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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.04.2024

Durchwachsen

Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück
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Am Anfang hat mir das Buch richtig gut gefallen.
Ich mochte den Spannungsaufbau, die Hauptfiguren und vor allem die tollen Naturbeschreibungen! Der Sarek ist in Deutschland vermutlich nicht so bekannt ...

Am Anfang hat mir das Buch richtig gut gefallen.
Ich mochte den Spannungsaufbau, die Hauptfiguren und vor allem die tollen Naturbeschreibungen! Der Sarek ist in Deutschland vermutlich nicht so bekannt und vor allem kein allzu oft bemühtes Setting - insofern war schon der Ort alleine spannend.
Auch die Idee mit zwei verschiedenen Erzählperspektiven hat mich überzeugt. Beide Erzähler:innen sind nicht unbedingt unvoreingenommen und 100% vertrauenswürdig, was zum Nervenkitzel beiträgt.
Leider wird im Laufe der Geschichte zunehmend auf eine künstlich erzeugte Spannung gesetzt. Es passieren merkwürdige Dinge, das allein ist doch schon Grund genug, um mitzufiebern, da braucht es das zusätzliche Hypen der Spannung nicht auch noch. Vieles wird aber zunehmend überzeichnet und ist einfach nicht mehr realistisch.
Vielleicht braucht es diese Extreme, da die Zeugenaussagen bei der Polizei am Anfang jedes Kapitels immer schon ein kleiner Spoiler für das jeweilige Kapitel sind?
Am Schlimmsten ist aber, dass das Buch irgendwann einfach zu Ende ist, ohne, dass es ein richtiges Ende gibt. Man kann sich zwar vorstellen, wie der Ausgang jetzt sein soll und was welche Aussage bedeuten soll, aber es ist dennoch unbefriedigend.

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Veröffentlicht am 24.04.2024

Hatte etwas mehr erwartet

Wir sind (die) Weltklasse
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Nach der Vermarktung und der Leseprobe hatte ich irgendwie höhere Erwartungen an das Buch, als sich dann erfüllt haben.
Die Idee einer Integrationsklasse in der Kinder aus allen möglichen Ländern (und ...

Nach der Vermarktung und der Leseprobe hatte ich irgendwie höhere Erwartungen an das Buch, als sich dann erfüllt haben.
Die Idee einer Integrationsklasse in der Kinder aus allen möglichen Ländern (und mit verschiedenen Macken) zusammen lernen fand ich sehr gelungen, weil so jedes Kind eine Indentifikationsfigur finden wird. In Band eins ist es ein Junge namens Adam aus Polen. Im Anhang findet man dann ein kleines Wörterbuch mit polnischen Begriffen. Wenn das in den folgenden Bänden weitergeführt wird, wäre es eine tolle Idee!
Leider sind die Kinder dann sehr klischeehaft angelegt und viele Dinge werden sehr oft wiederholt.
Es gibt auch keinen deutlichen roten Faden, sondern es gibt sehr viele verschiedene Abenteuer, was das Buch für mich etwas verworren gemacht hat. Lediglich der Dinosaurier Matilda hält das Ganze etwas zusammen. Ich hoffe, dass es dann in Band zwei besser wird, wenn man die Figuren alle kennt.

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Veröffentlicht am 19.04.2024

Weniger Retelling, mehr Diogenes

Elyssa, Königin von Karthago
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Qualitativ kommt dieses Retelling für mich persönlich nicht an vergleichbare Werke z.B. von Madeline Miller, Pat Barker oder Natalie Haynes heran.
Man braucht viel Vorwissen, da in der Geschichte quasi ...

Qualitativ kommt dieses Retelling für mich persönlich nicht an vergleichbare Werke z.B. von Madeline Miller, Pat Barker oder Natalie Haynes heran.
Man braucht viel Vorwissen, da in der Geschichte quasi nichts erklärt wird. Ich habe das zwar, aber andere Leser:innen könnten Schwierigkeiten bekommen und im schlimmsten Fall das Buch deswegen abbrechen...
Der Text ist literarisch sicher wertvoll, wie man es von diogenes gewohnt ist (und weswegen man zu Büchern dieses Verlags greift), aber für mich hat die schnörkelige Schreibweise viel Spannung gekostet, die der Stoff eigentlich hergibt. Stattdessen wirkt es etwas langatmig und durch die vielen Perspektiven kommt es auch zu einigen Wiederholungen.
V.a. Elyssa kam für mich ziemlich unsympathisch herüber, weil sie hauptsächlich über ihre fehlende Jugend jammert. Dabei fand ich es gerade interessant mal eine ältere Protagonistin zu haben, die im Leben schon einiges durch und viel erreicht hat. Damit, dass sie sich selber aber nur auf ihre welkende Schönheit reduziert geht auch der feministische Gedanke des Retellings verloren...
Vergils Perspektive war für die Geschichte auch nicht unbedingt zielführend, wobei sie mir persönlich aber noch mit am besten gefallen hat. Hätte man weglassen können, aber ich mochte es, wie seine Alltagsbeobachtungen mit seinem Epos verknüpft wurden.
Ein Must-Read für alle Nerds, die die Dichtung der klassischen griechisch-römischen Antike verehren, aber für andere Leser:innen durchaus auch verzichtbar.

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Veröffentlicht am 18.03.2024

Problem Klappentext

Die Hexen von Cleftwater
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Auch so ein Buch, das mich eher enttäuscht hat. Wobei ich sagen muss, dass das Problem vielleicht gar nicht primär die Geschichte war, sondern beim Klappentext zu suchen ist.
Dieser verrät nämlich eindeutig ...

Auch so ein Buch, das mich eher enttäuscht hat. Wobei ich sagen muss, dass das Problem vielleicht gar nicht primär die Geschichte war, sondern beim Klappentext zu suchen ist.
Dieser verrät nämlich eindeutig viel zu viel. Eigentlich ... alles. Viel mehr als im Klappentext steht, passiert in dem ganzen Buch nicht, es wird einfach nur ein bisschen mehr ausgeschmückt und aufgebauscht.
Martha als Figur gefiel mir gut, vor allem, wie sie innerlich stumm aufbegehrt ist - ein Geniestreich, dass sie wirklich stumm ist und nichts sagen konnte! Wobei ihr die Kommunikation dann doch erstaunlich leicht viel, sogar zu fremden Menschen. Zu leicht? Auch hier hätte man ausbauen können, das Buch ist doch eher schmal und hätte ein paar Seiten mehr gut abgekonnt.

Allerdings war Martha von Anfang an auch ein bisschen zu suspekt und es war eigentlich klar, dass sie als ältere, ledige Frau, die als Hebamme und Heilerin mit Kräutern arbeitet, ebenfalls angeklagt wird. Da hätte es den Atzmann gar nicht gebraucht - zumal dieser ebenfalls im Klappentext erwähnt wird, samt seiner Kräfte, die er vielleicht hat oder vielleicht auch nicht, den hätte man doch wirklich als Überraschung weglassen können und erst im Laufe der Geschichte enthüllen!
Schade, aber da gab es dieses Jahr schon einige bessere Romane zu dem Thema, sei es "Marschlande" oder "Als wir an Wunder glaubten", die ich eher empfehlen würde als dieses Buch, obwohl ich es mögen wollte.

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Veröffentlicht am 11.03.2024

Anders als erwartet

Krummes Holz
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Krummes Holz wird vielgelobt, konnte mich aber leider nicht von sich überzeugen. Wo andere Rezensenten die schöne Sprache loben, fand ich es zu angestrengt. Die Autorin hat sich viel Mühe gegeben und alle ...

Krummes Holz wird vielgelobt, konnte mich aber leider nicht von sich überzeugen. Wo andere Rezensenten die schöne Sprache loben, fand ich es zu angestrengt. Die Autorin hat sich viel Mühe gegeben und alle Ratschläge zum Schreiben umgesetzt, aber für mich persönlich kam kein richtiger Lesefluss auf. Sei es wegen der Zeitsprünge, die ständig vorkamen, sich aber weder in der Typo noch anderweitig bemerkbar machen oder weil die Formulierungen eben zu bemüht waren.
Auch thematisch hatte ich mir irgendwie mehr erwartet - auf 60 Seiten habe ich nicht mehr erfahren, als auch im Klappentext steht, weswegen ich irgendwann zum Ende vorgeblättert habe, das überraschend sein sollte. Ohne zu spoilern kann ich nur sagen: Wenn man sonst auch Krimis liest, ist das Ende keine große Überraschung, sondern erwartbar.
Ich persönlich würde das Buch nicht unbedingt weiterempfehlen, aber wer sich davon angesprochen fühlt, der sollte einen Blick in die Leseprobe wagen, da das Buch ja bisher viele andere Leser:innen überzeugen konnte.

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