Cover-Bild Wir sitzen im Dickicht und weinen
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eichborn
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 26.01.2024
  • ISBN: 9783847901617
Felicitas Prokopetz

Wir sitzen im Dickicht und weinen

Roman. »Ein Familienroman, der fesselt und nachdenklich macht. Sehr poetisch!« Elke Heidenreich

Valerie hat nicht die einfachste Beziehung zu ihrer Mutter. Am besten klappt es, wenn die beiden einander nur selten sehen. Doch eine Krebsdiagnose schafft neue Tatsachen - vom einen Tag auf den anderen muss Valerie für ihre Mutter da sein, ganz gleich, wie schwer ihr das fällt. Und sie bekommt es mit der Angst zu tun: Was, wenn dies tatsächlich das Ende ist? Als zeitgleich Valeries Sohn beschließt, ein Schuljahr im Ausland zu verbringen, droht ihre Welt vollends aus den Fugen zu geraten.

»Ein kluger, vielschichtiger Roman, der traurig-schön davon erzählt, was Familie mit uns macht.« CAROLINE WAHL

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2024

Ergreifend und dicht

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Valerie ist alleinerziehende Mutter des 16-jährigen Tobi, mit dessen Wunsch, sich abzunabeln sie schwer zurecht kommt. Das Verhältnis zu ihrer eigenen Mutter Christina ist aus gutem Grund angespannt. Doch ...

Valerie ist alleinerziehende Mutter des 16-jährigen Tobi, mit dessen Wunsch, sich abzunabeln sie schwer zurecht kommt. Das Verhältnis zu ihrer eigenen Mutter Christina ist aus gutem Grund angespannt. Doch als diese an Krebs erkrankt, sieht Valerie sich dennoch gezwungen, sich um sie zu kümmern.
Aber Valerie und Christina agieren gewissermaßen nicht im luftleeren Raum. In Rückblicken werden immer wieder Schlaglichter auf die Lebenswege von Valeries Großmüttern geworfen, durch welche auch die Schicksale ihrer Töchter und Enkelinnen beeinflusst wurden.

Es ist interessant zu beobachten, wie sich die Vergangenheit auf die Gegenwart auswirkt, wie manche Themen sich durch die Generationen durchziehen, während andererseits auch jede Protagonistin mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen hat. Es geht dabei um die Stellung der Frau in der Gesellschaft, vor allem aber um die Schwierigkeiten der Mutterschaft.
Letztlich hat hier niemand eine perfekte Mutter, was natürlich die Frage aufwirft, ob es eine solche überhaupt geben kann. Allerdings ist keine der hier auftretenden, in ihren Einstellungen und ihrem Verhalten gegenüber ihren Kindern so unterschiedlichen Mutterfiguren wirklich „böse“, jede hat sympathische und weniger sympathische Eigenschaften und bei jeder konnte ich zumindest ein Stück weit nachvollziehen, warum sie so geworden ist wie sie ist.

Die Handlung ist dicht mit relativ kurzen Kapiteln. Auf insgesamt nur 200 Seiten kommt sehr viel Inhalt zusammen.
Mir war dies jedoch ein bisschen zu viel. Die Geschichte hätte mindestens die doppelte Seitenzahl benötigt, um sich richtig entfalten zu können und alle Handlungsstränge so gründlich auszuleuchten, wie sie es verdient hätten. Außerdem wären bei den in der Vergangenheit spielenden Episoden öfters konkretere Zeitangaben/ Jahreszahlen hilfreich gewesen, um die Ereignisse besser einordnen zu können.

Alles in allem dennoch eine ergreifende Lektüre, die zum Nachdenken anregt und länger nachwirkt. Es kann sich wohl jede Leserin (und sicher auch so mancher Leser) in der einen oder anderen Situation bzw in dem einen oder anderen Konflikt wiederfinden.

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Veröffentlicht am 18.03.2024

Bist du wirklich DU?

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Das Buch handelt von Mamas und Mama sein. Valerie ist alleinerziehende Mama von Tobi, 16 Jahre. Tobi möchte über die Schule ins Ausland, nach England. Zeitgleich erkrankt Valerie’s Mama, Christina, an ...

Das Buch handelt von Mamas und Mama sein. Valerie ist alleinerziehende Mama von Tobi, 16 Jahre. Tobi möchte über die Schule ins Ausland, nach England. Zeitgleich erkrankt Valerie’s Mama, Christina, an Krebs. In dem Buch geht es um alle möglichen Familienkonstellationen und ihre Geschichten, vorallem um die Frauen. Man bekommt einen Einblick in Valerie’s Ängste und Erfahrungen aus ihrer Kindheit, in die ihrer Mama Christina und ihrer Oma’s Charlotte und Martha. In allen Geschichten wird deutlich, wie viel man aus der eigenen Kindheit an das eigene Kind weiter gibt, wenn sich selbst nicht bewusst macht, was man selbst in der Kindheit durch Erlebtes mitgenommen hat. Es tut weh zu sehen, wie sehr Valerie sich immer bemüht hat, ihren Eltern zu gefallen - bis heute. Der Papa war nie für sie da, die Mama war mit sich selbst nicht im Reinen. Und am Ende hat sie nicht gereicht.

Ein sehr ehrliches und emotional kraftvolles Buch über Kind sein, Mutter sein und vorallem Mensch sein. Kinder wollen, dass es den Eltern gut geht. Kinder wollen geliebt werden. Kinder können nichts für die eigenen Gefühle, Gedanken, Glaubenssätze. Die Menschen sind die, die wieder zu Kindern werden, wenn sie Eltern werden. Das Buch hat mich teilweise wütend gemacht, ich habe mit gelitten, ich musste oft unterbrechen und bin in meinen eigenen Gedanken verschwunden und vorallem - ich hatte Verständnis. Für jede Frau in diesem Buch, die eine eigene Geschichte hat und jeden Tag ihr Bestes gibt. Die genug ist, genauso wie sie ist. Die das aber verloren hat. Hinschauen muss jede Frau selbst - es ist wichtig für sich und alle Mitmenschen. Vergesst das niemals. Auch wenn es weh tut.

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Veröffentlicht am 21.02.2024

Die spannende Geschichte von Charakterbildung durch Leben

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Die Mutter erhält eine Krebsdiagnose, der Sohn möchte ins Ausland. Abschied als ein emotionales Thema. Damit habe ich auch zu tun, das beschäftigt mich selbst in meinem Leben. Deshalb sprach mich die Inhaltsbeschreibung ...

Die Mutter erhält eine Krebsdiagnose, der Sohn möchte ins Ausland. Abschied als ein emotionales Thema. Damit habe ich auch zu tun, das beschäftigt mich selbst in meinem Leben. Deshalb sprach mich die Inhaltsbeschreibung an. Deshalb interessierte ich mich für das Buch, trotz des sperrigen Titels und trotz des wenig aussagekräftigen Covers.

Ich habe es nicht bereut, denn dieses kurze Buch (nur 208 Seiten) ist reich an eindrücklichen Szenen und behandelt noch viel mehr große Fragen als nur die nach dem Umgang mit Abschied: Wie wird man, wer man ist, was macht mich zu mir? Wie entsteht, was man gemeinhin »Generationenkonflikt« nennt? Wie eng sind familiäre Bande, gibt es eine Pflicht zur Dankbarkeit?

Über die Kindheit meiner Eltern weiß ich wenig. Über die Kindheit meiner Großeltern eigentlich nichts. Dieser Roman erzählt die Leben und dabei die Charakterbildung der Eltern und Großeltern der Ich-Erzählerin. Es erzählt von Ereignissen, die diese Menschen prägten, was direkte und indirekte Auswirkungen auf die jeweils nächste Generation hatte; so wie alles was wir tun und wie wir zu wem sind Auswirkungen auf unsere Nächsten haben kann.

Ich brauchte anfangs einen Notizzettel, damit ich bei den vielen Personen und Zusammenhängen den Überblick behalten konnte. Die Kapitel sind kurz. Es finden ständige Wechsel zwischen den Erzählsträngen statt. Innerhalb der Stränge springen die Handlungen chronologisch Sprünge um mehrere Jahre. Das braucht Aufmerksamkeit, ist letztlich aber nicht zu kompliziert. Im Gegenteil hält es die Erzählung schnell, spannend.

Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und wünschen ihm viele Leserinnen und Leser. Ich denke, ein weniger sperriger Titel und ein besseres Cover hätte dazu noch beitragen können.

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Veröffentlicht am 25.01.2024

Töchter und Mütter

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Wir sitzen im Dickicht und weinen ist ein Familienroman der Autorin Felicitas Prokopetz.
Der Titel und das verschlungene Cover haben mein Interesse gepackt.
Jede Frau hatte in diesem Roman ein eigenwilliges ...



Wir sitzen im Dickicht und weinen ist ein Familienroman der Autorin Felicitas Prokopetz.
Der Titel und das verschlungene Cover haben mein Interesse gepackt.
Jede Frau hatte in diesem Roman ein eigenwilliges Verhältnis zu ihrer Mutter.
Valerie wuchs bei ihrer geschiedenen Mutter Christina in Wien auf. Eigentlich dachte Christina das es mit ihrer Tochter gut lief, aber später wurde es problematisch.
Valerie hat einen 16jährigen Sohn. Der will ein Auslandssemester in London machen. Valerie sieht da viele Gefahren.
Die Handlung geht etwas viel hin und her. Gut, das konnte ich verstehen, aber sonst ist sie doch etwas gediegen.
Christina erkrankt an Krebs. Da kann ich Valeries Lieblosigkeit nicht verstehen.Die Autorin hat einen guten Schreibstil. Sie lässt ihre Figuren oft an die Vergangenheit denken.
Der Roman ist gut und lesenswert.

Veröffentlicht am 15.04.2024

Authentische und emotionale Geschichte über Mutter-Kind-Beziehungen

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Das Cover ist einfach so wunderschön gestaltet und der Titel hat mich schon vor dem Lesen berührt.

Super geschickt spinnt die Autorin die verschiedenen Realitäten über 3 Generationen hinweg zu einer Geschichte ...

Das Cover ist einfach so wunderschön gestaltet und der Titel hat mich schon vor dem Lesen berührt.

Super geschickt spinnt die Autorin die verschiedenen Realitäten über 3 Generationen hinweg zu einer Geschichte zusammen. Dabei liegt der Fokus auf den Müttern und den Wunden, die intergenerational weitergegeben werden. Alle wollten es wohl besser machen als ihre Mütter, aber es zeigt sich, dass Gewalt, Vernachlässigung und gesellschaftliche Erwartungen nicht so leicht abzulegen sind.
Das Buch hat mich im Inneren sehr bewegt. Der Schmerz und das Missverständnis der Frauen sind so greifbar, dass mensch unweigerlich über die eigene Beziehung zur Mutter oder einem entsprechenden Elternteil nachdenkt. Die Figuren sind sehr authentisch und bieten für ganz verschiedene Leser*innen eine Identifikationsmöglichkeit.

Ich empfehle den Roman allen, die sich nicht davor scheuen, die eigene Beziehung zur Mutter zu reflektieren und die Geschichten auf mehreren Zeitebenen mögen.

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