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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.03.2024

Guter Einblick in die Lakota Geschichte

Das Wunder vom Little Bighorn
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Für mich war das Buch eine schöne Ergänzung zu meinem bisherigen rudimentären Wissen zur indigenen Bevölkerung Nordamerikas. Ich fand die Erzählungen interessant, auch wenn ein starker christlicher Bezug ...

Für mich war das Buch eine schöne Ergänzung zu meinem bisherigen rudimentären Wissen zur indigenen Bevölkerung Nordamerikas. Ich fand die Erzählungen interessant, auch wenn ein starker christlicher Bezug vorhanden war, den ich so nicht erwartet hatte. Aber wenn man sich mit der Biografie von John Okute Sica befasst, weiss man, wo dieser christliche Glauben herkommt.

"Maiden Chief" soll die bekannteste Geschichte sein und ich war gespannt, wie ich sie finden würde. Mir persönlich war sie jedoch zu romantisch. Aber auch das soll ein grosser Teil der indigenen Bevölkerung sein, die Romantik. Ich lasse das so dahingestellt, da ich es nicht beurteilen kann.

Ansonsten kann ich das Buch empfehlen. Es macht Spaß zu lesen und bietet einen interessanten Einblick in die kulturelle Welt der indigenen Bevölkerung der Lakota.

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Veröffentlicht am 21.03.2024

Leben und Leiden in Noto

Noto
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Ich habe das sehr selten, dass ich sofort in einer Geschichte drin bin und sie fühle. Hier bei "Noto" war es ab der ersten Seite so. Konrad war mir sofort sympathisch und ich bin gerne an seiner Seite ...

Ich habe das sehr selten, dass ich sofort in einer Geschichte drin bin und sie fühle. Hier bei "Noto" war es ab der ersten Seite so. Konrad war mir sofort sympathisch und ich bin gerne an seiner Seite gewesen. Sein Verlust und seine Reise nach Sizilien haben mich sehr berührt, so sehr, dass ich das Buch nur etappenweise lesen konnte und Pausen brauchte.
Und irgendwann in der Mitte des Buches hat mich die Geschichte dann auch verloren. Ich weiss nicht genau woran es lag, die Charaktere um Konrad wie Santi und Jenny und Johannes waren allesamt toll beschrieben und sympathisch, aber ich denke, dass der Lebensstil dann doch zu fern zum Greifen für mich war.
Dennoch war der Schreibstil wunderbar, manchmal poetisch und definitiv abwechslungsreich. Da hat mir sehr gefallen.

"Noto" ist aber nicht nur eine berührende Geschichte. Sie plädiert auch für das Leben und für alles was dazu gehört. Von Freude und Liebe bis Leid und Schmerz.  Zusätzlich verleiht das Buch sommerliche Gefühle und ich konnte die Wärme Siziliens spüren. Definitiv eine gute Einstimmung auf den Sommer und für mich auch ein Buch, welches man gut im Sommerurlaub lesen kann.

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Veröffentlicht am 06.11.2023

Gutes Buch zur Geopolitik mit Fokus Europa

Welt in Aufruhr
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Kurzum: Das populärwissenschaftlich geschriebene Werk von Münkler über Geopolitik im 21. Jahrhundert ist lesenswert.

Es ist kein Einführungsbuch, sondern thematisiert schon die Sichtweise von Münkler ...

Kurzum: Das populärwissenschaftlich geschriebene Werk von Münkler über Geopolitik im 21. Jahrhundert ist lesenswert.

Es ist kein Einführungsbuch, sondern thematisiert schon die Sichtweise von Münkler auf das aktuelle Weltgeschehen: Wie kommt es zu militärischen/wirtschaftlichen/politischen Konflikten und wie werden sie ausgehandelt? Warum wird der Unterschied zwischen "Osten" und "Westen" gemacht? Warum haben die USA einen militärischen Fokus auf die islamische Welt gelegt? Wird die EU ein global player bleiben? Wen solche Fragen auf einer globalen Ebene interessieren, der ist mit dem Buch gut bedient.

Münklers Werk hat zwar kleinere Schwächen, wenn er manchmal mehr nach seiner Meinung schreibt, als dafür genug Hinweise vorliegen, aber für den interessierten Laien tut das kein Abbruch. Auch wenn es in Teilen voraussetzungsvoll geschrieben ist, bspw. wenn Bezug zu den Theorien Hobbes, Macchiavelli oder Kant genommen wird, lässt es sich trotzdem problemlos ohne diese Kontexte verstehen. Nichtsdestotrotz ist das Buch sprachlich anspruchsvoll geschrieben und es ist konzentriertes Lesen nötig. Die manchmal über zehn Zeilen langen Sätze machen das nötig. Gerade bei in die Materie tiefergehende Unterkapitel, z.B. das über Polarität und Polarisierung, wären Abbildungen nützlich gewesen, um als Lesende:r leichter abgeholt zu werden.
Die Quellenangaben weisen Seitenzahlen auf, was darauf schließen lässt, dass sie tatsächlich gelesen wurden und nicht nur bloße Zierde sind. Das genügt damit wissenschaftlichen Standards, was sehr schön ist. Das ausführliche Literaturverzeichnis bietet damit genügend Auswahl an weiterführender Literatur, sowohl fachspezifische als auch allgemein gehalten.

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Veröffentlicht am 24.10.2023

Eine persönliche Analyse zur Hässlichkeit

Hässlichkeit
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Moshtari Hilal hat ein besonderes Buch geschrieben. Besonders weiblich gelesene Personen kennen es gut, denn es beschäftigt uns im Alltag und in allen Kulturen: Schönheit und Hässlichkeit. Hilal nimmt ...

Moshtari Hilal hat ein besonderes Buch geschrieben. Besonders weiblich gelesene Personen kennen es gut, denn es beschäftigt uns im Alltag und in allen Kulturen: Schönheit und Hässlichkeit. Hilal nimmt die Leserschaft mit auf eine Reise durch die Zeit. Sie nimmt viele historische Aspekte mit in ihr Buch, aber auch persönliche Geschichten aus ihrem Umfeld, die sich wie Tagebucheinträge lesen. Ebenso sind Gedichte und Zeichnungen sowie Bilder, gezeichnet oder geschossen, Teil ihrer Analyse.
Auf einer sehr persönlichen Ebene nimmt sie sich dem Thema Hässlichkeit an und zeigt eindrücklich, wie geprägt die Gesellschaft ist. Dabei treten jedoch auch kulturelle Unterschiede hervor. Ich als weisse Europäerin habe mich öfter etwas schwer getan, den Gedanken Hilals folgen zu können. Mir fehlt da ein gewisses Maß an kulturellen und historischen Hintergrundwissen. Der Stil ist durch die unterschiedlichen Texte und Bilder gut durchmischt und liest sich im Großen und Ganzen recht flüssig.
Beim Lesen habe ich auch viel Neues gelernt und konnte mich noch weiter sensibilisieren. Daher ein gelungenes Buch.

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Veröffentlicht am 04.09.2023

Bedrückend und trostlos

Hund 51
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„Hund 51“ zeigt uns, wie unsere Zukunft aussehen kann. Der Kapitalismus hat die Herrschaft übernommen und ein Menschenleben ist nichts mehr wert. Länder werden von Firmen aufgekauft und ihre Menschen als ...

„Hund 51“ zeigt uns, wie unsere Zukunft aussehen kann. Der Kapitalismus hat die Herrschaft übernommen und ein Menschenleben ist nichts mehr wert. Länder werden von Firmen aufgekauft und ihre Menschen als Arbeiter übernommen. Wer nicht nützlich ist, wird auf der Strecke gelassen. Wer Widerstand initiiert, wird ausgelöscht. Die Welt, die Gaudè uns aufmalt, ist düster, trostlos und ohne Hoffnung. Auch der Protagonist Zem Sparak funktioniert nur noch mehr oder minder. Er arbeitet als Ermittler und flüchtet sich in seiner freien Zeit mit Drogen in eine virtuelle Realität.

Das Lesen war kein Vergnügen und dennoch ist dieser Roman gut. Er erschafft eine Dystopie und lässt eine Krimihandlung zur Auflockerung miteinfließen. Mir fiel das Lesen teilweise sehr schwer, da der Roman mich sehr betrübt hat. Ich sehe viele Parallelen jetzt schon in unserer Welt und empfinde dieses Buch als eine Art Warnung vor dem gesamten Kollaps. Die Politikspiele nehmen in dem Roman eine zentrale Rolle ein und zeigen, wie sinnlos alles werden kann, wenn das Machtverhältnis ungleich verteilt wird.

Eine Leseempfehlung für Menschen, die sich gerne mit Dystopien beschäftigen und auch eine gewisse Resilienz besitzen, denn es gibt einige unschöne Szenen in dem Buch.

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