Cover-Bild Nachtlichter
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 09.10.2017
  • ISBN: 9783442757336
Amy Liptrot

Nachtlichter

Bettina Münch (Übersetzer)

Die ursprüngliche Kraft einer einzigartigen Landschaft lässt alte Wunden heilen: Mit Anfang dreißig spült das Leben Amy Liptrot zurück an den Ort ihrer Kindheit - die Orkney Islands, im dünn besiedelten Schottland wohl die abgelegenste Region. Hier schwimmt die britische Journalistin morgens im eiskalten Meer, verbringt ihre Tage als Vogelwärterin auf den Spuren von Orkneys Flora und Fauna und ihre Nächte auf der Suche nach den »Merry Dancers«, den Nordlichtern, die irgendwo im Dunkeln strahlen. Und hier beginnt sie nach zehn Jahren Alkoholsucht wieder Boden unter den Füßen zu gewinnen. Mit entwaffnender Ehrlichkeit erzählt Amy Liptrot von ihrer Kindheit, ihrem Aufbruch in die Stadt, nach Edinburgh, weiter nach London. Vom wilden Leben, dem Alkohol, dem Absturz. Vom Entzug und der Rückkehr zu ihren Wurzeln auf Orkney, wo sie der Natur und sich selbst mit neuen Augen begegnet.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.10.2017

Toll erzählte Lebenserfahrung

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Zum Inhalt:
Mit entwaffnender Ehrlichkeit erzählt Amy Liptrot von ihrer Kindheit, ihrem Aufbruch in die Stadt, vom wilden Leben, dem Alkohol, dem Absturz. Vom Entzug und der Rückkehr zu ihren Wurzeln ...

Zum Inhalt:
Mit entwaffnender Ehrlichkeit erzählt Amy Liptrot von ihrer Kindheit, ihrem Aufbruch in die Stadt, vom wilden Leben, dem Alkohol, dem Absturz. Vom Entzug und der Rückkehr zu ihren Wurzeln auf Orkney, wo sie der Natur und sich selbst mit neuen Augen begegnet.
Meine Meinung:
Dieses Buch fand ich ausgesprochen bewegend. Die Autorin schildert sehr eindringlich besonders die Zeiten ihres Absturzes. Das miese Verhalten unter Alkoholeinfluss, dass schon sehr übel ist. Ihren sehr schweren Weg aus der Abhängigkeit und die immer wieder kehrenden Fast-Rückfälle. Und die heilende Wirkung der Inselwelt ihrer Kindheit. Auch hier ist die Autorin sehr detailliert und bringt einem neben der sehr persönlichen Geschichte auch ein tolles Bild von Orkney und den weiteren Inseln. Teilweise hatte ich förmlich Bilder, Geräusche und Gerüche vor Augen, in Ohren und in der Nase. Fast möchte man auch aufbrechen um sich diese noch relativ heile Welt anzusehen, aber wahrscheinlich wäre man eher enttäuscht, da das vorgestellte selten der Realität entspricht.
Fazit:
Toll erzählte Lebenserfahrung

Veröffentlicht am 20.10.2017

Heilende Natur

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Das Buch "Nachtlichter" von Amy Liptrot sprach mich sofort an. Das Cover finde ich auffallend und vor allem passt es in meinen Augen sehr gut zum Thema. Interessiert hat es mich auch deswegen sehr, weil ...

Das Buch "Nachtlichter" von Amy Liptrot sprach mich sofort an. Das Cover finde ich auffallend und vor allem passt es in meinen Augen sehr gut zum Thema. Interessiert hat es mich auch deswegen sehr, weil es in London bzw. in den Orkneys, einer schottischen Inselgruppe, von der man zu Beginn eine sehr nützliche Karte im Buch findet, spielt, und mich dieses Land sehr interessiert. Außerdem finde ich das Thema Sucht bzw. Alkoholsucht im speziellen sehr interessant und dass die Autorin ihre eigene Geschichte erzählt hat mich restlos überzeugt, diese Buch unbedingt lesen zu wollen. Und ich wurde in keinster Weise enttäuscht!

Zu Beginn musste ich mich ein wenig an den Schreibstil gewöhnen, der eine reine Erzählung ist und keinerlei Dialoge enthält und schon eine gewisse Konzentration erfordert, zumal der Leser auch sehr viele Informationen über Orte, Natur und Hintergründe erhält. Aber spätestens mit der Rückkehr in die Inselgruppe konnte ich völlig in die Geschichte eintauchen und muss ehrlich sagen, diese rund zwei Drittel der Geschichte haben auch mir selbst eine Ruhe vermittelt, dass ich mir sehr gut vorstellen kann, welche Faszination Amy plötzlich für ihre Heimat empfinden konnte und wie sie dadurch geheilt wurde. Dass die Kapitel Überschriften tragen und der Inhalt diesen entspricht, fand ich sehr gut.

Die Geschichte beginnt mit dem ersten Tag der Rückkehr nach Orkney. Man lernt erste Hintergründe zu Amys bisherigem Leben und ihre Eltern kennen - der Vater, seit seiner Jugendzeit manisch-depressiv erkrankt und immer wieder in stationärer Behandlung und die Mutter, sehr religiös, mit den beiden Kindern und dem Hof oft auf sich allein gestellt und inzwischen getrennt lebend. Dann erhält man einen Rückblick, warum Amy nach London gegangen ist und wie sie dort gelebt hat. Wie sie immer mehr in den Alkoholkonsum abgerutscht ist, dadurch ihre Beziehung in die Brüche ging, sie einen Job nach dem anderen verlor, ein Extrem nach dem anderen auslebte, sich vor ihren Freunden und Bekannten immer mehr entschuldigen musste für ihr Verhalten, wie sie schließlich in Therapie ging und nach über zehn Jahren wieder zu den Orkneys zurück kam - erst nur als geplanten Besuch, dann aber doch für länger. Sehr gut wird immer wieder aufgeführt, wie schwer es ihr fällt, trocken zu bleiben, welche Gedanken sie deswegen hat und nur die Rückkehr und die Natur haben ihr geholfen, ohne Alkohol leben zu können. Sie hat sich immer mehr für die Natur, die Tiere, die Inseln, die Naturschauspiele und den Weltall interessiert und ihre Heimat plötzlich mit ganz anderen Augen gesehen.

Man muss diesen Roman annehmen und sich darin fallen lassen, dann findet man eine sehr beeindruckende Geschichte, die einem neben Amys persönlicher Geschichte sehr viel über die Natur und die Orkneys lehrt. Man kann sich vieles sehr gut bildlich vorstellen und kann beinahe selbst den Wind spüren, die Vögel zwitschern hören, die Nachtlichter sehen und das Meer rauschen hören. Ich kann nur sagen, dass ich das Buch immer mehr genossen habe und sicher noch öfter gerne in die Hand nehme um wiederholt darin zu schmökern. Deswegen meine absolute Kaufempfehlung und fünf glänzende Sterne dafür!

Veröffentlicht am 19.10.2017

Unbedingte Leseempfehlung für "Nachtlichter"

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Die Verfasserin erzählt hier aus eigenem Erleben vom Kampf gegen die Alkoholsucht. Nach einigen wilden Jahren in London kehrt sie zurück in ihre Heimat auf den im Norden Schottlands gelegenen Orkney-Inseln. ...

Die Verfasserin erzählt hier aus eigenem Erleben vom Kampf gegen die Alkoholsucht. Nach einigen wilden Jahren in London kehrt sie zurück in ihre Heimat auf den im Norden Schottlands gelegenen Orkney-Inseln. Hier ist das Klima rau und die Landschaft wirkt karg. Das Schwimmen im kalten Meer,Tierbeobachtungen während ausgedehnter Wanderungen sowie das Schreiben füllen ihre Freizeit aus. Ihr ist voll bewusst, dass ihr Kampf ein Leben lang anhalten wird, denn auch, wenn sie "trocken" ist, bleibt die Versuchung und damit die Gefahr eines Rückfalls bestehen. Uneingeschränkte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.10.2017

Entwaffnend ehrlicher, wirklich beeindruckender Roman

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Amy Liptrot ist alkoholabhängig. Sie sieht nur einen Ausweg, dem Teufelskreis zu entkommen: zurück zu ihren Wurzeln. Sie kehrt zurück an den Ort ihrer Kindheit: die Orkney Islands, im dünn besiedelten ...

Amy Liptrot ist alkoholabhängig. Sie sieht nur einen Ausweg, dem Teufelskreis zu entkommen: zurück zu ihren Wurzeln. Sie kehrt zurück an den Ort ihrer Kindheit: die Orkney Islands, im dünn besiedelten Schottland wohl die abgelegenste Region. Hier schwimmt die britische Journalistin morgens im eiskalten Meer, verbringt ihre Tage als Vogelwärterin auf den Spuren von Orkneys Flora und Fauna und ihre Nächte auf der Suche nach den »Merry Dancers«, den Nordlichtern, die irgendwo im Dunkeln strahlen.
Und hier beginnt sie nach zehn Jahren Alkoholsucht wieder Boden unter den Füßen zu gewinnen...

Amy Liptrot´s erster, autobiographischer Roman liest sich einerseits sehr gut, aber andererseits sind die heftigen Abstürze der Autorin schwer zu lesen.
Sie schreibt so schonungslos offen und ehrlich, dass man regelrecht mit ihr mitleidet und ihr nur das Beste wünscht; dass sie die Sucht besiegt.

Gleichzeitig ist man bezaubert von der Ursprünglichkeit und Schönheit der Landschaft, die auch ein Teil dieses Buches ist. Sie beschreibt diese sehr bildhaft so als sei man selbst dort.

Dieses Zusammenspiel der beiden Faktoren hat mir sehr gut gefallen und gerade zweiterer „lockert“ das schwierige Leben der Autorin ein wenig auf.

Die ursprüngliche Kraft einer einzigartigen Landschaft lässt alte Wunden heilen und es war eine wirklich wunderbare Leseerfahrung.

Veröffentlicht am 11.10.2017

Süchtig

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Nachtlichter“ ist wunderbar und zugleich schwer zu lesen. Kaum zu ertragen sind die schrecklichen alkoholbedingten Abstürze der Autorin. Kann man tiefer sinken? Ja, doch, aber Amy Liptrot will dem Teufelskreis ...

Nachtlichter“ ist wunderbar und zugleich schwer zu lesen. Kaum zu ertragen sind die schrecklichen alkoholbedingten Abstürze der Autorin. Kann man tiefer sinken? Ja, doch, aber Amy Liptrot will dem Teufelskreis der Sucht entkommen.
Aufgewachsen auf einer menschenarmen Orkney–Insel, mit einem manisch–depressiven Vater und einer zur Religion abgewanderten Mutter, sucht sie Abwechslung, Coolness und Karriere in London. Der Kick stellt sich nur nach immer mehr Alkohol ein. Peinliche Vorfälle, Jobverluste, Wohnungsnot, der Verlust des Freundes folgten. Versuche, trocken zu werden, ihre Unzufriedenheit abzulegen, scheitern mehrfach.
Ein erster Erfolg: mit Hilfe eines dreimonatigen Programms bleibt sie erstmals längere Zeit trocken. Eine Flucht zurück zu ihrem Geburtsort soll weiter helfen. Die Ablenkung durch harte Arbeit ist nur teilweise erfolgreich, die Lust auf Alkohol bleibt. Amy hat stets das Gefühl, dass etwas fehlt. Sie taucht tief ein in die Natur, erforscht verschiedenste Gebiete und analysiert sich selbst. Sie nimmt den Leser schonungslos ehrlich mit in ihre Welt. Dabei wird so viel Wissen eingewebt! Orkneys Einwohner heißen Orkadier. Was für Wolkenarten gibt es, was hat es mit dem Wachtelkönig auf sich, wie baut man Trockenmauern, woher kommen einige merkwürdige Worte, was passiert beim Ablammen? Kleinste Inseln, seltene Tiere, Grabhügel werden erforscht, Sagen erzählt.
Amy verbringt den Winter auf Papay. Dort leben 70 Menschen. Auch über ihre Bräuche erfährt der Leser Einiges: Muckle Supper, First Footing, Papay Gyro Nights. Genaue Naturbeobachtungen über die „Merry Dancers“, Luftspiegelungen, geografische Auffälligkeiten, Nebelwarnsysteme faszinieren.
Trotzdem ist da noch immer das bekannte Gefühl, abgelehnt zu werden, etwas zu verpassen. Amy stellt sich immer neuen Herausforderungen.
Ein sehr ehrliches, umfassendes Buch, das eine Lebensetappe anschaulich und offen beschreibt. Gleichzeitig eine liebevolle Beschreibung der Schottischen Inselwelt. Absolut lesenswert.