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Veröffentlicht am 11.04.2024

Starker Anfang mit Schwächen im Fortgang

Somebody to Love – Northern-Hearts-Reihe, Band 1 (Dein SPIEGEL-Bestseller | Limitierte Auflage mit Farbschnitt und Charakterkarte)
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Die Northern Hearts Reihe habe ich auf Social Media entdeckt und war von Cover wie Farbschnitt begeistert. Doch auch der Klappentext von "Somebody to Love" war vielversprechend. Eine solche Konstellation ...

Die Northern Hearts Reihe habe ich auf Social Media entdeckt und war von Cover wie Farbschnitt begeistert. Doch auch der Klappentext von "Somebody to Love" war vielversprechend. Eine solche Konstellation mit Drillingsgeschwistern und der Liebe des Lebens habe ich bisher noch nicht gelesen und war sehr gespannt. Was auch sehr emotional begann, verlor dann allerdings leider an Spannung, welche erst zum Ende hin wiedergefunden wurde.

Zitat: "Mein Kopf und mein Körper wissen immer noch ganz genau, wie es sich anfühlt, glücklich zu sein. Sie schaffen es nur nicht mehr, diesen Zustand länger als ein paar Millisekunden beizubehalten." Rebekka Weiler: Somebody to Love (Seite 90)

Die Autorin:

Rebekka Weiler (geboren 1986) schrieb bereits als Kind gerne Geschichten und die Faszination für Worte begleitete sie immer weiter. Inzwischen schreibt sie meist Liebesgeschichten, in welchen die Protagonisten einige Hürden zu nehmen haben. Die Autorin wohnt in Süddeutschland, reist gerne und liest viel.

Inhalt:

„Emil, Hendrick und Lene sind Drillinge. Ihr ganzes Leben lang waren sie unzertrennlich. Doch dann starb Hendrick unterwartet.
Freya hat nur einen Wunsch: die Nacht ungeschehen zu machen, in der ihre erste große Liebe Hendrik sein Leben verlor. Denn die Umstände seines Todes kann sie bis heute nicht glauben. Nur Hendriks Drillingsbruder Emil versteht, warum Freya mit dem Unglück nicht abschließen kann. Gemeinsam versuchen sie, Antworten auf all ihre Fragen zu finden – und fühlen sich dabei nicht nur in ihrer Trauer verbunden. Doch darf Freya Gefühle für den Bruder ihres verstorbenen Freundes haben? Und Emil für sie?“
(Produktbeschreibung)

Gedanken zum Roman:

Das Cover ist sehr liebevoll und harmonisch gestaltet., Um den Titel in Großbuchstaben herum ranken sich Blumenmuster. Außerdem hat die erste Auflage einen wunderhübschen Farbschnitt erhalten, welcher mit dem zweiten Teil der Reihe ein rundes Bild ergeben wird. In der hinteren Innenklappe ist außerdem eine Charakterkarte eingeklebt, die das junge Paar in einem innigen Moment zeigt.

Das Buch startet unheimlich emotional und kräftezehrend. Das sollte man vielleicht nicht unbedingt unterwegs unter fremden Menschen lesen. Mir zumindest standen sehr schnell Tränen in den Augen, da Freya (Spitzname Fee) und Emil einen wirklich schweren Schicksalsschlag zu verarbeiten haben. Emil hat seinen Zwillingsbruder verloren und Freya ihren Freund.

Die Geschichte wird dabei aus verschiedenen Perspektiven geschildert. Da gibt es Freyas und Emila Beschreibungen der Gegenwart und ihr Leben ohne den geliebten Menschen aus der jeweiligen ich-Perspektive und dazwischen immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit der Drillinge. So wird auch eine Spannung aufgebaut, da man zu Beginn nicht genau weiß, was Hendrick wirklich widerfahren ist, wieso er sterben musste.

Zitat: "Meine komplette Familie ist kaputt. Und anstatt füreinander da zu sein, kämpft jeder für sich allein." Rebekka Weiler: Somebody to Love (Seite 149)

Fee und Emil hatten schon vor Hendricks Tod eine enge Bindung. Schon immer hat Freya in Emil einen Ruhepol gefunden, während Emil bereits Gefühle für Freya hatte, diese aber nicht weiter wachsen ließ, als Fee Hendricks Freundin wurde. Durch einen besonderen Fund in einer kleinen Hütte im Wald treffen Emil und Fee also noch einigen Monaten wieder aufeinander. Da Lene, das dritte Geschwisterkind im Bunde, abwesend ist und in der Ferne versucht, ihre Trauer zu bewältigen, ist sie es im Prinzip auch, die Fee und Emil wieder zusammenbringt. Emil und Fee brauchen jemanden zum Sprechen sowie zur Trauerbewältigung und gemeinsam finden sie eine Basis und die Möglichkeit wieder nach vorne zu schauen. Dass diese aufkeimenden Gefühle füreinander in der Gesellschaft eher für Probleme sorgen würde, ist beiden schnell klar.

Zitat: "Auf diese Frage gibt es nur eine Antwort. „Ich halte durch.“ Weil ich das immer tue." Rebekka Weiler: Somebody to Love (Seite 167)

Die sich ständig wiederholenden Gedanken der beiden und vor allem der, dass Emil Fee Ruhe bringt während Emil Fee schon immer mehr als nur mochte, wurden dann allerdings wirklich zu einem Problem für mich als Leser. Außerdem reden die beiden Hauptprotagonisten zwar viel miteinander, aber einfach nicht über ihre Gefühle zueinander. So plätschert die Geschichte immer weiter dahin. Hendricks Todesursache verschwindet sogar immer wieder im Hintergrund. Die Story verlor leider dadurch an Fahrt.

Fazit:

Alles in allem konnte mich "Somebody to Love" leider nicht so recht überzeugen. Die sich ständig wiederholenden Formulierungen der Gefühle füreinander, die leicht pathetische Sprache, die nicht zu dem Alter der Protagonisten passen wollte sowie das häufige Aufwärmen des Handlungsstrangs, da immer wieder verschiedenen Parteien ins Bild gesetzt werden mussten, ließen meine Emotionen die zu Beginn so stark gefordert wurden, leider ersticken. Erst zum Ende hin wurde es wieder gefühlvoller. Den zweiten Band, in dem es um die Schwester Lene geht, werde ich vermutlich nicht lesen.

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Veröffentlicht am 18.03.2024

Eine kleine Ameise entdeckt die Welt

Ameise Ari
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In dem Buch "Ameise Ari" verschlägt es uns nach Norwegen, wo wir für einen Tag das Leben einer kleinen Ameise mit all ihren Abenteuern und zu überwindenden Hindernissen begleiten. Das Buch lädt zum dialogischen ...

In dem Buch "Ameise Ari" verschlägt es uns nach Norwegen, wo wir für einen Tag das Leben einer kleinen Ameise mit all ihren Abenteuern und zu überwindenden Hindernissen begleiten. Das Buch lädt zum dialogischen Lesen mit Kindern ein, was ich ansprechend fand. Gleichzeitig ist meine Auffassung, dass man auch ohne Fragen zu einer Geschichte mit seinem Kind über ein Buch in einen Dialog treten kann.

Die Autorinnen und die Illustratorin:

Kristin Flagmeier ist ein leidenschaftlicher Harry Potter Fan und liebt Kinderbücher. Mit ihren vier Kindern lebt sie in einem kleinen Dorf in Ostwestfalen. Nach dem Studium für das Grundschullehramt mit Schwerpunkt auf individuelle Förderung hat sie sich selbstständig gemacht und engagiert sich ehrenamtlich für Kinder. Als Grundschullehrerin arbeitete sie sechs Jahre an einer engagierten Schule und widmet sich nun dem Schreiben, Fotografieren und Reisen. Mit ihren Geschichten möchte sie Kinder begeistern, ihre Sprachentwicklung fördern und Eltern beim gemeinsamen Lesen unterstützen, wofür sie auch ein Studium zur Sprachtherapeutin abgeschlossen hat.
Julia Ehmer Ziel als kreative Kinderbuchautorin und Juristin aus München ist es, durch phantasievolle Geschichten und Lieder die Leselust und Kreativität der Kinder zu fördern. Mit ihren Büchern möchte sie schon den Kleinsten wichtige Werte wie Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt vermitteln. Dank ihrer Erfahrung im Kinderchorbereich bringt sie auch musikalische Elemente in ihre Arbeit ein. Geschichten und Lieder sollen den Kindern Freude bereiten und ihre Entdeckungsfreude wecken.
Beatrice Finger liebt Kunst, Kultur, Lesen, Zeichnen, Malen und Musik. Mit ihrem Sohn und Mann lebt sie in den Weinbergen nahe Landau in der Pfalz. Sie unterrichtet Deutsch und Bildende Kunst an einer weiterführenden Schule in Rheinland-Pfalz und möchte den Schülern die Liebe zur Sprache und Kunst vermitteln. Als Lehrkraft im Bereich Lese-Rechtschreib-Förderung ist es ihr wichtig, die Freude am Lesen und Schreiben zu wecken. Durch ihre Chorerfahrung entdeckte sie das Komponieren von Liedern. Sie setzt sich als Jugend- und Medienschutzberaterin für einen nachhaltigen Umgang mit Printmedien ein. Lesen ist für sie eine Reise in neue Welten und stärkt die Kreativität der Kinder. Sie liest ihrem Sohn und ihren Schülern oft vor, um ihre Fantasie zu fördern.
Stella Chitzos entdeckte schon als Kind ihre Begeisterung für Bilderbuchillustrationen und so gehörte später das Zeichnen zu ihrer liebsten Beschäftigung. Nach einem Studium der visuellen Kommunikation in Düsseldorf arbeitete sie zunächst als Grafikerin, bevor sie ihren Traum verwirklichte, Kinderbücher zu illustrieren. Derzeit ist sie in sozialen Projekten beim Deutschen Roten Kreuz engagiert und arbeitet als freie Illustratorin. Ihre Projekte konzentrieren sich darauf, Kindern ein Verständnis für Tiere, Natur und soziale Kompetenzen zu vermitteln. Sie lebt mit ihrer Familie in Erkrath und lässt sich von ihren Kindern und der Natur inspirieren. Ihre Interessen umfassen Tiere, gemütliche Familienessen, Filme und Bücher.

Inhalt:

„Nach einer magischen Entdeckung auf dem Dachboden reisen Leni & Ludwig auf zauberhafte Weise nach Norwegen. Dort lebt die kleine Ameise Ari. Ari liebt das Leben in seiner Kolonie, träumt aber auch von der großen weiten Welt. Eines Morgens schleicht er sich davon und erlebt ein spannendes Abenteuer in den Wäldern von Norwegen. Eine zauberhafte Geschichte über Mut und Freundschaft. Im Buch findet ihr Tipps zum dialogischen Lesen und ein Kinderlied. Damit unterstützt ihr eure Kinder auf zauberhafte Weise in ihrer Sprachentwicklung.“ (Klappentext)

Gedanken zum Bilderbuch:

Eine sonst so kleine Ameise hier ganz groß dargestellt, schaut uns lächelnd auf dem Cover an. Mit dem Wanderstock in der Hand scheint sie bereit, sich in ein Abenteuer zu stürzen.

Die farbenfrohen Illustrationen, die das Buch aufweist, tragen neben dem dialogischen Lesen dazu bei, die Gedankenwelt der Kinder anzuregen und die Geschichte erlebnisreich zu machen. Die Natur und die Tiere selbst sind sehr groß dargestellt und erscheinen wie durch ein Nahobjektiv. Sie sind freundlich, kindgerecht und liebevoll gestaltet.

Wir folgen der kleinen Ameise Ari, die in Norwegen lebt, für einen Tag auf ihrem Weg durch die Wälder und Flusslandschaft. Eines Tages erwacht Ari und es ist einer dieser Tage an dem er partout kein Lust zum Arbeiten hat. Fest entschlossen ein Abenteuer zu erleben, schleicht er sich früh am Morgen leise und heimlich aus seiner Kolonie. Auf seinem Weg probiert er sich tapfer alleine durchzuschlagen, wobei ihm glücklicherweise das eine oder andere Mal Tiere zur Hilfe kommen. Als ihn plötzlich ein Unwetter erreicht, wird er unerwartet vom Fluss in eine fremde Umgebung gespült. Alleine und traurig wünscht sich Ari in diesem Augenblick nichts mehr, als wieder bei seiner Familie in der Kolonie zu sein. Unverhofft kommen ihm seine Freunde zur Hilfe und bringen ihn gemeinsam nach Hause.

Der Schreibstil des Buches ist gut verständlich. Die Seiten sind mit kurzen und prägnanten Sätzen nicht zu überladen. Das Bilderbuch lädt zum dialogischen Lesen mit den Kindern ein, wozu es auf jeder Doppelseite eine Frage gibt, die die Kinder dabei unterstützen kann mit dem Vorlesenden über die jeweilige Situation oder auch Gefühle diesbezüglich zu sprechen. Am Beginn des Buches gibt es auch Anregungen zum dialogischen Lesen.

Am Ende des Buches finden wir jeweils eine Doppelseite mit Fakten über Ameisen und Fakten über Norwegen. Auch wenn das Buch den Kindern Wissen über Ameisen und Norwegen vermitteln soll, hat mir das in der Erzählung und in den Landschaftsbildern weitestgehend gefehlt.

Fazit:

Mich hat die Geschichte um Ameise Ari leider eher wenig packen oder überzeugen können. Die Anregung zum dialogischen Lesen ist an sich eine gute Idee, aber nichts Neues oder Außergewöhnliches. Zudem fehlte es mir an Informationen zu Land und Leuten Norwegens oder die Lebensweise von Ameisen, so wie in der Beschreibung beworben.

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Veröffentlicht am 17.11.2023

Leider eine wenig glaubwürdige Geschichte

Dark Elite – Revenge
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Auf die "Dark-Elite"-Reihe sind wir durch eine Mail des Verlags aufmerksam geworden. Die tolle Optik mit dem hübschen Farbschnitt ist ein schönes Extra, allerdings versprach der Inhalt von "Dark Elite ...

Auf die "Dark-Elite"-Reihe sind wir durch eine Mail des Verlags aufmerksam geworden. Die tolle Optik mit dem hübschen Farbschnitt ist ein schönes Extra, allerdings versprach der Inhalt von "Dark Elite – Revenge" aus der Feder von Julia Hausburg auch Spannung und eine nette Liebesgeschichte, sodass wir anbissen. Wieder haben wir das Hörbuch wie auch die Printversion unter die Lupe genommen. Doch leider wurden unsere Hoffnungen recht schnell zunichte gemacht, da die Story ziemlich wiederholend und konstruiert daher kam, wir uns mit den Protagonisten nicht identifizieren konnten und emotional leider überhaupt nicht abgeholt wurden. Da wir aber wissen wollten, was es mit dem Tod der Schwester des Protagonisten genau auf sich hat, haben wir durchgehalten. Sonst wäre dieses Buch vielleicht sogar zu einem Abbruchkandidat geworden.

Die Autorin und die Sprecher:

Julia Hausburg wurde 1998 geboren und bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete, studierte sie Bildungswissenschaften. Mit ihrem Mann und ihren beiden Katzen lebt sie in Südbayern. Sie liebt warmen Sommerregen und Schreibnachmittage im Café. Wenn sie nicht gerade an ihrem nächsten Buch arbeitet, findet man sie mit einem spannenden Liebesroman in ihrer eigenen kleinen Bibliothek.
Corinna Dorenkamp wurde 1981 in Köln geboren und erhielt bereits mit acht Jahren ihre erste Rolle. Sie arbeitet nun seit über 30 Jahren als Sprecherin für Filme, TV, Werbung, Hörspiele, Hörbücher, Radio und Synchronisationen. So leiht sie beispielsweise auch mehreren Charakteren in der mit einem Emmy ausgezeichneten Serie „Orphan Black“ ihre Stimme. Außerdem ist sie als Autorin für Dialogdrehbücher und als Synchronregisseurin tätig.
Louis Friedemann Thiele wurde 1981 in München geboren. Er ist ein deutscher Schauspieler sowie Synchron-, Hörspiel- und Hörbuchsprecher. Er ist außerdem im TV und Radio zu hören. Bekanntheit erlangte er u. a. als Stimme für Gendry in „Game of Thrones“

Inhalt:
„Als Elora an der Eliteuniversität Corvina Castle auf den unnahbaren Gabriel trifft, ahnt sie, dass mehr hinter seiner verschlossenen Fassade stecken muss. Die beiden konkurrieren miteinander um einen begehrten Platz in der einflussreichen Studentenverbindung Fortuna. Elora kämpft für ihre Zukunft als Ärztin, Gabriel will den Tod seiner Schwester aufklären. Als die beiden herausfinden, dass die Verbindung in dunkle Machenschaften verstrickt ist, sind sie längst selbst zu Spielfiguren geworden. Sie müssen zusammenarbeiten und kommen sich dabei zunehmend näher. Bis Gabriel eine Entscheidung trifft, die Elora in Lebensgefahr bringt. Er muss lernen, die Vergangenheit loszulassen, wenn er Elora nicht für immer verlieren will.“ (Produktbeschreibung)

Kritik und Fazit:

Das Cover sticht durch zwei Farben hervor – Schwarz und Orangerot. Die Darstellung des Covers wirkt wie ein Sog, der einen in die Welt der dunkeln Oberschicht hineinzieht. Das Orangerot könnte mit den orangenen Dahlien zu tun haben, die Gabriels Schwester geliebt hat und auch Erwähnung im Buch finden. Es scheint sich außerdem um eine Blume (vielleicht sogar eine Dahlie) zu handeln, die unter dem Namen der Autorin zu erkennen ist. Auch die zarte Umrandung hat etwas Florales an sich. Die Printausgabe hat in der ersten Auflage außerdem einen zauberhaften Farbschnitt, bei welchem das Cover weitergeführt wird. Zudem lag eine Charakterkarte bei, welche eine der wenigen harmonischen Szenen zwischen Gabriel und Elora zeigt.

In dem Hörbuch wird die Hauptprotagonistin Elora von Corinna Dorenkamp gesprochen. Die Stimme hat sehr gut gepasst und wir konnten uns Elora mit all ihren Emotionen bildhaft vorstellen. Allerdings bekamen wir den Eindruck, dass sie permanent leidet. Wir haben uns zwischendurch immer wieder gefragt, ob es auch eine glückliche und unbeschwerte Elora gibt, die nicht ständig in ihrem Leid gefangen ist. Die Gefühlswelt der Hauptprotagonistin wurde dennoch zweifelsohne ausgesprochen mitfühlend dargestellt.
Der Hauptprotagonist Gabriel wurde von Louis Friedemann Thiele gesprochen. Auch hier hat die Stimme sehr gut gepasst und wir finden das Gabriel mit all seinen Rachegelüsten und inneren Kämpfen hervorragend dargestellt wurde. Die nachdenklichen Episoden zwischendurch haben Gabriel von einer ganz anderen Seite gezeigt, was durch den Sprecher sehr gut transportiert wurde.

Die Autorin schlägt einen gut verständlichen und zeitgemäßen Ton an. Gabriel und Elora treffen recht schnell aufeinander und ihre starken Persönlichkeiten sorgen dafür, dass sich beide gerne verbal herausfordern. Von Beginn an wird außerdem die körperliche Anziehung zwischen den beiden recht deutlich, was im Verlauf der Geschichte allerdings so oft wiederholt wurde, dass wir es irgendwann als stark übertrieben empfunden haben. Dass beide gleichzeitig eine starke Antipathie aufeinander hegen, wirkte auf uns dann außerdem zu konstruiert und wenig glaubwürdig. Die Gedanken kreisen ständig um die gleichen Dinge. Gabriel darf sich nicht verführen und ablenken lassen, Jasper weckt in ihm Eifersucht, Elora fühlt sich sexuell erregt.

Auch sprachlich weist die Erzählung leichte Schwächen auf. Der inflationäre Gebrauch von Worten wie „schnell“ oder Metaphern mit „Feuer“, „brennen“, „in Flammen stehen“, „das Herz oder die Brust, die sich schmerzhaft zusammenziehen“, „magnetische Anziehung“ oder „das Herz, das einen Satz macht“ sorgte bei uns für großen Unmut und eine enorme Ernüchterung. Irgendwann drehte sich alles nur noch darum, dass die beiden eine sexuelle Anziehung aufeinander ausüben, dieser aber nicht nachgeben durften, weil sie Konkurrenten im Aufnahmeverfahren der Elitevereinigung sind. Hierüber wird außerdem nicht wirklich reflektiert, sondern sich ständig und immer wieder im Kreis gedreht. Erzählerische Patzer wie der Klippensprung, der von Befriedigung überschattet anstatt überlagert wird (S. 294) – Befriedigung ist etwas Positives, während Überschattung negativ ist – sorgten immer weiter für Frust.

An der Dark Elite war das Dunkelste dann auch lediglich die nächtlichen Prüfungen oder Mutproben während des Aufnahmeverfahrens in die Verbindung „Fortuna“. Über die Menschen an sich, sowie auch Gabriel und Elora, hat man nur wenig erfahren. Daher waren die beiden Charaktere für uns nicht greifbar und blieben unscheinbar. Sie besaßen kaum Tiefgründigkeit. Gabriels Gefühlswelt hat sich in der Hauptsache nur um den Tod seiner Schwester gedreht und die damit verbundenen Rachepläne. Wirklich mehr haben wir nicht über ihn erfahren. Welche Anstrengungen er genau die letzten zwei Jahre aufgebracht hat, um an die vermeintlich Schuldigen am Tod seiner Schwester heranzukommen wurde lediglich angerissen und man fragt sich, wieso er zwei Jahre lang nicht vorwärts kommt.

Die Geschichte dümpelt irgendwann ziemlich lange vor sich hin. Es fehlt an Rahmenhandlung – wie beispielsweise dem Unileben – um sich wirklich in die Geschichte fallen lassen zu können. Die Protagonisten springen von einer Aufgabe zur nächsten. Man fühlt sich nicht in die Geschehnisse hinein, sondern bleibt ein außenstehender Beobachter. Erst gegen Ende nimmt die Story an Fahrt auf und erst als alles bereits vorbei ist, wurden wir emotional abgeholt. Viel zu spät, wenn man davor schon über viele hundert Seiten hinweg das Bedürfnis hatte, die Geschichte einfach gut sein zu lassen.

Uns fehlte es außerdem an einer emotionaler Verbindung zwischen Gabriel und Elora. Es ist doch immer wieder nur die körperliche Anziehung, die beschrieben wird. Da gibt es nur selten Dialoge zwischen den beiden, die tiefgründig waren und der „Beziehung“ somit Glaubwürdigkeit gaben. Sie verbringen zu wenig gemeinsame Zeit, um sich kennenzulernen und das sorgt eben auch dafür, dass man als Leser nicht eintauchen kann, nicht abgeholt wird und dadurch keine Emotionen entstehen können. Und auch die Nebenprotagonisten (die dann auch ihre Stimme in den beiden Folgebänden erhalten werden) handeln nicht glaubwürdig und sorgen für einen gewollt künstlich arrangierten Konflikt, der im Grunde der Gleiche wie schon zuvor bleibt. Das Eingreifen von Lucia (Eloras Stiefschwester und Gabriels beste Freundin) wäre bei etwas genauerem Nachdenken von Gabriel sofort zu widerlegen gewesen und war somit einfach nur ein Konstrukt zur Konfliktschürung.

"Dark Elite – Revenge" konnte uns leider nicht überzeugen. Es fehlte an Glaubwürdigkeit, Tiefgründigkeit und Varianz. Der wiederholende Charakter in Handlung und Sprache war ermüdend und wenig mitreißend. Der Cliffhanger am Ende ist zu stark konstruiert, und soll wohl einfach nur die Neugierde für den zweiten Band wecken. Uns konnte die Geschichte weder begeistern, noch hat sie uns gepackt oder überzeugt die Reihe weiter zu verfolgen.

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Veröffentlicht am 17.11.2023

Leider eine wenig glaubwürdige Geschichte

Dark Elite – Revenge
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Auf die "Dark-Elite"-Reihe sind wir durch eine Mail des Verlags aufmerksam geworden. Die tolle Optik mit dem hübschen Farbschnitt ist ein schönes Extra, allerdings versprach der Inhalt von "Dark Elite ...

Auf die "Dark-Elite"-Reihe sind wir durch eine Mail des Verlags aufmerksam geworden. Die tolle Optik mit dem hübschen Farbschnitt ist ein schönes Extra, allerdings versprach der Inhalt von "Dark Elite – Revenge" aus der Feder von Julia Hausburg auch Spannung und eine nette Liebesgeschichte, sodass wir anbissen. Wieder haben wir das Hörbuch wie auch die Printversion unter die Lupe genommen. Doch leider wurden unsere Hoffnungen recht schnell zunichte gemacht, da die Story ziemlich wiederholend und konstruiert daher kam, wir uns mit den Protagonisten nicht identifizieren konnten und emotional leider überhaupt nicht abgeholt wurden. Da wir aber wissen wollten, was es mit dem Tod der Schwester des Protagonisten genau auf sich hat, haben wir durchgehalten. Sonst wäre dieses Buch vielleicht sogar zu einem Abbruchkandidat geworden.

Die Autorin und die Sprecher:

Julia Hausburg wurde 1998 geboren und bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete, studierte sie Bildungswissenschaften. Mit ihrem Mann und ihren beiden Katzen lebt sie in Südbayern. Sie liebt warmen Sommerregen und Schreibnachmittage im Café. Wenn sie nicht gerade an ihrem nächsten Buch arbeitet, findet man sie mit einem spannenden Liebesroman in ihrer eigenen kleinen Bibliothek.
Corinna Dorenkamp wurde 1981 in Köln geboren und erhielt bereits mit acht Jahren ihre erste Rolle. Sie arbeitet nun seit über 30 Jahren als Sprecherin für Filme, TV, Werbung, Hörspiele, Hörbücher, Radio und Synchronisationen. So leiht sie beispielsweise auch mehreren Charakteren in der mit einem Emmy ausgezeichneten Serie „Orphan Black“ ihre Stimme. Außerdem ist sie als Autorin für Dialogdrehbücher und als Synchronregisseurin tätig.
Louis Friedemann Thiele wurde 1981 in München geboren. Er ist ein deutscher Schauspieler sowie Synchron-, Hörspiel- und Hörbuchsprecher. Er ist außerdem im TV und Radio zu hören. Bekanntheit erlangte er u. a. als Stimme für Gendry in „Game of Thrones“

Inhalt:
„Als Elora an der Eliteuniversität Corvina Castle auf den unnahbaren Gabriel trifft, ahnt sie, dass mehr hinter seiner verschlossenen Fassade stecken muss. Die beiden konkurrieren miteinander um einen begehrten Platz in der einflussreichen Studentenverbindung Fortuna. Elora kämpft für ihre Zukunft als Ärztin, Gabriel will den Tod seiner Schwester aufklären. Als die beiden herausfinden, dass die Verbindung in dunkle Machenschaften verstrickt ist, sind sie längst selbst zu Spielfiguren geworden. Sie müssen zusammenarbeiten und kommen sich dabei zunehmend näher. Bis Gabriel eine Entscheidung trifft, die Elora in Lebensgefahr bringt. Er muss lernen, die Vergangenheit loszulassen, wenn er Elora nicht für immer verlieren will.“ (Produktbeschreibung)

Kritik und Fazit:

Das Cover sticht durch zwei Farben hervor – Schwarz und Orangerot. Die Darstellung des Covers wirkt wie ein Sog, der einen in die Welt der dunkeln Oberschicht hineinzieht. Das Orangerot könnte mit den orangenen Dahlien zu tun haben, die Gabriels Schwester geliebt hat und auch Erwähnung im Buch finden. Es scheint sich außerdem um eine Blume (vielleicht sogar eine Dahlie) zu handeln, die unter dem Namen der Autorin zu erkennen ist. Auch die zarte Umrandung hat etwas Florales an sich. Die Printausgabe hat in der ersten Auflage außerdem einen zauberhaften Farbschnitt, bei welchem das Cover weitergeführt wird. Zudem lag eine Charakterkarte bei, welche eine der wenigen harmonischen Szenen zwischen Gabriel und Elora zeigt.

In dem Hörbuch wird die Hauptprotagonistin Elora von Corinna Dorenkamp gesprochen. Die Stimme hat sehr gut gepasst und wir konnten uns Elora mit all ihren Emotionen bildhaft vorstellen. Allerdings bekamen wir den Eindruck, dass sie permanent leidet. Wir haben uns zwischendurch immer wieder gefragt, ob es auch eine glückliche und unbeschwerte Elora gibt, die nicht ständig in ihrem Leid gefangen ist. Die Gefühlswelt der Hauptprotagonistin wurde dennoch zweifelsohne ausgesprochen mitfühlend dargestellt.
Der Hauptprotagonist Gabriel wurde von Louis Friedemann Thiele gesprochen. Auch hier hat die Stimme sehr gut gepasst und wir finden das Gabriel mit all seinen Rachegelüsten und inneren Kämpfen hervorragend dargestellt wurde. Die nachdenklichen Episoden zwischendurch haben Gabriel von einer ganz anderen Seite gezeigt, was durch den Sprecher sehr gut transportiert wurde.

Die Autorin schlägt einen gut verständlichen und zeitgemäßen Ton an. Gabriel und Elora treffen recht schnell aufeinander und ihre starken Persönlichkeiten sorgen dafür, dass sich beide gerne verbal herausfordern. Von Beginn an wird außerdem die körperliche Anziehung zwischen den beiden recht deutlich, was im Verlauf der Geschichte allerdings so oft wiederholt wurde, dass wir es irgendwann als stark übertrieben empfunden haben. Dass beide gleichzeitig eine starke Antipathie aufeinander hegen, wirkte auf uns dann außerdem zu konstruiert und wenig glaubwürdig. Die Gedanken kreisen ständig um die gleichen Dinge. Gabriel darf sich nicht verführen und ablenken lassen, Jasper weckt in ihm Eifersucht, Elora fühlt sich sexuell erregt.

Auch sprachlich weist die Erzählung leichte Schwächen auf. Der inflationäre Gebrauch von Worten wie „schnell“ oder Metaphern mit „Feuer“, „brennen“, „in Flammen stehen“, „das Herz oder die Brust, die sich schmerzhaft zusammenziehen“, „magnetische Anziehung“ oder „das Herz, das einen Satz macht“ sorgte bei uns für großen Unmut und eine enorme Ernüchterung. Irgendwann drehte sich alles nur noch darum, dass die beiden eine sexuelle Anziehung aufeinander ausüben, dieser aber nicht nachgeben durften, weil sie Konkurrenten im Aufnahmeverfahren der Elitevereinigung sind. Hierüber wird außerdem nicht wirklich reflektiert, sondern sich ständig und immer wieder im Kreis gedreht. Erzählerische Patzer wie der Klippensprung, der von Befriedigung überschattet anstatt überlagert wird (S. 294) – Befriedigung ist etwas Positives, während Überschattung negativ ist – sorgten immer weiter für Frust.

An der Dark Elite war das Dunkelste dann auch lediglich die nächtlichen Prüfungen oder Mutproben während des Aufnahmeverfahrens in die Verbindung „Fortuna“. Über die Menschen an sich, sowie auch Gabriel und Elora, hat man nur wenig erfahren. Daher waren die beiden Charaktere für uns nicht greifbar und blieben unscheinbar. Sie besaßen kaum Tiefgründigkeit. Gabriels Gefühlswelt hat sich in der Hauptsache nur um den Tod seiner Schwester gedreht und die damit verbundenen Rachepläne. Wirklich mehr haben wir nicht über ihn erfahren. Welche Anstrengungen er genau die letzten zwei Jahre aufgebracht hat, um an die vermeintlich Schuldigen am Tod seiner Schwester heranzukommen wurde lediglich angerissen und man fragt sich, wieso er zwei Jahre lang nicht vorwärts kommt.

Die Geschichte dümpelt irgendwann ziemlich lange vor sich hin. Es fehlt an Rahmenhandlung – wie beispielsweise dem Unileben – um sich wirklich in die Geschichte fallen lassen zu können. Die Protagonisten springen von einer Aufgabe zur nächsten. Man fühlt sich nicht in die Geschehnisse hinein, sondern bleibt ein außenstehender Beobachter. Erst gegen Ende nimmt die Story an Fahrt auf und erst als alles bereits vorbei ist, wurden wir emotional abgeholt. Viel zu spät, wenn man davor schon über viele hundert Seiten hinweg das Bedürfnis hatte, die Geschichte einfach gut sein zu lassen.

Uns fehlte es außerdem an einer emotionaler Verbindung zwischen Gabriel und Elora. Es ist doch immer wieder nur die körperliche Anziehung, die beschrieben wird. Da gibt es nur selten Dialoge zwischen den beiden, die tiefgründig waren und der „Beziehung“ somit Glaubwürdigkeit gaben. Sie verbringen zu wenig gemeinsame Zeit, um sich kennenzulernen und das sorgt eben auch dafür, dass man als Leser nicht eintauchen kann, nicht abgeholt wird und dadurch keine Emotionen entstehen können. Und auch die Nebenprotagonisten (die dann auch ihre Stimme in den beiden Folgebänden erhalten werden) handeln nicht glaubwürdig und sorgen für einen gewollt künstlich arrangierten Konflikt, der im Grunde der Gleiche wie schon zuvor bleibt. Das Eingreifen von Lucia (Eloras Stiefschwester und Gabriels beste Freundin) wäre bei etwas genauerem Nachdenken von Gabriel sofort zu widerlegen gewesen und war somit einfach nur ein Konstrukt zur Konfliktschürung.

"Dark Elite – Revenge" konnte uns leider nicht überzeugen. Es fehlte an Glaubwürdigkeit, Tiefgründigkeit und Varianz. Der wiederholende Charakter in Handlung und Sprache war ermüdend und wenig mitreißend. Der Cliffhanger am Ende ist zu stark konstruiert, und soll wohl einfach nur die Neugierde für den zweiten Band wecken. Uns konnte die Geschichte weder begeistern, noch hat sie uns gepackt oder überzeugt die Reihe weiter zu verfolgen.

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Veröffentlicht am 08.06.2023

Lasst die Kinder doch einfach mal machen!

Frida macht ihr Ding!
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In "Frida macht ihr Ding!" von Birgit Altstötter, Christine Altstötter-Gleich und Bernhard Förth geht es darum, Kinder ihre eigene Erfahrungen machen zu lassen. Man kann ihnen mit Ratschlägen zur Seite ...

In "Frida macht ihr Ding!" von Birgit Altstötter, Christine Altstötter-Gleich und Bernhard Förth geht es darum, Kinder ihre eigene Erfahrungen machen zu lassen. Man kann ihnen mit Ratschlägen zur Seite stehen, aber was sie daraus machen, sollte ihnen selbst überlassen sein. Kinder haben einen ganz anderen Blick auf die Welt, als manch ein Erwachsener und so können beide Seiten voneinander lernen und profitieren.

Die Autorinnen und der Illustrator:

Birgit Altstötter ist Autorin und arbeitet in einer Agentur viel mit Texten und Konzepten.
Christine Altstötter-Gleich lehrt als Dozentin an der Universität Koblenz-Landau. Sie ist Perfektionismus-Expertin.
Bernhard Förth arbeitet und lebt als freier Illustrator in München.

Inhalt:

„Fridas Mama ist eine großartige Gärtnerin! Ob Fridas wohl auch einen grünen Daumen hat? Sie bekommt ein eigenes Beet und pflanzt Möhren an. Doch bald tauchen Hindernisse auf und Frida soll sich entscheiden: Möhren oder Unkraut? Frida wird stinksauer. Doch dann hat sie eine außergewöhnliche Idee.
Frida zeigt uns, wie man mit hohen Erwartungen umgehen kann. Nicht alles muss perfekt sein. Wichtiger ist es, einen eigenen Weg zu finden und sich darüber freuen zu können.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:

Auf dem Cover sehen wir das aufgeweckte und tatkräftige Mädchen Frida. Hinter ihr und unter dem Titel liegt eine riesige Möhre, die eine wichtige Rolle in der Geschichte spielen wird. Die Namen der Autorinnen und des Illustrators stehen am Himmel in den Wolken geschrieben. Das ist eine sehr süße Idee.

Die Illustrationen im Buch sind farbenfroh und vielfältig. Hier und da wirkten die Proportionen nicht ganz passend, aber das tat der Geschichte keinen Abbruch. Der Text ist eher umfangreich für ein Bilderbuch, dabei aber klar verständlich und gut vorzulesen.

Der Geschichte an sich fehlte für meinen Geschmack ein wenig an Emotionen. Frida durchlebt schließlich einige Gefühle, doch die kamen für mich weder im Text, noch auf den Bildern so richtig zur Geltung. Natürlich sieht man, dass sie und ihre Mutter in einen Disput geraten, aber erreicht hat mich das nicht wirklich. Meinen Kindern ging es da ähnlich.

Frida eifert ihrer Mutter nach und hat dabei im Grunde viel Spaß. Auch mit der Warterei kommt sie eigentlich ganz gut zurecht. Mit den Ansichten der Mutter dann aber eher nicht. Sie will das Unkraut nicht einfach herausreißen und auch ihr Opa steht hinter Frida. Denn wer entscheidet schon, was Unkraut ist und was nicht? Am Ende findet Frida einen Weg irgendwo dazwischen. Sie gibt ihren Möhren den Platz und die Energie, die sie brauchen und rettet gleichzeitig das Unkraut. So kann auch die Mutter noch was von ihr lernen. Am Ende sitzen Mutter und Tochter bei Sonnenuntergang im Garten und genießen den Anblick und ganz zum Schluss versammelt sich die gesamte Familie für einen Möhreneintopf am Küchentisch.

Im Anhang findet sich ein 2-seitiger Text für die Vorleser:innen, in welchem es um Erwartungen, Perfektionismus und dem Umgang damit geht. Wie geht man mit negativen Gefühlen und Unzufriedenheit um? Eine zusätzliche Buchempfehlungen als weiterführende Lektüre ist auch zu finden.

"Frida macht ihr Ding!" ist ein Bilderbuch, welches sich mit den eigenen Erwartungen, aber auch denen anderer auseinandersetzt. Dabei kann jeder seinen eigenen und ganz individuellen Weg gehen: Sich Hilfe suchen, oder alleine herum probieren. Leider konnte mich die Umsetzung nicht wirklich überzeugen. Ich hätte mir mehr Gefühl und ein wenig mehr Tiefe für die Geschichte gewünscht.

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