Cover-Bild Das andere Tal
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25,00
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  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 20.03.2024
  • ISBN: 9783257072822
Scott Alexander Howard

Das andere Tal

Anke Caroline Burger (Übersetzer)

Dieses Tal ist ein besonderer Ort. Geht man nach Osten oder Westen, stößt man auf die gleichen Häuser, Hügel, Straßen – doch alles ist zwanzig Jahre zeitversetzt. Nur in Trauerfällen dürfen die Grenzen passiert werden. Als die junge Odile in Besuchern aus der Zukunft die Eltern ihres Freundes Edme erkennt, weiß sie, dass er bald sterben wird. Was wäre, wenn Odile das ihr auferlegte Schweigen bricht? Ein bewegendes und außergewöhnliches Debüt über Freiheit und die Macht des Schicksals.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.03.2024

Ein Tal, drei Zeiten

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„ Das andere Tal „ ein Erstlingswerk von Scott Alexander Howard, erschienen im März 2024 im Diogenes Verlag mit 463 Seiten.

Das Cover, wieder typisch weiß für den Diogenes Verlag,aber mit einer mich sehr ...

„ Das andere Tal „ ein Erstlingswerk von Scott Alexander Howard, erschienen im März 2024 im Diogenes Verlag mit 463 Seiten.

Das Cover, wieder typisch weiß für den Diogenes Verlag,aber mit einer mich sehr sprechenden Aquarellzeichnung einer Landschaft auf dem Cover.

Ein Tal ein Dorf mit der Besonderheit,das es eingeschlossen ist von anderen , identischen Tälern,die nur in der Zeit auseinanderdriften. Im Westen und Osten liegen identische Orte,nur um 20 Jahre zeitversetzt,einmal in die Vergangenheit, und einmal 20 Jahre weiter in die Zukunft. Besuche sind strengstens verboten ,nur in Ausnahmefällen wie zum Beispiel einem Trauerfall sind sie mit einer streng entschiedenen Genehmigung und in Begleitung erlaubt.
Man erfährt einiges über Odile und ihre Freunde, sie hat gute Aussichten in einem Auswahlverfahren eine gehobene berufliche Position zu erlangen,bis es einen Zwischenfall gibt.

Der Roman ist dem Autor sprachlich sehr gut gelungen, es ist eine Geschichte über das Erwachsenwerden und die Liebe,eingepackt in eine irreale Welt. Das Buch gibt viele Gedankenanstöße , die auch die Trauer,und die Lebenszeit, Blicke in die eigene Zukunft betreffen.
Das Thema mit dem Grenzzaun,den Wachtürmen und den nur erlaubten Besuchen in Trauerfällen hat mich doch sehr an die Deutsche Teilung und das DDR Gebiet erinnert.
Ich habe den Roman gerne gelesen, es ist keine leichte Lektüre ,regt sehr zum Nachdenken an.

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Veröffentlicht am 21.03.2024

20 Jahre

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"Das andere Tal" ist der Debüt-Roman von Autor Scott Alexander Howard - und ein gelungener noch dazu. Das Setting finde ich extrem spannend: Ein Dorf, dessen Nachbardörfer um 20 Jahre zeitversetzt leben. ...

"Das andere Tal" ist der Debüt-Roman von Autor Scott Alexander Howard - und ein gelungener noch dazu. Das Setting finde ich extrem spannend: Ein Dorf, dessen Nachbardörfer um 20 Jahre zeitversetzt leben. Das ergibt eine spannende Welt mit interessanten Gedankenspielen. Die von Howard geschaffene Welt ist düster und bedrückend - die Dörfer umgeben streng gesicherte Zäune, Fluchtversuche enden mit dem Tod, die Gendarmerie patroulliert stetig.
Die Handlung hat mir vor allem im ersten Teil sehr gut gefallen. Ich bin schnell in die Geschichte reingekommen und konnte mich gut mit Protagonistin Odile Ozanne zurechtfinden. Im zweiten Teil sind beinahe 20 Jahre vergangen - ein Zeitsprung, den ich auf den ersten Seiten noch nicht mitbekommen habe und ein wenig verwirrt durch den Inhalt geholpert bin. Dann hat es jedoch *klick gemacht. Die Handlung des zweiten Teils ist für mein Empfinden etwas träger und ein klitzekleines bisschen langatmiger.
Sprache und Schreibstil haben mir jedoch zu jedem Zeitpunkt zugesagt und ich wollte nur zu gern wissen, wie es mit Ozanne weiter geht und wie sich ihr leben entwickeln wird. Dabei werden lebensbeeinflussende Fragen behandelt, Howard lässt immer wieder philosophische Gesanken einfließen, womit die gesamte Story an Tiefgang gewinnt.
Insgesamt hat mich "Das andere Tal" trotz kleiner Schwächen auf voller Linie überzeugen können - absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 20.03.2024

Zwischen den Tälern

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DAS ANDERE TAL
Scott Alexander Howard

Könnt ihr euch ein kleines Städtchen in einem Tal vorstellen? Mit einer Schule, einem Metzger und einem Lebensmittelladen, alles sehr klein und idyllisch? Dieses ...

DAS ANDERE TAL
Scott Alexander Howard

Könnt ihr euch ein kleines Städtchen in einem Tal vorstellen? Mit einer Schule, einem Metzger und einem Lebensmittelladen, alles sehr klein und idyllisch? Dieses Tal ist von einem Zaun umschlossen, die Grenzen werden gut bewacht.
Um das Tal herum, im Osten und Westen befindet sich eine Berglandschaft.
Würde man das Städtchen gen Osten verlassenen und zum nächstgelegenen Tal gehen, so erreicht man nach zwei Tagen ein Städtchen, das genauso aussieht wie das, welches wir eben verlassen haben, nur befindet man sich jetzt in der zwanzig Jahre entfernten Zukunft.
Verlässt man unser Städtchen jedoch über das westliche Tor, so gelangen wir in ein Tal, das unserem wieder gleicht, doch befinden wir uns nun in der Vergangenheit, die exakt zwanzig Jahre zurückliegt.
Man darf sein Städtchen nicht verlassen. Nur in ganz besonderen Ausnahmesituationen bekommt man die Genehmigung, das Nachbartal zu besuchen, also in die Zukunft oder in die Gegenwart zu reisen. Meistens sind diese Besucher Trauernde, die noch einmal ihre verstorbenen Angehörigen sehen wollen - Kontakt ist jedoch verboten.

In diesem kleinen Städtchen lebt Odile. Eine schüchterne 16-Jährige, die sich in den Pausen in der Garderobe versteckt, in der Hoffnung, sich ihren Mitschülern gegenüber unsichtbar zu machen. Und ausgerechnet dieses junge Mädchen sieht und erkennt zwei Besucher aus dem Nachbartal. Es sind die Eltern des Jungen, der ihr so gut gefällt und mit dem sie gerade eine Freundschaft begonnen hat.
Ob Odile ihren Freund von seinem bevorstehenden Tod erzählt und damit die Zukunft verändern wird oder ob sie schweigt, müsst ihr selber herausfinden.

Was für ein hervorragendes Debüt!
Traurig, einfühlsam, berührend und so ganz anders ist die Geschichte von Odile, dem Mädchen, welches man einfach in das Herz schließen muss. Dabei hat der Autor mit seinem Erzählstil so viele wunderbare Bilder geschaffen, dass man direkt beim Lesen das Städtchen vor Augen hat.
Ich habe mit Odile gefühlt. Eine wunderbare Geschichte in feinen Worten erzählt, ein wahrer Pageturner, den ich euch unbedingt ans Herz legen möchte.

Große Leseempfehlung.
5/ 5

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Veröffentlicht am 06.05.2024

Ein kluges Spiel mit der Frage nach den Konsequenzen unserer Handlungen

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In seinem Roman „Das andere Tal“ konfrontiert der gebürtige Kanadier Scott Alexander Howard den Lesenden mit der faszinierenden Frage, was geschehen würde, wenn es mehrere parallele, aber zeitversetzte ...

In seinem Roman „Das andere Tal“ konfrontiert der gebürtige Kanadier Scott Alexander Howard den Lesenden mit der faszinierenden Frage, was geschehen würde, wenn es mehrere parallele, aber zeitversetzte Wirklichkeiten gäbe. Seine Protagonistin Odile, die in der Ich-Form erzählt, soll sich im Alter von 16 Jahren für einen Beruf entscheiden. Sie lebt in einer Stadt im Tal an einem See. Es ist den Bewohnern nicht erlaubt über die Ortsgrenze hinaus nach Osten oder Westen zu reisen, weil sich jenseits davon identische Städte an identischen Seen mit ebensolchen Bergen befinden, von denen Odiles Heimat umgeben ist. Würde Odile in den links- oder rechtsliegenden Ort reisen können, befände sie sich dort zwanzig Jahre früher beziehungsweise später als zu ihrer eigenen Gegenwart.

Odiles Mutter drängt ihre Tochter dazu, sich für eine Stelle beim Conseil zu bewerben, welches darüber bestimmt, wann und für welche Person eine Ausnahme gemacht wird, damit diese unter Bewachung eines der nebenliegenden Täler besuchen darf. Der einzig legitime Grund ist die Suche nach Trost im Trauerfall. Dabei entsteht das Problem, das empfundene Gefühl der Trauernden in Fakten zu fassen. Anfangs läuft der Aufnahmeprozess beim Rat im Sinne von Odilie, doch dann sieht sie in der eigenen Stadt Besucher eines anderen Tals, die sie kennt. Danach kommen ihr immer mehr Fragen in den Sinn, Die ihr wichtigste ist, ob jemand aus ihrem Freundes- oder Bekanntenkreis bald sterben wird. Damit beginnt eine interessante Auseinandersetzung über das Für und Wider, in den Weltlauf einzugreifen und den Ablauf von Geschehnissen zu ändern.

Der Roman gliedert sich in zwei Teile. Der zweite Abschnitt spielt zwanzig Jahre später als der erste und vertieft das Gedankenspiel zwischen gestern, heute und morgen. Der Autor hat ausgeprägte Kenntnisse in Philosophie und füllt das Geschehen durch einige Wendungen mit immer neuen Fragestellungen an, die er aber nicht immer zur Gänze ausdiskutiert. Harte Strafen dienen als Abschreckung vor Regelverstößen. Körperliche Züchtigung für jedes Vergehen ist in der Schule erlaubt. Die Anliegen des Conseils haben Priorität und sind den eigenen Bedürfnissen unterzuordnen. Das Conseil schürt Angst in der Bevölkerung unter der Behauptung, dass jede und jeder Gefahr läuft, sich selbst auszulöschen als mögliche Folge eines Eingriffs in die Ereignisse. Wachsame Augen sind überall. Eine Selbstverwirklichung ist auf dem engen Raum der Stadt beschränkt ausführbar. Ob eine Flucht Sinn ergibt, wenn am Ziel die gleichen Gegebenheiten herrschen?

Scott Alexander Howards Roman „Das andere Tal“ ist ein kluges Spiel mit der Frage nach den Konsequenzen unserer Handlungen, die nachdenklich stimmt und weiter nachhallt. Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 12.04.2024

In welche Richtung würdest Du gehen?

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Wer eine Chance auf eine der begehrten, prestigeträchtigen und machtversprechenden Ausbildungen im Conseil haben möchte, muss einen Aufsatz schreiben. Es geht um die Frage, in welche Richtung man gehen ...

Wer eine Chance auf eine der begehrten, prestigeträchtigen und machtversprechenden Ausbildungen im Conseil haben möchte, muss einen Aufsatz schreiben. Es geht um die Frage, in welche Richtung man gehen würde, hätte man denn die Chance dazu. Es gibt nur zwei Wege aus dem Tal, nach Westen in die Vergangenheit oder nach Osten in die Zukunft. Die gleiche Stadt, die gleichen Personen aber jeweils 20 Jahre zeitversetzt und ein Tal reiht sich an das nächste. Niemand weiß, wieviele es sind. Odile ist 16 und bewirbt sich um einen solchen Ausbildungsplatz. Sie ist eine Außenseiterin, ohne Freunde und eigentlich auch ohne wirkliche Ambitionen. Eines Tages entdeckt sie sogenannte Besucher, also Personen aus einem anderen Tal, die jemanden aus ihrer Familie aus der Ferne sehen dürfen. Diese Besuche sind selten und werden unter extrem strengen Auflagen nur gewährt, wenn ein Todesfall bevorsteht. Trotz der Masken, die die Besucher tragen müssen, erkennt Odile die Personen und weiß daher auch, wer sterben wird. Diesen Vorfall nimmt sie in ihren Aufsatz für das Conseil auf und wird zum Auswahlverfahren zugelassen.

Der Autor hat ein Gedankenexperiment geschaffen, das viel Platz für philosophische Fragestellungen läßt. Der Roman ist eine Mischung aus Coming-of-Age, Dystopie und ein bisschen Zeitreise, eingebettet in eine zeitlose Gegenwart ohne Computer und Handy, aber mit Auto, Prügelstrafe und scharf bewachten Grenzen. Die Entwicklung von Odile und ihre zarte Freundschaft gerade mit der Person, die offenbar sterben wird, hat mich sehr berührt. Die Handlung wird konsequent aus der Sicht von Odile erzählt, in einer Sprache, die die Handlung in den Vordergrund rückt. Das Tal und seine "Regierung" nehmen im Laufe der Handlung immer mehr Gestalt an und doch bleiben bis zum Schluss Fragezeichen. Der Autor hat hier eine sehr komplexe und auch durchdachte Gesellschaft erschaffen, die man allerdings so annehmen muss, wie sie geschildert wird. Würde man bestimmte Verhaltensweisen etc. hinterfragen, gibt es Logiklücken. Der zentrale Konflikt: Darf man in die Vergangenheit eingreifen? Ein außergewöhnliches, stellenweise sehr bedrückendes Buch, mit dessen Protagonistin ich zwar mitgefiebert habe, die mir aber nicht so nahe gekommen ist. Dafür wirkte sie auf mich zu distanziert und oft auch passiv. Der Roman wird mich noch einige Zeit gedanklich beschäftigen.

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