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Veröffentlicht am 10.04.2024

Sehr gutes Thema, Umsetzung mangelhaft

Die InvesTiere
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Als Mutter von 3 Kindern, die Älteste hat letztes Jahr Abi gemacht, ist mir absolut bewusst, dass gerade Themen wie Finanzen leider in der Schule wenig bis gar nicht auf dem Lehrplan stehen. Deswegen war ...

Als Mutter von 3 Kindern, die Älteste hat letztes Jahr Abi gemacht, ist mir absolut bewusst, dass gerade Themen wie Finanzen leider in der Schule wenig bis gar nicht auf dem Lehrplan stehen. Deswegen war ich sehr begeistert vom Thema des Buches.
Auch, dass der Autor seine 14-jährige Tochter beim Schreiben mit eingebunden hat gemäß Umschlagtext, fand ich sehr charmant.

Von der Umsetzung bin ich leider nicht so begeistert, wie ich gehofft hatte. Das Cover und das Design der Kapitelanfänge - die Tierillustrationen - waren mir und meinen Töchtern (die Jüngste ist erst 12!) deutlich zu infantil. Die Idee, den Titel InvesTiere mit Tieren zu verbinden, ist zwar ganz süß, aber für die Zielgruppe klar zu kindisch. Ein Vorteil, abgesehen vom Wortspiel des Titels, ist natürlich, dass die vorgestellten handelnden "Personen" (also die Tiere) keine Personengruppen diskriminieren. So ist Rosi, die Hauptperson, ein Kaninchen, der reiche Quentin ein Frosch und der etwas nerdige Erik ein Hamster. Okay. Damit waren meine Kinder raus und ich habe es einfach versucht komplett auszublenden beim Lesen (was manchmal erschwert wurde durch Formulierungen wie "der Wind wehte durch ihr Fell"...).
Ab dem Moment, in dem Lev, ein Fuchs, seine Seminare gibt, wurde es etwas spannender für mich - hier würde jetzt der Teaching Moment kommen, so hoffte ich. Und so war es auch, allerdings nicht ganz gut wie erhofft. Also, unsere Töchter haben alle Zinsrechnung in der Schule gehabt und zwar mehrmals. Dass 16-jährige Schüler keine Vorstellung von Zinsen haben und wie man sie berechnet, ist meiner Erfahrung nach wirklich unrealistisch.
Die Tipps, die vom Fuchs kommen, sind alles in allem okay, aber hier spricht natürlich die Begeisterung für Startups aus dem Autor. Der Roman ist ja auch beuntertitelt mit "Ein Startup Roman", von daher in Ordnung und erwartbar.

Mir persönlich gefällt es nicht sooo gut, dass so viel über Gründungen gesprochen wird und am Ende des Romans auch als Lösung wirklich ALLER Probleme die Gründung einer Firma durch 3 16-jährige Schüler steht, die alle trotz Schule die Zeit dafür finden, sich noch um die Firma zu kümmern und sogar 2 Pitches zu machen, einen komplett ungeplant.
Mir fehlt hier (als Mutter) doch etwas mehr Betonung darauf, wie wichtig zunächst mal eine Ausbildung (Schule/Uni/Praktika) ist. Das wird zwar ab und an auch mal erwähnt, u.a. von Rosis arbeitslosem ungelernten Vater, geht aber dann im weiteren Verlauf komplett unter. Auch ihr Vater macht nicht etwa, wie ich hoffte, nochmal eine theoretische Weiterbildung, sondern kann sein im Job erworbenes praktisches Können nun doch einsetzen. Das ist für mich eine nicht so gute Message und die möchte ich meinen Kindern ungern vermitteln. Zudem wird nur ansatzweise auf Risiken eingegangen, die bei Unternehmensgründungen entstehen (der Fuchs hat mehrere Startups gegründet und "viel Geld verloren, aber mehr Geld verdient" - so ist es in der Realität nicht immer!).
Auch fragwürdig die sehr realistische Schilderung, wie die Jugendlichen nächtelang durcharbeiten, um ihre Präsentation und ihr Produkt fertigzustellen - ich habe mal in einem Startup gearbeitet und weiß, wie krass die Arbeitszeiten gedehnt wurden. Aber hier sträubt sich beim Lesen absolut alles bei mir - Arbeitsschutzgesetze? Jugendschutz???? Es wird vermittelt, dass es okay ist, sich vollkommen fertig zu machen und sogar nötig, um Erfolg zu haben. Eine mehr als fragwürdige Botschaft an Jugendliche!
Der Text ist recht lang und durch fehlende Visualisierungen oder Stilwechsel (warum werden keine Graphiken gezeigt oder Textnachrichten, so etwas lockert immer sehr auf und meine Kinder lesen das lieber so) geht der Stil des Buches für mich auch etwas an der Zielgruppe vorbei.
Ich kann das Buch nur sehr eingeschränkt weiter empfehlen.
Meine Töchter haben mir klar gesagt, dass es sie nicht interessiert und sie kein "Schule der Magischen Tiere"-artiges Buch lesen wollen, dass sich mit Finanzen beschäftigt. Meine mittlere Tochter interessiert sich eigentlich seit einem Praktikum in einer Bank sehr für Finanzthemen, aber auch sie hat abgewunken, weil es ihr zu infantil wirkte. Schade!

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Veröffentlicht am 18.03.2024

Band 2 - es bleibt schlecht

Biss zur Mittagsstunde (Bella und Edward 2)
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Ich weiß wirklich nicht, warum die Twilight Saga so gehyped wurde. Ich lese sie jetzt mit meiner Tochter, weil sie unbedingt wollte, und wir beide sind einfach keine Fans. Bella ist ein nerviger Charakter, ...

Ich weiß wirklich nicht, warum die Twilight Saga so gehyped wurde. Ich lese sie jetzt mit meiner Tochter, weil sie unbedingt wollte, und wir beide sind einfach keine Fans. Bella ist ein nerviger Charakter, aggressiv, launisch, selbstmitleidig und manipulativ. Sie stöhnt und seufzt und weint immerzu. Nachdem Edward sie verlassen hat, befreundet sie sich mit Jacob, der im Verlauf der Geschichte zum Werwolfrudel dazu gehören wird. Eigentlich ist nur Jacob ein erträglicher Charakter und die ganze Werwolfclique. Die Vampire sind blass im wahrsten Sinne des Wortes. Und Edward nervt fast genauso wie Bella, nur dass er knurrt und nicht weint. Ich kann keins der Bücher empfehlen und gebe nur wegen der Werwolf Idee 2 Punkte.

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Veröffentlicht am 24.01.2024

Ich hatte mehr erwartet...

I’m a Fan
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In einer Zeitschrift war der Roman empfohlen worden und der Inhalt klang interessant. Leider hat mich dann die Umsetzung des Themas nicht überzeugt.

Die namenlose Ich-Erzählerin springt direkt in die ...

In einer Zeitschrift war der Roman empfohlen worden und der Inhalt klang interessant. Leider hat mich dann die Umsetzung des Themas nicht überzeugt.

Die namenlose Ich-Erzählerin springt direkt in die fast tagebuchartig geschriebene Schilderung ihrer Gefühlswelt. Alle weiteren vorkommenden Personen sind ebenfalls namenlos und die Bezeichnung oft so lang, dass es ab der Mitte des kurzen Romans wirklich etwas anstrengend wird - "der Mann, mit dem ich zusammen sein will" und "die Frau, von der ich besessen bin".
Die Erzählerin ist mir komplett unsympathisch über das ganze Buch hinweg. Sie benimmt sich absolut seltsam - stalkt die andere Affäre des Mannes, mit dem sie eine Affäre hat, im Internet und leiht sich sogar einen Hund aus, um ihre Halbschwester kennenzulernen (das war für mich am gruseligsten, da diese Mutter ist und sie über den Leih-Hund zu dem Kind Kontakt aufnimmt, um dann mit der Mutter ins Gespräch zu kommen, wie abartig kann man bitte sein?!) .
Der Mann ist ganz klar absolut toxisch und unsympathisch, er verwehrt ihr sogar lange Zeit den gemeinsamen Sex (was für eine Art Affäre ist es denn, wenn man nicht mal körperlich wird?), wobei sie sehr wohl reflektiert, dass sie sich nicht souverän verhält und "viel zu leicht verfügbar" ist.
Zu ihrem Freund ist sie gemein und aggressiv, einige Szenen waren total seltsam, als sie ihn aus einer Laune heraus vor seinen peinlich berührten Eltern anschreit und "den Hügel runter brüllt".
Ihre Eltern verachtet sie, hat aber scheinbar zu ihrer Mutter zumindest eine einigermaßen enge Bindung und zieht auch wieder zu ihnen zurück, nachdem ihr Freund und sie sich getrennt haben.
Die Zeitschiene springt vor allem ab der Mitte oft hin und her, was ich ebenfalls sehr störend fand.
Die einzelnen Abschnitte sind stets kurz, manchmal weniger als eine halbe Seite, meist um die 2 - 4 Seiten, und immer mit einem klein geschriebenen Wort oder Satzfetzen überschrieben.
Beim Lesen assoziierte ich oft eine Person, die im Internet auf verschiedenen Seiten hin und her scrollt und nicht fokussiert dabei bleiben kann.
Ich verstehe die Affäre der Ich-Erzählerin nicht wirklich, da sie den Mann nicht wirklich zu lieben scheint, sie sich oft fremd und unsympathisch erscheinen und der Sex, solange sie ihn noch haben, für sie nicht befriedigend ist, nur sein "Schwanz" ist "wunderschön" (okay.... ????!).
Ihre Besessenheit von seiner anderen Affäre bleibt für mich auch unbegreiflich, da er zwar ab und zu erwähnt, warum er die andere Frau so toll findet, aber auch zu ihr toxisch ist und seine Frau für keine der beiden Frauen oder weitere Affären, die er ebenfalls gleichzeitig und auch lange hat, verlassen wird. Das alles hätte interessant sein können, bleibt für mich aber an der Oberfläche.

Die angerissenen Themen Rassismus (die Ich-Erzählerin ist keine "Weiße", die andere Affäre ist eine privilegierte "Weiße", wie der Mann oder Freund aussieht, wird nicht erzählt, allerdings erwähnt ihr Liebhaber einmal in Bezug auf die andere Frau, dass er normalerweise nicht auf weiße Frauen steht) kommt mir nicht stark genug rüber und ich fand die Stelle, in der sie die andere Frau auf einer Seite meldet als jemand, der kulturelle Aneignung betreibt, besonders widerlich, weil es nur rachsüchtig und seltsam erschien.

Auch, dass sie zu Wahrsagerinnen geht, gefiel mir nicht, wobei ich etwas schmunzeln musste, als eine der beiden ihr schreibt, sie solle sie bitte aufhören zu bedrängen. Das habe ich sehr gefühlt.

Mir kam das Buch auch vor, als würde mich die Autorin bedrängen und am Ende war ich froh, dass ich durch war.
Immerhin positiv ist das schöne Cover und Seitendesign.

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Veröffentlicht am 08.01.2024

Etwas langatmige Jane Austen Nacherzählung

Jane Austens Northanger Abbey
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Den Originalroman von Jane Austen habe ich noch nicht gelesen, aber man weiß natürlich, dass sich ihre Romane grundsätzlich gut in die Neuzeit transferieren lassen, da die Geschichten stets eine Grundaktualität ...

Den Originalroman von Jane Austen habe ich noch nicht gelesen, aber man weiß natürlich, dass sich ihre Romane grundsätzlich gut in die Neuzeit transferieren lassen, da die Geschichten stets eine Grundaktualität besitzen.
Sollte Northanger Abbey von Jane Austen allerdings ähnlich langatmig sein, ist es kein Verlust, es nicht gelesen zu haben. '
Die Personen sind erstmal nett gezeichnet und natürlich geht man als Leser sehr mit den Protagonisten mit, aber die Phantasien, in die sich Cat hereinsteigert, waren echt nervig streckenweise und auch die Atmosphäre kam nicht richtig rüber. Das Ende ist mehr als erwartbar gewesen und kam recht plötzlich und einige Personen waren mir wirklich zu krass negativ gezeichnet, so dass es schon fast unfreiwillig komisch war.
Gut gefiel mir, dass Cat sich schon von Beginn an nicht opfermäßig verhält und trotz ihres sehr jungen Alters wirklich klar zu ihrer Meinung steht und sich nicht manipulieren lässt. Auch die Beschreibung der Orte war sehr nett zu lesen und wenn es dieses Edinburgh Festival wirklich gibt, will ich da echt auch mal hin!

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Veröffentlicht am 01.12.2023

Vampirsaga Teil 1

Biss zum Morgengrauen (Bella und Edward 1)
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Ich lese die Twilight Saga nun zum 2. Mal, zusammen mit meiner jüngsten Tochter, und quäle mich so durch. Die Story an sich ist schon okay, sehr Teenager-mäßig auf jeden Fall und es hat damals einen Nerv ...

Ich lese die Twilight Saga nun zum 2. Mal, zusammen mit meiner jüngsten Tochter, und quäle mich so durch. Die Story an sich ist schon okay, sehr Teenager-mäßig auf jeden Fall und es hat damals einen Nerv getroffen. Aber ich bleibe unbegeistert. Der Stil ist recht langweilig, Adjektive wie schön/wunderschön, hart und kalt werden definitiv inflationär verwendet. Beim Lesen habe ich nun natürlich die Filmfiguren vor Augen, zwischen denen es tatsächlich gar nicht gefunkt hat, und das macht das Lesen nochmal mühsamer. Es gibt unfreiwillig komische Stellen - das Glitzern der Vampire im Sonnenlicht ist so absurd, dass ich laut lachen muss beim Lesen. Alles in allem ist es meiner Meinung nach zu Unrecht ein Kultbuch geworden, es gibt deutlich bessere Bücher zu der Thematik.

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