen, zahlreiche verruchte Gedanken und heiße, explizite Szenen – bildlich dargelegt – regen das Kopfkino an, während viele Momente und Aussagen zum Nachdenken veranlassen.
Die Autorin spart weder an Twists, Überraschungen und Aufregung noch an Emotionen, Humor und Romantik. Zudem überzeugt Westphal erneut mit einem authentischen, einfühlsamen Stil, einem direkten, modernen Ton und einer durch und durch abwechslungsreichen Handlung.

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Veröffentlicht am 20.04.2024

Absolut verführerisch.

Spark my Delight - Sommernächte in Venedig
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„Spark my Delight“ ist die zweite Romance, mit der uns Lilly Autumn die Sommernächte in Venedig schmackhaft macht. Neben sinnlichen Szenen warten allerhand kulinarische Köstlichkeiten, Humor und berauschende ...

„Spark my Delight“ ist die zweite Romance, mit der uns Lilly Autumn die Sommernächte in Venedig schmackhaft macht. Neben sinnlichen Szenen warten allerhand kulinarische Köstlichkeiten, Humor und berauschende Neuanfänge.

»𝙒𝙚𝙣𝙣 𝙞𝙘𝙝 𝙙𝙞𝙘𝙝 𝙨𝙤 𝙖𝙣𝙨𝙚𝙝𝙚, 𝙬𝙪𝙚𝙧𝙙𝙚 𝙞𝙘𝙝 𝙜𝙚𝙧𝙣𝙚 𝙜𝙖𝙣𝙯𝙚 𝘽𝙖𝙡𝙡𝙖𝙙𝙚𝙣 𝙛𝙪𝙚𝙧 𝙙𝙞𝙘𝙝 𝙨𝙘𝙝𝙧𝙚𝙞𝙗𝙚𝙣, 𝙨𝙩𝙖𝙩𝙩 𝙣𝙪𝙧 𝙛𝙪𝙚𝙧 𝙙𝙞𝙘𝙝 𝙯𝙪 𝙠𝙤𝙘𝙝𝙚𝙣.«

In diesem Teil geht es um Luca, den mittleren der Contarini-Geschwister, der, im Gegensatz zu Tiziano, seine Berufung im Kreieren und Umsetzen von Rezepten, wie auch Fillipo in der Arbeit mit Lebensmitteln gefunden hat. Diese Passion verdankt er vor allem Blanca – dem Nonna-Ersatz der Brüder. Als Luca vor einem Jahr Blancas Restaurant übernommen hat, war es eine Ehre. Doch mit diesem Vermächtnis fielen auch die karge Kundschaft, das marode, baufällige Gebäude und Küchengeräte, die weitaus mehr als nur altertümlich sind, in seine Verantwortung. Aber ein Verkauf kommt weder für die rüstige, durch einen Unfall gehandicapte alte Dame noch für Luca infrage. Zwischen dem Stopfen von allerhand Löchern, Kochen und Servieren verlor der junge Mann in den letzten Monaten Leidenschaft und Euphorie. Was einst der große Traum war, wurde zu einer zermürbenden Pflicht, die ihn selbst nachts nicht loslässt. Die Angst zu enttäuschen, die Angst vor dem Ruin nahmen Schlaf und Freude … bis Elisabeth in das Lokal tritt, berauschend, und ihm Stück für Stück seine Ambitionen und Pläne zurückgibt.

Elisabeth Maurer, halb Österreicherin, halb Deutsche, zieht es nicht zum ersten Mal in die Lagunenstadt. Als rastloser Workaholic sieht sie ihrem wochenlangen Urlaub sowie der planlosen Zukunft mit Unsicherheit entgegen, vor allem ist es jedoch ihre Vergangenheit, die die zarte Frau dazu veranlasst, sich kleinzuhalten. Luca erkennt hinter ihrer Verletzlichkeit und Schönheit so viel mehr – und sieht in dieser zufälligen Begegnung eine Chance, die beiden Entlastung und Entspannung verspricht. Und weitaus mehr bereithält als ein zwangloses Arbeitsarrangement. …

B.E. Pfeiffer verzichtet in diesem Band weder darauf, ihren LeserInnen mit allerhand Köstlichkeiten den Mund wässrig zu machen, noch auf Humor, Romantik und Spice. Während des einerseits raschen, andererseits zarten Kennenlernens der Protagonisten blitzen immer wieder Fragen auf – denn Elisabeth verbirgt etwas.
Obgleich sie und Luca gänzlich verschieden wirken, sind es ihre Ängste und Zweifel, die sie einen, genau wie die Liebe zu gutem Essen. Die bezaubernde Aushilfskraft überrascht im unterhaltsamen Verlauf mit unerwarteter Stärke, zeigt, was sie will, und auch der charismatische Koch offenbart eine weiche Seite, glänzt mit Verführungskünsten, bei denen wohl kaum jemand standhaft bleiben kann.
Ich fand dieses Paar einfach süß; Einblicke in ihre Vergangenheiten machten die Figuren samt ihren Reaktionen nahbar und die Entwicklungen, die „Spark my Delight“ nicht nur für die beiden und das Restaurant bereithält, waren stimmig, interessant und am Ende erneut spannend. Zusätzlich gab es, trotz Konflikten, der mehrfach angespannten Stimmung und den ungewissen Perspektiven von Luca und Elisabeth, Raum für amüsante Momente und anzügliche Gedanken. Wie gewohnt strotzen die expliziten Szenen vor Details und Feuer – deftige und süße Sünden, auch außerhalb der Küche, garantiert.
Da sich die New Adult-Reihe „Sommernächte in Venedig“ vorrangig um die drei Brüder dreht, kamen auch Lucas Geschwister und Freunde nicht zu kurz. Wir erfahren, wie es mit Tiz und Carly weiterging, und werden auf Fillipos Story neugierig gemacht.

Fazit: Auch der Mittelteil hält abwechslungsreiche, romantische Lesestunden bereit.

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Veröffentlicht am 18.03.2024

Cinderella meets Mulan. Crime meets Fairytale.

Dragon Games - Herz aus Feuer
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„𝐃𝐫𝐚𝐠𝐨𝐧 𝐆𝐚𝐦𝐞𝐬 – 𝐇𝐞𝐫𝐳 𝐚𝐮𝐬 𝐅𝐞𝐮𝐞𝐫“ ist der dritte Roman von Ursa Jaumann – und beinhaltet eine Geschichte, in der sich feministische Einflüsse, aktuelle Themen und realitätsnahe Strukturen finden, die mehr ...


„𝐃𝐫𝐚𝐠𝐨𝐧 𝐆𝐚𝐦𝐞𝐬 – 𝐇𝐞𝐫𝐳 𝐚𝐮𝐬 𝐅𝐞𝐮𝐞𝐫“ ist der dritte Roman von Ursa Jaumann – und beinhaltet eine Geschichte, in der sich feministische Einflüsse, aktuelle Themen und realitätsnahe Strukturen finden, die mehr Wahrheit zeigen, als gut für die Welt ist. In Kombination mit einer feurigen Protagonistin, einem Hauch Crime, Spannung und berührenden Momenten konnte mich die Autorin wiederholt gänzlich mitreißen.

In einer patriarchischen Gesellschaft, in der Armut und Ungerechtigkeiten durch die Gassen wabern, ist Rebellion in den verschiedensten Formen eine vorhersehbare Konsequenz. Von Überheblichkeit und Wohlstand eingelullt, wähnen sich die gutbetuchten, mächtigen Menschen in Sicherheit, sind blind für Leid und Unzufriedenheit. Ahnden erbarmungslos.
Welcher Zeitpunkt wäre besser geeignet, um ein System zu stürzen, als ein Turnier, bei dem alle Drachenritter des Kontinents plus Gefolge versammelt sind? Wo anfangen, wenn nicht ganz oben?

Vic, einst ein Mädchen aus den Kohleminen, eine „Black“, seit Jahren Knappe im Dienst eines Drachenritters, ist sich der Gefahr bewusst, in der sie jeden Tag schwebt. Doch diese geht nicht von den Kreaturen aus ... Um den einzigen Traum, den sie jemals hatte, näherzukommen – eines Tages selbst über einen Drachen befehligen, Botschafter des Landes, frei werden zu können – ist sie bereit, das Risiko einzugehen, ein Leben zu führen, welches nur ein halbes ist, eine Maskerade.
Nichts und niemand kann ihr Ziel ins Wanken bringen ... oder?

Ursa Jaumann wirft uns mitten hinein, nah an jenen Moment, in dem nicht nur Vics Wünsche torpediert werden, sondern auch ihre Pläne und Ziele in scheinbar weite Ferne rücken. Plötzlich sieht sie sich mit Veränderungen konfrontiert, die ihr weder Zeit lassen, um zu trauern, noch um sich in ihre neue Rolle einzufinden. Als wäre das nicht schon beängstigend genug, schleicht ein Phantom durch Dimondon, welches mit perfiden, heimtückischen Anschlägen Drachenritter samt Knappen aus dem Weg räumt, einen Krieg zwischen den Reichen provoziert. Statt sich um diesen durchaus bedrohlichen Umstand zu kümmern, jagt ihr neuer Sir einer Fremden hinterher. Zu allem Überfluss nehmen die Gesetzeshüter Vic ins Visier – dabei muss die gerade einen wahrlich heiklen Spagat meistern: am Tag der Knappe, des Nachts die Lady…

Stilistisch findet sich hier ein lebendiger, detailreicher Mix, der passend für das historisch anmutende Setting und die herrschenden Konventionen gewählt wurde. Gleichzeitig erhält das Geschehen durch moderne Dialoge und flotte Formulierungen Frische.
Die Charaktere, insbesondere Vic, James und Lance, wurden mit Tiefe gezeichnet, mit Hintergrund und Temperament, einer gewissen Gleichgültigkeit Regeln und Stand gegenüber. Doch auch andere Figuren überraschen mit Auftreten, Reaktionen und der, nicht immer positiven, Rolle, die sie am Ende einnehmen.
Jaumann bestückte ihre wendungsreiche Storyline mit Steampunk-Elementen, leisen technischen Fortschritten, Vibes aus Mulan und Cinderella, wobei Letzteres für „Toris“ ganz eigenes kleines Märchen sorgte – gefährlich und aufregend, ein Schauspiel, so fragil wie der Frieden. Die Autorin macht es den LeserInnen leicht, zu hoffen, zu erschaudern, zu seufzen. Trotz der dunklen Vorahnung, trotz der Gewissheit, dass die Enttarnung ebenso unausweichlich, nur eine Frage der Zeit ist, wie das Bersten von Herzen. Denn manche Lügen explodieren und reißen Krater in Menschen.

Gegebenheiten der Drachenritter, Hierarchien der geschaffenen Welt wurden ausreichend, greifbar dargelegt. Die Handlung ist durchdacht und abwechslungsreich, Action, Romantik und Humor halten sich mit beständiger Aufregung die Waage. Sir James und Tori sorgen für Sinnlichkeit, prickelnde Augenblicke, während Vics Leidenschaft und der Mut, für sich, ihre Überzeugungen und ihren Traum einzutreten, Feuer entfacht.
Die malerische Erhabenheit der Drachen, sanfte Augenblicke und das Herzklopfen, welches die Autorin mit ihren wortreichen Zeichnungen auslöst, stehen im Kontrast zu jener Tristesse, die Armut, Not und Kinderarbeit mit sich ziehen, zu der harten Hand des Gesetzes, die tief bewegt. Verluste häufen sich, Vertrauen wird erschüttert und am Ende bleibt Vic nichts weiter übrig, als sich aufrecht zu halten und das Urteil zu ertragen.

„Dragon Games“: High-Romantasy, die Faszination auslöst, die sich im Gedächtnis festsetzt.

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