Profilbild von mistellor

mistellor

aktives Lesejury-Mitglied
offline

mistellor ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit mistellor über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2017

Es bleibt spannend

Das Erbe der Macht - Schattenchronik 3: Ascheatem (Bände 7-9)
0

Wieder geht es spannend weiter.
Und ein paar Gerechtigkeiten wurden auch klar gestellt.
Max wird nicht zum Mörder.
Patricia wird wunderbar blamiert und fliegt aus dem Rat der Lichterkämpfer.
Leonardo wird ...

Wieder geht es spannend weiter.
Und ein paar Gerechtigkeiten wurden auch klar gestellt.
Max wird nicht zum Mörder.
Patricia wird wunderbar blamiert und fliegt aus dem Rat der Lichterkämpfer.
Leonardo wird endlich befreit,
Max betrügt Kevin nicht mit Jason.
Allerdings kann die Schattenfrau mit dem Ascheatem entkommen.
Toll fand ich, dass Jen endlich anfängt zu begreifen, dass Alex und sie zusammengehören. Aber ich vermute, dass es wohl noch einige Zeit dauert, bis sie sich entscheidet.
Dass Moriaty einer der Schattenkämpfer ist finde ich eine witzige Idee. Moriarty ein brutaler Sadist oder ein Wissenschaftler, der die Grenzen von Menschen austesten will ?


Für mich bleiben 2 Fragen offen?
Was will Moriarty von Alfie ?
Und was hat die Schattenfrau wirklich vor ?


Ich gebe diesem Roman 5 Sterne und freue mich auf den Band 11.

Veröffentlicht am 11.10.2017

Genialer Thriller

DNA
0

Der Roman "DNA" von Yrsa Sigurdardottir ist ein ungemein spannendes Buch, welches sowohl Thrillerelemente als auch Krimielemente enthält.
Es ist der erste Roman, den ich von Yrsa Sigurdardottir gelesen ...

Der Roman "DNA" von Yrsa Sigurdardottir ist ein ungemein spannendes Buch, welches sowohl Thrillerelemente als auch Krimielemente enthält.
Es ist der erste Roman, den ich von Yrsa Sigurdardottir gelesen habe und ich bin begeistert.
Der kompromissloser Schreibstil ist ein bisschen ungewöhnlich, aber sehr gut zum Lesen. Ihr gelingt es in kurzen, klaren Sätzen eine Atmosphäre zu schaffen, in die der Leser sofort eintauchen. Ebenso gut gelingen ihr die Charakter der Protagonisten zu beschreiben, schon nach wenigen Sätzen glaubt der Leser die Personen persönlich zu kennen.
Der Inhalt des Buches ist, wie oben schon erwähnt, sehr spannend. Die Thrillerelemente waren für mich schon fast am Ende der Erträglichkeit. Für jeden, der sich die Handlungen mit den Opfern in der Fantasie stellt, kann nur angeekelt und erschrocken sein.
Der Plot ist logisch, sinnvoll und sehr spannend. Erst gegen Ende wird eine sehr überraschende Lösung angeboten, bei der sich der Leser erst einmal an den Kopf faßt und ungläubig den Kopf schüttelt. Schnell gelingt es aber der Autorin diese Lösung dem Leser dann als begreifbar und durchaus verständlich zu machen.


Ich habe dieses Buch sehr genossen, auch weil ich als Großstadtkind sowohl die Landschaft, dass jeder jeden irgendwie zu kennen scheint und das doch deutlich langsamere Tempo von Island und den Isländern ein wenig bewundert und beneidet habe. Und beeindruckt hat mich die den Menschen zugewandte Haltung der Isländer, die alle nicht "verkorksten oder irren" Protagonisten aufwiesen. Da die Autorin selbst Isländerin ist, gehe ich davon aus, dass dies wahrscheinlich der Realität entspricht.
Ich denke, ich werde Island in meine Reisepläne aufnehmen.


Das Buch bekommt von mir 5 verdiente Sterne.

Veröffentlicht am 12.09.2017

Ein italienisches Familienepos

Die Geschichte der getrennten Wege
0

Den Lebensweg zweier Frauen zu verfolgen, und das in vier Bänden, das ist schon eine gewaltige Aufgabe. Elena Ferrante ist das bis zu diesem Band, es ist der dritte Band der Tetralogie, wunderbar gelungen. ...

Den Lebensweg zweier Frauen zu verfolgen, und das in vier Bänden, das ist schon eine gewaltige Aufgabe. Elena Ferrante ist das bis zu diesem Band, es ist der dritte Band der Tetralogie, wunderbar gelungen. In diesem Band liegt der Hauptschwerpunkt auf der unterschiedlichen Entwicklung der beiden Frauen, Lenù und Lila. Und dem Umgang mit den daraus entstehenden Gefühlen. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt ist die politische Entwicklung Italiens in den 70er bis 90er Jahren, die Zeit der Umwälzungen, der Studentenunruhen und des Aufblühen des Kommunismus. Sorgsam beschreibt Ferrante die Hoffnungen, den Glauben und die festen Überzeugungen einer ganzen Generation. Den Glauben daran, etwas verändern zu können, die Hoffnung eine bessere, gerechtere Welt erschaffen zu können, den unbedingten Willen, alles dafür zu tun, zu opfern und wenn nötig Leib und Leben zu riskieren. Ich glaube, das war die letzte Generation, die wirklich überzeugt davon war, etwas in dieser Welt verändern zu können und zwar nicht nur in Italien sondern in der ganzen Welt. Wie zynisch, ungläubig und unflexibel sind doch die nachfolgenden Generationen geworden. Zurück zu den zwei beeindruckenden Frauengestalten. Aus einem schüchternen Mädchen wird einerseits durch die Heirat und andererseits durch ihren schriftstellerischen Erfolg eine selbstsichere junge Frau. Aus einer selbstbewussten, lebenslustigen Frau wird eine unzufriedene, unglückliche, schwer arbeitende Frau, die zur Liebe kaum noch fähig ist. Selbst ihr kleiner Sohn kann ihre Liebe nicht im nötigen Umfang bekommen. Beide Frauen haben immer noch unregelmäßig Kontakt miteinander, dabei werden die gesellschaftlichen Unterschiede immer deutlicher. Ein Beispiel findet man auf Seite 236 .Lila sagt zu Lenù: Du siehst aus, als wärst du einem dieser Gemälde entsprungen, du bist die feine Dame, und ich bin das Dienstmädchen. Elena Ferrante schreibt ihre Geschichten aus feministischer Sicht. Lenù, die Ich-Erzählerin, seziert die Situation der Frauen, unabhängig davon, welcher Generation sie angehören. Aber sie handelt nicht. Alle Entscheidungen, die sie trifft, und die die Außenwirkung einer feministischen Entscheidung zeigen, sind in Wirklichkeit persönliche spontane, meist unüberlegte Entscheidungen. Lila dagegen ist sich der persönlichen Entwicklung bewusst, geht weiter laut und unbeeindruckt ihren Weg, lebt ihre Enttäuschungen fast immer ungefiltert aus, aber sie bleibt sich treu. Und wieder ist es ein Mann, der die beiden Freundinnen vermutlich auseinander bringen wird. Wie in den beiden vorherigen Romanen habe ich die genaue Sprache der Autorin sehr genossen. War begeistert von ihren Wortbildern, habe die fast cineastische Umsetzung ihrer Wortbilder geliebt. Ich freue mich sehr auf den vierten Band.

Veröffentlicht am 12.09.2017

Ein überraschendes Buch

Kreuzschnitt
0

"Kreuzschnitt" von Oistein Borge ist ein wirklich sehr überraschender Roman. Man kann ihn eigentlich keinem Genre so richtig zuordnen. Er hat Teile vom Genre Krimi, Genre Thriller, Genre Roman, Genre historischer ...

"Kreuzschnitt" von Oistein Borge ist ein wirklich sehr überraschender Roman. Man kann ihn eigentlich keinem Genre so richtig zuordnen. Er hat Teile vom Genre Krimi, Genre Thriller, Genre Roman, Genre historischer Roman und Biographie und Kunst. Alle Genre vereinigen sich zu einem hochinteressanten, spannenden und ergreifenden Buch.
Ich mag hier gar nichts über den Inhalt erzählen, das würde viel von den Überraschungen nehmen. Und davon hat das Buch einige zu bieten.
Das Buch spielt in 3 verschiedenen Zeiten. Es dauert ziemlich lange, bis man als Leser die Zusammenhänge der 3 Zeitabschnitte erkennt.
Der Autor bzw. sein Übersetzer hat eine moderne, bildhafte und gut lesbare Sprache gefunden. Die Darstellung der Hauptprotagonisten ist dem Autor immens gut gelungen. Seine Figuren haben Tiefe, ihre Handlungen und Gedanken sind nachvollziehbar. Der Plot selbst ist in einigen Abschnitten vom Leser nur schwer zu ertragen. Ansonsten ist er sehr spannend, aufregend und man möchte als Leser eigentlich nicht, dass das Buch endet.
Ich hätte es wirklich gerne, wenn der Autor noch ein weiteres Buch mit diesen Figuren schreiben würde. Vielleicht sogar in Serie geht ?
Für ein Buch, das mich sehr positiv überrascht hat, mir Freude an seinen sprachlichen Fertigkeiten bereitet hat und eine immens interessante Geschichte erzählt, gibt es natürlich nur
5 Sterne.

Veröffentlicht am 05.09.2017

ein wunderbares Buch

Die Geschichte der getrennten Wege
0

Den Lebensweg zweier Frauen zu verfolgen, und das in vier Bänden, das ist schon eine gewaltige Aufgabe. Elena Ferrante ist das bis zu diesem Band, es ist der dritte Band der Tetralogie, wunderbar gelungen. ...

Den Lebensweg zweier Frauen zu verfolgen, und das in vier Bänden, das ist schon eine gewaltige Aufgabe. Elena Ferrante ist das bis zu diesem Band, es ist der dritte Band der Tetralogie, wunderbar gelungen. In diesem Band liegt der Hauptschwerpunkt auf der unterschiedlichen Entwicklung der beiden Frauen, Lenù und Lila. Und dem Umgang mit den daraus entstehenden Gefühlen. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt ist die politische Entwicklung Italiens in den 70er bis 90er Jahren, die Zeit der Umwälzungen, der Studentenunruhen und des Aufblühen des Kommunismus. Sorgsam beschreibt Ferrante die Hoffnungen, den Glauben und die festen Überzeugungen einer ganzen Generation. Den Glauben daran, etwas verändern zu können, die Hoffnung eine bessere, gerechtere Welt erschaffen zu können, den unbedingten Willen, alles dafür zu tun, zu opfern und wenn nötig Leib und Leben zu riskieren. Ich glaube, das war die letzte Generation, die wirklich überzeugt davon war, etwas in dieser Welt verändern zu können und zwar nicht nur in Italien sondern in der ganzen Welt. Wie zynisch, ungläubig und unflexibel sind doch die nachfolgenden Generationen geworden. Zurück zu den zwei beeindruckenden Frauengestalten. Aus einem schüchternen Mädchen wird einerseits durch die Heirat und andererseits durch ihren schriftstellerischen Erfolg eine selbstsichere junge Frau. Aus einer selbstbewussten, lebenslustigen Frau wird eine unzufriedene, unglückliche, schwer arbeitende Frau, die zur Liebe kaum noch fähig ist. Selbst ihr kleiner Sohn kann ihre Liebe nicht im nötigen Umfang bekommen. Beide Frauen haben immer noch unregelmäßig Kontakt miteinander, dabei werden die gesellschaftlichen Unterschiede immer deutlicher. Ein Beispiel findet man auf Seite 236 .Lila sagt zu Lenù: Du siehst aus, als wärst du einem dieser Gemälde entsprungen, du bist die feine Dame, und ich bin das Dienstmädchen. Elena Ferrante schreibt ihre Geschichten aus feministischer Sicht. Lenù, die Ich-Erzählerin, seziert die Situation der Frauen, unabhängig davon, welcher Generation sie angehören. Aber sie handelt nicht. Alle Entscheidungen, die sie trifft, und die die Außenwirkung einer feministischen Entscheidung zeigen, sind in Wirklichkeit persönliche spontane, meist unüberlegte Entscheidungen. Lila dagegen ist sich der persönlichen Entwicklung bewusst, geht weiter laut und unbeeindruckt ihren Weg, lebt ihre Enttäuschungen fast immer ungefiltert aus, aber sie bleibt sich treu. Und wieder ist es ein Mann, der die beiden Freundinnen vermutlich auseinander bringen wird. Wie in den beiden vorherigen Romanen habe ich die genaue Sprache der Autorin sehr genossen. War begeistert von ihren Wortbildern, habe die fast cineastische Umsetzung ihrer Wortbilder geliebt. Ich freue mich sehr auf den vierten Band.