ein gut gehütetes Familiengeheimnis
Das Flüstern des LebensKatharina Fuchs`neues Buch " Das Flüstern des Lebens" handelt von einer Familiengeshichte, die teilweise in München und Tansania spielt.
Nach dem Tod von Corinna, Isabelles Tante, erfährt die Familie ...
Katharina Fuchs`neues Buch " Das Flüstern des Lebens" handelt von einer Familiengeshichte, die teilweise in München und Tansania spielt.
Nach dem Tod von Corinna, Isabelles Tante, erfährt die Familie von einem Geheimnis, was das Leben der Familie auf den Kopf stellt. Corinna hatte eine Tiochter, Hannah, 14 Jahr alt und in Tansania geboren. Bei all ihren Besuchen hat die Familie nie von diesem Mädchen erfahren, das jetzt nach Corinnas Tod plötzlich in München vor der Tür steht. Alle fragen sich, warum Corinna Hannah nie erwähnt hat und wie diese Schwangerschaft zustande kam, da Corinna zuletzt nur in gleichgeschlechtlichen Beziehungen gelebt hat. Dieses Mädchen soll nun Corinnas Erbe antreten. Die Kaffeefarm in Tansania erbt allerdings Isabelle, die ein Achitekturbüro in München betreibt. Wie soll da alles gehen und da ist auch noch Moritz, Isabelles Bruder, der nach Corinnas Tod auf ein großes Erbe hofft. Doris, Corinnas Schwester, die in der Bogenhausener Villa lebt nach der Trennung von ihrem Mann ahnt , dass das nicht so einfach vonstatten geht.
Katharina Fuchs hat mit " Das Flüstern des Lebens " einen neuen Familienroman vorgelegt, der es in sich hat. Nicht nur , dass ein gut gehütetes Geheimnis ans Tageslicht kommt, das Familienstreitigkeiten aufkommen lässt, werden in diesem Buch Dinge angesprochen, die polarisieren. Hannahs Zeugung und die Schwangerschaft sind ein umstrittenes Thema, aber auch die Sicht der ausländischen Siedler in Afrika und ihr Blick auf die Einheimischen und die Abeitsbedingungen vor Ort. Dieses Thema fand ich sehr gut, allerdings hätte ich mir gewünscht, dass es noch etwas ausführlicher behandelt worden wäe. Die Ausbeutung der Arbeitskräfte, aber auch die Arroganz der Siedler, die versuchen ihre Kultur und ihren Blick auf die Dinge auf die Einheimischen zu übertragen und meinen zu wissen, was die Menschen dort brauchen , um glücklich zu sein. Dieses kolonalistische Verhalten, von dem wir glaubten, es wäre überwunden, wird auch heute noch praktiziert und bringt uns den Unmut dieser Menschen ein.
Ansonsten fand ich das Buch an einigen Stellen etwas oberflächlich und es blieben auch einige Fragen bis zum Ende ungeklärt. Die einzelnen Protagonisten wurden gut beschrieben, gut und böse spielt auch ein wenig eine Rolle und das Ganze erinnerte mich ein wenig an Denver und Dalles, Fernsehsendungen, die ich als Kind gesehen hatte.
Das Buch ließ sich gut und flüssig lesen, reicht aber nicht an die ersten Bücher der Autorin heran.