Cover-Bild Gussie
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 18.04.2024
  • ISBN: 9783423443791
Christoph Wortberg

Gussie

Roman | Ein berührender Roman über das Schicksal einer außergewöhnlichen Frau: Auguste »Gussie« Adenauer, die zweite Frau Konrad Adenauers
Um ihre Töchter zu retten, verriet sie ihren Mann
Ein berührender Roman über das Schicksal einer außergewöhnlichen Frau: Auguste »Gussie« Adenauer, die zweite Frau Konrad Adenauers.
1948. Die Frau im Bonner Johannes-Hospital weiß, dass sie nur noch wenige Tage zu leben hat. Auf dem Sterbebett lässt sie Szenen ihres Lebens an sich vorbeiziehen. Gussie Zinsser ist 24, als sie den 19 Jahre älteren Witwer Konrad Adenauer heiratet und zur Stiefmutter seiner drei Kinder wird. Sie schenkt fünf Kindern das Leben, doch ihr Erstgeborener stirbt nach nur vier Tagen. Als Frau des Kölner Oberbürgermeisters steht sie in der Öffentlichkeit und engagiert sich eigenständig sozial und politisch. Hitlers Machtübernahme verändert alles. Adenauer muss sich vor den Nazis verstecken. Allein gelassen mit ihren Kindern, versucht Gussie, das schwierige Leben im Dritten Reich zu bewältigen. Bis sie von der Gestapo vor eine unmenschliche Wahl gestellt wird.
»›Konrad‹, sagt sie leise und tastet nach seiner Hand. Sie fühlt den Ring, den er nie abgenommen hat, nicht einen einzigen Tag in neunundzwanzig Jahren. Er sitzt neben ihr auf einem Stuhl, den Rücken durchgedrückt, die Beine übereinandergeschlagen. Sein dunkler Anzug, die schwarz glänzenden Schuhe. Er schaut sie an und in sie hinein, so wie auch sie in ihn hineinschaut. Es sind nicht die Blicke, die zählen, es kommt auf die Gedanken an. Sie kann lesen, was er denkt, vom ersten Tag an konnte sie es. Er schweigt, so wie er immer schweigt, wenn ihm das Herz übergeht. Sie ist froh, dass er den Augenblick nicht mit Worten zerstört. Vor ihm kannte sie nur die Worte, er hat sie das Schweigen gelehrt.«

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.04.2024

Was für eine beeindruckende Persönlichkeit!

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Das Cover zeigt einen Ausschnitt aus einem Gemälde von Gussie, der zweiten Ehefrau von Dr. Konrad Adenauer, im Nachtrag als Vollbild angehängt. Auf zwei Zeitebenen wird rund um diese Hauptfigur das Leben ...

Das Cover zeigt einen Ausschnitt aus einem Gemälde von Gussie, der zweiten Ehefrau von Dr. Konrad Adenauer, im Nachtrag als Vollbild angehängt. Auf zwei Zeitebenen wird rund um diese Hauptfigur das Leben der Familie Adenauer in einem Zeitraum ab 1915 bis 1948 beleuchtet. Zwischen Kapiteln mit der sterbenden Gussie im Krankenhausbett, mit schmerzhaften Szenen im Verlauf ihres stillen Sterbens erfolgt ein Rückblick auf ihr bewegtes Leben voller Verantwortung, Angst und Unsicherheit. Jedem Kapitel ist ein kurzer Briefausschnitt meist zwischen Gussie und ihrem Vater vorgelagert, hilfreich bei der zeitlichen Orientierung und der emotionalen Atmosphäre der jeweiligen Zeitspanne. Die sehr gegensätzlichen Charaktere des Ehepaars Adenauer werden wortgewandt dargestellt. Der hervorragende, teils philosophische Schreibstil und die Wortgewandtheit Christoph Wortbergs erschaffen ausgezeichnet das atmosphärisch bedrückende Klima besonders während der Nazidiktatur, aber auch neben der großen Trauer, Schuldgefühlen und Schwermut die tiefe Liebe des Ehepaars füreinander. Entstanden ist ein berührendes Porträt einer politisch und sozial engagierten, starken Frau mit viel Durchhaltevermögen für ihren Ehemann und ihre Kinder. Berührend und informativ zugleich!

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Veröffentlicht am 05.04.2024

Romanbiografie einer starken Frau

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Das Cover zeigt einen Ausschnitt eines Potraits von Gussie selbst und hatte mich im ersten Moment nicht gecatched. Den Klappentext dagegen fand ich sehr interessant, da ich tatsächlich bisher nichts über ...

Das Cover zeigt einen Ausschnitt eines Potraits von Gussie selbst und hatte mich im ersten Moment nicht gecatched. Den Klappentext dagegen fand ich sehr interessant, da ich tatsächlich bisher nichts über Adenauers zweite Frau wusste.
Die Romanbiografie selbst wechselt zwischen den letzten Tagen von Gussies Leben 1948 und ihrer Vergangenheit mit Konrad Adenauer ab. Vorangestellt wird jedem Kapitel ein kurzer Auszug aus Briefen zwischen Gussie und ihrem Vater oder auch mit Konrad. Diese Idee gefiel mir ausgesprochen gut, zum einen war klar erkennbar, in welchem Zeitabschnitt das jeweilige Kapitel spielt und zum anderen waren es häufig Zeilen, die gleich zum Nachdenken anregten. Der Autor weist im Nachwort darauf hin, dass er sich soweit es geht an Originaltexte gehalten hat und falls das nicht möglich war, sehr bemüht war, den stimmigen Ton zu treffen. Inwieweit ihm das gelungen ist, kann ich nicht beurteilen, aber für mich ist es klingen diese Passagen sehr rund.
Allgemein habe ich die Geschichte des Ehepaars Adenauer sehr interessiert gelesen und empfinde Gussie als eine sehr bemerkenswerte Frau. Sie setzte sich, gerade auch zu dieser damaligen Zeit, sehr selbstbewusst für ihre Überzeugungen ein und hat sich auch von gesellschaftlichen Normen und Erwartungen nicht ausbremsen lassen. Gleichzeitig zeichnet Christoph Wortberg ein sehr zugewandtes und liebevolles Verhältnis zwischen den Eheleuten und auch zwischen Gussie und ihrem Vater, das mich sehr für die Protagonist*innen eingenommen hat. Sie werden als Menschen wahrer Größe und mit unglaublichen Mut geschildert, die gerade in Zeiten des Nationalsozialismus zu ihren Überzeugen standen und mit den Konsequenzen leben mussten.
Der Autor lässt dabei auch nicht unerwähnt, welche Herausforderungen es gerade für Gussie darstellte, die zweite Frau in Adenauers Leben und die Gattin eines Politikers zu sein. Immer wieder ließen mich ihre Kommentare und Reaktionen schmunzeln und ich habe ihr im Stillen applaudiert.
Dieses Buch liest sich kurzweilig und leicht und ist, in Kombination mit meinem persönlichen Wissenszugewinn, ein wahrer Lesegenuss gewesen.

Insofern gibte es von mir auch eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 21.03.2024

Eine etwas andere Biografie

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Die Biografie von Auguste Adenauer, genannt Gussie, wird nicht chronologisch erzählt. Die sterbende Gussie denkt über ihr Leben nach. In Rückblenden zieht das Leben an ihr vorbei, wie Flashlights kommen ...

Die Biografie von Auguste Adenauer, genannt Gussie, wird nicht chronologisch erzählt. Die sterbende Gussie denkt über ihr Leben nach. In Rückblenden zieht das Leben an ihr vorbei, wie Flashlights kommen ihre Gedanken. Da ist die erste Begegnung mit dem Witwer Dr. Konrad Adenauer, Kindheitserinnerungen, Gespräche mit ihrem Vater, das Ja-Wort, der Tod ihres ersten Kindes. Die glücklichen Zwanzigerjahre werden nur gestreift und Erinnerungen an die schwärzeste Zeit Deutschlands im letzten Jahrhundert mit Angst, Gefängnis und Verrat, als sie sich zwischen dem Mann oder ihren Kindern entscheiden muss nehmen viel Raum ein.
Jedes Kapitel beginnt mit einem Ausschnitt aus einem Brief, meist aus einer Korrespondenz mit dem Vater versehen mit einem Datum wie eine kurze Einleitung. Und immer wieder die Episoden aus dem Leben im Krankenhaus. Ein lesenswertes Buch.

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Veröffentlicht am 18.07.2024

Eine bewundernswerte Frau

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Gussie Zinser ist 24 Jahre alt, als sie den 19 Jahre älteren Witwer Konrad Adenauer heiratet. Sie wird zur Mutter für die drei Stiefkinder und ihre eigenen vier überlebenden Kinder. Als Frau des Oberbürgermeisters ...

Gussie Zinser ist 24 Jahre alt, als sie den 19 Jahre älteren Witwer Konrad Adenauer heiratet. Sie wird zur Mutter für die drei Stiefkinder und ihre eigenen vier überlebenden Kinder. Als Frau des Oberbürgermeisters kann sie gut damit umgehen, in der Öffentlichkeit zu stehen. Doch mit Hitlers Machtübernahme ändert sich alles, denn Adenauer zeigt sich nicht einverstanden mit dessen Politik. So ist es nur eine Frage der Zeit, bis er und auch Gussie im Fokus der Aufmerksamkeit stehen. 1948 ist Gussie im Krankenhaus, sie weiß, dass sie nur noch wenige Tage zu leben hat. Ihr Leben zieht in Erinnerungen an ihr vorbei.

Der Autor Christoph Wortberg erzählt in kleinen Szenen aus dem Leben von Gussie Adenauer, in mehreren Zeitsprüngen. Das ist nicht unbedingt chronologisch, was mich immer wieder etwas irritiert hat, weil ich nicht auf Anhieb wusste, auf welcher Zeitebene die Geschichte gerade spielt. Nicht alles, was hier erzählt wird, ist auch belegt, doch die Geschehnisse fügen sich gut in die historischen Gegebenheiten ein. Gussie selbst ist eine beeindruckende Frau, auch wenn ich nach der Lektüre immer noch ein bisschen das Gefühl hatte, dass sie nicht so richtig greifbar für mich war. Das hatte wohl was damit zu tun, dass es keine streng chronologische Erzählung ist. Bewundernswert ist Gussies Umgang mit ihrem Ehemann, der sich immer wieder eher unzugänglich zeigt, obwohl er sie unbedingt liebt, und wie sie sich die Liebe ihrer Stiefkinder zu erringen weiß. Die Schicksalsschläge, die das Leben für sie bereit hält, sind eingänglich erzählt. Leider finde ich, dass der Klappentext zuviel verrät.

Trotz einiger Schwierigkeiten, die ich mit der Erzählung der Geschichte hatte, hat mich Gussies Schicksal sehr berühren können. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 06.04.2024

Gussie – Biografie einer außergewöhnlichen Frau

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Auguste Zinsser, genannt Gussie, heiratet 1919 mit 24 Jahren den 19 Jahre älteren Wittwer Konrad Adenauer. Konrad bringt drei Kinder mit in diese Ehe, das Ehepaar bekommt noch fünf weitere Kinder, von ...

Auguste Zinsser, genannt Gussie, heiratet 1919 mit 24 Jahren den 19 Jahre älteren Wittwer Konrad Adenauer. Konrad bringt drei Kinder mit in diese Ehe, das Ehepaar bekommt noch fünf weitere Kinder, von denen vier überleben. Obwohl das Paar grundverschieden ist, liebt Gussie ihren Konrad über alle Maßen. Sie engagiert sich politisch und sozial und unterstützt ihren Mann in jeder Hinsicht. Doch der aufkeimende Nationalsozialismus ändert alles.
Im Jahr 1948 liegt Gussie im Bonner Johannis-Hospital und weiß, dass ihre Tage gezählt sind. Sie nimmt Rückblick auf ihr Leben. Christoph Wortberg lässt den Leser an einzelnen Ereignissen teilhaben, die in kurzen Kapiteln erzählt werden.
Es ist ein einfühlsames und sehr berührendes Porträt einer starken und außergewöhnlichen Frau, die im Alter von nur 52 Jahren viel zu jung sterben musste. Penibel hat der Autor die Familiengeschichte um Gusssie Adenauer recherchiert und zu Papier gebracht. Dabei ist es ihm ausgezeichnet gelungen, die Protagonistin facettenreich und authentisch darzustellen.
Diese eindrucksvolle Romanbiografie hat mich sehr beeindruckt. 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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