Platzhalter für Profilbild

Gisel

Lesejury Star
offline

Gisel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Gisel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.05.2024

Sperrige Geschichte

Krummes Holz
0

Jirka kehrt nach Jahren zurück auf den Hof seiner Eltern im Krummen Holz. Immer wieder hatte er die Bitte seiner älteren Schwester Malene ignoriert, ihr gegen den Vater beizustehen. Jirka findet vom Vater ...

Jirka kehrt nach Jahren zurück auf den Hof seiner Eltern im Krummen Holz. Immer wieder hatte er die Bitte seiner älteren Schwester Malene ignoriert, ihr gegen den Vater beizustehen. Jirka findet vom Vater keine Spur auf dem Hof, seine demente Großmutter scheint ihn nicht mehr zu kennen und seine Schwester zeigt sich unversöhnlich. Nur der Sohn des letzten Verwalters, Leander, spricht mit ihm. Erinnerungen tauchen auf und erzählen die Geschichte einer Familie, in der es keine Liebe gab.

Es ist keine einfache Geschichte, die die Autorin Julja Linhof hier erzählt. Man spürt die Lieblosigkeit in dieser Familie, ich empfand es als schier unerträglich. Hilfreich ist es dabei nicht, dass die Erzählebene immer wieder wechselt und man als Leser gefragt ist, sich in den jeweiligen Passagen zu orientieren. Es fiel mir schwer, einen Zugang zu den verschiedenen Charakteren zu finden. Das scheint alles zu dieser sperrigen Geschichte zu passen, doch es kommt dem Leser kaum entgegen.

Ich habe mich schwer getan mit diesem Roman, obwohl ich das Thema sehr interessant gefunden habe. Deshalb kann ich das Buch nur bedingt weiter empfehlen. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 15.04.2024

Interessant, aber gewöhnungsbedürftig

Lichtungen
0

Lev und Kato verbindet eine besondere Freundschaft. Doch während Lev in seinem Heimatort in Rumänien geblieben ist, hat sich Kato schon längst aufgemacht und ist in den Westen aufgebrochen. Levs Erinnerungen ...

Lev und Kato verbindet eine besondere Freundschaft. Doch während Lev in seinem Heimatort in Rumänien geblieben ist, hat sich Kato schon längst aufgemacht und ist in den Westen aufgebrochen. Levs Erinnerungen holen die Zeit zurück, in denen sich die beiden kennenlernten und näher kamen.

Die beiden verbindet eine Freundschaft, die aus einer unvorhergesehenen Situation heraus entstand, denn eigentlich wären die beiden sich sonst aus dem Weg gegangen. Es ist deshalb eine ganz besondere Geschichte, die zu dieser Freundschaft führte. Mit Levs Erinnerungen werden immer mehr Bruchstücke bekannt, die letztendlich ein Bild von ihm selbst und von seiner Freundschaft zu Kato zeigen. In Zeitsprüngen, die nicht chronologisch sind, wird nach und nach Levs Geschichte rückwärts erzählt, wobei die Geschehnisse, die am weitesten zurückliegen, erst zum Schluss aufgedeckt werden. Ein bisschen habe ich das als Geheimniskrämerei empfunden, denn erst ganz zum Ende wird die Geschichte in sich schlüssig, bis dahin wirkt sie sehr unvollkommen. Man braucht vermutlich etwas mehr Geduld für dieses Buch als ich sie derzeit aufbringen konnte. So richtig berührt hat die Geschichte mich nicht, dafür ist sie sicher literarisch recht wertvoll.

Letztendlich ist der Schreibstil dieser Geschichte wohl etwas gewöhnungsbedürftig, ich habe mich mit dem Buch nicht ganz so leicht getan. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.04.2024

Literarische Gedanken

Die Verletzlichen
0

Die namenlose Erzählerin betreut auf Zeit die Wohnung einer Freundin in New York, einschließlich des Papageien, der Gesellschaft braucht. Bald stößt ein junger Mann zu dieser Gemeinschaft, der den Papageien ...

Die namenlose Erzählerin betreut auf Zeit die Wohnung einer Freundin in New York, einschließlich des Papageien, der Gesellschaft braucht. Bald stößt ein junger Mann zu dieser Gemeinschaft, der den Papageien eigentlich betreuen sollte, dann aber wegen Corona zu seinen Eltern gezogen war, nur um kurz darauf wieder zurückzukehren nach New York, auf der Suche nach Zuflucht vor seiner Familie. Eigentlich hatte die Erzählerin sich schon allein in der Wohnung der Freundin eingerichtet…

Was passiert, wenn in ungewissen Zeiten zwei Menschen sich aufeinander einlassen? Die Autorin Sigrid Nunez erzählt eine Geschichte aus der Zeit von Corona, als vieles noch unklar war und die Pandemie und ihre Folgen die Menschheit ins Ungewisse stürzte. Das Buch ist voller Symbole – so sind z.B. alle Namen der beteiligten Personen der Fauna entlehnt -, doch mir fehlte der rote Faden der Geschichte. Des öfteren gerät die Erzählung sehr philosophisch. Immer wieder kommen neue Erzählstränge auf, die mit dem bisherigen kaum etwas zu tun haben. Manchmal wird dann später der Zusammenhang klar, aber nicht immer. Mir fehlte auch das Verständnis für die Erzählerin, die mir immer wieder sehr larmoyant vorkam.

Mich konnte die Geschichte nicht wirklich erreichen. Vielleicht wäre das anders zu einem anderen Zeitpunkt, das kann ich gerade nicht beurteilen. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.04.2024

Überfrachtet

Wellness
0

In die Ehe von Jack und Elizabeth haben sich leichte Zweifel eingeschlichen. Sie zeigen sich, als die beiden sich zum Kauf einer Wohnung entschließen. Ohnehin war ihrer Ehe schon gleich zu Beginn kein ...

In die Ehe von Jack und Elizabeth haben sich leichte Zweifel eingeschlichen. Sie zeigen sich, als die beiden sich zum Kauf einer Wohnung entschließen. Ohnehin war ihrer Ehe schon gleich zu Beginn kein Erfolg zugesagt worden. Die ersten Jahre waren sehr prickelnd, doch nun scheinen auch keine Achtsamkeitsseminare und keine seltsamen Experimente im Eheleben mehr zu helfen.

Es ist ein dickes Werk, das Nathan Hill dem Leser vorlegt. Jede Menge Handlungsstränge, verschiedene Zeitebenen und Sichtweisen fächern ein breites Portfolio auf, in dem man sich beim Lesen so richtig verlieren kann. Das ist mir denn auch immer wieder passiert, ich strauchelte, in welcher Zeit die Erzählung gerade verweilt oder was so manches geschilderte Ereignis mit der Geschichte selbst zu tun hat. Mit Jack und Elizabeth bin ich auch nicht richtig warm geworden, obwohl ich so nach und nach doch einiges von ihnen erfahren habe, das ihr Verhalten in einem anderen Licht gezeigt hat. Das Buch hält einiges an Gesellschaftskritik parat, doch bei all dem, was ich hier zu lesen hatte, ging das immer wieder recht schnell unter. Letztendlich fand ich die Geschichte völlig überfrachtet, mich konnte das Buch nicht wirklich erreichen.

Deshalb kann ich das Buch auch nicht wirklich weiter empfehlen. Aber Geschmäcker sind nun mal verschieden, es wird vermutlich auch begeisterte Leser geben. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.03.2024

Zuviel erwartet

Drei Wasserschweine brennen durch
0

Die drei Wasserschweine Emmy, Tristan und Raul wohnen in ihrer Herde in einem Zoo. Sie sind beste Freunde und ein bisschen abenteuerlustig. Als sie sich fragen, ob es wohl außerhalb ihres Geheges mehr ...

Die drei Wasserschweine Emmy, Tristan und Raul wohnen in ihrer Herde in einem Zoo. Sie sind beste Freunde und ein bisschen abenteuerlustig. Als sie sich fragen, ob es wohl außerhalb ihres Geheges mehr gibt als ihre bekannte kleine Welt, sind sie neugierig auf dieses „Mehr“. Es gelingt ihnen, aus ihrem Gehege zu entwischen und die weitere Welt zu erkunden. Dabei lernen sie die benachbarten Tiere kennen. Doch dann wird es gefährlich…

Das Vorlesebuch für Kinder ab 6 Jahren erzählt von drei neugierigen Wasserschweinen, die wissen wollen, wie das Mehr außerhalb ihrer bekannten Welt ist. Es gibt immer wieder kleinere Wortspiele um das Wörtchen Mehr, das fand ich ganz schön lustig, wie auch die Abenteuer der drei Tiere um die neuen Freundschaften, die sie bei ihren Ausflügen schließen. Ich finde es wunderbar, dass sie dabei Freunde gewinnen, von denen sie nie geahnt hätten. Etwas bedrohlich empfinde ich die Darstellung der Meerschweinchen sowie der Affen – beides zudem Tiere, die bei Kindern sehr beliebt sind, im Zoo oder sogar im eigenen Haushalt. Der fröhliche Ton der Geschichte kippt im zweiten Teil der Geschichte und wird sehr bedrohlich. Ob das wirklich die geeignete Lektüre für Kinder ab dem Vorschulalter ist? Und auch noch als Gute-Nacht-Lektüre? Zudem gibt es einige Beleidigungen wie z.B. „verdammte Sau“, die mir sauer aufgestoßen sind. Ich erinnere mich daran, wie mühsam ich es meinen Kindern abgewöhnt habe, selbst solche Beleidigungen auszusprechen. Die Illustrationen sind ein Augenfänger in der Geschichte, davon hätte es noch mehr im Buch geben können.

Mich konnte das Buch nicht ganz überzeugen, es gab zu vieles, was mich an und in der Geschichte gestört hat. Zum Selberlesen ist das Buch sicher nicht geeignet, zum Vorlesen nur dann, wenn man die Zeit hat, darüber zu sprechen. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere