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Veröffentlicht am 25.03.2024

Abschied vom Inselsalon

Neue Träume im Inselsalon
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Im Jahr 1935 kehrt Lissy nach dem Tod ihres Verlobten mit ihrer kleinen Tochter Marina nach Norderney zurück. Natürlich sorgt das auf der Insel für Klatsch und Tratsch, doch Frieda steht ihrer Tochter ...

Im Jahr 1935 kehrt Lissy nach dem Tod ihres Verlobten mit ihrer kleinen Tochter Marina nach Norderney zurück. Natürlich sorgt das auf der Insel für Klatsch und Tratsch, doch Frieda steht ihrer Tochter stets zur Seite. Die kleine Marina interessiert sich schon früh für die Arbeiten im Salon. Besonders beim Anrühren der Farben und Mixturen ist sie begeistert dabei. Als der Krieg ausbricht wird auch Norderney bombardiert. Deshalb werden die Kinder nach Österreich verschickt. Auch Marina muß mitfahren. Sie lernt dort Resi kennen und die Mädchen werden Freundinnen. Für Resis Mutter sammeln sie Kräuter, die dann von ihr zu Cremes und Heilsalben verarbeitet werden. Marina merkt sich alles ganz genau. Als sie nach Norderney zurückkehrt, wird sie Friseuse. Nebenbei stellt sie ihre eigenen Pflegeprodukte her, die sie auf dem Schwarzmarkt gut verkaufen kann. Ihr Jugendfreund Siebo unterstützt sie dabei. Mit Resi hält sie weiterhin Briefkontakt. Doch dann erhält Marina einen Brief von ihrer Freundin, der das Leben der gesamten Familie verändern wird.

Die Norderney - Saga von Sylvia Lott geht mit dem vierten Teil "Neue Träume im Inselsalon" ins Finale. Die Jahre 1935 bis 1955 werden natürlich vom Krieg beherrscht. Auch auf einer so idyllischen Insel ist das nicht anders, denn die Familien sorgen sich um ihre Väter und Söhne an der Front. Zu Hause müssen die Frauen das Leben aufrecht erhalten. Sylvia Lott erzählt durchaus humorvoll auch von dieser harten Zeit. Die Freundschaft zwischen Frieda und Grete ist durch nichts zu erschüttern. Man spürt genau, wie sehr die Frauen sich vertrauen und beneidet sie darum. Auch die Nachkriegszeit wird in diesem Roman lebendig geschildert. Auf der einen Seite atmen die Menschen auf, aber andererseits ist da die Scham über das, was passiert ist. Man kann sich gut in die Menschen hineinversetzen, schließlich haben die Leser viele von ihnen durch ihr Leben begleitet.

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Veröffentlicht am 23.03.2024

Henri und die Skuddenwolle

Grausames Garn
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Henris Mitarbeiterin Edda hat mit "Klabauterkutten" aus Skuddenwolle einen neuen Modetrend gesetzt und das Geschäft mit der Wolle boomt. Die Herstellung der Wolle ist sehr aufwendig und die Wolle dementsprechend ...

Henris Mitarbeiterin Edda hat mit "Klabauterkutten" aus Skuddenwolle einen neuen Modetrend gesetzt und das Geschäft mit der Wolle boomt. Die Herstellung der Wolle ist sehr aufwendig und die Wolle dementsprechend teuer. Doch die Firma "Seemannsgarn" hat das Verspinnen der Wolle revolutioniert. Kurzerhand organisiert Henri eine Besichtigungstour für seine Kundinnen. Doch der Ausflug verläuft nicht so, wie geplant. Zunächst bekommen sie zwar die Schafe und das Lager zu sehen, die Herstellung der Wolle bleibt jedoch geheim. Dann wird auch noch eine Teilnehmerin vom Mähdrescher überfahren, nachdem sie sich skeptisch geäußert hat. War es wirklich ein Unfall? Der Häkelclub beginnt undercover zu ermitteln!

"Grausames Garn" ist der zweite Fall für Henri und den Häkelclub. Auch wenn mir der erste Band schon gut gefallen hat, hat sich Karla Letterman hier sogar noch gesteigert. Vor allem Henri gefiel mir hier sehr viel besser, denn er hat nun dieTrauer um seine Frau fast überwunden und man findet viel besser Zugang zu ihm. Er hat sich mittlerweile sehr gut in sein neues Leben mit Handarbeitsladen und Häkelclub eingelebt. Diesmal geht es um Skudden, die mit einer niedlichen Zeichnung den Abschluß jedes Kapitels bilden, und ihre Wolle. Ein sehr interessantes Thema, bei dem man hier ganz nebenbei noch dazulernt. Die Handlung ist auf ihre eigene Art von einer eher ruhigen, unaufgeregten Spannung. Wer ruhige Töne in Krimis liebt, ist hier genau richtig. Für mich muß es nicht rasant zugehen. Im Gegenteil, ich mag diese ruhige Art. Karla Letterman schreibt einfach herrlich. Bei ihr hat man das Gefühl, daß man mitten im Häkelclub zwischen guten Freunden sitzt. Denn so vertraut sind mir Henri, Edda und Co. schon geworden.

Mich hat dieser Krimi bestens unterhalten!

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Veröffentlicht am 22.03.2024

Ein Krimi mit Duftnote

Tödlicher Duft
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Die französische Kleinstadt Grasse ist bekannt als Hauptstadt des Parfums. Da ist die Aufregung groß, als der Starparfümeur von Fragonard ermordet aufgefunden wird. Damit ist die Sonntagsruhe für Commissaire ...

Die französische Kleinstadt Grasse ist bekannt als Hauptstadt des Parfums. Da ist die Aufregung groß, als der Starparfümeur von Fragonard ermordet aufgefunden wird. Damit ist die Sonntagsruhe für Commissaire Louis Campanard dahin. Er stürzt sich sofort in die Ermittlungen. Obwohl sein Kleidungsstil etwas außergewöhnlich ist, sollte man Louis Companard nicht unterschätzen. Er hat einen messerscharfen Verstand und so leicht kann ihm niemand etwas vormachen. Er geht oft unkonventionelle Wege, um seine Fälle zu lösen. So auch diesmal. Weil die Herren von Fragonard ihm den Zutritt zu ihren Herstellungsräumen verweigern, schleust er kurzerhand die Polizeipsychologin Linda Delacours dort ein. Für sie ist es der erste Einsatz nach einem traumatischen Erlebnis, das sie noch nicht verarbeitet hat. Doch Campanard glaubt fest an Lindas Können und sie will ihn nicht enttäuschen. Deshalb bringt sie sich in eine große Gefahr, aus der es scheinbar kein Entrinnen gibt.

In seinem Krimi "Tödlicher Duft" geht René Anour ganz neue Wege. Die Krimiserie spielt sich diesmal in Frankreich, genauer in der Parfumhochburg Grasse, ab. Dabei beschreibt er die Düfte dieser kleinen Stadt so intensiv, daß man glaubt, sie zu riechen. Das Thema Parfumherstellung spielt in der Handlung natürlich eine große Rolle. Auch hier geht René Anour sehr akribisch zu Werke. Er erklärt alles ganz genau und der interessierte Leser kann viel lernen. Mit Commissaire Campanard hat René Anour einen Ermittler mit Herz und Verstand ins Leben gerufen. Auch die anderen Charaktere erscheinen sehr menschlich. Man fühlt sich in der Geschichte einfach wohl. Trotzdem ist der Krimi sehr spannend und bis zum Ende offen. Der Fall wird zwar gelöst, aber es bleiben immer noch Fragen zum Vorleben des Commissaire offen. Die klären sich dann hoffentlich im nächsten Teil!

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Veröffentlicht am 21.03.2024

Mariamorde

Ave Maria
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Vito Carlucci und Laura Gabbiano von der Kriminalpolizei Florenz bekommen es diesmal mit einem Mörder der besonderen Art zu tun. Er tötete bereits drei Frauen auf langsame Art, die alle den Vornamen Maria ...

Vito Carlucci und Laura Gabbiano von der Kriminalpolizei Florenz bekommen es diesmal mit einem Mörder der besonderen Art zu tun. Er tötete bereits drei Frauen auf langsame Art, die alle den Vornamen Maria trugen. Die Spuren führen zu einem berühmten Pasta - Imperium. Doch wie passen die Morde dorthin?

"Ave Maria" ist der zweite Fall für Gabbiano und Carlucci. Andrea Tozzio läßt sein Ermittlerteam hier Hand in Hand arbeiten, beide haben zusammen gefunden. Nachdem sie sich in Band 1 noch aneinander gewöhnen mußten, sind sie hier ein prima Team, das jeden Sympathiepunkt bekommt. Der Fall ist unendlich spannend. Ich hatte immer das Gefühl, daß Maria aus dem Polizeiteam auch in Gefahr gerät und bangte um sie. Andrea Tozzio schafft es, den Leser immer wieder neue Spuren verfolgen zu lassen und schickt ihn immer neu in die Irre. So bleibt es bis zum Schluß geheimnisvoll, wer hinter den Morden steckt und welches Motiv der Täter verfolgt. Andrea Tozzio hat die Handlung sehr logisch und nachvollziehbar aufgebaut. Man verliert hier nie den roten Faden. Vom Schreibstil her liest sich dieser Krimi wunderbar leicht, so daß man ihn ziemlich schnell gelesen hat. Wunderschön ist der Schauplatz der Toskana, wodurch hier während des Lesens Urlaubsstimmung aufkommt.

Mich hat auch dieser zweite Fall vollends überzeugt und ich würde mich über noch mehr Fälle für Gabbiano und Carlucci sehr freuen!

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Veröffentlicht am 20.03.2024

Sehr informativ

Die Sprache der Wale
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Als Tom Mustill einen Zusammenstoß seines Kajaks mit einem Buckelwal nur knapp überlebte, war bei ihm die Faszination für Wale geboren. Er beschäftigte sich intensiv mit ihnen, besuchte Wissenschaftler ...

Als Tom Mustill einen Zusammenstoß seines Kajaks mit einem Buckelwal nur knapp überlebte, war bei ihm die Faszination für Wale geboren. Er beschäftigte sich intensiv mit ihnen, besuchte Wissenschaftler und Experten und sammelte Geschichten über Begegnungen von Mensch und Wal. Er merkte, daß die intelligenten Meeresbewohner noch längst nicht komplett erforscht sind und noch viel Wissen fehlt, um sie zu verstehen. Seine Erkenntnisse hat Tom Mustill in seinem Buch "Die Sprache der Wale" veröffentlicht. Dieses Buch ist wirklich leicht verständlich für jedermann. Es geht um Verhalten und Kommunikation. So erklärt er, wie man durch künstliche Intelligenz den Gesang der Wale in die menschliche Sprache umzuwandeln versucht. Es wäre schon interessant, sollte dies jemals richtig funktionieren. Wer weiß, was diese faszinierenden Tiere uns mitzuteilen haben? Denn ihre Wahrnehmung der Welt ist so ganz anders als die von uns Menschen. Der Autor läßt seine Leser hautnah an seinen Erlebnissen mit Walen teilhaben. Man spürt die Blicke der Wale förmlich, wenn sie ihr gegenüber neugierig beäugen. Tom Mustill hat hier ein Buch geschaffen, das dem Leser anschaulich und bildhaft eine Welt nahe bringt, die für viele unerreichbar ist. Aufgelockert wird der Text durch einige schwarzweiß Fotos, von denen ich gern mehr gehabt hätte.

Dieses Buch ist absolut lesenswert und man denkt noch lange über das Gelesene nach!

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